KingOfLions
Sehr aktives Mitglied
Behauptungen, die bisher gemachten Erkenntnissen widersprechen oder für die ausufernd Neupostulate notwendig wären. Beides macht die Behauptungen nicht a priori falsch, aber man muss sich dann eben weitaus mehr Mühe geben, auch zu benennen, was bei den alten Erkenntnissen falsch lief oder wozu diese Neupostulate notwendig sind, obwohl es sich evtl. auch ohne verstehen lässt.
Na ja. ich weiss ja nicht wie viele esoterische Methoden Du kennst. Aber wie bereits öfter erwähnt, lassen sich die meisten Methoden sehr wohl auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückführen, und das ganz ohne neue Postulate. Dass in gewissen Bereichen für die es keine wissenschaftlichen Definitionen gibt neue Postulate notwendig sind ... nun, da geht es der Wissenschaft auch nicht anders.
Zum Beispiel die verschiedenen Begründungen mit der Quantenmechanik, die man im Sektor der "Alternativmedizin" so ab und zu vorfindet. Und ..., und ..., und ...
Quantenheilung ist einer jener Zweige, die sich an physikalische Erkenntnisse angepaßt haben. Es passiert schon, dass Menschen irgendwelche wissenschaftlichen Erkenntnisse hören, und dann ihre Form der Energiearbeit darauf aufbauen - oft ja auch nur als Marketing, denn es gibt keine bessere Werbung, als ein Thema das gerade im Gespräch ist. Ich gebe zu, dass manche Etiketten nicht unbedingt zur Glaubwürdigkeit mancher Methoden beitragen. Aber das ändert nichts an ihrer grundlegenden Wirksamkeit. Denn letztendlich wird ja nur versucht, bekannte Begriffe für etwas heranzuziehen, das sich schwer erklären läßt. Mittlerweile hat sich ja auch die Quantenheilung in 2-Punkt-Methode umbenannt, um aus dieser Schere herauszukommen.
Zum Beispiel die Behauptung, man könne aus Planetenpositionen diverse Aussagen über den betreffenden Menschen machen (Astrologie). Kluge Astrologen behaupten da keinerlei Kausalität, sondern sprechen von Synchronizität. Das beantwortet zwar einen Kritikpunkt gegen die Astrologie, aber nicht alle, und macht die Astrologie (fast alle Schulen davon) nicht plausibler.
Nun, warum sollten ganz wissenschaftliche Gravitationsfelder unseres Sonnensystems nicht die physische Entwicklung eines Embryos beeinflussen? Die Aussagen wirklich guter Astrologen sind an sich sehr genau und stimmig. Dass es in diesem Bereich auch sehr viel "Jahrmarktsqualität" gibt, sei unbenommen.
"Energien senden", Wahrsagen, Telekinese ...
Das sind mal noch keine Techniken, sondern nur allgemeine Grundsätze. Energien senden ist nach unterschiedlichsten Methoden möglich, genauso kann man Wahrsagen vom Kaffeesatz bis zum I-Ging. Telekinese fällt nicht unter Esoterik, sondern unter Parapsychologie.
Telekinese, Teleportation, Gedankenübertragung, Remote Viewing ... in diesen Bereichen wurde bereits ausreichend wissenschaftlich geforscht, und es liegen gesicherte Ergebnisse vor.
Warum und wie Energieübertragung funktioniert, dazu gibt es derzeit einige Modelle. Da aber bisher die Wissenschaft keine, die Esoterik nur sehr grobe Messmethoden entwickeln konnte, konnte dieses Verfahren bisher technisch nur sehr wenig verifiziert werden.
Wahrsagen hat unterschiedliche Qualitäten. Es kann Jahrmarktsqualität haben (abfragen oder erraten von "Fakten" und Zusammenhängen), es kann psychologische Qualität haben (Stichwort: Cold Reading) oder esoterische Qualität (unter Einbeziehung der Feinwahrnehmung) haben.
Über Jahrmarktsqualität brauchen wir nicht diskutieren. Cold Reading (Wahrnehmung von Körperreaktionen) ist eine psychologische Technik die mit großem Erfolg sowohl im wirtschaftlichen als auch im polizeilichen Umfeld praktiziert wird.
Feinwahrnehmung um einen Menschen weitestgehend in seiner Gesamtheit wahrzunehmen ist nicht meßbar und daher technisch nicht nachvollziehbar. Im Gegensatz zum Cold Reading werden hier wesentlich mehr Informationen zu einem Menschen wahrgenommen und ausgewertet, um ein Bild seiner Zukunft (bzw. seines potentiellen Verhaltens in der Zukunft) zu erhalten. Auch das ist an sich nichts ungewöhnliches, da bei jedem Menschen diese Wahrnehmung da ist. Das Verfahren, wie diese Wahrnehmung abgefragt wird, kann aber in sehr weiten Grenzen variieren. Wissenschaftliche Versuche zu Feinwahrnehmung gibt es auf Basis diverser "Freaks", die sich z.B. Kreditkartennummern, n-stellige Zahlen etc. merken können.
Nein, die muss man nicht trennen. Im Idealfall werden zur Behandluing der Menschen, bzw. zur Auswahl der Methode, wissenschaftliche Erkenntnisse verwendet.
Zur Behandlung von Menschen werden Verfahren verwendet, die einmal dokumentiert und als Lehre übernommen wurden. Wenn ich also behandle, dann verwende ich vorhandenes Wissen (mehr oder weniger kritiklos), wenn ich dokumentiere dann dokumentiere ich vorher erworbenes Wissen (Erfahrung), wenn ich lehre dann lehre ich von mir oder von anderen dokumentiertes Wissen. Wenn ich wissenschaftlich arbeite, dann erweitere ich vorhandenes Wissen um neue Aspekte.
Ein Behandler ist daher jemand, der tradiertes Wissen, in welcher Form auch immer, anwendet.
Oder der Blind ist nicht blind, aber der "Sehende" will nicht erkennen, dass da wirklich nichts ist und erfindet tausend Ausreden, warum da unbedingt etwas sein muss.
Hm, wer hat wohl eher recht ... eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern, die sich gegen Fremdes und/oder Neues abgrenzen wollen, oder eine große Anzahl von Klienten, die den Nutzen für sich erkennen und die Möglichkeiten nutzen?
Nachdem auch nachgewiesen ist, wie leicht die Wahrnehmung zu beeinflussen ist etc., ist es plausibler, dass diverse tolle behauptete Phänomene eher auf sowas beruhen.
Beruhen könnten. Aber nicht zwingend müssen. Es ist leider ein gruppendynamischer Effekt, sich selber zu erhöhen und sein nicht-wissen und nicht-können zu verbergen, indem man andere Gruppen schlecht macht.
Ich weiß es nicht, weil ich nicht genau weiß, was bei "energetischer Arbeit" so gemacht wird. Aber Zusatzpostulate sind nicht unbedingt notwendig, um das zu verstehen, sondern es reichen wahrscheinlich Suggestion und diverse andere Effekte der Wahrnehmungspsychologie.
Über Suggestion lassen sich energetische Effekte leider nicht erklären.