Rache/Rachegefühle

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Irgendwann lernt ein Mensch, sich dieser ganzen Gefühle nicht mehr komplett "auszuliefern", sie etwas zu steueren und teilweise, auch "drüber zu stehen", bzw. hauptsächlich Situationen und Menschen aufzusuchen, die die unerwünschten Emotionen nicht mehr auslösen, aber letztendlich "gefeit" ist niemand davor und dann kommt es darauf an, adäquat mit diesen Gefühlen umzugehen (und das will gelernt und geübt sein, sonst könnte es "grottig" werden).


Ja. Ich würde ergänzend sagen, gewissen unangenehmen und letztlich destruktiven Gefühlen und Verhaltensweisen "vorzubeugen". Das psychische Immunsystem stärken in gewisser Weise. Aber das ist jetzt natürlich nur ein Bild für etwas, was man sich entweder mit psychologischer Hilfe beibringen lässt oder halt selbst herausfindet - oder auch beides.

Ich erlebe es bspw. mit meinem Vater so, dass er je länger je mehr gemerkt hat, dass durch diese meine Stärkung Angriff sinnlos geworden ist.
 
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Hallo Tany,

weißt du denn ein Mittel, was zielführend ist oder sein könnte?

Ich bin mir nicht sicher, aber einerseits denke ich, wäre es manchmal auch gut, wenn der andere eben auch spürt wie das ist, um es sich beim nächsten Mal evtl. zu überlegen, ob er dann noch mal genauso handelt.

Ich nenn mal ein Beispiel: Jemand ist so auf sich selbst fixiert, dass er um sich herum nicht mitbekommt, wenn oder dass jemand Hilfe braucht und das dann auch ignoriert, oder das sogar auch gar nicht mitbekommen möchte, es interessiert ihn nicht weiter und es gibt da auch nicht sowas wie eine Herzenspflicht. Brauch dieser Mensch nun mal selbst Hilfe, evtl. auch öfter und ihm hilft niemand, kann er so vielleicht sehen, wenn er versteht und zusammenhängend erkennen kann, wie das ist, wenn einem niemand hilft.

Das wäre dann in dem Sinne für mich auch 'Rache', obwohl ich mir da nicht sicher bin, ob 'Rache' überhaupt das richtige Wort dafür ist, aber es geht ja im Prinzip in diese Richtung, dass alles auf einen zurückkommt. Hm.



Hi :)

Wie bereits geschrieben, denke ich, dass diese Art des Vorgehens nicht zielführend ist.

In Deiner Anschauung 'unterstellst' Du der anderen Person, dass er das so will bzw. nicht (helfen) will.

Selbstverständlich 'will' er das, was er macht/nicht macht auch - i.S.v.
Wille, als eine gewählte Strategie (ich will Dir nicht helfen, indem ich für Dich Möbel trage - sagt er evtl. zu Dir und macht es auch nicht).

Die Umsetzung bezeichne ich mal als Willenskraft.

Dem (Willen/Nichtwollen) liegt m.E. ein Nicht (Anders) Können zugrunde.

Hinter dem NEIN steht ein JA für etwas, das diese Person braucht und nicht erfüllt sieht, wenn er Deiner 'Bitte' folgen würde.

Ex-Kurs: eine Bitte impliziert, für mich, die 'Möglichkeit', dass ein anderer auch nein sagen darf, ohne, dass ich ihm 'die Hölle heiß mache' - also Akzeptanz.
Dem gegebüber steht für mich die Forderung: machse das jetzt nich, bisse n Arsch und Du bekommst es von mir zurück :D ;) :)


Wenn Du also ein Nein 'hörst', erachte ich es als sinnvoll, nach dem Ja zu forschen.
Vllt. braucht der andere gerade ganz dringen Entspannung, Ruhe - ist selber kraftlos....


Wenn ich also berücksichtige, dass die Person in erster Linie nicht (anders) kann (daraus entsteht das 'nicht wollen') sehe ich keinen Angriff, keinen Täter - ich sehe einen Menschen der eben nicht so ' reflektiert' lebt.
 
Kann gut sein. Gut möglich, dass ich heute deshalb so bin und mich kaum oder nicht mehr irgendwo 'anpassen' kann oder eben genau deshalb eher alleine durch's Leben gehe, weil ich mich Zeit meines Lebens untergeordnet hab und das so nicht mehr kann. Aber wer weiß das schon, was der genaue Hintergrund ist, da kann's ja einige geben. (Waage-Mond evtl. auch noch?)

"Asthmatiker atmen im Anfall fast gar nicht mehr aus und können so ihre Emotionen nicht ausdrücken, denn Sprache wird erst hörbar, wenn wir den Ausatemstrom entsprechend modulieren. - Wollen wir jemandem aggressiv zum Schweigen bringen, sagen wir: "Halt mal die Luft an!" Asthmatiker tun das so von sich aus, sie machen sich somit auch noch sprachlos."

Ein kleines Auszug aus dem Buch "Kranheit als Sprache der Kinderseele" von Dahlke und Kaesemann.

PS: Passt zu der 'tierischen Verdrängung', von der du letztens schriebst.

Einen Waagemond habe ich auch. Keine Ahnung, ob das so toll ist oder nicht. Es beschäftigt mich einfach nicht weiter.
"Halt mal die Luft an!" ist ein Satz, an den ich mich sehr gut erinnern kann. Dass eine Aggression dahinter steckte, wurde mir erst Jahre später bewusst. Damals, als er ausgesprochen wurde, empfand ich mich in der Schuld.
Dahlke mag ich aber eigentlich auch nicht so...obwohl manche Sätze von ihm spannend klingen.
Auf jeden Fall bilde ich mir ein, dich grad ein kleines Stückchen besser als gestern noch verstehen zu können. Das freut mich.
 
