Männertränen


Ich weine nicht dauernd. Wenn, dann vielleicht einmal die Woche. Und dann nur kurz.

Verzweiflung, Wut und Zorn ist mir inzwischen fremd. Dazu kann ich heute keine Stellung mehr nehmen.

Gab aber auch schon Zeiten, wo ich ganz unten war. Und nein, da gab es keine Tränen. Da gab es nur Wut. Und manchmal blinde Mordlust (habe ich nie ausgelebt).

Zu der Zeit konnte ich weinen. Ich war hart. Hart im Geist, hart im Fühlen, hart im Sein. Bis meine Härte unter dem Druck der spirituellen Erkenntnis einfach zerplatzt ist. Wie es Sprödes unter Druck nun ein mal tut.

:)

crossfire


ich kann weinen -

und meine tränen haben nichts zu tun mit wut, zorn und mordlust -

es sind tränen der hilflosigkeit -
an tagen, an denen ich mich schwach fühle.

aber es sind die tränen, die ich mir gestatte zu weinen - für mich ganz alleine -

tränen, die mich erstarken lassen -

tränen, die mir die kraft geben -

an den schmerzen zu wachsen -

um sie aufzulösen.

damit ich - vielleicht - eines tages nicht mehr weinen muss....

obwohl ich, das weinen eigentlich nicht missen möchte -

denn der zutiefst empfunde schmerz ist zugleich vorbote des zu zutiefst empfundenen glücks.

wie sollte ich das glück so tief empfinden können - wenn ich nicht auch den schmerz so tief empfinden kann?

aber - die sehnsucht - eine wahrscheinlich nicht erfüllbare - aber antreibende sehnsucht nach dem paradies -
nun - sie ist da.

al
magdalena
 
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Also ich find Männertränen haben was, es zeigt dass derjenige auch loslassen kann und Gefühle hat, wobei einen Mann der seine Tränen zuverbergen versucht und man das sieht, finde ich echt sexy.
 
ich kann weinen -

und meine tränen haben nichts zu tun mit wut, zorn und mordlust -

es sind tränen der hilflosigkeit -
an tagen, an denen ich mich schwach fühle.

aber es sind die tränen, die ich mir gestatte zu weinen - für mich ganz alleine -

tränen, die mich erstarken lassen -

tränen, die mir die kraft geben -

an den schmerzen zu wachsen -

um sie aufzulösen.

damit ich - vielleicht - eines tages nicht mehr weinen muss....

obwohl ich, das weinen eigentlich nicht missen möchte -

denn der zutiefst empfunde schmerz ist zugleich vorbote des zu zutiefst empfundenen glücks.

wie sollte ich das glück so tief empfinden können - wenn ich nicht auch den schmerz so tief empfinden kann?

aber - die sehnsucht - eine wahrscheinlich nicht erfüllbare - aber antreibende sehnsucht nach dem paradies -
nun - sie ist da.

al
magdalena


Liebe Magdalena,

ich weine, wenn ich menschliches Tun als Happyend wahrnehme, also als Resultat eines Handelns, das ein Paradies anstrebt.

Nun bin ich der Meinung, dass der Mensch die Möglichkeiten hat, ein Paradies auf Erden ein zu richten. Gibt da spirituelle Hinweise für.

Also kenne ich den Schmerz nicht,.

Ich weiß, es läuft.

:)

crossfire
 
Das kenne ich, man steht nur da - wie ein Stein.

Und wenn es einen überkommt, neigt man den Blick nach unten und schluckt ein zwei mal und räuspert.




Es ist eine Art kompletter Gedankenstillstand. Zb Begräbnis, ich bin körperlich anwesend, aber meine Gedanken stehen still, ich nehme nicht auf was ein Pfarrer sagt, ich spüre nichts. Irgendwie kann ich die Gedanken stoppen und in ein Niemandsland flüchten. Ich kann mich danach auch an vieles nicht erinnern, ich weiss natürlich ich war anwesend, kann mich aber an nichts erinnern was gesprochen wurde, wer dort war, wer was zu wem oder zu mir gesagt hat.
lg
 
ich hab keine ahnung wie man weinen unterdrückt
ich war immer einer der wenigen/einzigen der geweint hat unter den jungs
vom jundergarten bis ins erwachenenalter

seit etwa 25 hab ich auch plötzlich mal freudentränen kennengelernt, was ich vorher überhaupt nicht kannte ...

