Ich denke nicht, dass es der Anspruch von Woods ist, konkrete Lösungsansätze und fertige Konstrukte zu liefern. Sie umschreibt Rahmenbedingungen, unter welchen Vorgaben der Kapitalismus überhaupt nur überwunden werden könnte, dieser Notwendigkeit der Umkehrung als solcher mag ich übrigens komplett zustimmen. Ob es konkrete Lösungen geben kann ohne totalitäre Eingriffe in das Menschheitsgeschen, also mit im Ergebnis Leid, Opfern und vielem mehr, mag man bezweifeln.
Zum Punkt Sphärentrennung zitiere ich noch einmal:
Relevant ist hier insbesondere die Trennung der politischen von der wirtschaftlichen Sphäre; die Notwendigkeit, auf dem Markt gegen andere zu konkurrieren, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern; und schließlich die Entstehung einer Klasse von eigentumslosen Proletarier_innen, die nur ihre Arbeitskraft zu verkaufen haben und deshalb gezwungen sind, sich den Befehlen eines Kapitalisten, der ihnen Lohn verspricht, zu unterwerfen. Wo diese Bedingungen herrschen, ist damit zu rechnen, dass sich die kapitalistische Logik – oder etwas ihr sehr Ähnliches – immer wieder reproduzieren wird. Gesellschaftliche Prozesse haben nur dann eine Chance, zur Basis einer besseren, postkapitalistischen Produktions- und Lebensweise zu werden, wenn sie diese Bedingungen überwinden.
http://keimform.de/2014/wie-der-kapitalismus-entstand/
Diese Beschreibung ist recht klar, allem voran müsste dem Lobbyismus komplett Einhalt geboten werden, eine andere Art der "Säkularisierung", nicht als restriktive Trennung von Religion und Staat, sondern als Trennung von Politik und Wirtschaft(sinteressen).