Keiner weiß, wie die Mutter nachher war, wie sie sich in den acht Jahren verändert hat.
Klar will sie Profit raus schlagen, sie ist da nicht besser als der Vater, aber wenigstens verbreitet sie nicht so verletzende Dinge. Was wirklich zwischen Natascha und ihren Eltern abgelaufen ist und immer noch abläuft, wissen nur die drei.
Daß der Vater seit Jahren kämpft, daß auch andere mögliche Täter gefunden werden, ist bekannt, wenn da jetzt aber keine sind, wie soll Natascha das beweisen? Was bleibt ihr, als nur immer wieder zu sagen, daß sie von keinem anderen Täter etwas weiß? Und was soll sie tun, wenn der Vater nicht aufhört und sie bedrängt, etwas zu sagen, was sie gar nicht sagen kann? Irgendwann muß sie sich doch zu ihrem eigenen Schutz zurückziehen, sie ist immer noch traumatisiert und muß selber irgendwie mit ihre Leben zurechtkommen, man kann von ihr nicht erwarten, daß sie sich um das Trauma ihrer Eltern kümmert, das ist gar nicht ihre Aufgabe. Sie hat es von allen am schwersten und bräuchte eigentlich von ihren Eltern Unterstützung, nicht umgekehrt. Sie ist das Opfer.
Für die Schlampereien der Polizei und sonstiger Ermittler kann sie auch nichts, wie sollte sie? Das geht doch nicht, daß die sich abputzen und die Schuld auf das Opfer schieben.
Der Vater kann ruhig auch Geld mit seinem Buch verdienen, aber er tut es extrem auf Kosten seiner Tochter, die darunter leidet und das gehört sich nicht. Ein Vater darf die traumatisierte Tochter nicht in den Dreck ziehen, auch nicht für Geld. Das macht man nicht, wenn man jemanden liebt, dann achtet man auf dessen Gefühle und verletzt sie nicht mutwillig.