Prinzip der Evolutionstheorie

ich meine die QT könnte von der ET noch Inspiration bekommen ;)

Zumindest die Informatik laesst sich von der ET inspirieren. Zur Loesung komplizierter Optimierungsaufgaben gibt es da die evolutionaeren und genetischen Algorithmen.

Was die Physik angeht... einige Prozesse mit Selbstorganisation erinnern entfernt auch an die ET.
 
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Zumindest die Informatik laesst sich von der ET inspirieren. Zur Loesung komplizierter Optimierungsaufgaben gibt es da die evolutionaeren und genetischen Algorithmen.

Was die Physik angeht... einige Prozesse mit Selbstorganisation erinnern entfernt auch an die ET.

Ich meine eher die stille Revolution in der Biologie, bzw. Genetik, die sozusagen die Verortung der Information angeht.


Tatsächlich scheint Information zu einem guten Teil nicht-lokal abgelegt zu sein. Die Gene sind nicht mehr die alleinigen Informationsträger....
 
Ist zwar schon mehrfach von anderen geschehen, ich will aber auch nochmal auf diesen Beitrag von HST1988 eingehen

Das derzeitige Paradigma lautet in der Wissenschaft: Irgendwann hat sich an einem Ort Atome durch Zufall (ich nenne den Zufall gerne den Gott der Wissenschaft, weil die Menschen dazu neigen, alles, was sie nicht erklären können, mit Gott zu erklären und die Wissenschaft hat Gott einfach durch den Zufall getauscht) so angeordnet hat, dass diese Materie zu leben begonnen hat.

Nein, der Zufall ist weder der "Gott der Wissenschaft", noch ist das so, wie Du es beschriebst, das derzeitige Paradigma.

Der Zufall spielt zwar eine Rolle, aber die Ereignisse, die "zufaellig" geschehen, haben allesamt eine recht hohe Wahrscheinlichkeit. D.h. bei diesen Zufallsprozessen wundert es niemanden, dass sie geschehen.

Wunderst Du Dich z.B. wenn Du eine 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 wuerfelst?

(...) Ganz ohne Gott, ganz ohne irgendwelche Designpläne, einfach aus dem Zufall heruas. Ziemlich unromantisch, oder? So in etwa ist jedoch der derzeitige stand der forschung.

Die Evolutionstheorie mag unromantisch sein. Na und? Wieso muss die Wahrheit romantisch und schoen sein? Oder in etwa nach Douglas Adams: Muessen in einem Garten Feen rumtanzen, damit man ihn als "schoen" bezeichnet?

Nichtsdestotrotz tun sich Fragen auf: Wie kommt es, dass in einer Welt, in der nur der stärkere überleben soll, der Mensch plötzlich Gefühle wie Liebe entwickelt?

Niemand behauptet, dass "der staerkere" ueberlebt.

Es hat derjenige bessere Ueberlebenschancen, der an die aktuellen Umstaende besser angepasst ist.

Und noch mehr: Wie kommt Materie dazu, sich so anzuordnen, dass sie über sich selbst anfängt nachzudenken? Und wo wäre hier der evolutionäre Sinn? Wir sollten doch dann draußen ums Überleben kämpfen und nicht hier im Forum über die entstehung des Lebens nachdenken.

Wir kaempfen ja ums ueberleben und haben dabei ziemlich gute Strategien entwickelt. Als "Nebenprodukt" (bitte den Begriff nicht so verstehen, als waere das geplant gewesen oder aehnliches) haben wir noch weitere kognitive Faehigkeiten entwickelt.

Ewen koennte dazu vielleicht noch ein wenig mehr schreiben... ich meine mich zu erinnern, dass solche "Nebenprodukte" recht haeufig in der Evolution vorkommen, oder? D.h. Eigenschaften als Folge einer anderen Mutation...?

Dann kommen Berichte von Nahtoderfahrungen und und und...Themen wie "wie kommt unser erleben zu Stande" will ich gar nicht erst anschneiden.

Alles interessante (und teilweise offene) Fragen. Na und?

