Paradoxon Tierliebe und Tiere essen

Na ja, Hühnern stutzt man aus dem von dir genannten Grund die Schnäbel. Anderem Geflügel meines Wissens nicht (Gänse, Puten). Eben weil Hühner keine Pflanzenfresser sind. Zwei Sätze machen noch keinen getrennten Sinn. ;)
Enten zumindest auch, und überraschen würd's mich auch bei Gänsen nicht. Konkret informiert hab ich mich da allerdings bislang nicht, muss ich zugeben.
 
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Hey, bitte, du kannst bzgl. Räubern mit ökologischen Gleichgewichten argumentieren,
Ich bin immer noch Teil dieses Gleichgewichtes...

Du kannst dich noch so sehr an "Vernunft"-Argumenten hochziehen, Tatsache ist aber, dass deine Gründe, Wölfe oder meinetwegen auch Hundeartige generell nicht essen zu wollen, Persönliche sind. Sich solche Befindlichkeiten überhaupt leisten zu können, hat was mit vorhandenem Überangebot und Sättigung zu tun. Im Zweifelsfall wird man essen, was man auf den Tisch oder erlegt bekommt.
Definitiv nicht. Du kennst den Beriff "absolutes Tabu"? Ich würde eher sterben, als einen Wolf (oder Hund) zu töten, um ihn zu essen, und das ist nicht nur so dahergesagt, das ist knallharter Ernst. Du hast keine Ahnung, was ich damit verlieren würde, da könnte ich mich auch gleich selbst umbringen...

Und ich glaube, beim Rest kommen wir nicht wirklich zusammen... Ich werde mich nicht auf eine für mich unnatürliche Art ernähren, nur weil's in dieser Gesellschaft gerade "in" ist... Allerdings mag ich das miese Zeug aus Massenvermehrung ohnehin nicht. Schmeckt und riecht nach nichts, was man besonders in rohem Zustand merkt...Ich ziehe dunkles, sehr kräftig schmeckendes Fleisch vor, vor allen Dingen Wild, wenn's mal günstig zu haben ist...

LG
Grauer Wolf
 
Ich bin immer noch Teil dieses Gleichgewichtes...
In Deutschland bist du das nicht, denn dich entsprechend eines ökologischen Gleichgewichts hier zu betätigen, wäre einigermaßen strafbar.

Definitiv nicht. Du kennst den Beriff "absolutes Tabu"? Ich würde eher sterben, als einen Wolf (oder Hund) zu töten, um ihn zu essen, und das ist nicht nur so dahergesagt, das ist knallharter Ernst. Du hast keine Ahnung, was ich damit verlieren würde, da könnte ich mich auch gleich selbst umbringen...
Ich glaube dir das, ich kann es nachvollziehen. Die Sache ist aber, dass man nicht auf allem Anderen herumtrampeln braucht, bloß weil man sich ein Zielobjekt auf den Thron gestellt hat. Und irgendwelche Scheinargumente ändern halt nichts daran, dass dieses absolute Tabu deinerseits für andere Menschen so nicht gilt, und du das auch schlecht so verkaufen kannst und wirst.
Je nachdem, wo du mit deinem Hund auf der Welt im Restaurant essen gehst, solltest du auf deinen Vierbeiner halt nicht deuten und dann mit Zeichensprache die Absicht nach Essen anschließen, sonst könnte das halt sein, dass der in der Küche nicht gefüttert, sondern dein Futter wird.

Und ich glaube, beim Rest kommen wir nicht wirklich zusammen... Ich werde mich nicht auf eine für mich unnatürliche Art ernähren, nur weil's in dieser Gesellschaft gerade "in" ist...
Das kann schon sein, dass wir da nicht zusammenkommen.. Was die Ernährung angeht, und die Natürlichkeit derselben - die Chancen stehen ganz gut, dass du das mit dem "unnatürlich" ernähren sowieso tust. Was ich als "in" gelernt habe, waren solche Dinge wie "wenn kein Fleisch dabei ist, ist es kein Mittagessen", und nachdem ich meinen Körper und seine Bedürfnisse inzwischen doch besser kenne, kann ich nur feststellen, dass "natürlich" anders aussieht.

Allerdings mag ich das miese Zeug aus Massenvermehrung ohnehin nicht. Schmeckt und riecht nach nichts, was man besonders in rohem Zustand merkt...Ich ziehe dunkles, sehr kräftig schmeckendes Fleisch vor, vor allen Dingen Wild, wenn's mal günstig zu haben ist...
Nunja, ist halt eine sehr radikal egoistische Ansichtssache, sich für die Befindlichkeit von Tieren nur zu interessieren, solange es die sind, die man als eigene Familie betrachtet. Mir geht Letzteres mit ziemlich vielen Lebewesen so, vielleicht hilft dir das wenigstens als gedankliche Brücke da weiter.
 
