Kann es sein, dass Du 'das Konstrukt' als was fixes siehst? Genauso nehm ich es eben rK nicht wahr. Es ist nicht statisch, sondern auch nur ne Momentaufnahme. Ein Beispiel aus einem Vortrag von Watzlawick: Er sitzt am Strand, beobachtet das Meer, möchte entspannen. Plötzlich wird er durch einen herumtollenden Hund, der mit einer Blechdose spielt, aus seiner Gedankenwelt herausgerissen und ist verärgert (=1. Konstrukt). Er wendet sich um und erkennt, dass es ihm Freude bereitet dem Hund in seinem gedankenverlorenen Spiel zuzusehen (=neues Konstrukt). Obwohl die Situation die selbe war, hat sich durch die (subjektive) Sinneswahrnehmung etwas verändert und das ist eigentlich die Kernaussage des rK:
Die Kernaussage des radikalen Konstruktivismus ist, dass eine Wahrnehmung kein Abbild einer bewusstseinsunabhängigen Realität liefert, sondern dass Realität für jedes Individuum immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich; jede Wahrnehmung ist vollständig subjektiv. Darin besteht die Radikalität (Kompromisslosigkeit) des radikalen Konstruktivismus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus
Wenn Du, Objektivität mit dem Betrachten aus verschiedenen Blickwinkeln gleichsetzt, kann ich Dir folgen... Trotzdem wird mir das immer nur mit meiner eigenen Gedächtnisleistung gelingen
Ähm..... Hier kann doch überhaupt nicht von einer irgendwie gearteten Realität ausgegangen werden, wenn postuliert wird, dass es das gar nicht gibt - : eine Übereinnstimmung unmöglich ist/komplett ausgeschlossen wird.
Wer beurteilt dann, was jetzt konstruiertes Bild ist oder Realität ist oder mit Ebendieser nie übereinstimmt/nie übereinstimmen kann? Geht mir echt nicht ein. Wenn du dir mal anschaust, wie Realität beschrieben wird, dürfte im r.K., lt. seiner eigenen These, dieser Begriff nicht mal verwendet werden. Darauf beruht ja, m. E. n., die Kritik.
Wenn Realität IMMER NUR eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung darstellt, wie der r. K. behauptet und somit Alles nur auf subjektiver Wahrnehmung beruht, so gibt es keine Realität im Sinne Ebendieser, sondern immer nur Scheinrealitäten/Illusion. Ich teile diese Ansicht nicht. Ich verstehe aber sehr wohl, was da ausgesagt wird.
Der r.K. behauptet im Grunde, dass es keine Realität gibt, denn Realität wird so deffiniert:
Als
Realität (
lat. realitas, ‚Wirklichkeit‘; über
res, ‚Sache‘, ‚Ding‘, ‚Wesen‘) wird im
allgemeinen Sprachgebrauch die Gesamtheit des
Realen bezeichnet.
Als real wird zum einen etwas bezeichnet, das keine Illusion ist sowie nicht von den Wünschen oder Überzeugungen eines Einzelnen abhängig. Zum anderen ist real vor allem etwas, das in Wahrheit so ist, wie es erscheint, bzw. dem bestimmte Eigenschaften „robust“ – also nicht nur in einer Hinsicht und nicht nur vorübergehend – zukommen (→ Authentizität). Realität ist in diesem Sinne somit dasjenige, dem „Bestimmtheit“ zugeschrieben werden kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Realität
Ich teile die Ansicht, dass es gibt, was der r. K aussagt, in dem Sinne, dass Menschen Scheinrealitäten und Illusionen unterliegen
können aufgrund ihrer subjektiven Wahrnehmung, aber das sie nicht objektiv wahrnehmen können, das teile ich nicht. Wie sonst sollten Menschen unabhängig voneinander und durch weite Entfernungen voneinander getrennt zu selben Ergebnissen, Erkenntnissen, Erfahrungen und Schlüssen gelangen, z.b., das ein Boot auf Wasser schwimmt, was essbar ist, was giftig, usw.....? Der r. K. beschreibt im Grunde nur eine Seite der Medaillie, nämlich die der subjektiven Wahrnehmung.
Abgesehen davon, ich versteh nicht, was ich durch das Beispiel (Watzlawick/Hund) verstehen soll? Objektiv betrachtet ist da Strand + ein Mann der am Strand sitzt+ Hund spielt mit Blechdose. Im Grunde noch einfacher: Strand, Mann sitzt am Strand, Hund und Blechdose. Subjektiv ist das, was der Mann dabei empfindet und wie er sich dabei fühlt und wie seine Stimmung wechselt und wie er das sieht. Darauf hab ich aber keinen Zugriff. Objektiv gesehen. Außer, er teilt mir mit, wie es in seinem Inneren bezogen zur Situation aussieht.
Wenn da hundert Menschen in der Nähe des Mannes am Strand stehen, werden hundert Menschen sehen (kein Blinder dabei): Mann sitzt am Strand, Hund, Blechdose. Das ist Objektiv. Was jeder dabei in seinem Kopf DAZU kreiert, fühlt, meint, vermutet und etc. ist subjektiv.