Meditation und Enthaltsamkeit

Mit anderen Worten, die Leerheit ist nichts als ein Hilfsmittel, das eigentlich so gut wie gar nichts erklärt.
Dieses hingegen ist ein unausrottbarer Irrtum. Leerheit im Sinne Buddhas bedeutet, daß alles, was existiert, in Abhängigkeit von allem anderen existiert (das ist naturwissenschaftlich exakt richtig) und daher nichts unabhängig aus sich selbst heraus besteht (auch das kann die Naturwissenschaft bestätigen). In diesem Sinne erklärt sie natürlich auch nichts. Leerheit im Sinne Buddhas ist einfach. Egal ob man sie versteht oder nicht, das ist das Schöne an ihr.

Du kannst auch sagen, Schwerkraft ist ein Hilfmittel und erklärt so gut wie gar nichts, und trotzdem wirkt sie sich auch an dir aus, wennst ausrutschtst und am Dingsbums fallst.
 
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Das Tote nicht denken ist schon richtig. Es gibt aber auch einen Zustand der dem des Todes sehr sehr ähnlich ist, aber bei lebendem Körper. Es ist eine Art Ruhezustand des Gehirns. --> Delta Zustand.

Mönche in der Magnetröhre - Meditation ist alles andere als Entspannung.

Der Dalai Lama höchstpersönlich hat drei seiner besten Mönche in die USA geschickt. Hier meditieren sie für Wissenschaftler. Die wollen erforschen, wie regelmäßige Reisen ins Innere das Gehirn verändern. So erhoffen sich die Forscher Klarheit über die Art, wie der Mensch denkt und fühlt.

Bereits vor einigen Jahren sorgte ein indischer Abt mit mehr als 10.000 Stunden Meditationserfahrung in Richard Davidsons Labor für eine große Überraschung. Die Aktivität in seinem linken Stirnhirn war
sehr viel höher als bei den 150 Nicht-Buddhisten, die der Forscher zum Vergleich testete. Wie der Wissenschaftler aus anderen Versuchen wusste, steht ein solches Erregungsmuster für eine gute Grundstimmung, einen „positiven affektiven Stil", wie er es nennt. Optimistische Typen haben einen aktiveren linken Frontalkortex als unglücklichere Naturen. Offenbar hält dieses Hirnareal schlechte Gefühle im Zaum - und sorgt für die heitere Ausgeglichenheit und Gemütsruhe, die so viele Buddhisten auszeichnet.

Kognitive Höchstleistungen

Der Forscher wiederholte den Versuch bei Mathieu Ricard und den sieben anderen vom Dalai Lama geschickten Mönchen - mit demselben Ergebnis. Ihr linkes Frontalhirn war extrem aktiv. Der Blick auf die Messwerte offenbarte eklatante Unterschiede. Im Gehirn der Mönche stieg die sogenannte Gamma-Aktivität während der Meditation stark an, während sie sich bei den ungeübten Probanden kaum erhöhte. Außerdem waren diese schnellen, hochfrequenten Hirnströme besser organisiert und koordiniert.

Und die Wellen huschten über das gesamte Denkorgan. „In der Regel sind Gamma-Wellen sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt“, erklärt Ulrich Ott. „Sie tauchen nur kurz irgendwo im Gehirn auf.“ Wann, kann die Hirnforschung nicht mit letzter Sicherheit sagen.

Im Endeffekt steht die Frequenz der Hirnströme für bestimmte geistige Zustände. Niederfrequente Delta-Wellen charakterisieren den Tiefschlaf. Alpha-Wellen mit etwa zehn Hertz kennzeichnen einen entspannten Wachzustand. Gamma-Wellen mit Frequenzen von über 30 Hertz scheinen kognitive Höchstleistungen zu begleiten, beispielsweise Momente extremer Konzentration.

Höchste Konzentration

So relaxed ein buddhistischer Mönch wirken mag, sein Gehirn ist während der Meditation keineswegs abgeschaltet. Im Gegenteil: Im Moment der Versenkung herrscht höchste Aufmerksamkeit. „Die Gamma-Aktivität könnte für die extreme Wachheit stehen, die viele Meditierende beschreiben“ sagt Ott. „Die Werte des Mönchs Mathieu Ricard waren jenseits von gut und böse.“

Gamma-Frequenz = Erkennungscode

Das Areal, das alle Teile des Puzzles zu einem Ganzen verbindet, wurde aber bisher nicht gefunden. Deshalb vermutet man, dass die beteiligten Nervenzellen über eine Art Erkennungscode ommunizieren: die Gamma-Frequenz.

