Mystik - der Weg zu Gott

Für mich ist es bewegend, wahrzunehmen wie Engel, Götter, Bodhisattvas alle das Gute befördern..
Wenn ich darf:

Avalokiteshvara, der große Bodhisattva des Mahäyäna, personifiziert das
höchste Lebensideal eines Mahäyänabuddhisten. Die Legende erzählt:
Nach einer Reihe von sittlich hervorragenden Inkarnationen, die er
durchlebt hatte, stand er im Begriff, in die Ruhe des Nirväna einzugehen.
Da erklang durch die ganze Welt ein Aufstöhnen, ähnlich dem Grollen
eines weithin rollenden Donners. Der Erhabene wußte, daß dies ein Wehklagen
war aus dem Munde alles Erschaffenen, der Felsen und Steine, der
Bäume, Insekten, Götter, Tiere, Dämonen und Menschen, aus allen Sphären
des Alls — ein Wehklagen um sein bevorstehendes Fortgehen aus dem
Reich der Geburten. Und voll Erbarmen, wie ein guter Hirte, der seine
Herde zuerst durch das Tor einläßt, um dann erst selbst hindurchzugehen
und es hinter sich zu verschließen, verzichtete er auf das Glück des Nirväna,
bis alle Wesen ohne Ausnahme bereit sein würden, vor ihm in es
einzugehen.
Heinrich Zimmer.
 
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Für mich ist es bewegend, wahrzunehmen wie Engel, Götter, Bodhisattvas alle das Gute befördern.... Sie alle Arbeiten daran, das Bewusstsein zu klären und die Suchenden auf ihrer Reise zu Gott zu unterstützen. Und das ist religionsübergreifend, dieses Weben, ein Netz der Gnade und Freiheit.
Liebe ISerafimI
`Ein religionsübergreifendes Netz`, das finde ich ausgezeichnet. Und wie das bewerkstelligt werden kann, das zeigen die bereits vorliegenden Bestrebungen. Es existiert eine Liga für Universale Religio im Drei Eichen Verlag, Engelberg und München, mit dem Ziel, das Geinsame der Religionen zu leben. Darinnen gibt es zwei unterschiedliche Bestrebungen.

Zum einen wird eine Ökumene angestrebt, in der die grossen Religionen versöhnlich mit einander kooperieren, um nicht gegen einander zu arbeiten, sondern miteinander die Vielfalt zum Guten zu vereinen. Das ist beschrieben in dem Buch `Geeinte Religionen`, Fundament des Weltfriedens von Hermann Kissener und K.O.Schmidt
Zum anderen eine gemeinsame Religion, die alles zusammenfasst, was als das Gemeinsame der grossen Religionen zu bezeichnen ist. Das ist beschrieben in dem Buch `UR RELIGIO`, Thesen der Toleranz von Hermann Kissener und Hans Joachim Badzong

Ich habe intensiv mit Hermann Kissener an diesem Projekt zusammen gearbeitet, halre es aber für unwahrcheinlich, alle Religionen an einem gemeinsamen Tisch zu vereinen, weil jede von ihnen ihr eigenes Süppchen kochen will.
Ich vertrete die Auffassung, dass es gelingen kann, sowohl die eigene Religion, als auch das Gemeinsame der Religionen, beides zu leben. Und damit kann jeder von sich aus schon beginnen, das Gemeinsame zu leben, auch wenn es keine gemeinsame Organisationsform angenommen hat.
Ich lebe daher als Christ und akzeptiere das Gemeinsame in den verschiedenen Religionen, wie es in `Ur religio` beschrieben ist.
LG ELi
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber ELi, ist es nicht so, dass die Mystik eigentlich alle Religionen vereint, versöhnt und am Ende transzendiert?
Man kann es eher metaphorisch ausdrücken.
Das Wasser im Ozean schmeckt gleich, egal wo man trinkt. Der andere Vergleich wäre, der Tropfen wähnt sich, daß er von den Ozean getrennt, also er verdurstet. Wie der Fisch im Wasser. Und so weiter. Der Grund Gedanke ist gleich. Anthony de Mello weiß mehr. Ironie. LG.
 
:morgen:

Die ursprüngliche Religion war eigentlich der Animismus, in dem alles mit einer Seele erfüllt wurde. Ja und so gab es dann auch die segenbringenden Wesen, denen das Heil der Menschen anvertraut war.

Zum Übel wurden jedoch jene Wesen, mit denen Macht und Stärke verbunden wurde. Jede Sippe hatte sich dann einen großen "Bruder" auserkoren und so wurden diese Brüder immer größer, stärker und mächtiger. Etwas, das ich auch in meiner Kindheit erfahren musste, wenn darum gestritten wurde, wer den stärksten Bruder als Beistand habe. Ja und so ist es auch noch heute, wenn um den Mächtigsten im ganzen Lande gestritten wird.

