Mipa's Thread

Gedehnte Zeit
So kommen mir die Stunden, die vergangenen zwei Tage vor. Ich habe freie Zeit. Ich stelle fest, wie sich mein atmen verlangsamt, wie mir Dinge einfallen, die ich vergessen oder nach denen ich gesucht hatte. Ich spüre, wie mein Körper lockerer wird, wie Ruhe in mein rastloses Inneres einkehrt, das auf Tempo gedrillt war. Ein paar Tag Ruhe. Dinge langsam tun. Dinge bewusst tun, ohne Automatismus, so, als würde ich sie das erste Mal tun, spielend und staunend. Wieder einmal ein bewusster Blick in den Spiegel. Wer bin ich eigentlich? Die Zeit rast nicht mehr, sie gleitet langsam, wie ein Bach, der Steine und kleine Felsen umspült, träge und gemütlich. Es wird Raum frei in dieser Zeit - Zeitraum. Ich kann mich wieder spüren, durchatmen, entspannen. Ich spüre den Wind in den Haaren, den warmen Pulli auf der Haut, den knirschenden Schnee unter den Schuhen. Der neue Raum füllt sich mit Gefühlen, Geräuschen und Gerüchen. Gedanken folgen, präzise und neu, unerwartet und kreativ.
Zeit, die sich dehnt, ohne, dass der Gummi zurückschnellt. :blume:
 
Werbung:
Freunde
Es war vor vielen Jahren, auf einem windigen Campingplatz am äussersten Ende von Schottland am Meer. Wir standen mit dem Camper auf einer Kuppe und unser Fahrzeug schwanke im kühlen Abendwind. Der Campingwart erklärte uns, dass in unserer unmittelbaren Nähe ein kleiner Wohnwagen parkte, der von einem Schweizer Paar bewohnt wurde und wir sollten uns doch mit denen bekannt machen. Wir machten uns also zu einem kleinen Spaziergang auf. Er kam uns bereits mit ausgebreiteten armen entgegen und sie war am kochen. Wir Lernten uns kennen und die Kinder wurden sofort mit Würstchen vom Grill versorgt. Ein schönes, angeregtes und interessantes Gespräch folgte und das Schweizer Paar stellte sich als Deutsches Paar heraus, das in der Schweiz lebte. Später verabschiedeten wir uns, ohne Adressen oder Telefonnummern zu tauschen.
Am nächsten Tag trafen wir uns wieder, ganz unverhofft, in einem belebten Stadtteil von Edinburgh. Wieder unterhielten wir uns, fühlten uns auf seltsame Art verbunden, lachten, fanden es lustig und erstaunlich, uns in dieser grossen Menge von Menschen wieder begegnet zu sein. Wieder tauschten wir keine Nummern. Zwei Jahre später waren wir auf Rügen unterwegs, das wir bereits kurz nach der Wende besucht hatten. Auf unserem Campingplatz fiel mein Blick abends auf eine schlanke jüngere Frau beim Eingang, die vor einem Auto herlief, um dieses einzuweisen. Mir stockte der Atem, weil sie mir bekannt vorkam und ich suchte das Gesicht des Mannes im Auto. Sie waren es wieder. Wir konnten es nicht fassen. Unsere Freude war riesig und dieses Mal bekam unser Zusammentreffen eine ganz andere Bedeutung. Es war kein Zufall mehr. Wir wunderten uns, staunten und freuten uns. Für mich war es eine göttliche Fügung, etwas, das sich vor langer Zeit zu entwickeln begonnen hatte, still und leise, noch bevor ich den Fokus darauf gelegt hatte. Seitdem sind wir befreundet, die Kinder sind inzwischen gross und ihr seid uns so wunderbare Freunde geworden. Unsere Treffen, wie dieses heute, sind nun keine Zufälle mehr. Danke für eure Freundschaft.:blume:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Braunwald
Drei Tage Auszeit, bevor es nächste Woche wieder weiter geht. Erst war ich unsicher, weil zu Hause so viel Arbeit wartet, aber dann dachte ich an Hirschhausen, der einmal sagte, immer wieder etwas zum ersten Mal tun, verlängert die Zeit. Na also, da bin ich ja Weltmeisterin drin und ich möchte diese Woche so gerne ausdehnen...Ich liebe dieses Hochplateau hier oben in den Glarner Bergen, von dem ich schon früher hier schrieb. Wenn man nicht so weit und hoch hinaus will, ist dieses bijou fernab der mondänen Schweizer Bergdörfer genau das Richtige. Ich liebe die Ruhe hier, die mächtigen Bergriesen, von denen man unmittelbar umgeben ist und all die kleinen Schätze am Rande dieses autofreien Kleinods. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht und es ist sehr provinziell und jetzt fast menschenleer, weil die wenigen Bergbahnen für die Wintersaison revidiert und startklar gemacht werden. Ich liebe das kleine Bücherkafé, wo man sich zu einer guten Tasse Kaffee vor allem Fotobücher ansehen kann oder die Holzschränke am Wegrand, wo man mitten in der Natur ein Buch ausleihen kann oder das Hasenkäfig, das unvermittelt an einer Ecke steht und süsse Wollknäuel beheimatet. Es ist gemütlich hier und auf einer Wanderung eröffneten sich uns immer wieder wunderschöne Ausblicke in die Ebene und auf den Tödi, mit über 3000 m der grösste Berg der Glarner Alpen. Ich war erstaunt, wie warm es hier oben dank der Inversion ist und fühlte mich wie an einem Frühsommertag, froh, dem Nebel des Mittellandes entkommen zu sein. Das Herz will hier vor Begeisterung überlaufen und ich kann über das immer gleiche Staunen. Seien es die schneebedeckten Bergkanten, die mächtigen Tannen oder die kleinen, wie hingeworfen, verteilten Hütten . Beim Lesen von guten Beiträgen hier gehts mir auch so, man will einfach nur vor Freude in die Hände klatschen, wenn jemand den richtigen Ton trifft oder mir aus dem Herzen spricht.
Und hätte ich ein so gutes Handy, wie @Siriuskind würde ich jetzt draussen auch noch so ein zauberhaftes Foto vom nächtlichen, sternklaren Himmel schiessen!:thumbup::)
 
