Reich gegen Arm

Lies nochmal .
Ich verstehe den Beitrag auf den du geantwortet hast so, dass die Geburtenrate heute genau dann rückläufig ist, wenn Bildung gegeben und Versorgung gesichert ist.
Frauen entscheiden das. Und es sind genau KEINE wirtschaftlichen Ängste mehr.

Natürlich sind es wirtzschaftliche Ängste ... denn sie MÜSSEN arbeiten, um sich den erwünschten/vorgegebenen Lebensstandard leisten zu können. Sie müssen Arbeiten, weil sie vielleicht irgendwann geschieden werden, oder eine eigene Pension haben wollen. Es ist immer Angst dahinter, letzendlich wirtschaftlich (und damit einhergehend gesellschaftlich) weniger zu haben, weniger zu sein.
 
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Ich behaupte, dass das Hauptthema unserer Gesellschaft, vielleicht sogar inzwischen weltweit, genau dieses ist. Terrorismus usw. ist komplett in diesem Kontext zu betrachten. Schlimmerweise ist dies der Bevölkerung, speziell der deutschsprachigen, nicht bewusst.
Hier eine kabaristische Betrachtung von jemanden, wo einem regelmäßig das Lachen im Halse steckenbleibt:
Hat dir schon mal jemand gesagt, dass die Selbstverständlichkeit, mit der du eines von vielen politischen Paradigmen als Gipfel der Weisheit präsentierst, das Bild konterkariert, das du in magischen Zusammenhängen von dir zeichnest, und dies gerade vor dem Hintergrund sonderbar ist, dass du üblicherweise nicht dazu neigst, allzu scharf zwischen materieller und immaterieller Realität zu unterscheiden?
 
Hat dir schon mal jemand gesagt, dass die Selbstverständlichkeit, mit der du eines von vielen politischen Paradigmen als Gipfel der Weisheit präsentierst, das Bild konterkariert, das du in magischen Zusammenhängen von dir zeichnest, und dies gerade vor dem Hintergrund sonderbar ist, dass du üblicherweise nicht dazu neigst, allzu scharf zwischen materieller und immaterieller Realität zu unterscheiden?

Hm ..... das fällt in der Tat - also mir jedenfalls - auch auf.
 
Ich denke nicht, dass es der Anspruch von Woods ist, konkrete Lösungsansätze und fertige Konstrukte zu liefern. Sie umschreibt Rahmenbedingungen, unter welchen Vorgaben der Kapitalismus überhaupt nur überwunden werden könnte, dieser Notwendigkeit der Umkehrung als solcher mag ich übrigens komplett zustimmen. Ob es konkrete Lösungen geben kann ohne totalitäre Eingriffe in das Menschheitsgeschen, also mit im Ergebnis Leid, Opfern und vielem mehr, mag man bezweifeln.

Zum Punkt Sphärentrennung zitiere ich noch einmal:

Relevant ist hier insbesondere die Trennung der politischen von der wirtschaftlichen Sphäre; die Notwendigkeit, auf dem Markt gegen andere zu konkurrieren, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern; und schließlich die Entstehung einer Klasse von eigentumslosen Proletarier_innen, die nur ihre Arbeitskraft zu verkaufen haben und deshalb gezwungen sind, sich den Befehlen eines Kapitalisten, der ihnen Lohn verspricht, zu unterwerfen. Wo diese Bedingungen herrschen, ist damit zu rechnen, dass sich die kapitalistische Logik – oder etwas ihr sehr Ähnliches – immer wieder reproduzieren wird. Gesellschaftliche Prozesse haben nur dann eine Chance, zur Basis einer besseren, postkapitalistischen Produktions- und Lebensweise zu werden, wenn sie diese Bedingungen überwinden.

http://keimform.de/2014/wie-der-kapitalismus-entstand/

Diese Beschreibung ist recht klar, allem voran müsste dem Lobbyismus komplett Einhalt geboten werden, eine andere Art der "Säkularisierung", nicht als restriktive Trennung von Religion und Staat, sondern als Trennung von Politik und Wirtschaft(sinteressen).



Befehle eines Kapitalisten zu befolgen ist noch lange nicht so gefährlich, wie die Befehle eines Unteroffiziers zu befolgen. Im Krieg, nicht in einer Situation in der das eigene Unternehmen bedroht ist.