Ja. Ich würde ergänzend sagen, gewissen unangenehmen und letztlich destruktiven Gefühlen und Verhaltensweisen "vorzubeugen". Das psychische Immunsystem stärken in gewisser Weise. Aber das ist jetzt natürlich nur ein Bild für etwas, was man sich entweder mit psychologischer Hilfe beibringen lässt oder halt selbst herausfindet - oder auch beides.

Ich erlebe es bspw. mit meinem Vater so, dass er je länger je mehr gemerkt hat, dass durch diese meine Stärkung Angriff sinnlos geworden ist.

:thumbup:

Wobei ich hinzufügen würd, daß alle (wirklich alle!) Gefühle ihre Berechtigung haben - Stärke ist, sie zu haben und damit umzugehen (und keine "miesen Spielchen" - welche auch immer, da gibt es einige ... - mehr mitzumachen).
 
Solang du nur Rachegefühle hast ist es ja noch nicht so schlimm. Schlimm wirds dann, wenn du diese Rachgedanken auch umsetzt.

Oh - ich hab mich schon pöse gerächt ....

Das darf man in einem Esoforum ja gar nicht erzählen .... weia.



:D
Zippe

Naja, ich fand das jetzt zumindest etwas lustig. ;):D

Ich kann nicht beurteilen, ob das, was ich gemacht habe, auch 'böse Rache' war. Ich glaube eher, dass man einen Menschen mit bestimmten Sachen auch in den Wahnsinn treiben kann - und dass dann auch was Blödes zurückkommen kann und auch kommt.
 
:thumbup:

Wobei ich hinzufügen würd, daß alle (wirklich alle!) Gefühle ihre Berechtigung haben - Stärke ist, sie zu haben und damit umzugehen (und keine "miesen Spielchen" - welche auch immer, da gibt es einige ... - mehr mitzumachen).

Zielführender wäre es, diesen Gefühlen nach zu gehen. Und die Ursachen zu erkennen.

Dann haben die miesen Spielchen auch ganz schnell ein Ende.
 
Grad gefunden:

"Die Rache ist das Vergnügen der Weisen." - Lorenzo Da Ponte, "Le Nozze di Figaro" von Wolfgang Amadeus Mozart, Bartolo

Es könnte ja in dem Sinne weise sein, seine Gefühle auszuleben
um sich so vor Krankheiten zu schützen oder zu bewahren. :confused:


Ich weiß net, von wem das hier is (is für mich auch sekundär) und sehe es ähnlich:

"In eine Waagschale der Waage der Gerechtigkeit müssen wir die Weisheit legen, in die andere Waagschale müssen wir die Liebe legen."


Müssen i.S.v.: wenn wir friedlich mit uns - im Miteinander leben möchten :)


Was verstehst Du unter ausleben?

Ich halte es, wie bereits geschrieben, für sinnvoll mir die Gefühle und deren Auslöser bewusst zu machen - und zu schauen, was ich brauche (Bedürfnis) und wie (Strategie) ich es im Konsens bekomme.
 
Naja, ich fand das jetzt zumindest etwas lustig. ;):D

Ich kann nicht beurteilen, ob das, was ich gemacht habe, auch 'böse Rache' war. Ich glaube eher, dass man einen Menschen mit bestimmten Sachen auch in den Wahnsinn treiben kann - und dass dann auch was Blödes zurückkommen kann und auch kommt.





Naja, wenn was zurückkommt hab ich echt mieses Karma im nächsten Leben ....


:D
Zippe
 
JA! (wichtig ist es einfach, NICHT das Gefühl zu unterdrücken (!!!), sondern damit UMZUGEHEN)

Wenn ich äußere, wie wütend ich bin ... ist das Gefühl doch "raus" und "aufm Tisch" :).

Ok, danke. :blume:

Nur wenn es den anderen nicht interessiert, wie wütend ich bin, nützt das in dem Moment auch nicht so viel.

Ich werde mal darauf achten und versuchen dann damit umzugehen, auch wenn ich noch nicht genau weiß wie. Bisher war es so, dass es rausgeplatzt ist. :o Vielleicht weil ich zu lange warte oder eher ein explosiver Mensch bin.

Manchmal hilft auch ein wenig Heavy Metal. Sich innerlich über das Hören mental abreagieren oder so.
 
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Zielführender wäre es, diesen Gefühlen nach zu gehen. Und die Ursachen zu erkennen.

Dann haben die miesen Spielchen auch ganz schnell ein Ende.

Gibt es konkrete Ursachen?
Ich glaube nicht!

Wenn man versucht, eine oder zwei Ursachen herauszufinden - findet man meist das, was grad paßt - morgen sieht diese Attribution schon wieder ganz anders aus :).

Z.B. "ich habe dieses Gefühl, weil meine Eltern mich nicht (entsprechend ... wie auch immer) behandelt haben" - KÖNNTE auf 100% aller Gefühle und Menschen zutreffen.

"meine Hormone spielen verrückt" - paßt bei ca. 50% aller Gefühle und Menschen.

"ich habe damals mal eine ganz schlimme (welche auch immer) Erfahrung gemacht" trifft auf ca. 70% aller Gefühle und Menchen zu.

usw. usw. usw.

Dabei sind die Schweregrade und die Überschneidungen noch nicht mal berücksichtigt ...

Nein, es gibt IMMER einen "guten Grund", meist auch mehrere und an unterschiedlichen Tagen unterschiedliche - eine mehr als müßige Beschäftigung.


"
 
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