Nun denn, die Wissenschaft kann derzeit einige wichtige Fragen unserer Existenz, die mit der Evolutionstheorie zusammenhängen, noch nicht ganz beantworten. Andererseits ist der Kreationismus im streng biblischen Sinne für mich auch keine vernünftige Erklärung. Die wissenschaft hat sich nur in eine Sackgasse manövriert: Die wenigsten Wissenschaftler wollen zurück zu einem Bild, in dem Geist und seele eine Rolle spielen. Ich erinnere mich häufig an den Typen in einem Youtube-Video über Nahtoderfahrungen, der meinte: "Wir wollen doch nicht wieder denken wie unsere Vorfahren!" Dass vielleicht doch ein bisschen was dran sein könnte, dass die Materie sich nicht selbst ordnet, kam für den Typen überhaupt nicht in Frage.

Das hat auch einen sehr guten Grund, warum das nicht in Frage kommt. Wieso sollte man zu allem, was man (noch) nicht versteht, einen Problemloeser postulieren? Z.B.: "Ich verstehe nicht, wie Erlebnis (Qualia) entstehen -> Prima, ich postuliere eine Seele." Dass damit das Problem nicht geloest, sondern nur verlagert ist, faellt dabei den meisten gar nicht auf. Die Seele und warum die Qualia haebn soll, haetten wir damit immernoch nicht vertsanden. Hinzu kommt noch Ockhams Rasiermesser als Kriterium fuer vorzuziehende Theorien.

Es mag durchaus sein, dass es eines Tages mal notwenig sein wird, die Seele etc. in Betracht zu ziehen. Momentan sehe ich dazu allerdings keinen Anlass, und ich bezweifle sehr, dass er jemals kommen wird.

Ich wäre für einen Kompromiss: Ich denke, niemand wird mehr bezweifeln können, dass es schon eine lange Evolutionsgeschichte auf dem Weg zum Menschen gegeben hat. Allerdings sehe ich hinter der Evolution eher einen kosmischen Plan als einen riesigen Zufall. Wenn der Geist die Materie steuert, wäre es kein Geheimnis mehr, wie sich die ersten Zellen gebildet haben konnten.

Wie Ewen schon andeutete: Das ist KEIN Kompromiss, sondern Schmalspur-Kreationismus. Die ET ist ja gerade deswegen so elegant und aesthetisch (wenn auch unromantisch), weil sie OHNE steuernden Geist etc. auskommt. Sie ist erklaerungsmaechtig mit nur sehr wenigen Praemissen.

Eine ganz andere Problematik sehe ich bei der Version der Hardcore-Evolutionstheorie noch: Auch wenn es sicherlich von keinem beabsichtigt war, würde sie eine Legitimation für Verbrechen, Ellbogengesellschaften und Ungerechtigkeiten geben, indem sie diejenigen, die das Unrecht begehen, einfach als die Stärkeren darstellt und die anderen Verlierer der Evolution wären. Gerade unsere Eliten würde das sicher freuen: Die Evolutionstheorie ist ja schon toll, wenn man selbst auf der Gewinnerseite steht; auch wenn unsere heutige Gesellschaft kaum mehr ein Kampf ums Überleben ist, sondern Werte zählen, die mit diesem gar nichts mehr zu tun haben.

Das koennte nicht nur geschehen, das ist sogar schon passiert. Es ist unter dem Stichwort "Sozialdarwinismus" abgelagert. Die Sache ist nur folgende:
  1. Sozialdarwinisten ueberinterpretieren die Evolutionstheorie - bzw. ihre Version davon - extrem. Evolution ist nicht "gut" oder "schlecht"... sie findet einfach statt. Da ist es NICHT die Verpflichtung einer Gesellschaft, sie nachzubilden.
  2. Sozialdarzinisten verstehen die ET noch nicht einmal richtig. Sie geben ihr einen Zweck, was ewen ja dauernd kritisierte, und reden vom "Staerkeren", was auch kein Evolutionsbiologe behauptet.

Das Problem mit dem Plan ist halt nur dasselbe wie mit dem Geist, der die Materie steuert: Empirisch lässt sich das alles nicht beweisen, die Methodenproblematik der wissenschaft schlägt wieder zu. Und so sagt die Mehrzahl der wissenschaftler halt:"Wir können zwar einige Dinge noch nicht erklären, aber irgendwann werden wir es schon, deshalb halten wir an dem Paradigma fest." Lustigerweise ist dies genau das argument, das einst die Kirche gegen die Wissenschaft ins Feld geführt hatte...