Braunwald
Drei Tage Auszeit, bevor es nächste Woche wieder weiter geht. Erst war ich unsicher, weil zu Hause so viel Arbeit wartet, aber dann dachte ich an Hirschhausen, der einmal sagte, immer wieder etwas zum ersten Mal tun, verlängert die Zeit. Na also, da bin ich ja Weltmeisterin drin und ich möchte diese Woche so gerne ausdehnen...Ich liebe dieses Hochplateau hier oben in den Glarner Bergen, von dem ich schon früher hier schrieb. Wenn man nicht so weit und hoch hinaus will, ist dieses bijou fernab der mondänen Schweizer Bergdörfer genau das Richtige. Ich liebe die Ruhe hier, die mächtigen Bergriesen, von denen man unmittelbar umgeben ist und all die kleinen Schätze am Rande dieses autofreien Kleinods. Hier sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht und es ist sehr provinziell und jetzt fast menschenleer, weil die wenigen Bergbahnen für die Wintersaison revidiert und startklar gemacht werden. Ich liebe das kleine Bücherkafé, wo man sich zu einer guten Tasse Kaffee vor allem Fotobücher ansehen kann oder die Holzschränke am Wegrand, wo man mitten in der Natur ein Buch ausleihen kann oder das Hasenkäfig, das unvermittelt an einer Ecke steht und süsse Wollknäuel beheimatet. Es ist gemütlich hier und auf einer Wanderung eröffneten sich uns immer wieder wunderschöne Ausblicke in die Ebene und auf den Tödi, mit über 3000 m der grösste Berg der Glarner Alpen. Ich war erstaunt, wie warm es hier oben dank der Inversion ist und fühlte mich wie an einem Frühsommertag, froh, dem Nebel des Mittellandes entkommen zu sein. Das Herz will hier vor Begeisterung überlaufen und ich kann über das immer gleiche Staunen. Seien es die schneebedeckten Bergkanten, die mächtigen Tannen oder die kleinen, wie hingeworfen, verteilten Hütten . Beim Lesen von guten Beiträgen hier gehts mir auch so, man will einfach nur vor Freude in die Hände klatschen, wenn jemand den richtigen Ton trifft oder mir aus dem Herzen spricht.
Und hätte ich ein so gutes Handy, wie @Siriuskind würde ich jetzt draussen auch noch so ein zauberhaftes Foto vom nächtlichen, sternklaren Himmel schiessen!:thumbup::)


Die Sterne werden in den Bergen mit Sicherheit noch viel klarer zu sehen sein als bei mir im norddeutschen Flachland!:D
 
Werbung:
Die Sterne werden in den Bergen mit Sicherheit noch viel klarer zu sehen sein als bei mir im norddeutschen Flachland!:D
Das mag sein. Aber es nützt mir bei dem alten Handy immer noch nichts.:D
Vielleicht Probier ich’s nachher doch mal...:cautious:...und zudem stelle ich fest, dass ich auch plötzlich Probleme mit dem Server hab und viele Fotos nicht raufladen kann..
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben