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magdalena
Guest
Ich weine nicht dauernd. Wenn, dann vielleicht einmal die Woche. Und dann nur kurz.
Verzweiflung, Wut und Zorn ist mir inzwischen fremd. Dazu kann ich heute keine Stellung mehr nehmen.
Gab aber auch schon Zeiten, wo ich ganz unten war. Und nein, da gab es keine Tränen. Da gab es nur Wut. Und manchmal blinde Mordlust (habe ich nie ausgelebt).
Zu der Zeit konnte ich weinen. Ich war hart. Hart im Geist, hart im Fühlen, hart im Sein. Bis meine Härte unter dem Druck der spirituellen Erkenntnis einfach zerplatzt ist. Wie es Sprödes unter Druck nun ein mal tut.
crossfire
ich kann weinen -
und meine tränen haben nichts zu tun mit wut, zorn und mordlust -
es sind tränen der hilflosigkeit -
an tagen, an denen ich mich schwach fühle.
aber es sind die tränen, die ich mir gestatte zu weinen - für mich ganz alleine -
tränen, die mich erstarken lassen -
tränen, die mir die kraft geben -
an den schmerzen zu wachsen -
um sie aufzulösen.
damit ich - vielleicht - eines tages nicht mehr weinen muss....
obwohl ich, das weinen eigentlich nicht missen möchte -
denn der zutiefst empfunde schmerz ist zugleich vorbote des zu zutiefst empfundenen glücks.
wie sollte ich das glück so tief empfinden können - wenn ich nicht auch den schmerz so tief empfinden kann?
aber - die sehnsucht - eine wahrscheinlich nicht erfüllbare - aber antreibende sehnsucht nach dem paradies -
nun - sie ist da.
al
magdalena