Gegenfrage: Warum sollte die Wissenschaft von dem Geist, der die Materie steuert, ausgehen? Welchen Vorteil haette sie davon?
 
Ewen koennte dazu vielleicht noch ein wenig mehr schreiben... ich meine mich zu erinnern, dass solche "Nebenprodukte" recht haeufig in der Evolution vorkommen, oder? D.h. Eigenschaften als Folge einer anderen Mutation...?

Biologie ist eine rein deskriptive Wissenschaft und deswegen kann man davon ausgehen, dass diese Nebenprodukte durchaus einen Sinn haben.

Denn eine Konsequenz folgt ganz klar aus der ET: Jedes Wesen muss ökonomisch handeln.
Liebe z.B. hat durchaus die Qualität für eine längere Bindung zu sorgen, die ein Menschenjunges auch braucht, zumindest die ersten Jahre.

Ein Indiz, dass dies der Grund ist, ist, dass beim Menschenweibchen der Östrus von der Menstruation entkoppelt ist.

D.H. Männchen und Weibchen müssen längere Zeit zusammen sein, DAMIT es überhaupt zum Zeugungsakt kommen kann, da beide eben NICHT wissen, wann die richtige Zeit ist :D (immer unter der Prämisse, dass die Weibchen ja auch Partnerwahl machen wollen)

Statistisch kann man übrigens beobachten, dass von der Frau ausgehend ein Trennungsmaximum nach 4 Jahren vorliegt ;)

Um trotzdem effektiv im Nachwuchs erzeugen zu sein müsste daraus folgen, dass beim Mensch die Zyklus Schlagzahl erhöht ist, und Voila, so ist es auch ;)

Aber das ist nicht so PC
 
Tomilo schrieb:
1. Es gibt keinen Gott der Wissenschaft!
2. Gott mit dem Zufall gleichzusezten ist meiner Meinung nach ... schräg!
3. Wenn die Wissenschaft etwas nicht erklären kann, dann sagt sie, dass sie es nicht erkären kann! Wenn sie meint es war Zufall, dann sagt sie, dass es Zufall war! Das ist nicht dasselbe.

Hehe, wusste, dass das schnell kommen würde, schließlich ist es schon ein wenig polemisch. Wie ich in meinem Posting geschildert habe, meine ich eher das Prinzip der Argumentationsstruktur: Früher neigten die Menschen dazu, das, was sie nicht mehr erklären konnten, mit Gott zu erklären. So wurde das Gewitter zum Zorn der Götter erklärt, bis man eine bessere Erklärung gefunden hat. In der heutigen Wissenschaft wird eine Frage wie "Wie kam es, dass ein Lebewesen plötzlich mutierte?" gerne mit "Zufall" beantwortet. Eben an der Stelle, wo man nicht mehr erklären kann.
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Gott und dem Zufall: Während Gott nicht würfelt, tut dies der Zufall eben. Dennoch habe ich meinen Standpunkt hoffentlich ausreichend erklärt. :)

Tomilo schrieb:
4. Mit der Evolutionstheorie hat das sowieso nichts zu tun, da diese nur die Entstehung der Arten beschreibt, nicht die des Lebens.
Die Theorie der chemischen Evolution beschriebt die Entstehung des Lebens durch Kohlenwasserstoffverbindungen.

Tomilo schrieb:
Soetwas ist Überinterpretation der Evolutiontheorie. Das ist gefährlich. Gesellschaftformen sind immer rein menschliche Konstrukte. Der Bezug zur Evolutionstheorie ist aus der Luft gegriffen.
Außerdem hat sich gerade in der menschlichen Evolutionsgeschichte gezeigt, dass Zusammenarbeit die erfolgreichste Strategie im Überlebenskampf war.
ewen schrieb:
Das ist, wie ich früher beschrieb, eben die ET falsch verstanden.
Richtig. Ich habe ja auch geschrieben, dass kein einziger Wissenschaftler, der sich mit der Evolution beschäftigt hat, das jemals intendiert hätte. Dennoch kann sich zur Zeit jeder, der mit einer Waffe in der Hand auf dich am Boden zielt, von sich behaupten, er sei halt von der Evolution bevorzugt worden und du stündest auf der Verliererseite. Mir würde das zwar nicht viel ausmachen, weil ich wüsste, dass ich dann wieder in unsere geistige Heimat zurückkehren würde, aber 99% der Menschen würden ein mächtig beschissenes Gefühl in der Situation haben. Die Evolutionstheorie (ich rede immernoch von der Hardcore-Variante) lässt sich nunmal leider für so etwas missbrauchen, Joey hat den Sozialdarwisismus ja schon angesprochen. :(

