mitleidlose liebe

Eine zunächst wertfreie Wahrnehmung bedeutet Dissoziation = Abspaltung der Wahrnehmung von der persönlichen Perspektive (inkl. wertvorstellungen usw.), dies kann auch bewusst und künstlich konstruiert werden, indem ich z.B. für mich festlege, nicht zu bewerten. Mehr erst einmal nicht. Ich sehe, was ist.

Tatsächlich hast du in deinem Beispiel schon in dem Augenblick bewertet, wo Du die Bedürfnisse des Kindes über die des Vaters stellst. Ohne Bewertung wäre dir dies nicht möglich, also hier festzustellen, zu beurteilen, dass das Verhalten des Vaters nicht berücksichtigungsfähig ist. Wie Du das dann nennst ob böse oder nicht berücksichtigungsfähig wäre im Endeffekt Latte. Was Du da versuchst ist Mindfuck, Selbstbetrug, wenn Du meinst, die Ausgrenzung eines Begriffes vermeidet alleine schon die Beurteilung einer Situation.

Das, was Du als Bewertung bezeichnest, ist Fakt. Das Kind, das Schmerz erlebt und im Verlauf leidet, erlebte etwas, das entgegen seiner Bedürfnisse steht/stand > physische/psychische Unversehrtheit.

Der Auslöser war das Verhalten des Vaters, der ebenfalls handelt um sein/e Bedürfnis/se zu befriedigen.

Konflikte entstehen nicht auf der Bedürfnisebene - sie entstehen auf der Handlungsebene.

Dein zweiter Absatz trifft einen vollständig anderen Bereich, nämlich den der Rache und Vergeltung. "Böses" Verhalten festzustellen führt nicht automatisch dazu, demjenigen Leid zufügen zu wollen,dessen Verhalten als böse bewertet wurde. Und ist hier nicht Thema (Rache, Vergeltung).

LG
Any


Das Verhalten, wie ich möchte, dass mit dem Vater umgegangen wird, ist daran gekoppelt, wie bzw. ob ich ihn verurteile oder nicht.

Halte ich ihn für schlecht, böse,...möchte ich, dass er auch Schmerz erlebt, leidet, sühnt...

Erkenne ich, dass er nicht anders konnte, um sein/e Bedürfnisse befriedigt zu wissen, bin ich darauf ausgerichtet, dazu beizutragen, dass auch ihm das zukommt, was er braucht - nicht, was er will (Kinder in der Form begegnen)...
 
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Das, was Du als Bewertung bezeichnest, ist Fakt. Das Kind, das Schmerz erlebt und im Verlauf leidet, erlebte etwas, das entgegen seiner Bedürfnisse steht/stand > physische/psychische Unversehrtheit.

Woher willst Du das denn wirklich wissen, dass das Kind tatsächlich Leid erfährt?

Das ist doch deine subjektive Bewertung, Vorstellung. Auf die Gefahr hin zu triggern, aber es gibt durchaus Fälle von Kindesmissbrauch, wo das Kind erst sehr viel später lernte, dass das, was ihm widerfahren ist, "böse" im Sinne von schlecht ist. Der Missbrauch als Handlung selbst muss deshalb weder schmerzhaft noch leidvoll erlebt worden sein.

Es mag sicherlich deine Handlungskette sein, wenn Du ein Verhalten als schlecht bewertest, dass Du selbst Rache wünschst oder Leid zufügen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass dies dazu taugt verallgemeinert zu werden.

Es gibt Menschen, die nicht aufgrund einer Bewertung eines Verhaltens Gleiches mit Gleichem (im Sinne von Leid zufügen) vergelten wollen. Als Automatismus schon mal gar nicht.

LG
Any
 
Erkenne ich, dass er nicht anders konnte, um sein/e Bedürfnisse befriedigt zu wissen, bin ich darauf ausgerichtet, dazu beizutragen, dass auch ihm das zukommt, was er braucht - nicht, was er will (Kinder in der Form begegnen)...

Dann willst Du festlegen, wie ein anderer Mensch seine Bedürfnisse zu befriedigen hat?

Du möchtest also für einen anderen Menschen festlegen, was er braucht?

LG
Any
 
Wie lange dauert denn der Orgasmus beim Mann? Es sind unterschiedliche Dinge, wenn auch beides ein Loslassen beinhaltet.

Ich habe die Zeit nie messen können, man handelt nicht während dessen. Ich schätze drei bis fünf Sekunden. Ok, Du willst auf einen Unterschied hinweisen? Erkläre ihn mir bitte. Ein größeres Zeitfenster? Finde ich nicht bemerkenswert. Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst.
 
Ich habe die Zeit nie messen können, man handelt nicht während dessen. Ich schätze drei bis fünf Sekunden. Ok, Du willst auf einen Unterschied hinweisen? Erkläre ihn mir bitte. Ein größeres Zeitfenster? Finde ich nicht bemerkenswert. Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst.

Drei bis fünf Sekunden, echt so lang? Da kann Frau nur milde drüber lächeln.
Ich merke, das du nicht ganz verstehst. Ich habe loslassen einfach mal versucht in einen anderen Kontext zu setzen. Jetzt klarer?
 
Erläuterse das bitte anhand (m)eines Beispiels?

Mir ist nicht klar, wo Du keine Wahl hast...

Im Prinzip ganz einfach: Wir haben jetzt nicht die Möglichkeit nicht zu Atmen. Somit geschieht atmen nicht freiwillig... und auf mikroskopischer Ebene automatisch.

So ist es auch mit dem Essen usw. Ich halte es für einen grundlegenden Irrtum, wenn man glaubt man habe mehr Freiheit, nur weil man sich morgens entscheiden kann Rührei, Fruchtyoghurt oder Kornflakes zu frühstücken.

Schon rein logisch ist man umso freier je weniger man muss.
 
Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst.

Ich möchte von Dir wissen, was das Wort Invozieren bedeutet, was Deiner Aussage nach hier gerne verwandt wird.

Hier wird ja gerne das Wort Invozieren verwandt. Was ist denn Einladen, Platz machen, räumen, anderes als die Fähigkeit völlig loszulassen?

Woher hast Du dieses Wort - ich kenne es nicht und habe es, außer gerade von Dir, vorher weder hier noch anderswo gelesen/gehört. :)
 
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Ich möchte von Dir wissen, was das Wort Invozieren bedeutet, was Deiner Aussage nach hier gerne verwandt wird.



Woher hast Du dieses Wort - ich kenne es nicht und habe es, außer gerade von Dir, vorher weder hier noch anderswo gelesen/gehört. :)

Polarfuchs hatte dir dazu einen Link eingestellt. Worauf ich hinauswollte, nämlich der rituellen Besessenheit wirste, wenn du nochmal rückliest, dann auch recht flott kommen.

N8
 
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