Ja das stimmt, kommt mir momentan so mit der eurofighter-Causa in Österreich vor, nur interessierts niemand... falsches Wort... meistens werde ich gefragt, ob mich derartiges Vorgehen wundert, oder es war einfach nur manipulativ weil schon damals gegen die eurofighter gewettert wurde.
Habe mich mit dem Thema bisher nicht wirklich befasst, nur einen Artikel mal eher überflogen. Da geht es eher um Korruption. Kann man zwar auch als Verschwörung werten, die Grenzen sind ja eh ziemlich fließend, aber... wie gesagt: Bisher hab ich zu wenig darüber gelesen.
Aber Warscheinlichkeitsabschätzungen oder,- rechnungen, sind ja mehr mit Zufall verbunden, die ja bei Verschwörungstheoretikern nicht hoch angesehen sind, vor allem wenn zuviele Zufälle zufällig passieren. Da wäre es doch seltsam wenn man damit arbeitet. Ich kenne vielleicht nur zwei Institutionen die Ereignisse als rein zufällig betrachten oder sogar betrachten müssen , Casino und Versicherungen, alles andere läuft dann unter Schicksal, Absicht, Fehler oder Pannen, Glück, Pech, oder Verschwörungen.
Mit Wahrscheinlichkeitseinschätzungen meine ich nicht unbedingt statistische Zufallsberechnungen. Eher die Frage: Wie wahrscheinlich ist es, wenn alle Erklärungen auf "Zufall" hinauslaufen? "Zufällige Inkompetenz", "Umstände", "zufällige Pannen" etc. Dazu noch Interessenkonflikte, Aufklärungen die Vertuschungen entsprechen, Medien-Propaganda etc.
Meiner Ansicht nach gibt es zwei eher verschiedene Arten von Verschwörungen:
- Öffentlichkeit soll möglichst komplett ausgeschlossen werden
- Die öffentliche Wirkung ist das Ziel, oder gehört zumindest dazu
Beispiele für ersteres wären z.B. Erpressungen oder auch Morde... Unfälle oder auch Selbstmorde die in Wirklichkeit Morde waren usw.
Beispiele für das Zweite sind v.a. False Flags... Also Aktionen die eine öffentliche Wirkung erzielen sollen, z.B. Golf von Tonkin-Zwischenfall und viele andere Beispiele.
Und letzteres wird schneller durchschaut. Zuerst wird der gewollte Effekt erzielt, aber ich glaube, es gab kaum (größere) False Flags die nicht zumindest nach Jahrzehnten entlarvt werden konnten. Ich bin z.B. sicher, dass in den Geschichtsbüchern stehen wird das 911 eine False Flag war. Ob ich das noch erlebe ist wieder eine andere Frage...
Das ist in der Tat aufschlussreich, wo ich mir die Frage stelle ob es gleichartige Ereignisse wären.
Jaein... Die konkreten Ziele sind sehr unterschiedlich, aber in der Basis geht es immer um Macht und einen Zuwachs an Macht. Dazu ist Geheimhaltung zwingend. Fast immer geht es auch um materiellen Gewinn - das ist im Grunde die "Machtwährung". Aber letztlich fächert sich das auf in viele verschiedene Ziele, teilweise ideologischer Natur, teilweise rein egomäßig auf den eigenen Vorteil bedacht. Es würde zu ausführlich, wenn man all das vollkommen auffächern würde. Aber Macht und Geheimhaltung sind grundlegende Prinzipien und spielen bei all dem eine Rolle.
Ja das mag durchaus sein, allerdings besteht auch hier eine Wahrscheinlichkeitsrechnung von 50, weil die Resultate sich auch gegen die wenigen richten können. Aber grob gesagt, bringen die Resultate allen nichts, oder allen etwas. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, ist dann wieder Sache der Interpretation.
Wenn man es philosophisch betrachtet, den Dingen richtig tief auf den Grund gehen will, ist die Frage was gut oder schlecht ist, sowieso nicht zu beantworten. Menschen wachsen oft durch Krisen, sind danach teilweise sogar dankbar das es sie gab. Aber wenn man es etwas oberflächlicher betrachtet, und das ist ja die Regel, gibt es eben immer Opfer und meistens viele.
Es wäre ja eigentlich sinnvoller, wenn Verschwörungen sofort aufgedeckt würden, und nicht erst nach Jahren oder Jahrezehnten, da muss der Job oder Gesichtsverlust doch schwerer wiegen als... das Gemeinwohl. Bei der grossen Anzahl Whistleblower eigentlich fast unverständlich.
Es gibt m.A.n. keine große Anzahl an Whistleblowern. Gemessen an den vielen Menschen die von Missständen wissen, etwa bei Kriegsverbrechen, gibt es sogar extrem Wenige. Das was Barry Jennings an Assange verriet (falls er es war) wissen sehr viele. Das was Sebil Edmods über das FBI in Sachen 911 und Al Qaida sagt, wissen ebenfalls hunderte oder tausende. Das was der Berliner Politik- und Journalistenbetrieb über Drogen und illegale Prostitution in den eigenen Reihen weiß, wissen viele und es betrifft vermutlich nicht gerade Wenige.
Die entscheidende Frage dabei ist ja: Wer hat denn überhaupt ein Interesse an Aufklärung? Und welche Nachteile könnte so jemand haben? Es muss ja nicht gleich darum gehen das man ums eigene Leben fürchtet. Es reicht oft schon die Angst vor Jobverlust um ruhig zu sein.
Und gerade Verschwörungen die eine öffentliche Wirkung entfalten, folgen ja einer mächtigen Dynamik. Da überlegt sich jeder zweimal ob er sich dem entgegenstellen will.
