Transgender - Mutter mit Anhang

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Das wird doch eh alles gemacht, Therapien, Befragungen, Tests, was glaubst Du, wie schwierig es ist, die Bewilligung für so eine Operation zu bekommen? Das dauert Jahre, in denen untersucht wird, ob auch wirklich nichts anders helfen könnte oder ob es ein anderes Problem ist. o_O

Ok, mag sein, dass man sich das auf medizinischer Ebene nicht so einfach macht, bzw. auch andere Optionen sieht.
Auf letzteres kommt es mir aber an. Geht nicht darum, dass man sich vorher nur vergewissert, ob jemand das ernst meint, es geht um Alternativen wenn es wirklich ernst mit dem Problem ist.

Allerdings kommt es einem im gesellschaftlichen Diskurs doch wirklich so vor, als wären Operationen, um eine äußerliche Ähnlichkeit zum gewünschten Geschlecht herzustellen, die einzige wirkliche Option.
So als ob jemand, der da nur auf die Idee kommt, dass es vielleicht andere Lösungen gibt, mit jemandem vergleichbar ist, der Homosexuelle per Therapie oder Gebet heterosexuell machen will. Aber gibt da doch erhebliche Unterschiede. Ein Homosexueller ist von Natur aus so (in dem Fall bin ich auch komplett gegen jede Idee, was daran zu ändern), während im anderen Fall massive Operationen und Medizin (Hormone) nötig sind. Daher sehe ich das nicht als vergleichbar an.

Aber habe auch keine religiöse Moral da, die ich Leuten an den Kopf werfe, und welche es verbietet, dass man etwas an seinem Körper verändert. Aber ich frage mich da schon, ob es nicht oft besser wäre, wenn man zum Beispiel das Hormongleichgewicht in Richtung des eigentlichen biologischen Geschlechts verändert. Aber ist halt das Mantra, dass es möglich ist, dass man im falschen Körper sein kann. Klar, jemand fühlt sich falsch, aber wenn man es so ausdrückt, dann ist es nicht mehr automatisch so, dass die Lösung sein muss, dass man denjenigen dann in den angeblich richtigen Körper operiert.

Und ernsthaft, wer sieht denn nachher attraktiver aus als vorher. Aber gut, wer so gar nicht mit seinem eigenen Geschlecht klar kommt, dem wird das vermutlich auch egal sein.
 
Ok, mag sein, dass man sich das auf medizinischer Ebene nicht so einfach macht, bzw. auch andere Optionen sieht.
Auf letzteres kommt es mir aber an. Geht nicht darum, dass man sich vorher nur vergewissert, ob jemand das ernst meint, es geht um Alternativen wenn es wirklich ernst mit dem Problem ist.

Allerdings kommt es einem im gesellschaftlichen Diskurs doch wirklich so vor, als wären Operationen, um eine äußerliche Ähnlichkeit zum gewünschten Geschlecht herzustellen, die einzige wirkliche Option.
So als ob jemand, der da nur auf die Idee kommt, dass es vielleicht andere Lösungen gibt, mit jemandem vergleichbar ist, der Homosexuelle per Therapie oder Gebet heterosexuell machen will. Aber gibt da doch erhebliche Unterschiede. Ein Homosexueller ist von Natur aus so (in dem Fall bin ich auch komplett gegen jede Idee, was daran zu ändern), während im anderen Fall massive Operationen und Medizin (Hormone) nötig sind. Daher sehe ich das nicht als vergleichbar an.

Aber habe auch keine religiöse Moral da, die ich Leuten an den Kopf werfe, und welche es verbietet, dass man etwas an seinem Körper verändert. Aber ich frage mich da schon, ob es nicht oft besser wäre, wenn man zum Beispiel das Hormongleichgewicht in Richtung des eigentlichen biologischen Geschlechts verändert. Aber ist halt das Mantra, dass es möglich ist, dass man im falschen Körper sein kann. Klar, jemand fühlt sich falsch, aber wenn man es so ausdrückt, dann ist es nicht mehr automatisch so, dass die Lösung sein muss, dass man denjenigen dann in den angeblich richtigen Körper operiert.

