Nur wer sich selbst kennt ...

Ich weiß eigentlich gar nichts, nur das kleine bisschen, das ich bisher an eigenen Erfahrung abspeichern durfte.

Sehe ich auch so. Es war übrigens schon immer so, dass ich mich von Menschen, die wissen, dass sie nicht in meinen Schuhen stecken und sich auch nicht anmaßen, zu wissen, was ich empfinde, am besten verstanden fühlte, während ich mich von Menschen, die glauben, mich in einem Kamm mit x anderen über eine grundsätzliche Gleichartigkeit zu scheren, niemals wirklich wahrgenommen und als individueller Mensch gesehen fühlte, eher nur wie ein Spiegel, der sie selbst reflektiert. Und das mochte ich noch nie und hat mir immer ein großes Einsamkeitsgefühl vermittelt, als gäbe es keine Verbindung, sondern nur dieser Zerrspiegel der Selbstreflektionen.
 
Werbung:
Ich bin eh ein absoluter Gegner jeglicher Gleichmacherei und glaube nicht, dass wir alle alle Anteile in uns tragen.
Ich empfinde es ein wenig haarsträubend, wie Du auf die Idee einer Gleichmacherei kommst? Zumal mit der Intention.

Wir sind alle Menschen - also gleich.
Der Ausdruck den wir wählen ist individuell - also verschieden.
Daher der Ausdruck: wir sind eins und doch verschieden.
 
Ich finde Menschen die ich nicht verstehe auch nicht unbedingt spannend oder interessant, suche kein Verständnis für Mörder, Vergewaltiger, Kriegstreiber, Schläger, Rechtsradikale etc.
Ich WILL sie gar nicht verstehen und sehe auch nicht die Notwendigkeit mich in irgendeiner Weise mit Ihnen gedanklich zu beschäftigen.l

Danke für Deine Offenheit.
 
Wenn es wirklich so wäre, gäbe es keinen Krieg auf dieser Welt. Ich glaube nicht, dass wir alle EINS sind. Aber eine schöne Idee, solange es nicht einengt und jeder freiwillig in dieser Einheit sein möchte.

Right! WER das erkannt hat wird keinen Krieg anzetteln. Aber WER das noch nicht erkannt hat, kommt eben nur im Stadium des Verliebt-Seins auf die Idee einer Einheit und verliert es dann wieder.
WER nicht erkannt hat, was und wer er wirklich ist, kann hier noch Kriege anzetteln.
So seh ich das.

Da es um die Einheit in der Vielfalt oder
um die Vielfalt der Einheit geht, MUSS sogar jeder verschieden sein, selbst eineiige Zwillinge sind irgendwo verschieden. Das ist ein heiliges Versprechen.
 
Aber WER das noch nicht erkannt hat, kommt eben nur im Stadium des Verliebt-Seins auf die Idee einer Einheit und verliert es dann wieder.

Das Verliebtsein würde ich jetzt nicht unbedingt als idealen Zustand bezeichnen. Es entspricht wissenschaftlich gesehen einem psychotischen Zustand. Also nein, bitte einen anderen Vergleich, z. B. Mutter-Kind-Beziehung oder so. ;)

Wobei: Manche wollen eben diese Einheit nicht, wollen sich auf kriegerische Weise abgrenzen, müssen es vielleicht auch, um nicht in einer aufgezwungenen Symbiose gehalten zu werden, z. B. wenn eine Region sich von einem Land trennen und eigenständig werden will. Schöner wäre eine gesunde Ablösung wie bei einem gelungenen Erwachsenwerden, wo Eltern ihre erwachsenen Kinder nicht festtackern, sondern gehen lassen und versuchen, eine erwachsene Beziehung aufzubauen, Freundschaft, Liebe auf gleicher Augenhöhe.
 
Ich empfinde es ein wenig haarsträubend, wie Du auf die Idee einer Gleichmacherei kommst? Zumal mit der Intention.

Wir sind alle Menschen - also gleich.
Der Ausdruck den wir wählen ist individuell - also verschieden.
Daher der Ausdruck: wir sind eins und doch verschieden.
Vielleicht sollten wir nicht vergessen, dass dieser Thread "Nur wer sich selbst kennt ... (kann auch andere erkennen)" heißt, denn darauf hatte ich Bezug genommen.

Ja, hier sehe ich "Gleichmacherei". Wenn ich behaupte die anderen erkennen zu können, nur weil ich mich selbst kenne, bedeutet das, dass sie genau die selben Erfahrungen, Erlebnisse, Gefühle durchgemacht haben müssen wie ich. Dem ist aber niemals so. Jeder Mensch ist ist ein Individuum, eine Summe seiner ureigeneneigenen Anlagen und seiner Lebensgeschichte. Wenn ich mich kenne, kenne ich andere, mit anderer Lebensgeschichte noch lange nicht, weil ich gar nicht nachempfinden kann wie sie dadurch geprägt wurden. (Beispiele hatte ich ja schon genannt).
Behauptet nun jemand nur weil er sich selbst kennt, kann er auch andere erkennen, sehe ich das als "Gleichmacherei".

Ähhhh, von welcher Intension sprichst du eigentlich?

R.
 
@LynnCard
Das Schwergewicht meiner Betrachtung liegt darauf, dass WER verstanden hat, dass wir eins und doch verschieden sind, keinen Krieg anzetteln wird.
Wenn ich weiß, dass wir verschieden sind, brauche ich auch keine neue Grenze.
Verliebtsein - egal, was Wissenschaftler dazu sagen - ist einer der Zustände in denen sich viele Menschen eins fühlen. Es gibt Menschen (und es werden mehr) die können dieses Gefühl, diese Empfindung, Wahrnehmung von eins-sein halten, ohne verliebt sein zu müssen. Eins-sein ist nur das:
eine erwachsene Beziehung aufzubauen, Freundschaft, Liebe auf gleicher Augenhöhe.
Nichts anderes.
 
Werbung:
Verliebtsein - egal, was Wissenschaftler dazu sagen - ist einer der Zustände in denen sich viele Menschen eins fühlen. Es gibt Menschen (und es werden mehr) die können dieses Gefühl, diese Empfindung, Wahrnehmung von eins-sein halten, ohne verliebt sein zu müssen.

Psychologisch gesehen ist diese "Symbiose" sehr ungesund und Anzeichen einer psychischen Erkrankung, z. B. bei Borderline, d. h. gerade solche Symbiosen führen zu Krieg, weil sie andere Menschen vereinnahmt und in einer unfreiwilligen Einheit gefangen hält. Es ist z. B. bekannt, dass Kinder von Borderline-Müttern oftmals erzählen, wie symbiotisch ihre Mutter-Kind-Beziehung erlebt wurde, sehr intensiv, aber auch erstickend, weil alle Gefühle auf das Kind übertragen wurden, es nicht für sich sein durfte als eigenständiger Mensch. Es musste sozusagen im Mutterbauch bleiben. Also sehr ungesund.

Deshalb nein, EINHEIT sehe ich nicht als erstrebenswert, es ist Gleichmacherei, wie Ruhepol schon sagte. Allein schon dass sich User dagegen verwehren, sollte Dir doch zeigen, dass eben nicht alle in dieser Einheit bleiben (wollen). Ich sehe es wie Ruhepol, obwohl ich durchaus Harmonie zu schätzen weiß.

Ja, Harmonie ist der bessere Begriff, weil dabei unterschiedliche Leben sich freiwillig aufeinander abstimmen, freiwillig, keine eineiigen Zwillinge.
 
Zurück
Oben