Es geht dann also in den Religionen weniger um das Seelenheil der Menschen, sondern um die Allmächtigsten, die gehuldigt werden sollen. Ein Zustand also, der nicht unbedingt Frieden und Toleranz in diese Welt tragen kann.

Es lohnt sich also, über das Wesen unseres "Bruders" oder "Schwester" nachzudenken, die uns begleiten sollen. Tja und deshalb wende ich mich lieber den kleineren Göttlichkeiten zu.

Merlin
-
 
Die ursprüngliche Religion war eigentlich der Animismus, in dem alles mit einer Seele erfüllt wurde. Ja und so gab es dann auch die segenbringenden Wesen, denen das Heil der Menschen anvertraut war.
Ja, alles war und ist noch heute beseelt, weil von einem Schöpfer erschaffen, der in all seiner Schöpfung anwesend ist.
So auch im nächtlichen Sternenmeer, das uns beglückt und die Unendlichkeit Gottes erahnen lässt
. . . . .
 
Ja, alles war und ist noch heute beseelt, weil von einem Schöpfer erschaffen, der in all seiner Schöpfung anwesend ist.
So auch im nächtlichen Sternenmeer, das uns beglückt und die Unendlichkeit Gottes erahnen lässt
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Merlin hat den Nagel auf den Kopf getroffen, scheint mir. Früher gab es keine Trennung, wie sie heute gemacht wird, zwischen Welt/Ich, Leib/Seele. Nach René Descartes entstand das sogenannte Leib-Seele-Problem, zusammen mit der ganzen Philosophie des Geistes, und es setzt sich "brav" fort.

Der Mensch wurde von seinem geistigen Ursprung entwurzelt, er verlor sozusagen seine Seele. Was jedoch blieb, ist das Gehirn mit seinen neuronalen Verschaltungen, das die Welt da draußen betrachtet und entsprechend definiert. Doch in der Realität gibt es keine Dualität, wie sie postuliert wird – das ist ein Axiom der modernen Physik.

Anders ausgedrückt: Der Mensch hat seinen eigenen Gott verloren und sucht ihn irgendwo draußen, aber nicht in seinem eigenen Herzen, das gleichzeitig das Herz aller Dinge ist, wie es J. Rumi so eindrucksvoll ausgedrückt hat.

Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort.


Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden.

Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden.

Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht.

Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens.

Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.
 
Der Mensch hat seinen eigenen Gott verloren und sucht ihn irgendwo draußen, aber nicht in seinem eigenen Herzen

alles war und ist noch heute beseelt, weil von einem Schöpfer erschaffen, der in all seiner Schöpfung anwesend ist

Und weil Gott in seiner gesamten Schöpfung anwesend ist, so ist er auch in dir und in mir und in allen Wesen.
Wer also Gott sucht, der schaue doch erst mal in die eigene Seele. Vielleicht ist ja das göttliche Licht schon da, wenngleich erst einmal als Funke des Lichts.
LG ELi
 
Lieber ELi, darf ich witzeln? Ich werde schon automatisch dir Likes zu stellen. Du sprichst mir wie aus der Seele.
Mal ernst, wenn sogar in der absoluten Dunkelheit sollte man nicht und niemals vergessen, daß das Licht zuerst war. Man kann wegen der Wolken nicht immer den klaren Himmel sehen. So Metapher aus dem Tibetischem Buddhismus. Lieber Gruß.
 
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Lieber Eli,

Du hattest doch vom Netz der Religionen geschrieben, der den Weltfrieden mit sich bringen soll. Brauche ich dazu einen Schöpfergott und was trägt dieser zum Frieden bei?

Die Barmherzigkeit, die Nächstenliebe, Friede, Toleranz, Trost und Hoffnung sind kurzum das Gute. Stoffe, aus dem die Menschlichkeit gewoben werden soll.

Machtstreben, Allmächtigkeit und feudale Strukturen sind jedenfalls nicht für eine Freiheit bestimmt. Ja und so zerstören die Menschen ihre Religionen, die eigentlich eine Orientierung unserer Menschlichkeit sein sollen.

Nein, ich schau mir genau das Wesen meiner Beistände und Tröster an, von dem ich erfüllt sein möchte. Im Grunde sind also diese Wesen ein Teil von uns selbst. Ja, und das sollte man auch bei den Andersdenkenden nicht vergessen (Toleranz). So bleibt für mich der liebe Gott ein guter Bekannter, den ich auf der Straße freundlich grüße.

Merlin
.
 
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