Narzisstische Persönlichkeitsstörung

Hallo Feli,

ich finde den Camping-Verein im Dschungel mit den ganzen psychologischen Dynamiken hochinteressat. Das sind psychologische Lehrbeispiele vom feinsten.:D
Ich gäbe was darum, die Daten der Akteure zu haben.:zauberer1

lg
Gabi

Hallo Gabi!

http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_ein_Star_–_Holt_mich_hier_raus!

Hier unter fünfte Staffel kannst du dir die Daten anschauen.
Die Uhrzeiten herauszubekommen wird schwierig.
Auf einer Seite habe ich mal gelesen,dass
Jay Khan angeblich einen Jungfrau-AC hat.

Zu Sarah Knappik:
Obwohl sie aneckte,muss ich sagen,dass ich sie nicht als Narzisstin bezeichnen würde- eher als sensibel oder empfindlich.
Sie hat Vieles einfach anders empfunden.
Und nur weil ein Mensch,der beispielsweise eine Phobie hat für Außenstehende panisch oder übertrieben reagiert,heißt das noch lange nicht,dass dieser ein Narzisst ist.
Mit der Außnahme von 1 bis 2 Leuten war Sarah sicherlich die Herzlichste und die Authentischste in diesem Camp.

Zu ihrem Radix:
Ich persönlich denke,dass sie Steinbock-AC hat mit Mars in der Nähe,daher ihre sofortige Präsens und ihre aneckende Art.
Ihre Physiognomie erinnert mich sehr an Steinbock.

Lg
Ayukas:zauberer1
 
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fckw meinte:
Der Narziss hat üblicherweise ein übermässig vermindertes Gefühl für sich selbst.

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Der Narzisst ist der Mensch, der ganz und gar auf sich selbst fixiert ist und an sich immer wieder neue Stärken und Schwächen entdeckt (letztere werden natürlich gerne sogleich wieder verdrängt). Das Heischen um Aufmerksamkeit ist selbst nur ein Ausdruck des Genusses an der Vielschichtigkeit der eigenen Persönlichkeit. Es macht dem Narzissten einfach Spaß, die Reaktionen anderer auf sich mit seinem Wissen um seinen wirklichen Charakter abzugleichen. –

Bei mir selbst wurde ebenfalls die „narzisstische Persönlichkeitsakzentuierung“ (wir wollen ja nicht „Störung“ sagen, das klingt doch viel zu hart ... ;) ) diagnostiziert. Was die handelsüblichen Seelendoktoren dazu sagen, läßt mich allerdings ziemlich kalt. Die ganze moderne Seelenkunde ist vom Ressentiment durchdrungen gegenüber freien, stolzen und selbstbewußten Menschen. Diese lebensschwachen Brillenschleichen verübeln es im Grunde jedem Menschen, der nicht gesenkten Blickes und mit großem „Schuldbewußtsein“ durch die Straßen schleicht und sich mit klangloser Stimme für sich selbst entschuldigt.

Jeder Mensch, der sich nicht klein macht und stets schamvoll-verschüchtert um sein Existenzrecht bettelt, ist einem bestimmten, heute leider nicht gerade seltenen Menschentypus, ein juckender Dorn im Auge. „Arroganz“ und „Eitelkeit“ sind dann die Vorwürfe, die sich gänzlich friedliche und harmonische Menschen von ihrer neidischen Umwelt anhören müssen, doch wie heißt es doch so trefflich: Niveau sieht nur von unten aus wie „Arroganz“. –

Die Narzissten sind stets die unschuldigen Friedensseelen, denen die bösartigen Triebe fehlen, deren Voraussetzung in einer mentalen Fixierung auf andere Menschen liegt, also darin, in diesen anderen stets die Fehler und Unzulänglichkeit zu entdecken und dann – typischerweise mit moralischem Zeigefinger – zu „kritisieren“. – Der Narzisst, der wenig über andere Menschen aber umso mehr über sich selbst nachdenkt, hat somit auch wenig Anlaß, bösartig zu sein. Auf ihn triff das, was Nietzsche über die „meisten Menschen“ sagt, im Höchstmaß zu:

„Die meisten Menschen sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um wahrhaft böse zu sein“.​

Vom aggressiven Ressentiment getrieben sind jedoch die ewigen Nörgler, Beckmesser und Verschlimmbesserer, die dem Menschen seine euphorische Großartigkeit nicht gönnen und diese dann zu pathologisieren versuchen.

Die Diagnose „narzisstische Persönlichkeitsakzentuierung“ ist also kein Grund zur Scham und Sorge, sondern im Gegenteil zum Stolz und zur Freude. :thumbup:
Paris Hilton würde ich in diese Kategorie einreihen.

Hilton ist mit Sicherheit nicht narzisstisch. Sie ist ganz und gar nicht unschuldig, o Nein, sie handelt ganz und gar vorsätzlich ...
 
