Dann müsste man aber ständig und überall, auch bei den Sachen, bei denen man nicht leidet, hinterfragen, ob es denn wirklich so ist. Esse ich wirklich gerne Nudeln oder bilde ich mir das nur ein? Macht mir das Studium wirklich Laune oder verwechsele ich "Müssen" mit "Wollen"? Spiele ich gerne Tennis oder will ich einfach auf einen Ball dreschen?
Auch wenn es in dem Falle der genannten Beispiele nicht um Sex geht - die Kernaussage bleibt die gleiche. Tue ich etwas mit Lust und Freude, habe ich keinerlei Bedürfnis, das Ding solange zu zerdenken, bis ich doch einen winzigen Haken finden könnte. Und es ist wurscht, dass es bei dem BDSM-Thema um "Sex" geht - denn so extrem aussergewöhnlich, heilig und mystisch ist das Thema Sex beileibe nicht.
Wenn mein Leben unter irgendeinem Aspekt leidet, wie zum Beispiel bei dir, dann stellt sich schon die Frage "rede ich mir was schön"? Wenn man aber in seinem Leben gut klarkommt und nichts darunter leidet, ist die Frage irgendwie müßig.
Und das man BDSM praktizieren würde, weil man es gewohnt sei oder nicht anders kenne - bitte

Die wenigsten Menschen werden mit Andreaskreuz am Frühstückstisch groß oder von Papi in den Pranger gesteckt, weil Stubenarrest langweilig ist. Die absolut überwiegende Mehrheit, die wirklich praktiziert, wird erst im Laufe ihres sexuellen Erlebens damit in Berührung kommen und manche bleiben dann einfach dabei.
Und PS: die wenigsten jagen sich jedesmal mit Nippelklemmen bewaffnet um die Streckbank - "die" machen auch ganz "normalen" Sex.