Die Sozialisten forschen! (irgendwann...)
Bis dahin ist es sicherlich günstiger für Menschen, ihrem Arbeitgeber zu gehorchen, als ihrem Offizier. Vor allem, wenn man den Arbeitgeber wechseln kann... Und völlig, wenn man die Regierung wechseln kann!!!
 
Befehle eines Kapitalisten zu befolgen ist noch lange nicht so gefährlich, wie die Befehle eines Unteroffiziers zu befolgen. Im Krieg, nicht in einer Situation in der das eigene Unternehmen bedroht ist.

Davon mal ab, dass mir nicht wirklich klar ist, warum Du meinen Beitrag im Hinblick auf diese Deine Aussage zitiert hast, würde ich da grundsätzlich keine allzu große Unterscheidung vornehmen.

Die Sozialisten forschen! (irgendwann...)
Bis dahin ist es sicherlich günstiger für Menschen, ihrem Arbeitgeber zu gehorchen, als ihrem Offizier. Vor allem, wenn man den Arbeitgeber wechseln kann... Und völlig, wenn man die Regierung wechseln kann!!!

Wieso sprichst Du eigentlich in diesem Kontext davon "Befehle zu befolgen" und zu "gehorchen"? Deine ganze Denke und Ausdrucksweise scheint geprägt von einer kräftigen Portion Militarismus. Wenn in einem Arbeitsumfeld Befehle erteilt werden und dem gehorcht werden muss, würde mich das doch sehr aufhorchen und ganz sicher rebellieren lassen.
 
Nachricht von der konservativen österreichischen Zeitung "Die Presse":

Jetzt kommt Hartz4 auch in Österreich:
https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5340465/OeVP-und-FPOe_Jetzt-kommt-Hartz-IV

Was aber reine Panikmache ist ... denn Hartz-IV (= Notstandshilfe) gibt es ja in Österreich auch schon lange. Auch genügend Leute, die Notstandshilfe beziehen.

Das was aber ist ... dass in Österreich sehr viele Leute im Arbeitslosensystem gehalten werden, oft mit dubiosesten und sinnlosesten Ausbildungen (z.B. EDV-Leute die einen ECDL-Kurs machen müssen :LOL:) in der Arbeitslosigkeit gehalten werden. Was natürlich nicht der wahren Situation entspricht, sondern nur eine Kosmetik der international publizierten Statistik ist.

Bisher ist Arbeitslosengeld und Notstandshilfe ja getrennt zwischen AMS und Sozialministerium. Hier macht es natürlich im Sinne einer Verwaltungsvereinfachung einmal Sinn, diese beiden Sozialleistungen zusammenzulegen.

Auch den Druck auf die Arbeitslosen zu erhöhen, sich einen Job zu suchen ist grundsätzlich gut ... nur ist es halt problematisch in Branchen in denen es wenig Jobs gibt oder bei Menschen 50+, die halt von der Industrie nicht mehr gewünscht werden, von der Politik zum Erhalt des Pensionssystems aber auch bisher ja immer länger gezwungen werden zu arbeiten. Hier wird der Druck sicher grösser werden, umzuschulen oder geringerwertige Stellungen anzunehmen ... was politisch natürlich gelegen kommt ... auch punkto Pensionen.

Was man tatsächlich mit Langzeitarbeitslosen macht, dafür wird dann sicher ein neues Konzept notwendig sein. Denn mit Notstandshilfe ist der Lebensstandard ja nicht abzusichern. Dass es noch mehr als bisher in Richtung neue Armut geht, kann es ja nicht sein.
 
Was aber reine Panikmache ist ... denn Hartz-IV (= Notstandshilfe) gibt es ja in Österreich auch schon lange. Auch genügend Leute, die Notstandshilfe beziehen.

So wie ich es verstehe, ist die Notstandshilfe eine Sozialleistung mit Anspruchsberechtigung und ohne Sanktionen bei "Fehlverhalten" des Beziehers.

Konkret sind zwei Änderungen vorgesehen.

+ Die Notstandshilfe soll abgeschafft und in das Arbeitslosengeld integriert werden, wobei die Untersützung im Laufe der Zeit abnimmt. Im Regierungsprogramm steht wörtlich: "Arbeitslosengeld Neu: Degressive Gestaltung der Leistungshöhe mit klarem zeitlichen Verlauf und Integration der Notstandshilfe." Ähnlich wie beim Hartz IV-Modell in Deutschland ist davon auszugehen, dass Langzeitarbeitslose nach einer gewissen Zeit die bedarfsorientierte Mindestsicherung bekommen.