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Der Narzisst ist der Mensch, der ganz und gar auf sich selbst fixiert ist und an sich immer wieder neue Stärken und Schwächen entdeckt (letztere werden natürlich gerne sogleich wieder verdrängt). Das Heischen um Aufmerksamkeit ist selbst nur ein Ausdruck des Genusses an der Vielschichtigkeit der eigenen Persönlichkeit. Es macht dem Narzissten einfach Spaß, die Reaktionen anderer auf sich mit seinem Wissen um seinen wirklichen Charakter abzugleichen. –
Der Narziss hat keinen "wirklichen Charakter". Präziser: Er hat keinen Zugang zu seinem wirklichen Charakter. Gerade weil er keinen solchen hat, kann er sich endlos mit sich selbst beschäftigen und unendlich lange "neue Stärken und Schwächen" an sich entdecken. Er ist wirklich fasziniert von sich selbst, von der eigenen Genialität und Grösse, und zwar deshalb, weil er ausser Attributen an sich selbst nichts kennt. Er ist kein Geniesser, Genuss bedeutet Loslassen der Kontrolle, und das fällt ihm ausserordentlich schwer.
Die ganze moderne Seelenkunde ist vom Ressentiment durchdrungen
Das stimmt teilweise leider tatsächlich. Aber eben auch nur teilweise.
gegenüber freien, stolzen und selbstbewußten Menschen.
Das stimmt hingegen nicht. Ein typisches Verhalten für einen Narziss besteht darin, verhältnismässig kleine Erfolge übermässig zu erhöhen. So sieht er sich selbst gerne freier, stolzer und selbstbewusster als er es eigentlich ist. Und die Mitmenschen kleiner als sie es eigentlich sind. Er sieht sich selbst so, wie er gerne wäre und die Mitmenschen so, wie er glaubt, dass sie es seien. In beiden Fällen ist das, was er sieht, stark durch seine eigene Brille gefärbt und entspricht nicht unbedingt der Realität (wie die am Ende auch immer sein mag...).
 
Zitat von fckw:
Der Narziss hat keinen "wirklichen Charakter". Präziser: Er hat keinen Zugang zu seinem wirklichen Charakter.

Das müßten Sie erläutern, denn es ist beim besten Willen nicht zu spüren, was Sie damit überhaupt meinen. Ihre Ausführungen klingen etwas nach dem, was Otto Weininger über „das Weib“ geschrieben hat, doch sie schaffen keine Klarheit. Wie also definieren Sie den „Charakter“, der Narzissten angeblich fehlen soll?

Das stimmt hingegen nicht. Ein typisches Verhalten für einen Narziss besteht darin, verhältnismässig kleine Erfolge übermässig zu erhöhen. So sieht er sich selbst gerne freier, stolzer und selbstbewusster als er es eigentlich ist. Und die Mitmenschen kleiner als sie es eigentlich sind. Er sieht sich selbst so, wie er gerne wäre und die Mitmenschen so, wie er glaubt, dass sie es seien. In beiden Fällen ist das, was er sieht, stark durch seine eigene Brille gefärbt und entspricht nicht unbedingt der Realität (wie die am Ende auch immer sein mag...).

Ihren Aussagen zu dem Narzissten kann ich noch zustimmen, den Aussagen zu dessen Bild von den Menschen jedoch nicht. Ich selbst, bei dem eine hochgradige narzisstische Persönlichkeitsakzentuierung diagnostiziert wurde, denke an sich nicht schlecht über die Menschen. Ich kenne ihre Fehler und Schwächen, aber auch ihre Vorzüge und Stärken. Verachtungsvoll denke ich eigentlich nur reaktiv über die Menschen, also wenn ich angegriffen werden. Pöbeleien und unsachliches Geschwätz sind heute leider fast schon die Regel geworden (man lese z. B. die Benutzerkommentare bei YouTube, sofern es um politische Themen geht), dagegen setzt ich mich natürlich notwendig mit Verachtung, Ignoranz oder „Arroganz“ zur Wehr. Mir wurde von denen, die mich in allen Facetten meines Charakters am besten kennen oft meine ein- und mitfühlsame Art nachgesagt, meine bereitwillige Aufopferung für andere, die sich allerdings dann in kalte, bittere Verachtung verwandelt, wenn diese Art enttäuscht wird und das ist nicht selten auch geschehen.

Menschenverachtung oder Gleichgültigkeit scheint mir allgemein eher die Folge schlechter Erfahrungen zu sein denn die Ausdrucksform einer a priori vorhandenen abweichenden Charakterstruktur.
 
