Natascha Kampusch - Öffentlichkeit u. Familie

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Ja, es ist schon eine Sauerein, wenn ein Opfer sich nicht so verhält, wie jede/r Einzelne sich vorstellt, wie sich ein Opfer zu verhalten hat.
Weiter Opfer sein, schön die Goschn hoitn und sich ducken ... und auch klar deutlich machen, dass es wahrscheinlich eh selber schuld war und freudig mitgemacht hat, Opfer zu sein und zu werden.

Schön, dass alle besser wissen, wie es der Kampusch zu gehen hat, wie sie sich zu verhalten hat und was alles passiert ist.

boah .. ich kotz.

Du vergißt dass das Opfer gefälligst auch noch arm zu sein hat.
 
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Zitat:merkwürdig ist meiner meinung auch, dass natascha kampusch immer davon redet, dass sie in den medien nichts so präsent sein will aber immer wieder an die öffentlichkeit geht (buch, film, interwies......)


Sie sagt quasi, dass sie einen Kampf über die Deutungshoheit führt.
Weiterhin ist es wohl auch ein Kampf in und durch die Öfffentlichkeit gegen solche Taten (habe auch mal irgendwas entsprechendes von ihr gelesen)
Dazu will/muss sie Geld verdienen, und ein Interview ist vielleicht wirklich einfacher (in jeder Hinsicht), als den ganzen Tag mit anderen bei einer Arbeit zusammen zu sein, wo jemand gesellschaftlich funktionieren muss.

Ich denke wie gesagt nicht unbedingt, dass sie damit gut beraten ist, aber eine Person die 8 Jahre neben dem Entführer eigentlich nur über die Medien "Kontakt" zu anderen Leuten hatte kommt vielleicht auf solche Ideen.

Es ist auch zudem müßig, bei einer derartigen Traumatisierung irgendwelche Logik zu bemühen, die man sonst anwendet, wenn man das Verhalten von Menschen einschätzt.

Wie auch immer, was man sieht ist, dass sie jemand ist, die nicht resigniert hat, was da durchaus beachtenswert ist. Vielleicht gibt es Leute, die die Geschichte nur dann akzeptieren können, wenn da ein komplett erledigtes Opfer ist. Sonst passt ihnen das nicht in die Köpfe und es müssen Verschwörungstheorien herhalten. Ich persönlich wäre wohl resigniert (da mich schon im Vergleich wesentlich kleinere Probleme komplett depressiv machen), aber muss ja nicht bei allen so sein. Andere sind vielleicht stärker als man selbst.

LG PsiSnake


:thumbup::thumbup:

Ich glaub, Du hast da was echt wichtiges geschrieben, natürlich, jahrelang waren Bücher und der Fernseher ihre einzigen Freunde, sie hat da ja einen ganz anderen Bezug dazu als ein Mensch, für den das nicht so ist. Grad in so einer Zeit wie der Pubertät, wo Kinder anfangen, eigene Wege zu gehen, Freunde immer wichtiger werden. Sie war isoliert, hatte als Mensch nur den Täter. Ich glaube, für sie gehört Fernsehen auch ein Stück zu Freiheit und möglicherweise ist ein Interview für sie ebenfalls ein Stück Freiheit, da ist sie dann dort, wo die anderen freien Menschen waren, sie sie in ihrer Kindheit und Jugend gesehen hat, im Fernsehen.

Das ist kein abwegiger Gedanke, ich kenne sowas ähnliches selber ein Stück aus eigener Erfahrung, wie ich als Kind so krank war, da ist auf der Straße gehen ein Symbol für Freiheit geworden und das ist es immer noch.
 
Durch den Film über ihre Entführung war Natascha Kampusch ja in der letzten Zeit wieder etwas präsenter in den Medien (etwa Günther Jauch) und immer wieder wurde auch thematisiert, wie hart sie von Teilen der Öffentlichkeit angegriffen wird. Ich habe ihren Fall nie besonders aufmerksam in den Medien verfolgt, aber ich habe vor ein paar Jahren ihr Buch und ab und zu mal einen Artikel gelesen.

Eben las ich einen Artikel der wirklich krass ist, aus ihrer Perspektive sicherlich eine neue Dimension. Für mich persönlich schwer nachzuvollziehen:



Das finde ich wirklich extrem. Ein Vater formuliert, seine Tochter durfte im Bett ihres Entführers schlafen... das Mädchen aus dem Keller sei ein Mythos und sie habe mit ihrer Flucht gewartet, weil sie sonst in ein Heim gekommen wäre (????)...