Nach dieser Theorie - und Experimente scheinen sie zu bestätigen - sind Gamma-Wellen also eine übergeordnete Steuerfrequenz, welche die Hirnareale synchronisiert und zusammenführt. So entstehen Wahrnehmungen, aber auch Bewusstseinszustände. Jene extrem koordinierten Gamma-Oszillationen, die Davidson bei den Mönchen registrierte, würden unter normalen Umständen nie auftreten, meint Ulrich Ott.

Tiefe Veränderung des Seins

Ein solcher Effekt hinterlässt offenbar auch über den Moment der inneren Einkehr hinaus seine neuronalen Spuren. Denn bereits vor der Meditation war die Gamma-Aktivität im Gehirn der Mönche deutlich stärker als bei den anderen Versuchspersonen, insbesondere über dem für das emotionale Gleichgewicht so zentralen linken Frontalkortex.

Ein weiterer Beleg dafür, dass sich das Bewusstsein und damit die gesamte Persönlichkeit durch Meditation gezielt beeinflussen lassen, meint Davidson, also durch rein mentale Arbeit. „Die Verschaltungen in unserem Gehirn sind nicht fixiert. Es muss also niemand als der enden, der er heute ist."

Daran hatte Matthieu Ricard schon vor seinem Besuch in Madison keine Zweifel: „Meditation heißt nicht, unter einem Mangobaum zu sitzen und eine nette Zeit zu haben.“ Es sei alles andere als Entspannung. „Es geht um tiefe Veränderungen deines Seins. Auf lange Sicht wird man eine andere Person“, sagt er. Auch Hirnforscher, die dem Spirituellen nur wenig zugeneigt sind, müssen ihm wohl langsam Recht geben.

Yoga Journal

Ich denke, das Problem der meisten spirituellen Menschen ist, dass sie zwar meditieren (wenn sie es überhaupt tun) aber sonst kein spirituelles Leben führen (Enthaltsamkeit). Daher wissen sie auch eigentlich gar nicht, was Meditation ist, denn sie erleben sie nur oberflächlich. Und dann muss halt eine Theorie herhalten (und dafür ist die Leere immer wieder gut) um die mangelnde Spiritualität irgendwie zu kompensieren.
 
Der Beitrag ist sehr sehr interessant... ich habe in einem Buch eines buddhistischen Lamas schon einmal einen Hinweis auf solche Untersuchungen gelesen.

Nur bitte löse dich von dem Gedanken, Leere sei eine Theorie, die für irgendetwas herhalten könnte. Es ist keine Theorie. "Shunyata" beschreibt die simple Tatsache, daß alles in gegenseitiger Abhängigkeit existiert und daher alles "leer" ist von einer unabhängigen Eigenexistenz. In gegenseitiger Abhängigkeit existieren - das ist die Realität unseres Seins. Schau dich um. Kannst du irgendwas finden, das völlig unabhängig von allem anderen besteht?
 
Das Tote nicht denken ist schon richtig.

das stimmt so nicht ...

Das was ihr hier als Leerheit bezeichnet ist nichts als eine Loslösung von Denken des Ego, vom denkenden Intellekt des Gemüts. Der Intellekt/Verstand ist ein Hilfmittel, damit wir uns hier in der äußeren Welt zurechtfinden, aber gleichzeitig ist es die Ursache aller Verhaftungen. Der Mensch kann nämlich nicht nicht denken. Das Gemüt muss fortwährend Gedanken produzieren und zieht die Seele damit hinab.

Und das was als Leerheit bezeichnet wird ist also die Befreiung von allen Gedanken, von aller Verhaftung ... aber es ist wohl kaum so, wie sich das so manche vorstellen, dass Leerheit wirklich leer ist ... denn man darf nicht vergessen, dass die Seele Bewusstsein ist. Genaugenommen ist das was wir jetzt erleben leer und tot und wenn einmal alle Gedanken abgestellt sind ... dann kann die Fülle eintreten.