Mir wurde von denen, die mich in allen Facetten meines Charakters am besten kennen oft meine ein- und mitfühlsame Art nachgesagt, meine bereitwillige Aufopferung für andere, die sich allerdings dann in kalte, bittere Verachtung verwandelt, wenn diese Art enttäuscht wird und das ist nicht selten auch geschehen.
Darf man das so interpretieren: "Wenn die Welt nicht nach meinen Regeln mitspielt, strafe ich sie mit Verachtung?" Es ist ja auch nicht selten, dass sich beispielsweise die Verbindung eines Helfersyndroms und einer narzisstischen Schlagseite beobachten lassen. Wir kennen auch die historischen Beispiele von frustrierten, selbsternannten "Helfern" und "Wohltätern", bei denen sich die Enttäuschung in kalte, bittere Verachtung gewandelt hat.

Jake
 
Hallo Jake und alle, :)

Darf man das so interpretieren: "Wenn die Welt nicht nach meinen Regeln mitspielt, strafe ich sie mit Verachtung?" Es ist ja auch nicht selten, dass sich beispielsweise die Verbindung eines Helfersyndroms und einer narzisstischen Schlagseite beobachten lassen. Wir kennen auch die historischen Beispiele von frustrierten, selbsternannten "Helfern" und "Wohltätern", bei denen sich die Enttäuschung in kalte, bittere Verachtung gewandelt hat.

kleine Anmerkung aus der Psychologie:
Narzißtische Persönlichkeiten, denen diese Diagnose gestellt wurde, weißen einen Mangel an Empathie auf.

Liebe Grüße
 
Narzißtische Persönlichkeiten, denen diese Diagnose gestellt wurde, weißen einen Mangel an Empathie auf.
Ich relativiere und differenziere das mal ein wenig:
  • Eine "narzisstische Persönlichkeit" als Diagnose gibt es überhaupt nicht. Wenn das psychiatrisch-diagnostisch auffällig wird, geht es um eine "narzisstische Persönlichkeitsstörung".
  • In mehr oder weniger großem Abstand zu einer Persönlichkeitsstörung stehen narzisstische Persönlichkeitsanteile, die sich bei so ziemlich allen Menschen unter der Sonne beschreiben lassen. Solche Anteile können durchaus auch kraftvolle Motoren für die Selbst-Verwirklichung sein. Erst das massive Überwiegen eines Persönlichkeitsanteils bringt psychiatrische Relevanz - die Dosis macht das Gift (und die jeweilige Konvention, ab wann "man" von einer Störung zu sprechen hat).
  • Jemand mit krassem Übergewicht des Narzisstischen kann freilich zugleich wenig Empathie aufbringen, kann sich aber durchaus einbilden, das zu tun (von sich auf andere zu schließen ist durchaus im Repertoire des Narziss vorhanden...).
  • "Helfer" sind oft verkleidete Narzissen. Schema: "ICH weiß, was dir guttut. Und ich muss dir helfen, damit MEINE Bedürfnisse genährt werden." Auch da wieder: Die Dosis macht das Gift.
Ich kenne einen sehr beliebten und geachteten Kinder- und Jugendpsychiater, dessen narz. Anteile unübersehbar sind - und es mag sein, dass da die "totale" Empathie reduziert und durch Ausbildung und Berufserfahrung kompensiert sein mag. Menschen, die ihre Empathie nicht abgrenzen und dosieren können, sind umgekehrt ja auch beliebte Burnout-Kandidaten ... auch bei der Empathie führt die Überdosis in die Störung.

Jake
 
Hallo Jake und alle, :)

Ist wohl nötig, das genauer zu erläutern sofern hier überhaupt Interesse dafür besteht. Jedenfalls gut, dass Du genauer drauf eingehst. :)

[*]Eine "narzisstische Persönlichkeit" als Diagnose gibt es überhaupt nicht. Wenn das psychiatrisch-diagnostisch auffällig wird, geht es um eine "narzisstische Persönlichkeitsstörung".

Es gibt die Diagnose einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die aber, wie bei allen Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10, über eine Palette von Differentialdiagnosen überprüft wird. Den eindeutigen, reinen "Typus" - egal welcher Persönlichkeit(s)störung - trifft man so häufig gar nicht an.

Aber jetzt wird's arg psychologisch. :)

Liebe Grüße
 
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Es gibt die Diagnose einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die aber, wie bei allen Persönlichkeitsstörungen nach ICD-10, über eine Palette von Differentialdiagnosen überprüft wird. Den eindeutigen, reinen "Typus" - egal welcher Persönlichkeit(s)störung - trifft man so häufig gar nicht an.
Und zu den ICD-10 Diagnosen sagt zum Beispiel Gunther Schmidt, Psychiater, Hypnotherapeut und Klinikchef, dass die im wesentlichen für die Übernahme von Kostenersatz für die Krankenkasse und für die Verwaltung von Klientendaten von Bedeutung wären; einer Therapie stünden solche Diagnosen eher im Wege...

Jake
 
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