naglegt
Sehr aktives Mitglied
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Ja, das ist sehr schön.
Ich erinnere mich, sowohl gelesen zu haben, als auch in früheren Leben in indianischen Stammes-Kulturen gelebt zu haben, die das alles auch nicht so eng sahen, wie wir heute denken. Wenn ein Mann mit einem Mann zusammen leben will oder eine Frau mit einer Frau oder ein Mensch gar alleine bleiben will. Andere Stammes-Strukturen, wie etwa Sparta oder das Nazi-Deutschland waren nur dort für andere Sexualpraktiken offen, wo diese Frischfleisch für den Krieg lieferten.
Es ist heute weniger denn je einzusehen, warum jemand nicht leben sollte, was er oder sie will. Und das obwohl es durch was auch immer zustande gekommen sein mag - denn selbst wenn es auf einem [für einen anderen Beobachter scheinbar sichtbaren] Schmerz beruht - wer sagt, dass nicht dadurch der Schmerz geheilt werden würde - auf natürliche Weise?
Die Benennung von schwul auf Tiere halte ich persönlich für überinterpretiert - was sie mir zeigen, ist aber, dass alles möglich ist und möglich sein könnte, auch für uns. Die emotional geklärten Kulturen [es sind wenige übrig] wußten das immer. Mentale Kulturen, wie unsere, haben, durch ihren starken normativen [regelverliebten bis gesetzeshörigen] Charakter ein weit aus größeres Problem, da sie alles in gut und schlecht einteilen wollen [müssen]. Da es noch keine mental geklärten Kulturen wieder gibt, müssen sich die, die weiter und offener sind, an ihrer eigenen emotionalen wie mentalen Klärung gearbeitet haben, u.a. damit abfinden, dass es die meisten Mitbürger und Mitbürgerinnen noch nicht getan haben und im Mainstream schwimmen.
Es wird, ohne jeden Beweis, gerne behauptet, dass bei homosexuellen Paaren nichts fließt, fließen kann, was bei heterosexuellen Paaren ja wohl der Fall wäre. Das sehe ich nicht so. Auf gesellschaftlicher Ebene verhindert eine freie sexuelle Wahl den Fluß auf gesellschaftlicher Ebene. Und auf persönlicher Ebene wird auch ein Fluß vorhanden sein, denn jede Partnerschaft, egal ob homo- oder heterosexuell, wird langweilig, wenn nichts fließt und - üblicherweise - trennt sich das Paar dann. So kann schon eine oberflächliche Betrachtung die noch oberflächlicheren Behauptungen derer widerlegen, die gar nicht denken mögen.
Auf den Südseeinseln gibt es Stammes-Kulturen, wo die Männer gemeinsam in einem Männerhaus leben und mit sich und unter Männern so intim sind, dass sie für jeden europäischen Normalo als schwul durchgehen. Die Frauen sind ebenso strukturiert. Und die Kinder werden nicht als Eigentum eines Paares gedacht, so wie bei uns [ein Frevel an der Menschheit - wenn mich jemand fragen würde]. Die Kinder sind die Kinder von allen und sie suchen sich ihren Lieblingspapa und -mama selber, so wie es ihnen paßt. Und wer wessen Kind ist, interessiert da niemanden. Dafür aber sind viel mehr Nischen für individuelles Sein möglich - was wir normativen Denknationen gerne übersehen - wir müssen dann wieder "Freiräume" schaffen - die schon längst da waren, immer da waren und immer noch da sind.
Unerfreulicherweise sind wir als Gesellschaft sehr beschränkt
und einfachen, sinnvollen und vorallem individuellen Lösungen gegenüber [noch] nicht offen.
Und wenn wir es noch so behaupten.