Schön wärs, wenn der Tod uns vom Gemüt befreien würde ... aber das tut er nicht. Alleine der Umstand des Todes befreit den Menschen nicht. Gerade deswegen ist es bedeutend ... JETZT da wir hier und bewusst sind, nach dem Höchsten, Göttlichen zu streben ... mit all unserem Verlangen und all unserer Kraft.

lg
Topper
 
Der Beitrag ist sehr sehr interessant... ich habe in einem Buch eines buddhistischen Lamas schon einmal einen Hinweis auf solche Untersuchungen gelesen.

Nur bitte löse dich von dem Gedanken, Leere sei eine Theorie, die für irgendetwas herhalten könnte. Es ist keine Theorie. "Shunyata" beschreibt die simple Tatsache, daß alles in gegenseitiger Abhängigkeit existiert und daher alles "leer" ist von einer unabhängigen Eigenexistenz. In gegenseitiger Abhängigkeit existieren - das ist die Realität unseres Seins. Schau dich um. Kannst du irgendwas finden, das völlig unabhängig von allem anderen besteht?


Wir sollten uns nicht einbilden, dass wir die Realität auch nur annähernd verstehen. Nichts verstehen wir. Wir bauen uns kleine Modelle und glauben, damit könnten wir die Welt erklären. Dabei vergessen wir, was wirklich wichtig ist, nämlich ein spirituelles Leben.
 
Der Mensch kann nämlich nicht nicht denken. Das Gemüt muss fortwährend Gedanken produzieren und zieht die Seele damit hinab.

Ich glaube, viele setzen das Nichtdenken mit der Leere gleich. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Mensch wirklich Nichtdenken kann. Aber ich halte es auch gar nicht für so wichtig, nicht zu denken. Geht es im Endeffekt doch um einen physiologischen Vorgang. Es geht nämlich darum, körpereigene Drogen zu aktivieren, die wiederum die gemessen Frequenzmuster (Gammawellen) erzeugen. Ich glaube, irgendwie so ähnlich läuft das ab, denn Erleuchtete sind ja permanent im (Drogen-)Rausch.
 
Dabei vergessen wir, was wirklich wichtig ist, nämlich ein spirituelles Leben.
Aber auch dieses kannst du nur in Abhängigkeit von allem anderen führen. Selbst der einsiedler im Himalaya ist noch abhängig von dem Wasser, das er trinkt, und der Luft, die er atmet. Das ist die Leerheit in Buddhas Lehre, nicht mehr und nicht weniger.
 
Wir sollten uns nicht einbilden, dass wir die Realität auch nur annähernd verstehen. Nichts verstehen wir. Wir bauen uns kleine Modelle und glauben, damit könnten wir die Welt erklären. Dabei vergessen wir, was wirklich wichtig ist, nämlich ein spirituelles Leben.

Ja das ist es ... der letzte Satz :liebe1: ... und "spirituell" heißt letztendlich die Aufmerksamkeit und Konzentration nach innen zurück zu ziehen und sich über das Körperbewusstsein zu erheben. Jene sind eigentlich die Dummen, die glauben diese äußere, materielle Welt sei ALLES was ist. Und das Schlimmste Übel das einem Widerfahren kann ist dieses selbstverschuldete Fernsein von Gott und seiner allesdurchdringenden Liebe und Glückseligkeit.

Durch die Verstrickungen über unsere 5 Sinne in der Außenwelt zahlen wir einen sehr hohen Preis ...

Ich glaube, viele setzen das Nichtdenken mit der Leere gleich. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Mensch wirklich Nichtdenken kann. Aber ich halte es auch gar nicht für so wichtig, nicht zu denken. Geht es im Endeffekt doch um einen physiologischen Vorgang. Es geht nämlich darum, körpereigene Drogen zu aktivieren, die wiederum die gemessen Frequenzmuster (Gammawellen) erzeugen. Ich glaube, irgendwie so ähnlich läuft das ab, denn Erleuchtete sind ja permanent im (Drogen-)Rausch.

