Meditation und Sex

Ein Mensch entscheidet sich nicht für Enthaltsamkeit weil er darüber gelesen hat. Da gibt es immer eine persönliche Dimension in dieser Entscheidung.

Da gehts nicht ums Privatleben, sondern um die menschlichen Empfindungen und Motivationen. Was denkst du persönlich?

Hast du die Erfahrung gemacht dass Sex schadet? Das der Orgasmus zur Depression führt? Das Sexualität nur zügelloser, seelenloses Trieb ist? Das Enthaltsamkeit dir wirklich hilft?

Diese Art zu denken willst du anderen Menschen nahe legen. Aber denkst du selbst so? Ich habe da Zweifel.

Anatol
 
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opti schrieb:
Um mich über Sachthemen auszutauschen. Und nicht über mein Privatleben.
Aber das tust du ja schon die ganze Zeit über! Du legst uns allen hier quasi dein Privatleben offen vor die Augen. Man braucht bloss hinzuschauen. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn du behauptest, das sei nicht so.
 
fckw schrieb:
Ha! Da hat jemand aufgepasst. Es ist eben nicht so falsch, Gott als "alles und nichts" zu bezeichnen. Doch, versteht derjenige/diejenige auch, wovon sie spricht, wenn er/sie davon spricht? Es sagt sich schnell, Gott sei "alles und nichts", aber das zu begreifen, und ich meine nicht bloss begreifen im Sinne eines intellektuellen Nachvollziehens (ich meine eigentlich sowieso nie ein intellektuelles Nachvollziehen), sondern einer existentiellen Erfahrung, darum geht es mir. Über Gott nicht bloss zu reden, sondern seine Anwesenheit erfahrbar zu machen. Es sagt sich eben genauso schnell, "jaja, Gott ist in uns allen". Aber wer vermag es denn, sich auch dann noch daran zu erinnern, wenn es ihm dreckig geht und gerade dann? Die ganze Hijob-Geschichte dreht sich im Kern darum. Ich sehe es an mir selbst. Sobald mal ein paar Schwierigkeiten auf mich zukommen, beginne ich zu jammern und zu fluchen und dieser Gott ist plötzlich ganz weit weg. Was mich interessiert ist nicht die Aussage "Gott ist alles und nichts", sondern die konkrete Erfahrung hinter diesen Worten..)

Weißt du, du hast ja danach gefragt, aber wie erklärt man denn solche Dinge? Wie kann man denn in Worte fassen, was man da erlebt oder erfahren hat?

Und natürlich ist es so, da kommen Schwierigkeiten auf einen zu und man möchte jammern . Nur, wenn man sich diese Erfahrung, die man hatte, nämlich nicht intellektuell das zu erkennen, sondern eben zu erfahren, wenn man sich das zurückholt und in sich wirken läßt, dann gibt es möglicherweise keine Schwierigkeit mehr. Wenn du über Erfahrungen damit hören willst (ich selbst habe bewußt erst seit einigen Wochen das erfahren), dann ist das so, daß aus einer Art Hilflosigkeit, die vorher war, eine Stärke erwächst. Und ich habe sehr lange nicht erfassen können, was das heißt: Gott ist in allem und doch individualisiert.

fckw schrieb:
Nun kann man die berechtigte Frage aufwerfen, ob denn jeder, der diese Erfahrung (noch?) nicht gemacht hat, demgemäss gar nicht sagen dürfte, Gott sei alles und nichts? Muss er den Mund halten, nur weil ihm der Erfahrungshintergrund fehlt? Und wer bestimmt das überhaupt, wer ist der Schiedsrichter hier? Das sind lauter gewichtige Fragen. Aber wäre es nicht auf der anderen Seite Aufgabe desjenigen, der die Erfahrung nicht gemacht hat, ehrlich zuzugeben, dass ihm eben dieser Erfahrungshintergrund fehlt? Dann aber erneut das Gegenargument: Erstens, kann er das überhaupt, zweitens, wer hat denn hier noch einen Anspruch auf Ehrlichkeit im anderen? Was gibt denn MIR das Recht, von anderen das zu einzufordern, nicht zuletzt, wo ich mich am Ende ja doch mit einer beträchtlichen Wahrscheinlichkeit über jene Menschen irre?..)

Es ist ja auch so, daß man intellektuell vieles begreifen kann, aber trotzdem nicht leben kann, eben, weil man es noch nicht erfahren hat. Aber vielleicht genügt ja auch die Bereitschaft, solche Erfahrungen einmal nicht andauernd anzuzweifeln, besonders auch daher, weil ja jede Erfahrung von Gott ja schon wieder individuell ist, denke ich zumindest. Auf Ehrlichkeit kann man hoffen, aber ein Anspruch darauf? Der Anspruch kann ja nur einen selbst betreffen. Und das Fragen allein bewirkt ja einen Austausch von Meinungen und Erfahrungen und zeigt einem, was man über andere Menschen denkt, wie man sich über andere Menschen irren kann, und vielleicht auch bringt einen das ja auch ein gutes Stück weiter.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
opti schrieb:
Richtig! Und genau deshalb bin ich auch hier. Um mich über Sachthemen auszutauschen. Und nicht über mein Privatleben. Aber das scheint einigen ganz schönes Kopfzerbrechen zu bereiten.