Und ernsthaft, wer sieht denn nachher attraktiver aus als vorher. Aber gut, wer so gar nicht mit seinem eigenen Geschlecht klar kommt, dem wird das vermutlich auch egal sein.

Ich denke, es ist viel komplexer als es über den Kamm zu scheren, dass Paul nun Pauline sein will oder umgekehrt.

@Loop hat ja schon etwas verlinkt und es gibt noch einiges mehr.
Neben diversen Formen des "Zwitter" (die nach der Geburt geschlechtsmäßig lange Zeit operativ "einfach angeglichen" wurden und davon mitunter noch nicht einmal etwas wußten) gibt es zahlreiche "Gengeschichten".

In der Regel zeigt sich der Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören, schon ganz früh und nicht nur phasenweise, sondern konstant und viele dieser Menschen empfinden retrospektiv ihre komplette Kindheit als Qual - alles war gefühlt "falsch" ... .

Neben "Transgender" gibt es noch Transsexualität und Intersexualität und manchmal kann man diese Dinge gar nicht so einfach abgrenzen.

Es gibt also auch Menschen, die "weder noch" sind und auch gar nicht sein möchten/ können.

So z.B. ein Mädchen, das sich nie als Mädchen fühlte, dem in der Pubertät zusätzlich zu Brüsten eine Art Penis wuchs (er beschrieb das als "da unten wurde alles länger") und die Gesichtsbehaarung sproß..
Zusätzlich gab es noch etliche Krankheitssymptome, die temporär lebensbedrohlich waren (es ging um einen Gendefekt, der - mittlerweile bekannt - gar nicht mal so selten ist und meist erst diagnostiziert wird, wenn die Betroffenen eine verzweifelte Odyssee hinter sich haben)
Sie lebt nun als Mann mit Brüsten, Bart, heller Stimme und Freundin. Eine Hormonbehandlung hat ihr letzten Endes auch rein physiologisch das Leben gerettet.

Wenn man bedenkt, dass Pubertät ja eh schon nicht einfach ist, dann ist das für den Betroffenen und sein Umfeld die Hölle - besonders, weil man so wenig darum weiß.

Meiner Erfahrung nach ist kein "Fall" wie der andere und es fehlt generell an Aufklärung über dieses extrem komplexe Thema.
Es wird seine Zeit dauern, bis auch dieses Thema, das so lange Zeit verschwiegen und "versteckt" wurde, in der breiten Gesellschaft angekommen ist und als "ganz normal" empfunden wird.
 
Ich denke, es ist viel komplexer als es über den Kamm zu scheren, dass Paul nun Pauline sein will oder umgekehrt.

@Loop hat ja schon etwas verlinkt und es gibt noch einiges mehr.
Neben diversen Formen des "Zwitter" (die nach der Geburt geschlechtsmäßig lange Zeit operativ "einfach angeglichen" wurden und davon mitunter noch nicht einmal etwas wußten) gibt es zahlreiche "Gengeschichten".

In der Regel zeigt sich der Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören, schon ganz früh und nicht nur phasenweise, sondern konstant und viele dieser Menschen empfinden retrospektiv ihre komplette Kindheit als Qual - alles war gefühlt "falsch" ... .

Neben "Transgender" gibt es noch Transsexualität und Intersexualität und manchmal kann man diese Dinge gar nicht so einfach abgrenzen.

Es gibt also auch Menschen, die "weder noch" sind und auch gar nicht sein möchten/ können.

So z.B. ein Mädchen, das sich nie als Mädchen fühlte, dem in der Pubertät zusätzlich zu Brüsten eine Art Penis wuchs (er beschrieb das als "da unten wurde alles länger") und die Gesichtsbehaarung sproß..
Zusätzlich gab es noch etliche Krankheitssymptome, die temporär lebensbedrohlich waren (es ging um einen Gendefekt, der - mittlerweile bekannt - gar nicht mal so selten ist und meist erst diagnostiziert wird, wenn die Betroffenen eine verzweifelte Odyssee hinter sich haben)
Sie lebt nun als Mann mit Brüsten, Bart, heller Stimme und Freundin. Eine Hormonbehandlung hat ihr letzten Endes auch rein physiologisch das Leben gerettet.

Wenn man bedenkt, dass Pubertät ja eh schon nicht einfach ist, dann ist das für den Betroffenen und sein Umfeld die Hölle - besonders, weil man so wenig darum weiß.

Meiner Erfahrung nach ist kein "Fall" wie der andere und es fehlt generell an Aufklärung über dieses extrem komplexe Thema.
Es wird seine Zeit dauern, bis auch dieses Thema, das so lange Zeit verschwiegen und "versteckt" wurde, in der breiten Gesellschaft angekommen ist und als "ganz normal" empfunden wird.

Ich war nie der Ansicht, dass organische und/oder genetische Intersexualität mit psychischer Genderdysphorie/Transsexualität eng verbunden ist. Und bin auch generell gegen Operationen bei Kindern, um sie zwanghaft einem Geschlecht zuzuordnen (im Grunde würde ich allgemein sagen, dass man Operationen nicht leichtfertig vornehmen sollte). Jedenfalls ist das ein anderer Fall. Wenn jemand genetisch männlich ist und einen weiblichen Phänotyp hat, dann wäre es für mich klar, dass es sich nicht um ein psychisches Problem handelt.

Ich habe da jedenfalls nur Genderdysphorie gemeint in den vorangegangenen Beiträgen (worum es im Thread auch ging). Ganz einfach weil ich selber da gerade beides nicht über einen Kamm schere.

Transgender und Transsexualität sind doch das selbe? Du meinst da Transvestiten eher als dritten Fall, die ihren Körper nicht ändern wollen, sich aber gerne so kleiden usw. wie das andere Geschlecht? Letzteres ist an sich überhaupt kein Problem, außer wenn andere eins damit haben.

Ich habe geschrieben, dass man gerne Intersex im Pass vermerken kann, aber das sollte es dann auch sein (nicht noch mehr Geschlechter, die dann wirklich keinen Sinn mehr machen, aber weiß selber nicht, wie viele wirklich noch mehr etablieren wollen).

Naja, mit der "Normalität" ist das so eine Sache. Du kannst ja nicht sagen, dass es normal oder natürlich ist, wenn jemand sich komplexen Operationen unterzieht und täglich Medikamente nimmt, nur um gefühlt das andere Geschlecht sein zu können. Wir sind keine Fische (gibt solche), die ihr Geschlecht wechseln können. Das ist alles am Ende auch nur oberflächlich und das Ergebnis ist auch fragwürdig. Aus meiner Sicht scheint es jedenfalls so zu sein, dass die Operation (in der gesellschaftlichen Diskussion zumindest) die einzige Lösung sein soll. Und ich hoffe mal, dass man sich bei solchen Leuten Hormonhaushalt und mögliche zusätzliche Störungen anschaut (welche anders behandelt werden können), bevor der nächste Chirurg Geld damit verdient.

P.S: Natürlich ist Genderdysphorie eine psychische Störung. Was denn sonst? Natürlich sage ich nicht, dass solche Leute irgendwie moralisch dekadent sind (wie bestimmte Religiöse), das ist wieder was anderes. Aber es existiert ein Leidensdruck, sie haben eine krankhafte Körperwahrnehmung. Und es ist nicht das selbe wie bei Homosexualität, wo man problemlos argumentieren kann, dass der Leidensdruck nur von außen kommt. Selbst wenn die Gesellschaft total akzeptierend wäre, hätten sie immer noch ein Problem, was irgendwie gelöst werden muss. Und da ist dann für mich ganz klar die Frage, ob die OP als einziges in Frage kommt, oder ob es nicht sinnvoller wäre die Störung selber zu heilen (wenn möglich).
 