Und natürlich sind die Ameisen stark, eben weil sie zusammenarbeiten, oder eben, wie Joey schrieb, gut an die Bedingungen angepasst sind, was letztlich etwa dasselbe bedeutet. Wenn doch nur die Menschen so zusammenarbeiten könnten wie ein Ameisenhaufen...dann hätten wir unser Sonnensystem wahrscheinlich schon besiedelt, statt uns stets gegenseitig zu bekämpfen.

ewen schrieb:
Nein, diese Fragen tun sich eigentlich nicht auf.
Begründung?

ewen schrieb:
In welche Sackgasse? Das ist mir allerdings neu....
Es fehlt immernoch die Erklärung bzw. der Beweis für die Entstehung des ersten Lebens. Da doktern wir mittlerweile seit 150 Jahren rum. Genauso wie die Neurobiologie, die schon etwa genauso lange im Gehirn verzweifelt nach dem Bewusstsein sucht. Allgemeiner Tenor: "Wir werden es ja schon noch irgendwann finden." Dabei lebt die Wissenschaft von neuen Denkmodellen.

Joey schrieb:
Die Evolutionstheorie mag unromantisch sein. Na und? Wieso muss die Wahrheit romantisch und schoen sein? Oder in etwa nach Douglas Adams: Muessen in einem Garten Feen rumtanzen, damit man ihn als "schoen" bezeichnet?
Ich habe mich auf die Begründung bezogen, warum viele Menschen an der Evolutionstheorie zweifeln.

Wobei sich mir persönlich weiter die Frage stellt: Warum sollte die Evolution dann ein Wesen hervorbringen, das Eigenschaften hat, die mit der Realität (im Hardcore-evolutionstechnischen Sinne) überhaupt nicht in Einklang zu bringen sind? Ich wäre echt mega enttäuscht vom Universum, wenn ein Kampf ums Überleben alles wäre, was es hervorgebracht hat. Die Idee der gelenkten Evolution würde die Frage schon eher beantworten.

Joey schrieb:
Als "Nebenprodukt" (bitte den Begriff nicht so verstehen, als waere das geplant gewesen oder aehnliches) haben wir noch weitere kognitive Faehigkeiten entwickelt.
Auch das ist für mich keine ausreichende Erklärung. Es gibt noch viel zu erforschen...

Joey schrieb:
Das hat auch einen sehr guten Grund, warum das nicht in Frage kommt. Wieso sollte man zu allem, was man (noch) nicht versteht, einen Problemloeser postulieren? Z.B.: "Ich verstehe nicht, wie Erlebnis (Qualia) entstehen -> Prima, ich postuliere eine Seele." Dass damit das Problem nicht geloest, sondern nur verlagert ist, faellt dabei den meisten gar nicht auf. Die Seele und warum die Qualia haebn soll, haetten wir damit immernoch nicht vertsanden. Hinzu kommt noch Ockhams Rasiermesser als Kriterium fuer vorzuziehende Theorien.
Ach ja, der gute Ockham...nach den Rasiermesser käme nur eine theorie in Frage: Gott ist für alles verantwortlich. Eine Prämisse, fertig. Nein, im Ernst, meiner Meinung nach hat Ockham ausgedient.
Die Seele (auf den Geist will ich an dieser stelle mal gar nicht eingehen, weil der noch weiter "entfernt" ist; wir Menschen sind dreiteilige Lebewesen) werden wir aus unserem Alltagsbewusstsein heraus kaum verstehen können. Da müsste man sich schon in Trance begeben oder irgendwie in den geistigen Sphären forschen. Eine Methode dafür kann ich aber nicht vorstellen. :D