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5340465/OeVP-und-FPOe_Jetzt-kommt-Hartz-IV


Bisher ist Arbeitslosengeld und Notstandshilfe ja getrennt zwischen AMS und Sozialministerium. Hier macht es natürlich im Sinne einer Verwaltungsvereinfachung einmal Sinn, diese beiden Sozialleistungen zusammenzulegen.

Verwaltungsvereinfachung also, eine ganz schön naive Sichtweise. Übrigens ist das Arbeitslosengeld I hierzulande keine Sozialleistung, sondern eine Versicherungsleistung durch Erwerb einer Anspruchsberechtigung mittels gezahlter Beiträge. Vermutlich in Ö auch?

Einige wichtige Änderungen
„Ein Bezugszeitraum des Arbeitslosengeldes, der von den vorherigen Versicherungszeiten abhängt, impliziert, dass die Existenzsicherung durch die Arbeitslosenversicherung - im Gegensatz zur derzeitigen Rechtslage - zumindest für einen Teil der Versicherten ausläuft“, sagt Wifo-Arbeitsmarktexperte Helmut Mahringer zur „Presse“. „Langzeitarbeitslose werden somit, nach einem noch nicht festgelegten Zeitraum, mit Auslaufen der Existenzsicherung durch das AMS und sofern sie keinen Job finden, von der bedarfsorientierten Mindestsicherung abhängig, falls sie nicht über andere Einkommensquellen im Haushalt (wie Einkommen anderer Haushaltsmitglieder, Unterhaltsansprüche) oder Vermögen verfügen.

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5340465/OeVP-und-FPOe_Jetzt-kommt-Hartz-IV


Auch den Druck auf die Arbeitslosen zu erhöhen, sich einen Job zu suchen ist grundsätzlich gut ... nur ist es halt problematisch in Branchen in denen es wenig Jobs gibt oder bei Menschen 50+, die halt von der Industrie nicht mehr gewünscht werden, von der Politik zum Erhalt des Pensionssystems aber auch bisher ja immer länger gezwungen werden zu arbeiten. Hier wird der Druck sicher grösser werden, umzuschulen oder geringerwertige Stellungen anzunehmen ... was politisch natürlich gelegen kommt ... auch punkto Pensionen.

Und deswegen sollte also der Druck auf die Arbeitslosen erhöht werden und das wäre dann gut, ja?

Was man tatsächlich mit Langzeitarbeitslosen macht, dafür wird dann sicher ein neues Konzept notwendig sein. Denn mit Notstandshilfe ist der Lebensstandard ja nicht abzusichern. Dass es noch mehr als bisher in Richtung neue Armut geht, kann es ja nicht sein.

Oh ich bin sicher, so ein Konzept gibt es bereits. Ihr (Ö) dürft Euch überraschen lassen .....
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie ich es verstehe, ist die Notstandshilfe eine Sozialleistung mit Anspruchsberechtigung und ohne Sanktionen bei "Fehlverhalten" des Beziehers.

Konkret sind zwei Änderungen vorgesehen.

+ Die Notstandshilfe soll abgeschafft und in das Arbeitslosengeld integriert werden, wobei die Untersützung im Laufe der Zeit abnimmt. Im Regierungsprogramm steht wörtlich: "Arbeitslosengeld Neu: Degressive Gestaltung der Leistungshöhe mit klarem zeitlichen Verlauf und Integration der Notstandshilfe." Ähnlich wie beim Hartz IV-Modell in Deutschland ist davon auszugehen, dass Langzeitarbeitslose nach einer gewissen Zeit die bedarfsorientierte Mindestsicherung bekommen.

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5340465/OeVP-und-FPOe_Jetzt-kommt-Hartz-IV


Verwaltungsvereinfachung also, eine ganz schön naive Sichtweise. Übrigens ist das Arbeitslosengeld I hierzulande keine Sozialleistung, sondern eine Versicherungsleistung durch Erwerb einer Anspruchsberechtigung mittels gezahlter Beiträge. Vermutlich in Ö auch?

