Nur wer sich selbst kennt ...

haha, ja, ich wundere mich gerade in letzter Zeit mal wieder über meine Art und Weise der Eingängigkeit, in der Worte in meinem Hirn herumfliessen und sich dann über die Tasten und die Finger zu lesbaren Worten formen.

Umso mehr erfreue ich mich dann daran, wenn die Finger Ungelegenes verschriftlichen.

Jetzt ganz ehrlich, so eindrucksvoll, wie Du Deine Gefühlswelt wahrnimmst, kenne ich es nicht von vielen Männern. Und ich wuchs mit Brüdern auf. Könnte auch sein, dass meine Sicht die männlichere ist und Taftan "DER MANN" schlechthin ist. ;)
 
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Wenn jemand von sich wegschaut auf den anderen, dann sieht und erkennt er den anderen. Doch sich selbst hat er im wörtlichsten Sinne aus den Augen verloren. Übertrage das jetzt auf die Gefühlswelt. Das gibt es sehr oft.
Deshalb meine ich ja, daß man sich selber kennen muß. Wenn ich mich selber kenne, dann kann ich innendrin auch ruhig sein, um zuzuhören. Kenne ich mich nicht, dann suche ich mich letztlich im anderen zu erkennen.

Hab ich halt so erfahren, muß ich sagen. Seit ich z.B. beim Hören jedes beliebigen Wortes keinen Widerspruch mehr aus meinem Ich vernehme, dann entsteht Verstehen noch einmal auf eine ganz neue Weise.
 
Jetzt ganz ehrlich, so eindrucksvoll, wie Du Deine Gefühlswelt wahrnimmst, kenne ich es nicht von vielen Männern. Und ich wuchs mit Brüdern auf. Könnte auch sein, dass meine Sicht die männlichere ist und Taftan "DER MANN" schlechthin ist. ;)
Ich habe gewisse kognitive Besonderheiten, deshalb kann ich meine Gefühlswelt intensiver ertragen als Andere und länger und intensiver in mich hineinblicken.

Das mit "Frau und Mann" war nur ein Witz, ich halte nicht so viel von solchen Zuschreibungen.

Klar, hörmal, taftan ist DER MANN schlechthin. Wer würde das bezweifeln, wenn einer dann er. Oder doch naglegt? Also ich bin's bestimmt nicht.
 
Du kennst dich? Wer kennt sich?
Ja, man kann das , jeder Mensch kann leer sein und durch dieses leer sein erst empfangen.
Du hast was von Zen geschrieben, irgendwo anders, ......wo ist es? ;)
In die Leere geplumpst, mein Freund. Oder war die Leere doch mit h, ich bin mir nicht sicher.
 
Dieser Esel stolpert blind über Steine,
rennt gegen Wände, fällt in Gräben.
Es gibt keine Worte für seinen Kummer
und seine Freude,
keine Worte für sein zerstörtes Herz.

aus: Ikkyû Sôjun, “Gedichte von der verrückten Wolke”
 
Deshalb meine ich ja, daß man sich selber kennen muß. Wenn ich mich selber kenne, dann kann ich innendrin auch ruhig sein, um zuzuhören. Kenne ich mich nicht, dann suche ich mich letztlich im anderen zu erkennen.

Das kann ich so nicht bestätigen aus meiner eigenen Lebenserfahrung. Ich war früher oft Seelentröster für meine Geschwister und dabei innerlich wie absorbiert. Ich habe mich nicht gesucht im anderen, sondern war einfach da, hörte zu, half. Und genau deshalb weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass es möglich ist, sich selbst nicht zu erkennen, während man für einen geliebten Menschen alles sein kann und jede Regung von ihm erkennt und genau weiß, was nun läuft und wie ihm zu helfen ist. Ich hab das erst im Nachhinein begriffen und dann endlich mein eigenes Ich erkannt und gelernt, es zu schützen und mich abzugrenzen, auch Selbstfürsorge zu entwickeln, überhaupt mich wahrzunehmen als eigene Person mit Bedürfnissen und Gefühlen.
 
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Das kann ich so nicht bestätigen aus meiner eigenen Lebenserfahrung. Ich war früher oft Seelentröster für meine Geschwister und dabei innerlich wie absorbiert. Ich habe mich nicht gesucht im anderen, sondern war einfach da, hörte zu, half. Und genau deshalb weiß ich auch aus eigener Erfahrung, dass es möglich ist, sich selbst nicht zu erkennen, während man für einen geliebten Menschen alles sein kann und jede Regung von ihm erkennt und genau weiß, was nun läuft und wie ihm zu helfen ist. Ich hab das erst im Nachhinein begriffen und dann endlich mein eigenes Ich erkannt und gelernt, es zu schützen und mich abzugrenzen, auch Selbstfürsorge zu entwickeln, überhaupt mich wahrzunehmen als eigene Person mit Bedürfnissen und Gefühlen.
Das kann ich gut persönlich nachvollziehen. Da hat also eine Selbsterkenntnis in Dir (uns) stattgefunden und wir haben "dann endlich mein eigenes Ich erkannt und gelernt, es zu schützen und mich abzugrenzen, auch Selbstfürsorge zu entwickeln, überhaupt mich wahrzunehmen als eigene Person mit Bedürfnissen und Gefühlen."

Das ist ja dann sich selber erkennen und kennen.

Nimmst Du denn nicht an oder machst Du denn nicht die Erfahrung, daß Du wenn Du jetzt jemandem hilfst eine deutlich bessere Hilfe dabei herauskommt als wenn Du diese Selbsterkenntnis und Entwicklung nicht erfahren hättest?

Ich konnte früher durchaus helfen, weil ich Mitleid hatte und Mitgefühl. Aber heute, da ich weiß, daß ich im Grunde dieselben Gefühle habe wie mein Gegenüber und weiß, wie sie sich anfühlen, kann ich deutlich mitfühlender sein und kann dosieren, wieviel ich mitleide. Und dadurch kann ich die Einheit oder Symbiose, in die ich als Hörender gehe, gestalten.

Wenn wir beim ZEN bleiben: der Hörende ist der Gehörte. Aber: nur wenn der Hörende ganz bei sich ist und nicht im Anderen verschwindet, dann kann es zu einer Art Erhöhung des Gehörten kommen, durch die der Gehörte Hilfe erfährt. Zum Teil ja einfach nur durch das Zuhören und ein, zwei Worte, die man sagt. Und das erlebe ich eben als eine Art Einheit mit anderen Menschen. Sie entsteht aus Liebe. Und nicht, weil ich den anderen retten will oder sonstetwas mit ihm vorhabe, um mich selbst zu erhöhen.
 
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