Joey schrieb:
Warum sollte die Wissenschaft von dem Geist, der die Materie steuert, ausgehen? Welchen Vorteil haette sie davon?
Ich würde beide Annahmen erstmal parallel laufen lassen. Sprich: Im Materialismus wird weiter konventionell geforscht, während im Körper-Geist-Seele-Modell man neue Methoden - wie auch immer sie aussehen mögen - zum Einsatz kommen. Wie gesagt, Wissenschaft lebt von Revolutionen, sonst würden wir ja immernoch glauben, dass die Erde eine Scheibe ist und keine Kugelform haben kann, weil ja sonst alles Wasser nach unten ablaufen würde. :)
Ich weiß, das ist ein schwerer Schritt, aber mit der jetzigen wissenschaftilchen Methodik glaube ich kaum, dass wir weiterkommen werden. Aber wie gesagt: Es soll ruhig konventionell weitergeforscht werden, die Zeit wird dann zeigen, mit welchem Modell man weiterkommt. Es ist in erster Linie eine Methodenfrage.

Ich bin mal gespannt, was wir bei der Quantentheorie noch alles herausfinden werden. Auch wenn ich glaube, dass viele sich von ihr ein bisschen zu viel erhoffen, haben wir sie ja gerade erstmal angekratzt. Hinzu kommt noch das kosmische Standardmodell, nach dem nur noch 4,6% des gesamten Universums überhaupt Materie sind. Von der dunklen Materie haben wir bislang lediglich die physikalischen Eigenschaften erforscht, die Dunkle Energie ist uns noch völlig fremd....Hoppla, wir kommen etwas vom Thema ab, aber vielleicht lassen sich eines Tages aus der Bewusstseinsforschung Rückschlüsse auf die Evolition ziehen.

Also, wie ich schon angesprochen habe: In Zweifel zu ziehen, dass das Leben im Meer entstanden ist, ist meiner meinung nach lächerlich. Die Wissenschaft hat hier fantastische Arbeit geleistet. Nur am wie scheiden sich derzeit die Geister. Wie gesagt, ich vermute eher eine Intelligenz in den geistigen Sphären hinter der Evolution.
 
Die Theorie der chemischen Evolution beschriebt die Entstehung des Lebens durch Kohlenwasserstoffverbindungen.

Und? Was spricht dagegen?

(...) Die Evolutionstheorie (ich rede immernoch von der Hardcore-Variante) lässt sich nunmal leider für so etwas missbrauchen, Joey hat den Sozialdarwisismus ja schon angesprochen. :(

Und ich habe ebenfalls erlaeutert, dass der Sozialdarwinismus (und die Hardcore-Variante der ET) eben NICHT die ET selbst sind geschweige denn sich draus begruenden lassen.

Es fehlt immernoch die Erklärung bzw. der Beweis für die Entstehung des ersten Lebens. Da doktern wir mittlerweile seit 150 Jahren rum. Genauso wie die Neurobiologie, die schon etwa genauso lange im Gehirn verzweifelt nach dem Bewusstsein sucht. Allgemeiner Tenor: "Wir werden es ja schon noch irgendwann finden." Dabei lebt die Wissenschaft von neuen Denkmodellen.

Die neuen Denkmodelle muessen aber auch Realitaetschecks mit guter Methodik bestehen und prinzipiel falsifizierbar sein. Sonst kommen wir schnell zu Russels Teekanne, dem fliegenden Spaghettimonster und dem unsichtbaren rosafarbenen Einhorn.

Wobei sich mir persönlich weiter die Frage stellt: Warum sollte die Evolution dann ein Wesen hervorbringen, das Eigenschaften hat, die mit der Realität (im Hardcore-evolutionstechnischen Sinne) überhaupt nicht in Einklang zu bringen sind?

Weil die Hardcore-ET falsch ist und NICHT mit der echten ET zu vergleichen ist.

Ich wäre echt mega enttäuscht vom Universum, wenn ein Kampf ums Überleben alles wäre, was es hervorgebracht hat. Die Idee der gelenkten Evolution würde die Frage schon eher beantworten.

Warum waerest Du dann enttaeuscht? Wozu die gelenkte Evolution? Welchen Vorteil haette die Wissenschaft dadurch, wenn sie davon ausginge?

Auch das ist für mich keine ausreichende Erklärung. Es gibt noch viel zu erforschen...

Es ist keine ausfuerhliche Erklaerung... aber durchaus eine Stichworthaft angedeutete Moeglichkeit.

