Bin mal gespannt wie langweilig US-Politik die nächsten Jahre sein wird. Als Persönlichkeit würde ich vermuten, dass Biden zu den langweiligsten Präsidenten aller Zeiten gehören könnte. Das meine ich nicht so kritisch wie es klingt. Kann sein, dass nach einem Clown die USA einen Langweiler gut brauchen können.
Es gibt ja diesen alten chinesischen Fluch: "Mögest Du in interessanten Zeiten leben." Nicht-Langweilig ist also nicht automatisch gut.
Aber wir werden sehen. Zum einen bin ich mir ziemlich sicher, dass Biden es nicht schlechter machen wird als Trump - auch, wenn Biden sicher kein Heiliger o.ä. ist und bestimmt auch Dinge tun wird, die ich nicht gut finde... er ist besser als sein Vorgänger. Und davon abgesehen hat er schon einiges gesagt und getan, was mit sehr gut gefällt.
Trump betreffend werden v.a. drei Themen interessant:
1) Übersteht er noch mal das Impeachment oder erwischt es ihn dieses mal?
Viele glauben das sei unwichtig, denn Präsident ist er ja sowieso nicht mehr. Aber, aus mehreren Gründen wäre es schon gut wenn er noch "rückwirkend" das Amt verliert. (...)
Ich hörte, dass Biden bzgl. der rückwirkenden Amtsenthebung zwiegespalten ist, weil das ja auch Resourcen und Arbeitszeit im Senat bindet, was wiederum die Agende von Biden in den ersten Wochen - eine kritische Zeit einer jeder Präsidentschaft - ausbremsen könnte. Hast Du davon auch was gehört?
Eine nachträgliche Amtsenthebung hätte aber immerhin den einen Vorteil, dass Trump nicht mehr wieder antreten kann. Und DAS wäre auch schon viel Wert.
2) Wird er juristisch ernsthafte Probleme bekommen?
Jede Menge Verfahren haben nur darauf gewartet das er kein Präsident mehr ist. Er wird also hohe Anwalts-Kosten die nächsten Jahre haben.
Ja, das kann sehr spannend werden.
3) Wird er eine Art Märtyrer für seine Fans? Werden die weiter machen oder stirbt die "Trump-Bewegung"?
Ich vermute, die USA bleiben ein gespaltenes Land und egal ob Trump noch eine Symbolfigur bleibt oder nicht, wird sich das in irgendeiner Form zeigen. Insofern ist die Frage vielleicht nicht mal besonders relevant.
In der QAnon-Bewegung, die Trump ja als eine Art Messias verehren, scheinen einige Anhänger zumindest auf dem Boden der Realität aufgeschlagen zu sein, als sie bemerkten, dass Biden nicht verhaftet und vereidigt ist, das Militär nicht eingegriffen hat etc. Ein paar Unverbesserliche gibt es aber nach wie vor, die sich dann z.B. damit "retten", dass sie behaupten, die Haupstadt der USA gehöre nicht zu den USA - also Biden wäre Präsident von Washington D.C., während Trump weiter die USA regierte.
PS: Ich sehe gerade, dass Du auch schon den Artikel aus der NVTimes verlinkt hast, in dem davon berichtet wird.