Mipa's Thread

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Lieber Inti

Danke für deine worte, schön, dich hier wieder mal zu lesen!
Momentan spielt sich diese arbeit in den eigenen reihen ab, bzw. bin ich an beiden fronten gleichzeitig tätig. Pflege in der familie ist so ganz anders, als auf der arbeit. Dort schöpfe ich die nötige kraft und habe eine gewisse gesunde distanz, in der familie manchmal nicht. Da 'pflege' ich meine eigene geschichte mit. Wenns besonders schmerzhaft ist und alte erinnerungen auftauchen, taucht aber auch immer die liebe auf. Sie findet in mir die richtigen worte und gefühle, macht sie mir bewusst und führt mich auf diese weise aus dem dschungel von empfindungen, die oft auch von negativen erinnerungen geprägt sind, also momentan nicht mehr 'echt' sind.
Man kann sagen, sie neutralisiert und setzt alles auf anfang.

Ich wünsche dir ein schönes wochenende!:)
 
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Danke für deine worte, schön, dich hier wieder mal zu lesen!
Gern

Ich kann das schon verstehen, habe meine Mutter ihre letzten 4 Jahre begleitet. Es war für mich anstrengend und am Ende sehr schmerzlich, aber auch eine gute Erfahrung und auch gut ihr nach so langer Zeit wieder nahe zu sein.

LGInti
 
...., aber auch eine gute Erfahrung und auch gut ihr nach so langer Zeit wieder nahe zu sein.

Das ist etwas, was mir gerade sehr bewusst wird: Es sind nicht einfache, aber versöhnliche erfahrungen, die ich jetzt machen kann. Für mich ist das irgendwie ganz wichtig. Auch das mit der nähe ist ganz zentral: Da ich die erfahrung von nähe so nie mit ihm gemacht habe, ist es irgendwie gut, das noch - wenn auch anders, in umgekehrten rollen - nachholen zu können.
Das leben bietet tatsächlich immer wieder chancen - bis zuletzt - noch etwas erfahrbar zu machen.
 
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Ich weiss nicht, ob die entscheidungen, die ich jetzt treffe und treffen werde, richtig sind. Nachts springt mich die angst an und die ungewissheit hält mich wach. Ich habe grossen respekt vor der verantwortung, die ich übernehme und dennoch trage ich sie. Die tage vergehen wie in trance, eine hand arbeitet in die andere. Die aufgaben stapeln sich, dass mir angst und bange wird. Delegation alleine nutzt nichts, weil die fäden bei mir zusammenlaufen. Ich habe angst, den überblick zu verlieren. Denke dann an die worte: Babyschritte, nur einer nach dem andern.
Der spagat zwischen dir und mir wird grösser und obwohl ich für dich da sein möchte und auch kann, kann ich nicht immer bei dir sein und brauche zeit für meine familie....und irgendwo noch ganz wenig für mich. Es muss für uns beide stimmen und ich möchte mich dafür nicht aufgeben, auch, wenn ich dich liebe und mit dir fühle, wie ein mensch mit einem andern nur mitfühlen kann.
So werde ich nun doch für ganz kurze zeit weggehen. Ich habe vorgesorgt und lasse dir deine andere tochter da. Ich glaube ganz ehrlich, dass es gut ist, wenn du auch mit ihr noch zeit verbringst, sie dir genau ansiehst und feststellst, dass sie auch ein teil von dir ist, so wie ich.
 
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Deine demenz wird unkontrollierbar, du hast irreale ängste und befürchtungen. Nur noch mit grosser mühe und hohem zeitlichen aufwand kann ich dich beruhigen. Es bringt mich an meine grenzen und mein eigenes leben verschwindet im nebel. Kein tag ist mehr planbar, jeder meiner eigenen termine unsicher, mein energielevel sinkt.
Am schlimmsten ist dein schmerz über deinen zustand, den ich wie meinen eigenen empfinde. Ich versuche dich zu stützen, versuche diese verantwortung zu tragen, die jeden tag schwerer wird.
Danke euch dreien, die ihr mir unermüdlich zur seite steht, mich mit worten stützt, wenn ihr auch nur diejenigen wiederholt, die sich in meinem innersten längst gebildet haben. Danke für eure geduld, eure zuversicht, eure liebe und freundschaft, euer dasein. Danke für eure festen hände, die mich halten.
Und danke dir, J., für dein tieferes wissen, deine gegenwart und die, deiner freunde.
Ihr verhindert es, dass ich teil dieses zustandes werde und ihn verinnerliche. Ihr schafft eine grenze, die mich bewahrt und beschützt.
 
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