Was sind das für kindliche Vorstellungen? Wie stellst du dir denn den lieben Gott vor?
Ich finde, die Existenz eines höheren Willens geht einher mit einer dem Universum zu Grunde liegenden Ordnung.
Diese Vorstellung ist glaube ich in jeder Religion, jeder spirituellen Tradition und Philosophie enthalten.
Und dieser "liebe Gott" den gibt es, in dieser Form nicht. Man sollte das göttliche meiner Meinung nach nicht mit menschlichen Attributen versehen. Alles was im Mensch ist, findet sich auch im Göttlichem wieder, aber trotzdem ist das Göttliche grundlegend anders.
Dieser sogenannte liebe Gott ist, da gebe ich dir Recht, ein kindliches Bild. Aber von diesem Bild habe ich nie gesprochen. Ich finde es ist unzureichend und unpassend für mich.
Man könnte unendlich vom Göttlichem sprechen und man wird es nie schaffen es wirklich zu beschreiben, man kann, bestenfalls Aspekte davon isolieren und die beschreiben, aber ein ganzes Bild ist nicht möglich zu sehen weil unser Bewusstsein als Mensch begrenzt ist. Unser Bewusstsein basiert auf Begrenzung und Definitionen weil es die braucht um wenigstens etwas verstehen zu können.
Im Göttlichem gibt es keine Begrenungen weil sie nicht nötig sind.
Du hast den Willensaspekt angesprochen. Man kann ihn sich als sanften Zug nach oben vorstellen, der alles Bewusstsein erhebt auf höhere Ebenen.
Wie ein Leuchtturm in der Nacht, der dir erleichtert dich zu orientieren.
Wie ein führender Stern.
Wie ein Gesang mit dessen Klängen man mitschwingen kann.
Es gibt keinen Zwang in diesem Willen. Der Vorwurf an das Univerum, es zwänge einem zu etwas, entsteht dadurch das man diese sanften Wellen, die einen zur Göttlichkeit aufrufen abweist und sich gegen sie stellt. Dann läuft man gegen die Wand, die man selbst errichtet hat, weil dieser göttliche Wille ist auch ganz in unserem Herzen.
Die Ablehnung die man einer (unnatürlichen) Gottfigur gegenüber hat, die ausserhalb des Selbst liegt, die verschwindet wenn man merkt, das die Göttlichkeit im eigenen Wesen liegt und ganz und gar identisch ist mit einem selber. Und dieser Teil ist einfach übermenschlich.. nicht mehr an menschliche Begrenzungen gebunden.
Man könnte sagen, der Willensaspekt dient der Liebe, und die Liebe dient dem Willensaspekt.