Ach ja, der gute Ockham...nach den Rasiermesser käme nur eine theorie in Frage: Gott ist für alles verantwortlich. Eine Prämisse, fertig. Nein, im Ernst, meiner Meinung nach hat Ockham ausgedient.

Nein, Gott ist eine riesige (unbekannte und undefinierbare) Praemisse, auf die man alles schieben kann, wenn man zu faul zum nachdenken ist. Ebenso die "gelenkte Evolution". Das sind erfundene Problemloeser. Ein "Lueckenbuesser-Gott". Das sind alles zusatz-Praemissen, die Probleme nicht einmal loesen, sondern nur verlagern. Die ET kommt nur mit der Materie aus, die unbestritten da ist.

Ich würde beide Annahmen erstmal parallel laufen lassen. Sprich: Im Materialismus wird weiter konventionell geforscht, während im Körper-Geist-Seele-Modell man neue Methoden - wie auch immer sie aussehen mögen - zum Einsatz kommen. Wie gesagt, Wissenschaft lebt von Revolutionen, sonst würden wir ja immernoch glauben, dass die Erde eine Scheibe ist und keine Kugelform haben kann, weil ja sonst alles Wasser nach unten ablaufen würde. :)

Ach das klassische Scheibenwelt-Argument.

Nein, mit wissenschaftlicher Methodik haetten wir nie oder zumindest nicht lange geglaubt, dass die Erde eine Scheibe waere. Es waeren Experimente und Beobachtungen erdacht worden, die das Model kippen koennten, und diese waeren dann getaetigt worden. Das geschah auch - z.B. durch die Beobachtung von Mondfinsternissen. Ich kenne allerdings kein Experiment, was den Materialismus/Naturalismus bisher haette nachhaltig kippen koennen.

Ich weiß, das ist ein schwerer Schritt, aber mit der jetzigen wissenschaftilchen Methodik glaube ich kaum, dass wir weiterkommen werden. Aber wie gesagt: Es soll ruhig konventionell weitergeforscht werden, die Zeit wird dann zeigen, mit welchem Modell man weiterkommt. Es ist in erster Linie eine Methodenfrage.

Die QM (auf die Du Dich u.a. beziehst) etc. wurde auch mit der aktuellen wissenschaftlichen Methodik entdeckt und entwickelt... wie alle mir bekannten "Revolutionen". Die Methodik ist ja u.a. entstanden um Fehlschluesse zu vermeiden. Dieser Anspruch muss an jede Methodik - wie immer sie auch aussehen mag - weiter bestehen.
 
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Hehe, wusste, dass das schnell kommen würde, schließlich ist es schon ein wenig polemisch. Wie ich in meinem Posting geschildert habe, meine ich eher das Prinzip der Argumentationsstruktur: Früher neigten die Menschen dazu, das, was sie nicht mehr erklären konnten, mit Gott zu erklären. So wurde das Gewitter zum Zorn der Götter erklärt, bis man eine bessere Erklärung gefunden hat. In der heutigen Wissenschaft wird eine Frage wie "Wie kam es, dass ein Lebewesen plötzlich mutierte?" gerne mit "Zufall" beantwortet. Eben an der Stelle, wo man nicht mehr erklären kann.
Ich würde nicht sagen, dass der Zufall eine Ausflucht vor Erklärungen ist...

Schau dir mal die Gründe an, welche zu Mutationen führen. Warum reicht dir
z.B. die Erklärung einer Fehleranfälligkeit einer DNA-Polymerase nicht als Teilursache für eine Mutation?

Natürlich, irgendwo wirst du immer Fragen finden, die sich der
wissenschaftlichen Erkenntnis entziehen (vorallem wenn man ins
philosophische abdriftet), aber im Grunde genommen kennt die
Wissenschaft ihre Wissensgrenzen und braucht keine Erklärungsausflüchte.

Richtig. Ich habe ja auch geschrieben, dass kein einziger Wissenschaftler, der sich mit der Evolution beschäftigt hat, das jemals intendiert hätte. Dennoch kann sich zur Zeit jeder, der mit einer Waffe in der Hand auf dich am Boden zielt, von sich behaupten, er sei halt von der Evolution bevorzugt worden und du stündest auf der Verliererseite. Mir würde das zwar nicht viel ausmachen, weil ich wüsste, dass ich dann wieder in unsere geistige Heimat zurückkehren würde, aber 99% der Menschen würden ein mächtig beschissenes Gefühl in der Situation haben. Die Evolutionstheorie (ich rede immernoch von der Hardcore-Variante) lässt sich nunmal leider für so etwas missbrauchen, Joey hat den Sozialdarwisismus ja schon angesprochen. :(

Das ist aber kein wissenschaftliches Problem und vermag in keinster Weise
die Qualität der Evolutionstheorie zu beeinflussen! Es handelt sich hier
um ein gesellschaftliches Problem. Wie du ja sagst, die Evolutionstheorie
wird missbraucht...

