Als ich Kind war (und ich glaube, wir sind altersmäßig nicht so weit auseinander?) machte sich niemand Gedanken um Müll - es gab keine Mülltrennung, man schmiß auf die Straße, was man grad zum Wegwerfen in der Hand hatte (und so sahen die Straßen denn auch aus), eine amerikanische Burgerkette verkaufte noch alles in aufgeschäumtem Plastik, Plastiktüten gabs gratis und gern (da Werbung), viele Waren waren doppelt und dreifach verpackt und in der Regel mit Plastik ummantelt.
Wandfarbe, Isolierungen, Holzschutzmittel, Abbeizer, Dauerwellen, Blondierungsmittel ... - die Zutaten, die damals darin waren, sind längst verboten und einen Ersatz, der die gleichen Resultate liefert, gibt es bis heute nicht.
Die Schulen, auf denen ich war, wurden Jahrzehnte später kompett saniert - alles voller Asbest.
Als ich in der Pubertät war, kam dann so langsam die Mülltrennung auf und es entstand in vielen Jahren ganz langsam ein Bewußtsein dafür, anders mit Materialien umzugehen.
Dass Glas separat gesammelt wurde, war die erste "spürbare" Neuheit und wurde von vielen als "öko- Blödsinn" abgetan.
Plötzlich gab es eine gelbe Tonne, dann eine Biotonne und später noch eine blaue Tonne.
In manchen Landkreisen wird das "hart" durchgezogen, in anderen sind die Extratonnen schon wieder Geschichte.
Als dann die ersten Dokus im Fernsehen gezeigt wurden, wie sinnlos das alles ist, dass letztendlich doch der gesamte Müll zusammengekippt wurde, dass "bio" und "öko" weitgehend nur Augenwischerei waren (gefühlt ein Skandal nach dem anderen), kippte vermutlich auch das "neu gewonnene" Bewußtsein der Menschen.