Hier die nicht ideologisch gefärbten Infos dazu:

https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd/public/content/361/Seite.3610017.html
https://wien.arbeiterkammer.at/beratung/arbeitundrecht/arbeitslosigkeit/Mindestsicherung.html

Schon heute ist es so, dass die Notstandshilfe jederzeit gestrichen werden kann, und man dann auf die Mindestsicherung angewisen ist. Zusätzlich darf man selber nichts mehr haben, sonst bekommt man gar nichts.

Das gilt auch bisher für die Nutstandshilfe. Erst in letzter Zeit werden den Leuten wenigstens ihre Wohnungen (Eigentumn) gelassen.

Im Prinzip bieten schon jetzt die gesetzlichen Voraussetzungen die Chance diese Menschen hier beliebig auszubeuten.

Einige wichtige Änderungen
„Ein Bezugszeitraum des Arbeitslosengeldes, der von den vorherigen Versicherungszeiten abhängt, impliziert, dass die Existenzsicherung durch die Arbeitslosenversicherung - im Gegensatz zur derzeitigen Rechtslage - zumindest für einen Teil der Versicherten ausläuft“, sagt Wifo-Arbeitsmarktexperte Helmut Mahringer zur „Presse“. „Langzeitarbeitslose werden somit, nach einem noch nicht festgelegten Zeitraum, mit Auslaufen der Existenzsicherung durch das AMS und sofern sie keinen Job finden, von der bedarfsorientierten Mindestsicherung abhängig, falls sie nicht über andere Einkommensquellen im Haushalt (wie Einkommen anderer Haushaltsmitglieder, Unterhaltsansprüche) oder Vermögen verfügen.

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5340465/OeVP-und-FPOe_Jetzt-kommt-Hartz-IV

Und deswegen sollte also der Druck auf die Arbeitslosen erhöht werden und das wäre dann gut, ja?

Es gibt auch heute Arbeitslose, die nicht arbeitslos sein müssen, sondern das System einfach ausnützen bzw. deren Unternehmen das System ausnützen (denk' nur an die spezielle Regelung die vor einigen Jahren extra für die Bauindustrie und das Gestgewerbe geschaffen wurde, um Kündigungen in den arbeitsschwachen Monaten nicht zu Lasten der Sozialversicherung abzwickeln).

Es gibt auch Leute die arbeitsfähig sind, wegen der paar Jahre bis zur Pension aber nichts mehr neues anfangen wollen sondern nurmehr 2-3 Jahre überbrücken.

Es ist dann halt immer die Frage, wie das vom AMS dann gehandhabt wird ....


Oh ich bin sicher, so ein Konzept gibt es bereits. Ihr (Ö) dürft Euch überraschen lassen .....

Schaun' wir mal ... noch gibt es ja auch die AK und Gewerkschaften sowie diverse Organisationen, die das nicht so leicht in schädlicher Form durchgehen lassen werden.
 
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[..Und deswegen sollte also der Druck auf die Arbeitslosen erhöht werden und das wäre dann gut, ja?
Ich gebe dir da völlig recht. Das ist nie gut.

Oh ich bin sicher, so ein Konzept gibt es bereits. Ihr (Ö) dürft Euch überraschen lassen .....
Dafür spricht auch, das sich hier wieder so einige ,,Mietmäuler" in Stellung gebracht haben, wie zur der Zeit in D als es da immer aktueller wurde. Das ist mit Sicherheit kein Zufall.

Es gibt auch heute Arbeitslose, die nicht arbeitslos sein müssen, sondern das System einfach ausnützen bzw. deren Unternehmen das System ausnützen (denk' nur an die spezielle Regelung die vor einigen Jahren extra für die Bauindustrie und das Gestgewerbe geschaffen wurde, um Kündigungen in den arbeitsschwachen Monaten nicht zu Lasten der Sozialversicherung abzwickeln).
Die Leute mag es auch geben, keine Frage. Und ganz oft steckt da aber ein Grund dahinter, den man in einem Gespräch oft zumindest aber nachvollziehen kann. Wenn man der Person im Anschluss offen gegenüber treten würde, wäre das sehr wahrscheinlich der Beginn zur Veränderung.

Heraus kommt sonst aber so etwas. Und das ist m. M. n. auch einfach nicht zu rechtfertigen.

In jedem Fall ist der Mensch aber dem Geld nicht unterzuordnen. Stimmt man dem aber trotzdem zu, findet man sich eventuell selbst schneller dort wieder, als einem lieb sein könnte.
 
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