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P.S: Natürlich ist Genderdysphorie eine psychische Störung. Was denn sonst? Natürlich sage ich nicht, dass solche Leute irgendwie moralisch dekadent sind (wie bestimmte Religiöse), das ist wieder was anderes. Aber es existiert ein Leidensdruck, sie haben eine krankhafte Körperwahrnehmung. Und es ist nicht das selbe wie bei Homosexualität, wo man problemlos argumentieren kann, dass der Leidensdruck nur von außen kommt. Selbst wenn die Gesellschaft total akzeptierend wäre, hätten sie immer noch ein Problem, was irgendwie gelöst werden muss. Und da ist dann für mich ganz klar die Frage, ob die OP als einziges in Frage kommt, oder ob es nicht sinnvoller wäre die Störung selber zu heilen (wenn möglich).

Und genau da setzt der Problemlösungsprozess (wenn man es so nennen will) an:

Transsexualität soll nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) künftig nicht mehr als psychische Krankheit gelten. Das teilte die WHO jetzt mit, als sie ihre Überarbeitung des Krankheitenkatalogs ICD (International Classifications of Diseases) vorstellte. „Es ist wissenschaftlich klar, dass es sich eben nicht um eine psychische Krankheit handelt. Diese Einordnung hat die betroffenen Personen sehr stigmatisiert“, ...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/...-psychische-krankheit-streichen/22709114.html

Beim Lesen des kompletten Artikels wird einigermaßen deutlich, wie diffizil die ganze Problematik ist.

Übrigens-
Homosexualität war bis 1992 (!!!) im ICD als Krankheit erfaßt ... .
 
Und genau da setzt der Problemlösungsprozess (wenn man es so nennen will) an:

Transsexualität soll nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) künftig nicht mehr als psychische Krankheit gelten. Das teilte die WHO jetzt mit, als sie ihre Überarbeitung des Krankheitenkatalogs ICD (International Classifications of Diseases) vorstellte. „Es ist wissenschaftlich klar, dass es sich eben nicht um eine psychische Krankheit handelt. Diese Einordnung hat die betroffenen Personen sehr stigmatisiert“, ...
https://www.tagesspiegel.de/berlin/...-psychische-krankheit-streichen/22709114.html

Beim Lesen des kompletten Artikels wird einigermaßen deutlich, wie diffizil die ganze Problematik ist.

Übrigens-
Homosexualität war bis 1992 (!!!) im ICD als Krankheit erfaßt ... .

Im Prinzip ist das ganz generell bei psychischen Problemen nicht so einfach wie bei organischen Krankheiten. Eine organische Krankheit zeigt sich eben objektiv (Krankheitserreger, Tumorzellen, organische Schädigungen usw.).

Es ist aber dennoch so, dass bei Homosexualität der Leidensdruck dadurch entsteht, dass Leute den oder die Homosexuelle/n ablehnen. Hingegen bringt es allein nichts entscheidendes, wenn die Gesellschaft generell kein Problem mit Leuten hätte, die sich falsch im eigenen Körper fühlen. Sie würden sich weiter falsch fühlen. Gesellschaftliche Akzeptanz reicht als "Behandlung" des Problems nicht aus. Daher ist es eine psychische Krankheit, weil eben die Genderdysphorie selbst Leidensdruck verursacht, vom gleichen Geschlecht angezogen zu sein ist hingegen für sich selbst nicht mit Leid verbunden.

Mag natürlich sein, dass die Einordnung als Krankheit rein pragmatisch ein Problem bei der Akzeptanz darstellt, aber weiß nicht ob man so anfangen sollte. Quasi

Nebenbei ist das natürlich manchmal kompliziert. Ich bin selber nicht sicher, ob Asperger (bin ich sehr wahrscheinlich) eine Krankheit ist, oder eben nicht, auch weil ich unmöglich herausfinden kann, ob es an der Gesellschaft liegt, dass man ein Problem hat (immerhin wurde ich von der ersten bis zur neunten Klasse massiv gemobbt und das gilt für sehr viele Asperger), dass man quasi auf dem falschen Planeten (falsche Gesellschaft) ist, oder ob man selber falsch (krank) ist.

Aber sehe für Genderdysphorie wirklich keine mögliche Welt, wo derjenige nicht behandelt werden muss, weil er nicht unter Leidensdruck steht.
 
Im Prinzip ist das ganz generell bei psychischen Problemen nicht so einfach wie bei organischen Krankheiten. Eine organische Krankheit zeigt sich eben objektiv (Krankheitserreger, Tumorzellen, organische Schädigungen usw.).

Es ist aber dennoch so, dass bei Homosexualität der Leidensdruck dadurch entsteht, dass Leute den oder die Homosexuelle/n ablehnen. Hingegen bringt es allein nichts entscheidendes, wenn die Gesellschaft generell kein Problem mit Leuten hätte, die sich falsch im eigenen Körper fühlen. Sie würden sich weiter falsch fühlen. Gesellschaftliche Akzeptanz reicht als "Behandlung" des Problems nicht aus. Daher ist es eine psychische Krankheit, weil eben die Genderdysphorie selbst Leidensdruck verursacht, vom gleichen Geschlecht angezogen zu sein ist hingegen für sich selbst nicht mit Leid verbunden.

Mag natürlich sein, dass die Einordnung als Krankheit rein pragmatisch ein Problem bei der Akzeptanz darstellt, aber weiß nicht ob man so anfangen sollte.

Nebenbei ist das natürlich manchmal kompliziert. Ich bin selber nicht sicher, ob Asperger (bin ich sehr wahrscheinlich) eine Krankheit ist, oder eben nicht, auch weil ich unmöglich herausfinden kann, ob es an der Gesellschaft liegt, dass man ein Problem hat (immerhin wurde ich von der ersten bis zur neunten Klasse massiv gemobbt und das gilt für sehr viele Asperger), dass man quasi auf dem falschen Planeten (falsche Gesellschaft) ist, oder ob man selber falsch ist.

Aber sehe für Genderdysphorie wirklich keine mögliche Welt, wo derjenige nicht behandelt werden muss, weil er nicht unter Leidensdruck steht.
Diagnosen sind generell ein spannendes Thema - und auch "rein somatische" Diagnosen unterliegen mitunter einem Wandel, der natürlich eng mit medizinischen Forschungsergebnissen und auch mit der Entwicklung der Gesellschaft zu tun hat.

Psychiatrische Diagnosen ändern sich ebenfalls tendenziell.

Gerade da der Asperger aktuell sehr "modern" ist (Nerds, Big Bang Theory u.ä.), wandelt sich in diesem Bereich zur Zeit ziemlich viel und einiges muß sicherlich neu untersucht werden.
Es ist immer wichtig, darum zu wissen, wann wer in welcher Zeit bestimmte Krankheitsbilder entdeckt/ beschrieben und wie validiert hat.
Dass es ständig neue Erkenntnisse gibt, die im Wandel der Gesellschaft neu beleuchtet werden müssen, wird auch so bleiben und deshalb sollte man generell sehr vorsichtig mit Diagnosen sein, weil sie oft noch als "unabänderlich" oder "feststehend" eingeordnet werden und das ja auch einiges mit den beteiligten Menschen machen kann.

1992 habe ich studiert und Homosexualität galt formal noch als "Krankheit" - trotzdem hat kaum noch jemand sie als solche gesehen und es wurde auch nicht so unterrichtet.
Das gesellschaftliche Bewußtsein ist manchmal also weiter als gewisse "Statuten" (in diesem Fall die ICD), manchmal ist es auch umgekehrt (aber das ist eigentlich dein wissenschaftliches Gebiet).
 
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Emma (43) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt ein ganz gewöhnliches Leben. Zumindest nach außen
hin. ...........

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Wie würdest Du reagieren wenn es Dir mit Deinem Mann/Frau passieren würde? Würdest Du Dich auch scheiden lassen?

Ich würde mich wohl scheiden lassen. Ich bin eine Frau, die "Männer" liebt. Ich fühle mich keiner Frau hingezogen... zwar denke ich stets: "Sag niemals nie". Aber in dieser Situation, wenn ich mich zwingen würde, dann ginge ein gewaltiges Stück Identität verloren (wir sind nunmal sexuelle Wesen....). Ich könnte es für mich nicht akzeptieren, eine Frau an meiner Seite zu haben, unser Kind zusammen großzuziehen und ein normales Familienleben zu führen.
 
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