Opti, du selbst wirst ja oft sehr persönlich. Da geht es doch nicht um Sachthemen, wenn du wieder mal behauptest, Ihr seid alles sexbesessen! oder anderes. Das fällt mir auf, daß du anderen oft das vorwirfst, was du eigentlich ständig tust.

Um noch einmal auf den Verzehr von Fleisch und Spiritualität zurückzukommen, so interessiert mich das eben von dir . Und einzig aus dem Grund, da du etwas natürliches wie Sex (obwohl ich schon weiß, wie du das meinst) als schlimmer hinstellen möchtest, als etwas (für mich) unnatürliches wie Verzehr von Fleisch. DAs versteh ich nicht.

Du schreibst, Fleisch ist schon immer gegessen worden. Ja, Sexualität ist auch schon immer gelebt worden. Nur muß beim einen sogar ein Lebewesen sterben und beim anderen eben nicht. Also halte ich das eine eigentlich der spirituellen Entwicklung abträglicher als das andere. Denn Sexualität, in Liebe gelebt, kann nicht behindern. Aber Mißbrauch von anderen Kreaturen sehr wohl. Und warum sollte Alkohol und Nikotin da noch schädlicher sein? Und sicher gibt es auch Abhandlungen über das Thema Fleisch?

liebe Grüsse

Morgenwind
 
fckw schrieb:
Aber das tust du ja schon die ganze Zeit über! Du legst uns allen hier quasi dein Privatleben offen vor die Augen. Man braucht bloss hinzuschauen. Daran ändert sich auch dann nichts, wenn du behauptest, das sei nicht so.

Ja, das denke ich auch. Also könnten doch alle zufrieden sein.
 
Anatol schrieb:
Ein Mensch entscheidet sich nicht für Enthaltsamkeit weil er darüber gelesen hat. Da gibt es immer eine persönliche Dimension in dieser Entscheidung.

Da gehts nicht ums Privatleben, sondern um die menschlichen Empfindungen und Motivationen. Was denkst du persönlich?

Hast du die Erfahrung gemacht dass Sex schadet? Das der Orgasmus zur Depression führt? Das Sexualität nur zügelloser, seelenloses Trieb ist? Das Enthaltsamkeit dir wirklich hilft?

Diese Art zu denken willst du anderen Menschen nahe legen. Aber denkst du selbst so? Ich habe da Zweifel.

Anatol

Das ist nicht nur eine Frage des persönlichen Empfindens und der persönlichen Erfahrungen, sondern auch eine Frage des Bewusstseins. Und solange jemand kein Bewusstsein dafür entwickelt hat, ist es ziemlich zwecklos, mit ihm darüber zu reden. Und wenn ich mir das Bewusstsein vieler Leute hier ansehe, dann kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln.

Hast du Lust hier in aller Öffentlichkeit über deine Sexualität, über deine Erfahrungen, zu reden? Ich nicht. Mich interessiert das Thema eigentlich gar nicht. Von mir aus sollen die Leute mit ihrer Sexualität machen, was sie wollen. Ich möchte mich eigentlich an die wenden, die sich für Brahmacharya interessieren.

Wem z.B. diese Punkte nicht einsichtig sind, mit dem hat es wenig Sinn zu diskutieren:

1. Wer ist wirklich versklavt? - Einer, der in den Sinnen gefangen ist.
2. Was ist Frieden (Freiheit)? - Das Nichtgefangensein in weltlichen Objekten.
3. Was ist die größte Hölle? - Der eigene Körper.
4. Was ist der Weg zum Himmel? - Die vollkommenen Überwindung aller Wünsche.
5. Was ist für die Männer (Frauen) das Tor zur Hölle? - Die Frauen (Männer).

Punkt 5 ist weder männer- noch frauenfeindlich. Man muss ihn nur richtig verstehen. Das wurde an anderer Stelle bereits hinlänglich erklärt.
 
morgenwind schrieb:
Weißt du, du hast ja danach gefragt, aber wie erklärt man denn solche Dinge? Wie kann man denn in Worte fassen, was man da erlebt oder erfahren hat?
Ja, warum braucht man denn darüber überhaupt zu sprechen? Ramana Maharshi hat die meiste Zeit über einfach gar nichts gesagt. Es ist das elende Bedürfnis, ständig alles zu zerreden, was viel mehr Schaden anrichtet, als es nützt.

