Nur wer sich selbst kennt ...

naglegt

Sehr aktives Mitglied
Registriert
25. September 2012
Beiträge
2.888
kann auch andere erkennen.

Ich frage in die Runde, ob es euch auch so geht, ob ihr das erfahren habt und wie es euch damit geht.

Also mir ging es damit so in meinem Leben, dass ich erst jetzt genug Selbsterkenntnis (= wer ich bin und wie ich ticke) habe, um in einer Situation immer öfter spüren zu können, was jetzt in dieser Situation von mir kommt und was vom Gegenüber oder auch von wo anders her.

Ich verlasse mich nicht auf mich alleine, aber auch jetzt erst beginne ich ernsthaft mein Gegenüber zu fragen, was denn nun von wem kommt und kann damit umgehen, immer besser, was auch immer kommt.

Ich erlaube mir zugleich, dass es trotzdem unbekannte Anteile in mir sind, die die Situation mitbestimmen wollen und oft finde ich sie hinterher oder erkenne am Ausgang der Situation weitere unbekannte Anteile von mir selbst. Egal ob unbekannt oder nicht eingestanden.

Ich gehe nicht davon aus, dass wir uns Übel wollen, sondern, wo wir für andere unerträglich werden ist, wo unser Schmerz noch zu groß ist, zu ungeheilt, wir keinen geheilten flexiblen Standort haben.

Doch es gibt auch die schöne Seite, denn je mehr ich mich selbst kenne, erkenne ich einen anderen Menschen, der anders tickt und andere Bedürfnisse hat, anders erlebt - ich finde das, wenn ich ehrlich bin, unglaublich spannend.

Gerade hier im Forum, wo nur einzelne Anteile, Aspekte von uns sichtbar werden, wir nie den ganzen Menschen sehen, sehen wir nie die ganze Wurst, sondern immer nur eine kleine, dünne Scheibe der Wurst. Auf die ganze Wurst zu schließen wäre fatal und doch habe ich auch das schon getan.

So, und nun bin ich gespannt, wer hier was liest und wie antwortet. Auf ein erkenntnisreiches Beisammensein.

:)
 
Werbung:
Du beschreibst gerade sehr schön Deine Erkenntnis zu den Aussagen:

- Gesetz der Anziehung

- Es gibt keine Zufälle

- Mein Gegenüber ist ein Spiegel meines Denkens

- Ich rege mich nur über Dinge auf, die mich selbst betreffen

- Ich kann nur geben, was ich habe

Die 5 Aussagen, zeigen uns, wo wir gerade im Leben stehen und wonach wir uns ausrichten.

Es bedarf schon den Mut zur Wahrheit, sich selbst betrachten zu lernen und die Angriffe gegenüber Andere, als Verteidigung des eigenen Denkens, zu erkennen und zurückzuziehen.

Meiner Betrachtung nach, ist genau diese Bereitschaft der Schlüssel zu der Erkenntnis, wer wir sind und wie nah wir uns in Wahrheit stehen.

Und Deine vorsichtige Aussage zum Fehlen unseres „heilen flexiblen Standort“ find ich treffend …

Und die Frage:
..., ob es euch auch so geht, ob ihr das erfahren habt und wie es euch damit geht.

Je mehr man die Verbundenheit im Geiste wiederkennt, umso einsamer wird der Weg auf Erden.

Da zeigt sich wieder: Gesetz der Anziehung und man kann nur geben, was man hat. :sneaky:
 
@einsseinerleben
Ich empfinde Du hast das brilliant beschrieben.
Große Klasse!

Je mehr man die Verbundenheit im Geiste wiederkennt, umso einsamer wird der Weg auf Erden.
Aber nur einsam unter denen, die die Verbundenheit im Geist nicht haben ... mit denen, die auch im Geiste verbunden sind, gibt es einen wissenden Blick ... und man geht seiner Wege ...
 
Ich erlebe es so: wenn ich bei mir bin, dann bin ich innerlich ruhig. Diese innerliche Ruhe ist die Voraussetzung dafür, zuhören zu können. Zuhören können ist die Voraussetzung dafür, die Gefühle anderer Personen wahrzunehmen und nicht meine Gefühlsreaktion auf das Gesagte.

So entsteht im Gespräch ein Austausch unter Gleichen und kein Gefälle, das sich dadurch ausdrücken könnte, daß mein Ich ja weiß, wie der andere sich verhalten müsste, wie er besser fühlen müsste, was er besser tun müsste. Das wäre wohl eher Projektion als Wahrnehmung des Nächsten. Beziehungen haben dann immer einen eingebauten Mangel und halten den Mangel im anderen aufrecht.

lg
 
Wobei sich vor allem der Austausch mit denjenigen lohnt, die ebenfalls im Geist "verbunden" sind und nicht die Wunden in Dir zu erkennen suchen, die sie egoistisch mit ihren Räten und Projektionen heilen wollen. Baut eine Beziehung auf solchen egoistischen Ratschlägen auf, die den Mangel im Anderen erkennen und nicht die Ressource, dann ist das eine Abhängigkeitsbeziehung. Die Ressource ist dann er Andere, der dem Mangelhaften rät. Und die Ressource des Mangelhaften ist dann der Andere. Das macht keinen gesteigerten Sinn, finde ich. Solche Beziehungen und Gespräche spare ich mir lieber.
 
..... Die Ressource ist dann der Andere, der dem Mangelhaften rät. Und die Ressource des Mangelhaften ist dann der Andere. ....
Ich habe mal ein schönes Beispiel dazu gehört: Wir sind uns das Holz, das wir zum heizen unserer Öfen zu meinen brauchen. Also ich brauche Dein Holz um bei mir einzuheizen und Du brauchst mein Holz um bei Dir einzuheizen.
Das wird immer defizitär = mangelhaft bleiben.
Alles anderes als schön, friedlich und harmonisch.
 
Ich erlebe es so: wenn ich bei mir bin, dann bin ich innerlich ruhig. Diese innerliche Ruhe ist die Voraussetzung dafür, zuhören zu können. Zuhören können ist die Voraussetzung dafür, die Gefühle anderer Personen wahrzunehmen und nicht meine Gefühlsreaktion auf das Gesagte.
Ja, das ist sehr schön und nochmal anders ausgedrückt, Danke Dir.
 
Werbung:
Zurück
Oben