Transgender - Mutter mit Anhang

Diagnosen sind generell ein spannendes Thema - und auch "rein somatische" Diagnosen unterliegen mitunter einem Wandel, der natürlich eng mit medizinischen Forschungsergebnissen und auch mit der Entwicklung der Gesellschaft zu tun hat.

Psychiatrische Diagnosen ändern sich ebenfalls tendenziell.

Gerade da der Asperger aktuell sehr "modern" ist (Nerds, Big Bang Theory u.ä.), wandelt sich in diesem Bereich zur Zeit ziemlich viel und einiges muß sicherlich neu untersucht werden.
Es ist immer wichtig, darum zu wissen, wann wer in welcher Zeit bestimmte Krankheitsbilder entdeckt/ beschrieben und wie validiert hat.
Dass es ständig neue Erkenntnisse gibt, die im Wandel der Gesellschaft neu beleuchtet werden müssen, wird auch so bleiben und deshalb sollte man generell sehr vorsichtig mit Diagnosen sein, weil sie oft noch als "unabänderlich" oder "feststehend" eingeordnet werden und das ja auch einiges mit den beteiligten Menschen machen kann.

1992 habe ich studiert und Homosexualität galt formal noch als "Krankheit" - trotzdem hat kaum noch jemand sie als solche gesehen und es wurde auch nicht so unterrichtet.
Das gesellschaftliche Bewußtsein ist manchmal also weiter als gewisse "Statuten" (in diesem Fall die ICD), manchmal ist es auch umgekehrt (aber das ist eigentlich dein wissenschaftliches Gebiet).

Klar, man kann immer sagen, dass sich Erkenntnisse ändern.

Aber hier konkret ist kaum zu sehen, wie Genderdysphorie nicht prinzipiell mit Leidensdruck verbunden sein soll.

Wie soll ein Transsexueller ohne Behandlung klar kommen?
Bei einem Homosexuellen ist das prinzipiell sehr leicht vorstellbar.
Und es kann auch sehr gut sein, dass einige Asperger gut zurecht kommen.

Aber wie soll ein Transsexueller ohne Leidensdruck sein, wenn die Genderdysphorie weiter besteht, und sein Geschlecht weiter "falsch" ist? Eigentlich bleiben da nur 2 Möglichkeiten, die Genderdysphorie wird erfolgreich behandelt, oder es wird operiert und derjenige fühlt sich dadurch vielleicht nicht mehr falsch. Aber jeweils wäre eine ärztliche Intervention nötig.
 
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Klar, man kann immer sagen, dass sich Erkenntnisse ändern.

Aber hier konkret ist kaum zu sehen, wie Genderdysphorie nicht prinzipiell mit Leidensdruck verbunden sein soll.

Wie soll ein Transsexueller ohne Behandlung klar kommen?
Bei einem Homosexuellen ist das prinzipiell sehr leicht vorstellbar.
Und es kann auch sehr gut sein, dass einige Asperger gut zurecht kommen.

Aber wie soll ein Transsexueller ohne Leidensdruck sein, wenn die Genderdysphorie weiter besteht, und sein Geschlecht weiter "falsch" ist? Eigentlich bleiben da nur 2 Möglichkeiten, die Genderdysphorie wird erfolgreich behandelt, oder es wird operiert und derjenige fühlt sich dadurch vielleicht nicht mehr falsch. Aber jeweils wäre eine ärztliche Intervention nötig.
Längst nicht jeder Betroffene möchte eine Geschlechtsangleichung und nicht einmal jeder möchte sich eindeutig einem Geschlecht zuordnen.
http://www.miss.at/10-dinge-die-man-ueber-transgender-wissen-muss/ (ein ganz kurzer Überblick)
 
Längst nicht jeder Betroffene möchte eine Geschlechtsangleichung und nicht einmal jeder möchte sich eindeutig einem Geschlecht zuordnen.
http://www.miss.at/10-dinge-die-man-ueber-transgender-wissen-muss/ (ein ganz kurzer Überblick)

Nun ja, dafür kann es auch andere Gründe geben, als dass sie sich gesund fühlen. Angst vor OPs, Verlust von Erregbarkeit usw. Bedeutet nicht, dass da ohne Behandlung selbst in einer optimalen Welt kein Leid ist.

Und meinte generell schon die, denen es nicht reicht nur Kleidung des anderen Geschlechts anzuziehen usw.
Wie auch im Threadtitel angesprochen.

Ok, wenn man das jetzt so definiert, dass auch Transvestiten darunter fallen, dürfte es welche geben, die keinen Leidensdruck hätten, wäre die Gesellschaft maximal tolerant. Für viele andere aber würde das nicht reichen.
 