Wenn ich die Erfahrung Gottes anderen nicht "geben" kann, dann hilft es auch nichts, Worte darüber zu verlieren. Sie werden im Gegenteil den anderen bloss verwirren oder ihn gegen mich aufbringen, sofern er nicht bereits von vornherein ganz genau weiss, wovon ich spreche. Zur Erfahrung Gottes ist es ein langer Weg. Es nützt einem Menschen viel mehr, wenn du ihm jeweils nur den nächsten Schritt erklärst, den er zu gehen hat. Diesen Schritt kann er erfassen, kann er verstehen und ihn gehen. Das bedingt aber, dass du denselben Schritt schon viele Male gegangen bist und mit ihm vertraut bist.
 
fckw schrieb:
Ja, warum braucht man denn darüber überhaupt zu sprechen? Ramana Maharshi hat die meiste Zeit über einfach gar nichts gesagt. Es ist das elende Bedürfnis, ständig alles zu zerreden, was viel mehr Schaden anrichtet, als es nützt.

Wenn ich die Erfahrung Gottes anderen nicht "geben" kann, dann hilft es auch nichts, Worte darüber zu verlieren. Sie werden im Gegenteil den anderen bloss verwirren oder ihn gegen mich aufbringen, sofern er nicht bereits von vornherein ganz genau weiss, wovon ich spreche. Zur Erfahrung Gottes ist es ein langer Weg. Es nützt einem Menschen viel mehr, wenn du ihm jeweils nur den nächsten Schritt erklärst, den er zu gehen hat. Diesen Schritt kann er erfassen, kann er verstehen und ihn gehen. Das bedingt aber, dass du denselben Schritt schon viele Male gegangen bist und mit ihm vertraut bist.

Ich sag's ja, fckw, aus dir wird noch ein Philosoph. Aber du hast recht, man sollte eigentlich viel weniger reden. Einige nehmen einen das allerdings ziemlich krumm. Und weil sie's nicht verstehen, wenn man ihnen aus dem Weg geht, lernt man oft ihre etwas weniger sympathische Seite kennen.
 
fckw schrieb:
Ja, warum braucht man denn darüber überhaupt zu sprechen? Ramana Maharshi hat die meiste Zeit über einfach gar nichts gesagt. Es ist das elende Bedürfnis, ständig alles zu zerreden, was viel mehr Schaden anrichtet, als es nützt.

Wenn ich die Erfahrung Gottes anderen nicht "geben" kann, dann hilft es auch nichts, Worte darüber zu verlieren. Sie werden im Gegenteil den anderen bloss verwirren oder ihn gegen mich aufbringen, sofern er nicht bereits von vornherein ganz genau weiss, wovon ich spreche. Zur Erfahrung Gottes ist es ein langer Weg. Es nützt einem Menschen viel mehr, wenn du ihm jeweils nur den nächsten Schritt erklärst, den er zu gehen hat. Diesen Schritt kann er erfassen, kann er verstehen und ihn gehen. Das bedingt aber, dass du denselben Schritt schon viele Male gegangen bist und mit ihm vertraut bist.

Warum braucht man immer fragen, wenn man anscheinend alles weiß und im voraus schon besser?

Siehst du, ich hatte von vornerherein das Gefühl eines Hinters-Licht-geführt-werden-sollens. Zuerst Optis spöttisches: magst du uns nicht von Gott erzählen und dann dein Um Ulm.... usw.

Was ich versucht hab, war , ehrlich auf deine Fragen zu antworten, weiter nichts. Die Erfahrung Gottes zu bestätigen, ja, aber sie zu geben? Ich weiß nicht, wie viele Bücher ich gelesen habe und Gespräche geführt, aber die Erfahrung Gottes konnte mir niemand geben. Den Schritt dahin bin ich sehr viele Male gegangen, nur konnte ich nicht erkennen, wohin ich da gegangen war. Nur ob mein Schritt dahin auch deiner ist?

Deine Beweggründe mich zu fragen, offensichtlich ein versteckter Angriff. Warum?

Im übrigen fällt auf, daß Optis Lehren gegen Frauen (auch wenn er es gar nicht so meint) bei einigen Früchte tragen, leider.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
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Morgenwind schrieb:
Siehst du, ich hatte von vornerherein das Gefühl eines Hinters-Licht-geführt-werden-sollens. Zuerst Optis spöttisches: magst du uns nicht von Gott erzählen und dann dein Um Ulm.... usw.

Das sind aber zwei Kaliber. Bei opti war es mal wieder das zynische herablassende, dass du nichts von Gott weisst....

fckw allerdings hat nur mit seinen ulmen darauf aufmerksam gemacht, dass du (vielleicht) nur um Gott kreist, aber Gott selbst noch gar nicht "getroffen" hast. Dahinter war also die Intention, wie fckw es eh schon selbst gesagt, um zu schauen, ob du gott wirklich schomma getroffen hast, oder eben nur darüber redest...
 
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