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Das wäre ein wünschenswerter Evolutionsschritt für die Menschheit, dieses Anerkennen des "All seins". Allerdings erlebe ich diese Weltsicht, so interessant ich sie auch finden möge, im Realitätsabgleich als widersprüchlich. Inwiefern erklärst du dir die ewige Diskrepanz zwischen deinem Weltbild und der Menschheit(sgeschichte) in der es schon immer Rache, Krieg, Gewalt etc. gab?
Gruß,
Dverg
Deine Beträge, da würd ich gerne zwei likes vergeben. Diese Welt ist widersprüchlich ja, für mich ist sie selbst auch ein Symptom. Das wir überhaupt hier sind ist ein Symptom. Die Ursache geginnt nicht erst mit der Inkarnation, sondern wurde vorher gesetzt. Trennung ist nicht etwas, was erst hier in der Wahrnehmung entsteht, sondern hier ihren vollen Ausdruck/Projektion finden kann.
Das ist, aus unserer Sicht, die Crux oder eben auch das geniale mit der Liebe Gottes. Ich mag in dem Punkt die Geschichte vom Sündenfall, weil sie das für mein Verständnis gut veranschaulicht. Wir waren mal rein geistige Wesen und sind es prinzipiell immernoch. Was in dieser Geschichte der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ist, ist die Fähigkeit die Schöpfung zu bewerten. Eine Fähigkeit, die eigentlich total absurd und überflüssig ist, weil die Schöpfung natürlich vollkommen ist, es braucht da keine weitere Beurteilung mehr. Aber anscheinend haben wir diese Fähigkeit genutzt und das hat uns verwirrt und sogar geängstigt. Es entstand der Eindruck, wir könnten auf diese Weise die Vollkommenheit der Schöpfung angreifen und demnach auch uns selbst angreifen. Das verwirrt und macht Angst. Die Folge ist sowas wie ein Schlaf innerhalb dessen diese Angst und die Verwirrung die Möglichkeit bekommen einen Ausdruck zu finden. Warum muss es überhaupt diesen Ausdruck geben? Als Wesen der Liebe ist es unsere Natur sich auszudehnen, deswegen gibt es keinen Stop, auch nicht für Irrtümer. Nur können Irrtümer nicht wirklich werden, darum gibt es diesen "Ort".
Wie ich mir also diese Diskrepanz erkläre? Es ist keine Diskrepanz, es ist eine folgerichtige Auswirkung unserer Wahl der Trennung zu glauben. Rache, Krieg, Gewalt unsere ganze Geschichte ist ein ewiger Hinweis darauf, dass etwas schief läuft. Es ist der Wecker, der sich im Traum irgendwie einschleicht und dessen klingeln wir eben in dieser Form hören. Aktuell ist er grad wieder sehr laut, was eigentlich gut ist, wenn wir ihn denn nutzen.
Ich kann das so annehmen, weil ich den Prozess, also dass etwas klingelt und dass hinschauen, anschauen und durchschauen tatsächlich funktioniert oft erlebe. Teile des klingelns werden dann sill und es entsteht Raum für das nächste Klingeln. Ich habe noch nie einen Streit lösen können, indem ich an meiner Position festgehalten habe, aber immer damit, dass ich den Streit aufgegeben habe und den Wahnsinn dahinter durchschaut habe. Mein Wahnsinn, also da wo ich Irrtümern glaube. Das ist ein roter Faden in meinem Leben. Immer wenn ich in irgendeinem Konflikt verstrickt war, war ich im Irrtum. Das sagt nicht, dass der andere im Recht war, nicht selten waren beide im Irrtum.
Der Weg Irrtümer zu durchschauen macht einfach Freude und bringt immer mehr Klarheit mit sich. Auch das ist ein Indiz, dass es stimmig ist und auch das führt, dazu, dass ich keine Diskrepanz sehe, sondern eine Folgerichtigkeit.
Darum lehne ich die Symptome auch nicht ab, sondern sehe sie als das, was sie sind: Symptome. Willkommene Freunde auf dem Weg zur Wahrheit, nur eben nicht Wahrheit selbst. Sie fallen weg, so wie der Körper irgendwann wegfällt und bis dahin ist er ein wunderbares Mittel zu Kommunikation.
Man könnte es auch so ausdrücken: Eine Fata Morgana ist wirklich, aber nicht wahr. Es macht keinen Sinn sie zu bekämpfen und abzulehnen, einfach hingehen, hinschauen und sie fällt weg.
Du machst es Dir einfach, wenn Du alles, was Dir gefällt von den überlieferten Aussagen von Jesus, als richtig annimmst, und die Teile, die Dir nicht gefallen, anzweifelst.
Ich hab ne Richtlinie, der ich folge, wenn ich mal die Bibel lese (Mt. 22.37). Die ist mir wichtig, weil ich davon ausgehe, dass die Bibel nicht nur von Gott, sondern in wesentlichen Punkten auch vom Ego inspiriert wurde. Abgesehen davon ist die Bibel selbst nicht meine Richlinie.
Warum trennst du dann
@GrauerWolf ...er ist ein Aspekt deiner Einheit, oder nicht?
wenn du seine Ansicht verwirfst , dann bedeutet dies ein Teil Natur nicht aktzeptieren zu können.
Mhh ich habe seine Ansichten nicht verworfen. Ich teile sie, allerdings ist seine Ansicht auf einer ganz anderen Ebene wahr.
Hier meine erste Antwort beginnt nicht umsonst so:
Das ist die pragmatische oder konventionelle Ebene, von der ich sprach. Da passt deine Geschichte hervorragend rein.
Oder ...
Du liegst mit deinem Denken total passend zur aktuellen Weltlage. Ich kann nichts dagegen sagen, weil es der aktuellen Situation entspricht und es momentan eben so läuft.
unsere Wurzeln und diese "Direktansicht" erfordert Mut zur Wahrheit...
diese Aspekte zu verwerfen ist sie zu verleugnen ...sehe ich eher gefährlich ...
bei aller ausgedehnten Liebe brauchen Christen ja nur das AT zu lesen, da gibt's einen ziemlich zornigen Gott , der ja diese Aug um Aug , Zahn um Zahn Gesetze gemacht hat ...
Das sich der Graue freut , das die Natur Gerechtigkeit geübt hat , ist verständlich und in Ordnung , er selber hat ja nicht ausgeführt. So hat er sich nicht erhoben , denn das Gleichgewicht wird wiederhergestellt , früher oder später , manchmal spektakulär , manchmal still und unmerklich ...
Ich kann meine Feinde lieben , sogar Mitgefühl empfinden und indem ich bei mir bleibe und an mir arbeite indem ich erkennen kann , wo ich noch ungerecht , also aus dem Gleichgewicht bin .
Ich unterscheide aber zwischen Zorn und Wut.
Mit ein paar Worten ist dieses Thema wohl nicht zu klären.
Definitiv nicht. Darüber werden ganze Bücher geschrieben.
LG Chloroplast