Es fehlt immernoch die Erklärung bzw. der Beweis für die Entstehung des ersten Lebens. Da doktern wir mittlerweile seit 150 Jahren rum. Genauso wie die Neurobiologie, die schon etwa genauso lange im Gehirn verzweifelt nach dem Bewusstsein sucht. Allgemeiner Tenor: "Wir werden es ja schon noch irgendwann finden."
Nein, es fehlt nicht an der Erklärung und auch nicht an den Belegen für diese
(siehe meine Liste zur Entstehung des Lebens). Du darfst ihre Qualität
gerne in Frage stellen, aber liefere auch bessere Alternativen.

Dabei lebt die Wissenschaft von neuen Denkmodellen.
Meistens werden bereits bestehende Kausalgraphen in der Wissenschaft
erweitert, nicht gänzlich verworfen... Anders gesagt, findet die klassische
Physik keine Anwendung mehr, trotz der Revolution zur modernen Physik?
Doch, tut sie. Sie lässt sich sogar (teilweise?) als Grenzfall der modernen
Physik sehen.

Wie gesagt, Wissenschaft lebt von Revolutionen, sonst würden wir ja immernoch glauben, dass die Erde eine Scheibe ist und keine Kugelform haben kann, weil ja sonst alles Wasser nach unten ablaufen würde. :)
Ich weiß, das ist ein schwerer Schritt, aber mit der jetzigen wissenschaftilchen Methodik glaube ich kaum, dass wir weiterkommen werden. Aber wie gesagt: Es soll ruhig konventionell weitergeforscht werden, die Zeit wird dann zeigen, mit welchem Modell man weiterkommt. Es ist in erster Linie eine Methodenfrage.
Das Problem ist, dass Methoden, die eine Seele miteinbeziehen, nicht mehr
wissenschaftlich sind, sondern auf Glauben basieren. Oder zeig mir,
wie solche Methoden ausschauen sollten?

Ich bin mal gespannt, was wir bei der Quantentheorie noch alles herausfinden werden. Auch wenn ich glaube, dass viele sich von ihr ein bisschen zu viel erhoffen, haben wir sie ja gerade erstmal angekratzt. Hinzu kommt noch das kosmische Standardmodell, nach dem nur noch 4,6% des gesamten Universums überhaupt Materie sind. Von der dunklen Materie haben wir bislang lediglich die physikalischen Eigenschaften erforscht, die Dunkle Energie ist uns noch völlig fremd....Hoppla, wir kommen etwas vom Thema ab, aber vielleicht lassen sich eines Tages aus der Bewusstseinsforschung Rückschlüsse auf die Evolition ziehen.
Natürlich, der Mensch hat noch längst nicht ausgeforscht.
Der Hype mit der Quantentheorie verleitet leider auch dazu, ihr viele
Dinge in den Mund zu legen, die sie gar nicht behauptet. Was meine
bisherige Arbeit mit ihr und ihre Anwendung angeht, beschränkt sie sich
auf ein mathematisches Konstrukt des Menschen, ohne gross auf
philosophische Fragen Antworten zu bringen.

Also, wie ich schon angesprochen habe: In Zweifel zu ziehen, dass das Leben im Meer entstanden ist, ist meiner meinung nach lächerlich. Die Wissenschaft hat hier fantastische Arbeit geleistet. Nur am wie scheiden sich derzeit die Geister. Wie gesagt, ich vermute eher eine Intelligenz in den geistigen Sphären hinter der Evolution.
Es geht darum, warum du solch eine Intelligenz vermutest. Wenn du auf
dessen Notwenigkeit bestehst, dann kann ich dich wiederum fragen: Wie
entstand die Intelligenz? Aus diesem Teufelskreis kommst du nie heraus...

Gruss Chemicus
 
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