Was den Rest seiner Zweifel betrifft, kenne ich mich damit kein bisschen aus. Aber der Vollständigkeit halber:



Wie gesagt, ich habe mich bisher nie wirklich damit befasst und ich kann zumindest ansatzweise verstehen, dass es Zweifel an ihrer Geschichte gibt, weil es m.A.n. nur natürlich ist, wenn sie nicht alles der Öffentlichkeit erzählen will. Ihr Buch wirkte auf mich wie ein Versuch, die Deutungshoheit über ihre Geschichte zu gewinnen, was ich vollkommen verständlich finde, selbst wenn nicht alles wahr sein wird was sie schreibt. Erstaunlich finde ich ihre Klugheit, die sie aber sicher (sehr offensichtlich sogar) nicht davor bewahrt, psychisch ziemlich zerstört worden zu sein.

Was ich aber absolut nicht verstehe ist einerseits der Hass aus Teilen der Öffentlichkeit und noch weniger, dass ihr Vater offenbar ohne ihr Wissen ein Buch veröffentlicht, in dem er sie auch selbst an die Wand stellt. Das will mir absolut nicht in den Kopf...

Woran liegt es, das sie von einigen so gehasst wird? Und vor allem: Warum macht ein Vater sowas?




rätsel über rätsel - ohne eine wirkliche auflösung....

was auch immer mit natascha kampusch geschehen ist und wie wir auch daüber denken - die ganze wahrheit und nichts als die wahrheit werden wir nie efahren. ich erinnere mich vaage an mädchenmord in wien, in den 604r oder 70ern: es wurde eine leiche am russendenkmal gefunden, und wenn ich mich richtig besinne, wurde auch ein "mörder" gefunden und rechtskräftig verurteilt und trotzdem wies das urteil jede menge ungereimtheiten auf... das hat mit den menschlichen "selektiven wahrnehmung" zu tun, denke ich...



shimon
 
Die Öffentlichkeit geht es einen Scheißdreck an wann, wie oft und wo sich Natascha Kampusch und ihr Umfeld zeigen und aufhalten.

Die angekotzte Öffentlichkeit kann ja woanders hingucken.

Die Öffentlichkeit geht es auch nichts an ob und wieviel Natascha Kampusch verdient.

Wer selbst auch gern daran verdient hätte hat halt Pech gehabt. Ist eben Pech wenn man nicht das Glück hatte mit 10 Jahren entführt worden zu sein, Todesangst zu haben, vom Entführer mißbraucht zu werden.

Wie schwer haben es doch die Neidhammel!

Wurden nicht mit 10 entführt, hatten keine Todesangst, wurden nicht sexuell mißbraucht, wurden nicht geschlagen, sondern mußten wohlbehütet zur Schule und auf Partys gehen, machten Abitur oder eine Ausbildung, hatten die ersten zarten Liebesbeziehung und den ersten Kuß, kicherten mit Freundinnen rum und machten völlig angstfrei Zukunftspläne. Ja, was für eine schreckliche Kindheit. Logisch dass man dann einer Frau neidet dass sie keine Kindheit hatte.

:thumbup:

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Es kann einem wirklich übel werden, wenn man sieht, wie viele Menschen sich ein Urteil anmaßen, ohne jemals selbst in so einer Situation gewesen zu sein.

Das ist echt an Bösartigkeit nicht mehr zu überbieten, was man da so lesen kann in div. Medien.
Bei vielen hat man den Eindruck, sie wären erst zufrieden, wenn sie sich von den Klippen stürzt. :confused:

Für mich ist diese junge Frau nicht nur ein Opfer dieses kranken Entführers, sondern auch ihrer unfähigen Eltern, die ihre Probleme - die ja schon vor der Entführung bestanden haben - bis heute auf ihrem Rücken austragen.

Wem soll diese Frau eigentlich noch vertrauen und wer kann ihr verübeln, wenn sie nicht (mehr) weiß, was gut oder weniger gut für sie ist?

lg Sunny
 
und mit vorgehaltener waffe wird sie auch dazu gezwungen eine talk show zu moderieren? zurückgezogen hat sie sich nie wirklich.
na ich würde mit sicherheit erstmal zeit zum verarbeiten brauchen, die gerüchte, lügen etc. entstanden doch erst durch ihre interwies.


Was Du machen würdest, weißt Du nicht, das kann kein Mensch sagen, der es nicht selbst erlebt hat.
Und niemand hat das Recht, aufgrund eigener Präferenzen den Weg eines anderen zu verurteilen, den er nicht mal selber kennt.
 
