Der Beruf des Arztes ist für die Leistung die erbracht werden muss und die Qualifikation die man erwerben muss relativ schlecht bezahlt und mit unattraktiven Arbeitsbedingungen ausgestattet.
Eigennutz sieht anders aus.
Na ja, dann bist Du schlecht informiert, da das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen vor Steuer (also alle Kosten für Personal und Praxis und Investitionen sind bereits abgezogen) eines Arztes schon noch um 100.000,- Euro im Jahr liegt, wenn er eine einfache allgemeinärztliche Praxis eröffnet. Mein Hausarzt fängt um 9h - 12h an und macht dann von etwa 13h-16h Mittagspause und dann nochmal von 16h-18h Dienst, außer Mittwochs, da macht er am Nachmittag dann Papierkram. Sicherlich manchmal auch bis 19h, aber eine Nettoarbeitszeit von mehr als 40-45 Stunden hat der auch nicht.
Und ein Arzt im öffentlichen Dienst, Krankenhaus, fängt nach dem Studium mit dem stattlichen Einkommen von 4.100,- Euro Brutto an und steigt dann sehr schnell auf. Ein Arzt mit wenigen Jahren Berufserfahrung liegt dann ganz schnell bei 6.500,- Euro brutto im Monat. Sicherlich muss ein Mensch mit so hohem Verdienst auch Überstunden machen, so wie ein in der Gehaltsstufe vergleichbarer Geschäftsführer oder Abteilungsleiter in einer freien Firma eben auch. Das ist btw. die bezahlung im Öffentlichen Dienst (Krankenhäuser, Unikliniken) mit entsprechenden Urlaubswochen und sozialer Absicherung.
Heute verdient ein Informatiker, Masterabschluß, als Einstiegsgehalt um 3.000,- Euro brutto.
Wäre der Job so unattraktiv, hätten wir nicht nur einen Ärztemangel auf dem Land, wo keiner arbeiten will... weil man da weniger verdient und keinen Aufstieg erwarten kann mit eigener kleiner Praxis. Und Fachärzte im richtigen Fachbereich verdienen da schnell mal das Dreifache... und wenn du nun schaust, was Leute in normalen Berufen so verdienen, wird recht schnell klar, wieso so viele Leute sich mit dem Studium versuchen wollen.
LG
Any