Emma (43) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie lebt ein ganz gewöhnliches Leben. Zumindest nach außen
hin. Innerlich dagegen fühlt Sie sich leer und fehl am Platz. Seit sie denken kann, hat sie das Gefühl, im
falschen Körper geboren zu sein. Sie fühlt sich mehr als Mann, denn als Frau. Erklären kann sie dieses Gefühl
nicht so richtig. Weder sich selbst, noch anderen. Als sie in einer Zeitschrift einen Artikel über Transsexualität
liest, hat Emma das Gefühl, als löse sich ein langjähriges Rätsel. Sie erkennt sich in den Zeilen wieder! Die
nächsten Wochen und Monaten besorgt sie sich mehr und mehr Literatur über das Thema Transsexualität und
geht heimlich zu einer Beratungsstelle. Nach langem Grübeln und vielen Gesprächen mit anderen Menschen,
die offen zu ihrer Transsexualität stehen, beschließt Emma ihrer Familie reinen Wein einzuschenken. Diese
sind entsetzt, als sie hören, dass Emma sich als Mann fühlt, und über eine Geschlechtsumwandlung nachdenkt.
Ihr Mann reicht umgehend die Scheidung ein. Drei Jahre später ist aus Emma Karl geworden. Mit ihrer
Familie und ihrem Mann versteht sie bzw. er sich wieder etwas besser, auch wenn noch einige
Unstimmigkeiten gibt. Karl selbst fühlt sich zum ersten Mal im Leben wirklich glücklich und frei, denn er kann
zu seiner Transsexualität stehen.

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Wie würdest Du reagieren wenn es Dir mit Deinem Mann/Frau passieren würde? Würdest Du Dich auch scheiden lassen?

Habe jetzt doch den gesamten Thread gelesen weil es mich interessiert. Ich glaube nicht daß es von Nachteil ist daß Emma 43 Jahre gewartet hat - sie hat das Rollenbild der Frau inklusive Mutter- und Partnerschaft voll auskosten können. Natürlich kann sich das auch früher bemerkba rmachen, fallweise ja schon bei der Geburt wie bereits erwähnt wurde. Daher finde ich es hinterfragenswert so viele Themen in einem Term wie LGBQT zusammenzufassen. Intersexuelle, Transgender und Transsexuelle in einer "Bewegung" gemeinsam mit Schwulen und Lesben zusammenzufassen stellt schon große Ansprüche. Generell besteht ja schon ein gewisser Unterschied darin ob sich eine als Frau geborene zum Mann umwandeln will oder umgekehrt.

Vor der sexuellen Revolution haben viele Menschen die Sexualität einfach hintangestellt bzw auf "wichtigeres" geachtet. Beispielsweise ist die Praxis gegen Wechsel- und Altersbeschwerden die Keimdrüsen chirurgisch zu entfernen auch thematisch verwandt. Durch diese Distanzierung vom geschlechtlichen Leben wurde und wird äusserlich wie innerlich ja auch wieder eine Art Geschlechtslosigkeit gelebt. Dabei wurde sicherlich einiges an Frustration an die jeweils nächste Generation weitergegeben bis es sich eben in der sexuellen Revolution entladen hat.

Edit: Rechtschreibfehler
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht in dieser Zusammenstellung des Terminus, dass man sich als Randgruppe einer Gesellschaft definieren muss bzw. dass diese es tut und dass es Gleichstellung und gleichberechtigung eben auf allen diesen Ebenen der Bewegung es noch zu erkämpfen gilt.
 
An diejenigen, die die damals schon geantwortet haben..

Hat sich eure Meinung geändert oder eher gefestigt. Transexuallitat ist ja für viele in der Gesellschaft immer noch ein rotes Tuch.
 
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Habe jetzt doch den gesamten Thread gelesen weil es mich interessiert. Ich glaube nicht daß es von Nachteil ist daß Emma 43 Jahre gewartet hat - sie hat das Rollenbild der Frau inklusive Mutter- und Partnerschaft voll auskosten können. Natürlich kann sich das auch früher bemerkba rmachen, fallweise ja schon bei der Geburt wie bereits erwähnt wurde. Daher finde ich es hinterfragenswert so viele Themen in einem Term wie LGBQT zusammenzufassen. Intersexuelle, Transgender und Transsexuelle in einer "Bewegung" gemeinsam mit Schwulen und Lesben zusammenzufassen stellt schon große Ansprüche. Generell besteht ja schon ein gewisser Unterschied darin ob sich eine als Frau geborene zum Mann umwandeln will oder umgekehrt.

Vor der sexuellen Revolution haben viele Menschen die Sexualität einfach hintangestellt bzw auf "wichtigeres" geachtet. Beispielsweise ist die Praxis gegen Wechsel- und Altersbeschwerden die Keimdrüsen chirurgisch zu entfernen auch thematisch verwandt. Durch diese Distanzierung vom geschlechtlichen Leben wurde und wird äusserlich wie innerlich ja auch wieder eine Art Geschlechtslosigkeit gelebt. Dabei wurde sicherlich einiges an Frustration an die jeweils nächste Generation weitergegeben bis es sich eben in der sexuellen Revolution entladen hat.

Edit: Rechtschreibfehler

Apropos rotes Tuch ....


Was mir als erstes ins Auge sprang ...die form-vollendeten Umgangsformen von @Etwas

Edit: Rechtschreibfehler
(y)
 
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