opti schrieb:
Wie würdest du deine Behauptung begründen?
Ich weiß nicht, ob es sich um die Frage handelt, was zuerst da war: das Huhn oder das Ei. Ich weiß auch nicht, ob die emotionalen Verletzungen und die sexuelle Verhaftung direkt etwas miteinander zu tun haben oder ob das nicht zwei parallel verlaufende Stränge sind, die nur gelegentliche Berührungspunkte haben.
Wie würde ich meine Behauptung begründen? Warum fragst du das? Ist das nicht offensichtlich?
Die Begründung liegt darin, daß ich deinen Link aufmerksam gelesen habe. Das ist ein Naturvolk, das mit sich und der Welt offenbar im Einklang und im Reinen lebt. Und siehe da, niemand ist dort sexsüchtig. Sie sind glücklich, sie sind erfüllt, niemand hat ihnen je eingeredet, daß irgendwas an ihnen nicht richtig ist und sündig und deshalb überwunden gehört. Und sie leben von Natur aus in genau dem heiligen Umgang mit Sexualität, für den sich anderswo die Leut jahrelang kasteien müssen. Die sind von Natur aus schon dort. Von Natur aus, verstehst du mich, von Natur aus. Also würden wir alle von Natur aus so mit dem Sex umgehen, ohne Sucht, wenn wir glücklich und zufrieden wären. Sucht nach Sex entsteht doch erst, wenn man sich leer und unzufrieden fühlt... so wie jede Sucht, Opti. Ein rundum zufriedener Mensch wird nicht süchtig, nach nix. Und das hat weder mit Henne noch mit Ei etwas zu tun. (Höchstens mit glücklichen Hühnern

)
Kann es sein, dass du in deiner Kindheit nicht die Zuwendung bekommen hast, die du dir gewünscht hast? Hat es dir an entsprechender Zuwendung und Liebe von Seiten deiner Eltern gefehlt?
Ganz alter Hut. Ganz alt. Wenn man mit dem Weg einer Diskussion nicht glücklich ist, unterstellt man einem der Diskutierenden mit (nicht einmal besonders subtilen) Suggestivfragen, man könne irgendwas an ihm wahrnehmen, was nicht so ist, wie es sein sollt. Und wenn der nicht drauf einsteigt, dann setzt man noch einen drauf.
Ich habe die obigen Fragen gestellt, weil ich den Eindruck habe, dass du einsam bist.
Die nächste Suggestion, noch ein bissl unsubtiler. Und dann unterstellt man was, wovon gar nicht die Rede war, in der Hoffnung, daß dann endlich einer auf dieses Niveau einsteigt.
Einsamkeit löst man allerdings nicht dadurch, dass man in die Sexualität flüchtet...
Kleiner Schönheitsfehler am Rande, das widerspricht inzwischen diametral der eingangs gemachten Unterstellung. Aber das macht nichts, weil man ja hofft, inzwischen das Gegenüber genug emotionalisiert zu haben.
Funktioniert aber nicht, Opti. Nicht mehr. Es ist hier inzwischen ein sehr leises Gespräch in Richtung meditativer Sex unterwegs. Da fallen alle lauten Töne auf.