find nicht-weinen zu können ist eine art von abstumpfung
verrohung könnte man es auch nennen

liebe grüße
daway
 
Flennen ist Selbstmitleid...und Selbstmitleid ist ne sch*** Angewohnheit.
In Gegenwart anderer auch oft eine Art Erpressungsversuch.
...und wieviele wifebeater flennen los und bitten um Verzeihung, wenn sie wieder mal zugeschlagen haben und di9e Frau sich trennen will...und leider haben sie damit dann auch oft Erfolg...
Vom Heulen wird nix besser...lieber hinsetzen und das problem logisch angehen und ne Lösung finden...hilft man sich und anderen mehr als mit verquollenen Augen rumzuschluchzen...und dabei nix auf die Reihe zu kriegen.

Sage
 
ich hab keine ahnung wie man weinen unterdrückt
ich war immer einer der wenigen/einzigen der geweint hat unter den jungs
vom jundergarten bis ins erwachenenalter

seit etwa 25 hab ich auch plötzlich mal freudentränen kennengelernt, was ich vorher überhaupt nicht kannte ...

find nicht-weinen zu können ist eine art von abstumpfung
verrohung könnte man es auch nennen

liebe grüße
daway

..du Schatz du...:umarmen:
 
Bezüglich Taktik: richtig; es gibt meines Wissens auch "Schmerz-Mantras" mit dem gleichen Ziel ...
LG cerambyx

Was ist das?

Ein Mantra (Sätze oder auch nur Wort-Silben mit großer inneliegender Kraft) kann man als (Atem)Schwingung verstehen, das einen bestimmten Geisteszustand erreichen hilft. Uralte Mantras kommen aus den Upanishaden - so z.B. ist das Mantra "SoHam" dafür geschaffen, Lebensenergie einzuatmen und Belastendes auszuatmen ...
Man kann Mantras sprechen, flüstern oder denken ... je leiser, desto "spiritueller" die Wirkung ... Wiederholungen binden das Denken an das Mantra (bzw. dessen Inhalt!) und dessen Wirkung/Aufgabe, und ermöglichen so (geübt!) einen spontanen Eintritt in eine Meditation.

LieGrü
cerambyx
 
was - bitteschön - ist zwanghaftes weinen?

ein weinen ohne ursache?

der schlaganfall die ursache?

oder vielleicht doch der schlaganfall wirkung?

fragt
magdalena

Zwanghaftes Weinen gibt es mit und ohne "Ursache".
Als "Ursache" dabei gemeint, dass jemand weiss warum er weint.

Nach Schlaganfall kann man plötzlich extrem nah am Wasser gebaut sein, und das ist dann ein bißchen peinlich, wenn so ein gestandener Mann in seiner Männerrunde am Samstag Fussball schaut und ein Tor fällt und alle jubeln los, nur er flennt los und kann nicht mehr aufhören.

Weinkrämpfe sind häufig bei Depressionen, aber da weiß man, dass man traurig ist und deshalb weint.
Weinkrämpfe kommen auch bei Überforderungssituationen vor, wo man gar nicht checkt, weshalb man nun so einen Ausbruch hat.

Davon klar zu unterscheiden ist das lösende, heilende Weinen, zu dem ich einmal ein Gedicht geschrieben habe:

Tränen (20-01-2008)

Ende von lachenden Scherzen
Freunde der trauernden Seelen
Lösen die Bande der Schmerzen
Silberne Perlen der Herzen
Streicheln die Wangen in Liebe.

Wunderheiler aller Narben
Quelle, die Bitterkeit mindert
Regen für krustige Erde
Salz, das heiligt und lindert
Stirb oh Geliebter, und werde!
 
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ich habe malne Frage an die Männer hier.
Ich will nicht diskutieren ob es männlich oder unmännlich ist zu weinen!!!
Es ist nun mal so dass männer sich das Weinen verkneifen!
und jetzt meine Frage!
WIE MACHT IHR DAS???
was macht ihr um nicht los zu weinen - auch wenn ihr wollt
Beisst ihr euch in die Zunge, Wange? Zwickt ihr euch irgendwo rein?
denkt ihr an was anderes?
da gibt es sicher mechanismen die man aufrufen kann!

Ich unterdrücke es nicht, ich weine einfach, wenn ich weinen muss
 
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