Die Physiologie ist ja nur ein Instrumentarium ... freilich spiegeln sich hier gewisse Vorgänge wieder ... wie innen so außen, wie oben so auch unten. Das EINE ist Berauschung und Glückseligkeit ... es muss so gewaltig sein, wenn der Mensch fühlt und erkennt: "Ich bin vom gleichen Wesen wie Gott!" ... und der Weg dahin ist einer der Mäßigung ... ein Eingehen in den göttlichen Willen und die Ablegung aller egoistischen Tendenzen, die aus dem Gemüt kommen. Und die Meditation ist DAS Mittel, wie du ja auch sagst @opti, um in diese Berauschung zu kommen ... und es kommt nicht gleich die Mega-Berauschung auf einmal, denn ich bin ja nicht gleich EINS mit Gott, sondern es gibt für jede kleine Etappe mehr Bewusstsein ... mehr Raum im eigenen Gefäß, damit sich das Göttliche dort hineingießen kann. Wir sind Seele und Seele ist eins mit Gott und in SEINEM Willen findet sie alle Glückseligkeit.

lg
Topper
 
opti schrieb:

Darum wird dann wohl der Begriff Nichts verwendet. Ich fand in der englischen und schwedischen - in Gegegsatz zur deutschen - Sprache dieses Wort aussagekräftiger, so im Sinne wie:
Die Leerheit ist nicht gegenständlich - No thing, (ingen ting).

Ich weiss nicht mehr wer folgendes gesagt hat:

Die Konzentration der Sinne so "geschärft", dass alle Abstände sich auflösen und sich vereinigen in dem das ist.

Anderst ausgedrueckt (von mir) kann es dann so lauten:
Es gibt kein vorher mehr und kein nachher,
die drei sind eins.
Es gibt kein oben mehr und kein unten,
die drei sind eins.
Es gibt kein links mehr und kein rechts,
die drei sind eins.
Diese drei Einheiten bilden die Vierte.

In anderen Begriffen ausgedrueckt:

Samadhi, Nirvikalpa Samadhi, Sahaja Samadhi/das Spirituelle leben (auch sahaja nishtai).
Und - Achtung Haarspalterei - es ist ein Unterschied zwischen das spirituelle Leben und das Spirituelle leben, denn unspirituelles Leben gibt es nicht.
 
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Der Bodhisattva

Ich hatte ja oben bereits erwähnt, dass es drei Wege zur Buddhaschaft gibt:

1. der Savakabuddha (Pali), der die Erlösung durch Anleitung verwirklicht
2. der Paccekabuddha (Pali), der die Erlösung durch eigenes Bemühen verwirklicht
3. der Sammasambuddha (Bodhisatta)

Über die ersten beiden, hatte ich ja schon berichtet. Darum stellte sich für mich nun die Frage, was ist eigentlich ein Bodhisatta (Sanskrit: Bodhisattva)? Man kennt den Begriffdes Bodhisatta sowohl im Hinayana als auch im Mahayana. Besonders den Anhängern des Vajrayana dürfte er ja sehr gut bekannt sein. Bei der Beschäftigung mit dem Bodhisatta tauchte dann die Frage nach dem Arahat (Sanskrit: Arhat) auf. Dann habe ich versucht, herauszufinden, was eigentlich ein Arahat ist. Dazu aber später mehr. Hier erst einmal der Bodhisatt(v)a.

Der Bodhisattva kann die Erlösung sowohl auf dem Wege des Savakabuddha (durch Anleitung) als auch auf dem Wege des Paccekabuddha (durch eigenes Bemühen) erlangen. Aber er geht nach seinem Tod nicht ins Nibbana (Sanskrit: Nirvana) ein, sondern reinkarniert wieder auf die Erde, um anderen Menschen auf ihrem spirituellen Weg zu helfen. Aber Reinkarnation in diesem Sinne gibt es im Buddhismus nicht. Buddha löste sich von dieser Vorstellung. Eigentlich kümmert sich der Buddhismus nicht um das Leben nach dem Tod, sondern ist vollkommen auf das irdische Leben ausgerichtet. Deshalb wird im Buddhismus nicht von einer Reinkarnation nach dem Tode gesprochen, sondern man geht davon aus, dass der Mensch in jedem Augenblick stirbt und gleichzeitig neu geboren wird. Es findet also ein permanenter Tod und eine permanente Wiedergeburt statt, gleich einem fließenden Fluss oder einer brennenden Flamme, die sich unaufhaltsam verändern.

