Hi Soferle!
Du stellst interessante Fragen. Auf PRF bezogen aber schwer zu diskutieren, weil da immer gleich die Emotionen etwas hochschaukeln, obwohl es schon kein schlechtes Beispiel abliefert.
Du stelltest ja die Frage nach dem "Wann Eingreifen" und der Art der Absicht. Wann man irgendwo eingreift, ist immer und einzig eine eigene Wahl, bzw. basiert immer auf eigenen Überzeugungen. Es gibt kein objektives Richtmaß und nicht-eingreifen im Sinne von nicht-beeinflussen gibt es sowieso nicht. Über Gründe zu philosophieren ist im Grunde müßig. Jeder wird weiterhin vollkommen seinen Überzeugungen gemäß tun was er für richtig hält, teilweise auch glauben er sei damit im Einklang mit irgendeinem Gesetz (Gott, Universum, Deutschland

)
Ein Unterschied besteht aber im Motiv. Um es Eso-Mäßig auszudrücken: Liebe oder Angst. Ich kann mir z.B. Geld wünschen und mich darauf freuen was ich mir davon kaufen werde.... Das muss nichts mit Mangel und Angst zu tun haben. Ich kann aber auch Geld wünschen, weil ich es unbedingt brauche und sonst nicht weiß wie ich die nächste Zeit etwas zu essen kaufen soll. Der Witz dabei ist: Man würde annehmen das ersteres egoistisch ist, letzteres vollkommen berechtigt. Nur: Das ist Interpretation. Dasselbe auf Beziehung angewandt: Ich wünsche mir eine schöne Beziehung, mir gefällt der Gedanke abends zusammen einzuschlafen und morgens aufzuwachen usw.usf. Ich kann aber auch wie ein Stalker, ein Abhängiger, eine Beziehung wünschen, weil ich nicht alleine klar komme usw. Da würde jeder sagen, letzteres ist egoistisch.
Es ist Letzteres, auch bei der Geldfrage. Die Angst macht den Unterschied und sie beeinflusst Handeln und Ergebnis. Können PRFs ohne Angst auskommen? Theoretisch ja... Sind sie Brechen von Willen oder macht das jemand zum Sklaven (sofern es überhaupt funktioniert.. wette, manche hätten gerne nen Sklaven aber habens nie hinbekommen.

) ? Nein, es wird kein Wille gebrochen und einen Unterschied zwischen dem was hier unter Magie läuft, und z.B. einer Charme-Offensive während eines Gesprächs, oder ein Gespräch als Überzeugungsversuch um eine Beziehung zu retten gibt es objektiv nicht. Manipulativ ja... Kommunikation ist immer Einfluss-nehmend. Aber der wesentliche Unterschied besteht im Motiv. Und daraus resultiert die Umsetzung. Am besten kann man das anhand eines "Gesprächs-Beispiels" erklären:
Wenn man aus Angst jemanden zu verlieren zu überzeugen versucht, der Beziehung noch eine Chance zu geben, wird man unweigerlich Angst in der anderen Person betonen. Etwa schlechtes Gewissen oder was auch immer. Das geschieht in aller Regel unbewusst, und wird entweder zum Scheitern führen oder zumindest "verschmutzt" es das Ergebnis.
Man kann aber durch Gespräche auch Ängste nehmen, einer Person dabei helfen sie aufzulösen und Klarheit schaffen. Dieses Gespräch wird aber nicht zielführend im Sinne eines bestimmten Ergebnisses geführt... also: Ich will erreichen das die Beziehung weitergeht. Das Gespräch wird offen für alles geführt. Wenn ich keine Angst habe, bzw. ich kann sie sogar haben, aber ich lasse sie nicht handeln... , kann ich mit beiden Ausgängen klar kommen. Das Gespräch kann dann ein Mittel sein, sowohl bei mir gewisse Ängste zu lösen, wie auch bei der anderen Person.
Das ist der wesentliche Unterschied. Und die Mittel sind objektiv gesehen vollkommen gleichgültig. Sie sind es nur deshalb nicht, weil damit in aller Regel gewisse Überzeugungen verbunden sind. Die meisten denken ja z.B. "Wunscherfüllungsmagie", v.a. auf Liebe bezogen, hätte irgendwelche moralischen Aspekte. Da ist ziemlich viel Oberflächlich-gedachtes im Spiel.
Nur: In der Praxis, im alltäglichen Leben, wird wohl kaum jemand überhaupt auf den Gedanken kommen auf die Art jemanden zurückzugewinnen, wenn er nicht Angstmotiviert ist. Und das ist dann der Unterschied. Gleichzeitig: Würde dieselbe Person, nachdem sie hier entsprechendes Feedback (WIE KANNST DU NUR DEN WILLEN EINER ANDEREN PERSON BRECHEN WOLLEN???

) erfahren hat, dann demütig schreiben: "Okay, ihr hattet Recht. Ich habe mir überlegt ..XY.. einen Brief zu schreiben." werden das die meisten viel viel besser finden. Ist aber selbes Schema... wahrscheinlich sogar deutlich manipulativer als irgendeine nicht-funktionierende PRF.
Also... zusammenfassend: Das Motiv ist entscheidend, und es entscheidet auch, was im anderen betont wird. Übrigens... Ich schrieb oben: Angst betont Angst im anderen. Das ist richtig, würden aber viele z.B. beim Thema Eitelkeit anders sehen. Man kann jemanden über Eitelkeit extrem manipulieren, richtig abhängig machen, einfach weil Eitelkeit auf Angst basiert, man damit auch die Angst betont. Daher gibt es z.B. auch Unterschiede zwischen einem Kompliment und einem Kompliment... unsichtbare Unterschiede.
Aber es gibt keine Unterschiede zwischen Magie und normalem Leben. Jemandem eins überzuziehen ist z.B. genauso magisch, wie das Anrufen eines Dämons, damit der es für einen erledigt.

Und einen Altar der/des Liebsten aufbauen, jeden Abend Gebete sprechen und vielleicht ne Voodoo-Puppe liebevoll anschauen ist nicht magischer als ein Liebesbrief.
Und Moral gibts bei dem ganzen Thema nicht zu finden. Die existiert nur in Überzeugungen. Wer anderer Meinung ist, darf eine sagen.
VG,
C.