Mipa's Thread

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Ausschnitte
Wie eine kleine Armee standen diese Tannen versetzt in der Ebene. Sie rahmten das dahinter liegende Bergmassiv wunderbar ein und durch meine Linse erschien das Bild viel Tiefe zu bekommen, so, wie es mir auch beim Betrachten der Landschaft erschienen war. Die Farben waren satt, die Konturen scharf und doch war so viel Weichheit in diesem Ausschnitt. Bei nachträglichem Betrachten, büsste das Foto viel von seinem Zauber und seiner Leuchtkraft ein. Auch die interessante Anordnung der Tannen, die etwas geradezu Wesenhaftes hatten, reduzierte sich auf eine triviale Ansammlung von Bäumen. Ich wurde mir überdeutlich bewusst, wieviel meiner eigenen Wahrnehmung mit allen Sinnen dazu beiträgt, dass ein ‚Bild‘, eine Darstellung, zu etwas Aussergwöhnlichem wird, zu etwas Lebendigem, das mehr in sich trägt, als man mit den Augen wahrnimmt, das zum Träumen und Staunen einlädt oder bewegt und berührt. Diese Wahrnehmung findet in dem Moment statt, man kann ihr nicht entkommen. Sie lässt sich nicht wiederholen, man kann sie nicht planen und nur schwer einfangen. Es ist die Faszination des Augenblicks. Mit dem Foto will ich ihn haben und behalten und habe ihn im gleichen Moment verloren.:blume:
 
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Heute habe ich festgestellt, dass eine Handlung, die ich nur ‚denke, bzw. mir ‚ausmale‘, in Gedanken viel komplizierter ist, als sie es bei der realen Ausführung tatsächlich ist. Sie wird durch ein Tun plötzlich einfach. Diese Tatsache erschien mir geradezu bildlich, indem Gedanken sich als wirres Farbknäuel präsentierten und die Handlung bei nachträglicher Reflexion einfach als hellblau erschien.
In Gedanken scheint eine Handlung aus tausenden von Bestandteilen zu bestehen. Diese Vielfalt verwirrt und verunsichert mich im Vorfeld. Da ich zwar eine grosse Denkerin bin, dabei aber nicht strukturiert bin, scheint es kein Vorteil zu sein, gewisse Dinge gedanklich zu oft durchzuspielen. Bei der praktischen Ausführung schrumpfen dann die Anteile, welche sich sowohl auf das Material, als auch auf die auszuführende Schritte beziehen können, zusammen, und es wird plötzlich klar ersichtlich, was wirklich wichtig und auch prioritär ist. Es ist so viel einfacher, gewisse Dinge einfach zu tun, anstatt sie zu oft in Gedanken zu wälzen, da durch das Tun, die Distanz zur Handlung aufgehoben wird und sich damit auch viel unnötiger Respekt in Luft auflöst.
 
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