Damit hat der Mensch die Möglichkeit, in jeder Sekunde seines Lebens Einfluß auf sein Leben zu nehmen, sein Leben im spirituellen bzw. religiösen Sinne zu gestalten, an seiner Vollkommenheit zu arbeiten, sein Leben in die gewünschte Richtung zu lenken, um bereits im Dieseits die Verwirklichung zu erlangen. Der Buddhismus ist also vollkommen auf's Diesseits ausgerichtet. Warum also sollte sich der Buddhist Gedanken über das Jenseits machen? Aber die Vorstellung von der Reinkarnation hat sich so tief im Bewusstsein der Menschen festgesetzt, dass selbst Buddhisten immer wieder den Gedanken der Reinkarnation aufgreifen. Besonders in der westlichen Welt sind die Menschen sehr von der Reinkarnation angetan. Offensichtlich verbinden sie mit der Reinkarnation die Vorstellung, im nächsten Leben ein angenehmeres Leben zu leben. Dabei heißt jedes neue Leben, neues Leid. Dies drückt auch der kurze Ausschnitt aus dem Karika (Merkspruch) von Wolfgang Schumann aus. Man sollte den Wunsch nach der Reinkarnation also eventuell noch einmal überdenken.

Die Reinkarnation in Karikas

Nur Leute, deren Einsicht klein,
erhoffen sich ein Wiedersein.

Drei Kräfte sind's, die uns verführen
hier im Samsara zu rotieren.

Gier, Haß und Wahn sind die Gewalten,
die uns ans Leid gefesselt halten.

Was wir mit guter Absicht wirken
führt uns zu höheren Bezirken.

Dagegen zieh'n Gier, Haß und Wahn
nach unten auf die Daseinsbahn.

Gier, Haß und Wahn sind zu beenden,
um Wiederdasein abzuwenden.​

Die buddhistische Vorstellung von der Leere (Anatta) und der Wiedergeburt wird übrigens sehr gut in der 12-seitigen Schrift des thailändischen Mönches und Buddhisten Arjahn Buddhadasas „Anatta und Wiedergeburt“ beschrieben, welches kostenlos als PDF-Datei im Internet zu bekommen ist.

Die Lehre vom Bodhisattva ist auch im Hinayana-Buddhismus bekannt. Geht es dem Mahayana-Buddhisten in erster Linie darum, die endgültige Buddhaschaft hinauszuzögern, um anderen Menschen zu helfen, sich aus dem Kreislauf der Reinkarnation zu befreien, so lehrt der Hinayana neben dem Erreichen der Buddhaschaft mit Hilfe eines Bodhisattas, vor allem das Erlangen der Erlösung durch eigenes Bemühen. Dieses Ideal des Arhat, eines Heiligen, der die Buddhaschaft unter Anleitung eines Bodhisattvas oder eines bereits erleuchteten Meisters erreicht hat, wird vom Mahayana aber als nicht vollständige Befreiung verstanden. Der einzige im Hinayana-Buddhismus bekannte Bodhisattva ist der kommende Buddha Maitrya.

Unterschieden wird weiter zwischen irdischen und überirdischen Bodhisattvas. Erstere sind im Leben stehende Menschen, die von Güte und Mitgefühl getragen, ihre Verdienste zum Wohle aller leidenden Wesen (Menschen und Tiere) einsetzen. Letztere sind überirdische (transzendente) Wesenheiten, die in gleicher Weise den Wesen beistehen und ihnen auf dem Pfad der Befreiung behilflich sind. Überirdische Bodhisattvas haben die letzte Stufe der Erleuchtung bereits erlangt, verzichten aber auf den Eintritt ins Nirvana, um allen Nichterlösten auf dem Weg zu ihrer Erleuchtung beistehen zu können. Auf dem Weg zur Bodhisattvaschaft werden zehn Stufen unterschieden, wobei es einem Bodhisattva ab der sechsten Stufe möglich wäre, mit dem Tod ins Nirvana einzugehen, also vom Geburtenkreislauf befreit in den Zustand des Erlöstseins überzugehen.

Die zehn Bodhisattva Stufen:

Der Pfad des Bodhisattva ist in zehn Stufen unterteilt:

1. Dana: Freigiebigkeit
2. Shila: Sittlichkeit, Ethik, Disziplin
3. Kshanti: Geduld
4. Virya: Tatkraft, Bemühung, Ausdauer
5. Dhyana: Meditation
6. Prajna: Weisheit
7. Upaya: Geschicklichkeit in der Methode, zur Befreiung zu führen
8. Pranidhana: Hingabe an Gott
9. Bala: Kräfte (Vertrauen, Willen, Achtsamkeit, Sammlung, Einsicht), (magische Kräfte)
10. Jnan: Wissen um die Buddhaschaft​

Quelle: Bodhisattva
 
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