- die Chancen stehen ganz gut, dass du das mit dem "unnatürlich" ernähren sowieso tust. Was ich als "in" gelernt habe, waren solche Dinge wie "wenn kein Fleisch dabei ist, ist es kein Mittagessen", und nachdem ich meinen Körper und seine Bedürfnisse inzwischen doch besser kenne, kann ich nur feststellen, dass "natürlich" anders aussieht.
Darauf möchte ich noch mal eingehen, weil hier was postuliert wird, was nicht stimmt...
Unnatürlich ernähre ich mich höchstens, wenn umständehalber der Fleischanteil zu gering ist (ich verliere dann sehr schnell meine körperliche Leistungsfähigkeit und fühle mich wie ein nasser Sack voll Getreide: Verquollen und träge). Ich bin als ehemaliger Leistungssportler und heute noch sehr aktives Wesen gewohnt, sehr genau auf meinen Körper zu horchen, und weiß was er braucht. Wenn's mir wirklich mal schlecht geht, was sehr selten ist und fast immer von zu hohem Konsum von Pflanzlichem herrührt, hilft mir ein Pfund oder mehr Leber schnell wieder auf die Beine und bei extrem, hoher, körperlicher (Dauer-)Belastung ernähre ich mich (am liebsten) fast rein carnivor wie ein Inuit.

Mir geht Letzteres mit ziemlich vielen Lebewesen so, vielleicht hilft dir das wenigstens als gedankliche Brücke da weiter.
Das kommt drauf an, ob ich Hunger habe oder nicht. Bin ich satt, finde ich ein Reh oder einen Hirsch ganz nett, habe ich Hunger, ist's laufendes Fleisch und mir läuft wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen (kein Scherz!)...
Wie auch immer: Tierliebe und Fleisch essen ist kein Paradoxon, wie manche glauben, zumindest nicht für mich...

LG
Grauer Wolf
 
Ich lebe nur auch mal zu einem beträchtlichen Teil von Fleisch und dafür sterben andere Lebewesen. Es ist einfach so, sein Abermillionen von Jahren... Das ist mir bewußt, aber es beunruhigt mich weder, noch verfolgen mich irgend welche "sanften Schafs- oder Kuhaugen" im Schlaf/Traum, wie's in einem Post hieß. Die Träume, an die ich mich erinnern kann (das sind nur wenige), sind von einem anderen Kaliber...

LG
Grauer Wolf
Oh wie schön, Du erinnerst Dich an meine Zeilen?
Vielleicht dürfen diese Worte noch ein Weilchen wirken und dem einen oder anderen Raum geben, um über die oft katastophalen Zustände der Massentierhaltung und auch der Schlachtung nachzudenken.
Denn jedes Stück Fleisch, welches so sauber im Supermarkt angeboten wird, stammt von einem ehemals lebendigen Wesen.
Ich finde, jedes Schnitzel das weniger gegessen wird, ist ein Beitrag zum aktiven Tierschutz, der nicht nur für unsere Haustiere gilt.
. . .
Mein Vater war Fleischermeister, niemals machte er sich Gedanken um das Viechzeug - doch irgendwann dämmerte es ihm, er sah im Traum diese gutmütigen und vertrauensvollen Augen der Rinder dicht vor sich - wie immer - Aug' in Aug' - wenn er sie schlachtete. . .
Schweissgebadet wachte er auf, erinnerte sich an ihren Augenaufschlag, der voller Vertrauen und Hoffnung war, trotz des angsteinflössendem Geruches des Schlachthofes . . . doch zurückholen konnte er keines dieser wundervollen Geschöpfe. . .
Nun kommt eine vielleicht für Dich seltsame Frage, würdest Du eigentlich auch selber erlegen und schlachten?
Denn für die meisten Fleischesser machen diese Arbeit eben andere Menschen.
 
Nun kommt eine vielleicht für Dich seltsame Frage, würdest Du eigentlich auch selber erlegen und schlachten?
Überhaupt nicht seltsam.
Hierzulande darf ich das nicht, logo (Jagdschein lohnt nicht, nur ein sauteures Hobby für Reiche). In einem Land wie Kanada würde ein starker Jagdbogen (ich mag keine Schußwaffen) ganz selbstverständlich über der Tür hängen und nicht zur Deko (Lizenz für einen Wapiti, also ungefähr 100...150 kg gutes Fleisch,beträgt ~30 CA$, wenn man dort lebt). Blutiges Fleisch habe ich schon zentnerweise zerlegt, portioniert und gefrierfertig gemacht, hab ich kein Problem mit, ist halt einfach eine anstrengende Arbeit (geht auf die Unterarmmuskeln), die man am besten zügig hinter sich bringt. Ich habe/hatte 3...4 Hunde, die sich nicht von Salat oder Tütenfreßchen ernähren... :D
Und wenn mir'n Jäger sagt "Ich hab zuviel Rehfleisch, kannst du haben, mußte du halt nur in natura mitnehmen (also ausgenommen, aber nicht aus der Decke geschlagen)...", dann sage ich nicht "Huch, nein, igittigitt...", sondern "Danke!" und ziehe mit strahlendem Gesicht damit ab!
Was ich im europäischen Ausland schon gemacht habe, ist angeln für die Pfanne (und nur dafür). "Sportangeln" finde ich dagegen gräßlich...

LG
Grauer Wolf


PS.: Ganz interessant: http://www.vice.com/de/read/der-mann-der-seit-fnf-jahren-nur-rohes-fleisch-isst-derek-nance
 
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