Ja, es ist schon eine Sauerein, wenn ein Opfer sich nicht so verhält, wie jede/r Einzelne sich vorstellt, wie sich ein Opfer zu verhalten hat.
Weiter Opfer sein, schön die Goschn hoitn und sich ducken ... und auch klar deutlich machen, dass es wahrscheinlich eh selber schuld war und freudig mitgemacht hat, Opfer zu sein und zu werden.

Schön, dass alle besser wissen, wie es der Kampusch zu gehen hat, wie sie sich zu verhalten hat und was alles passiert ist.

boah .. ich kotz.

:thumbup::thumbup::thumbup:
 
Die Öffentlichkeit geht es einen Scheißdreck an wann, wie oft und wo sich Natascha Kampusch und ihr Umfeld zeigen und aufhalten.

Die angekotzte Öffentlichkeit kann ja woanders hingucken.

Die Öffentlichkeit geht es auch nichts an ob und wieviel Natascha Kampusch verdient.

Wer selbst auch gern daran verdient hätte hat halt Pech gehabt. Ist eben Pech wenn man nicht das Glück hatte mit 10 Jahren entführt worden zu sein, Todesangst zu haben, vom Entführer mißbraucht zu werden.

Wie schwer haben es doch die Neidhammel!

Wurden nicht mit 10 entführt, hatten keine Todesangst, wurden nicht sexuell mißbraucht, wurden nicht geschlagen, sondern mußten wohlbehütet zur Schule und auf Partys gehen, machten Abitur oder eine Ausbildung, hatten die ersten zarten Liebesbeziehung und den ersten Kuß, kicherten mit Freundinnen rum und machten völlig angstfrei Zukunftspläne. Ja, was für eine schreckliche Kindheit. Logisch dass man dann einer Frau neidet dass sie keine Kindheit hatte.


:thumbup::thumbup:

Da wird einem anderen nicht mal das schwarze unterm Fingernagel gegönnt, furchtbar.

Zum Glück haben die Leute aus dem Schicksal von Natascha gelernt und Elisabeth Fritzl dem nicht ausgesetzt, wer weiß, was man mit ihr und den Kindern gemacht hätte. :(
 
:thumbup:

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Es kann einem wirklich übel werden, wenn man sieht, wie viele Menschen sich ein Urteil anmaßen, ohne jemals selbst in so einer Situation gewesen zu sein.

Das ist echt an Bösartigkeit nicht mehr zu überbieten, was man da so lesen kann in div. Medien.
Bei vielen hat man den Eindruck, sie wären erst zufrieden, wenn sie sich von den Klippen stürzt. :confused:

Für mich ist diese junge Frau nicht nur ein Opfer dieses kranken Entführers, sondern auch ihrer unfähigen Eltern, die ihre Probleme - die ja schon vor der Entführung bestanden haben - bis heute auf ihrem Rücken austragen.

Wem soll diese Frau eigentlich noch vertrauen und wer kann ihr verübeln, wenn sie nicht (mehr) weiß, was gut oder weniger gut für sie ist?

lg Sunny


Du sagst es. :(

Es haben sich viele an ihr bereichert, Geld verdient, an einer gerade mal 18-jährigen, die jahrelang isoliert war. Und ihr wirft man das vor.
 
Ja, es ist schon eine Sauerein, wenn ein Opfer sich nicht so verhält, wie jede/r Einzelne sich vorstellt, wie sich ein Opfer zu verhalten hat.
Weiter Opfer sein, schön die Goschn hoitn und sich ducken ... und auch klar deutlich machen, dass es wahrscheinlich eh selber schuld war und freudig mitgemacht hat, Opfer zu sein und zu werden.

Schön, dass alle besser wissen, wie es der Kampusch zu gehen hat, wie sie sich zu verhalten hat und was alles passiert ist.

boah .. ich kotz.


:thumbup:

Und sogar der eigene Vater. :wut1:
 
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:thumbup:

Und sogar der eigene Vater. :wut1:

Der Vater ist im Grunde auch Opfer, und hier gibt es ja einige, die genau das auch bei dem Vater tun, ihm vorschreiben, wie er sich zu verhalten hat. :rolleyes:
Oder die hier kundtun und sagen, was falsch und was richtig ist, was er nicht hätte tun dürfen, sollen usw.

Wer weiß denn schon, ob der Vater nicht inzwischen so dermaßen fertig ist (zerbrochen), daß es deshalb jetzt so gekommen ist, wie es gekommen ist alles.

Verlogene Welt ...
 
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