Naja das Problem ist aber das Journalisten, oder Medien für sich selbst in Anspruch nehmen "unabhängig" zu sein. Diese Unabhängigkeit ist aber vielfältig eingeschränkt, was auch kein Geheimnis ist. Durch das Grundrecht der Pressefreiheit ist die journalistische Arbeit besonders geschützt, zusätzlich haben Journalisten spezifische Privilegien. Auf der anderen Seite sind sie nicht nur den jeweiligen Gesetzen ihres Berufsstandes unterworfen, sondern auch der Selbstkontrolle. Es ist ja eigentlich nicht der Berufstand an sich der eingeschränkt wird, sondern es ist eher ein Verdacht. Vorallem sind manche Medien auch auf bezahlte Werbung angewiesen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Deswegen gibt es auch zwei Regelungen: die Richtlienienkompetenz und die Gewissensklausel. Trotzdem sind solche Regelungen keine Garantie dafür wie gut oder schlecht der eine oder andere Journalist jetzt arbeitet und recherchiert. Im Grunde genommen darf ein Journalist sogar Verschwörungstheorien aufgreifen wenn sie seiner Überzeugung in grundsätzlichen Fragen nicht widersprechen. Das wird wohl auch der Grund sein warum in den Mainstreammedien das Kopfschütteln überhandnimmt, obwohl ich zu den Mainstreammedien sowieso nur jene zählen kann, die die grössten Auflagen produzieren. Allerdings kann man es in der Offline-Variante noch halbwegs einschätzen, während es im Internet wohl schon zu einem Problem geworden ist, sich umfassend und objektiv zu informieren, da mittlerweile fast alles schon als Wahrheit deklariert wird.
Ich denke, das Internet ist einfach v.a. schneller und natürlich quantitativ kaum noch einschätzbar. Aber genau das ist wiederum sehr interessant, wenn bei einem wichtigen Thema auf einmal Schweigen im Walde herrscht. Und Journalisten sind objektiv vermutlich freier als sie es rein psychologisch sind. Eine deutsche Journalistin, die bei Al Jazeera gearbeitet hat, hat das mal sehr gut erklärt. Sinngemäß sagte sie, dass dort wie auch bei unseren Medien keine oder kaum konkrete Zensur herrscht, sondern dass das weit subtiler läuft. Erstens weiß jeder Journalist sehr genau wie er schreiben sollte und wie nicht, um zu gefallen. Zweitens darf jeder zuerst mal schreiben wie er will, aber ob das erscheint... ist dann eine ganz andere Frage. Dazu kommt, das sobald ein Journalist die Ansicht der Chefetage teilt, er ja sowieso schon nicht mehr das Gefühl hat unfrei zu sein.
Beispiel: Angenommen, ich wäre Chef einer Zeitung... dann würde ich verhindern das einer der Journalisten da mit irgendwelchen antisemitischen Verschwörungen im Blatt erscheint. Alle Journalisten die diese Ansicht teilen würden da nicht von Zensur sprechen. Journalisten, die davon ausgehen, die Juden beherrschen die Welt würden das als Zensur empfinden, vermutlich als eine Bestätigung der VT. Es ist also insgesamt sehr schwer, klare Grenzen zu definieren.
Das deckt sich dann ja auch ungefähr mit dem was ich oben beschrieben habe, wenn auch nicht zu 100%. Denn eine gewisse "Unabhängigkeit" gewähre ich den Medien schon.
Ja.. ich auch. Aber nicht bei allen Themen.
Das wäre abzuwägen, wie vielen ich schade wenn ich 50 bar bekomme, oder jemand veranlasse, ein paar Euros auf ein Gerät zu bieten, das dann womöglich mein Kumpel bekommt der das gar nicht will, und diverse Kleinigkeiten im nachhinein die ziemlich nervig sein können, und ja wir haben dieses Experiment ausprobiert, und es ist nicht empfehlenswert. Allerdings muss man auch den Schaden/Nutzen Effekt betrachten, und der gilt dann eben auch bei den Big Playern, denn es wäre auch nicht besonders klug zu glauben das die nur einen Nutzen daraus hätten.
Nein... darum gehts aber nicht unbedingt. Eine Verschwörung bleibt eine Verschwörung, auch wenn sie letztlich nicht das angestrebte Resultat erzielte.
Interessenskonflikte stehen aber nicht unter Strafe, ein Interessenkonflikt wäre höchstwahrscheinlich ein moralisches Problem. Man muss auch beachten wie soll ein Land eigentlich geführt werden. Interessenskonflikte gibt es auch innerhalb der Politik, etwa wenn es um den Bereich Umwelt und Verkehr/Wirtschaft geht. Beide Ministerien haben eigene Interessen und die stehen im Vordergrund. Im Grunde genommen ist das zwischen Wirtschaft und Politik nichts weiter als ein Hin und herschieben, von Personen, allerdings funktioniert es auch nur dort.
Gerade weil Interessenkonflikte letztlich gar nicht vermeidbar sind, sind Verschwörungen ebenfalls nicht vermeidbar. Daher finde ich ja die Ansicht einiger sehr naiv, die jede VT in die Spinnerschublade einordnen wollen. Verschwörungen sind Teil unseres menschlichen Miteinander. Und das geht von sehr klein bis gigantisch.
Soll ich dies eher beängstigend, oder aufregend finden?
Weiß nicht... ich finde es nicht beängstigend, aber faszinierend.
Ich bin mir nicht sicher ob das überhaupt Sinn machen würde, einen derartigen Artikel zu verfassen, zumal der Spiegel, oder jede andere Zeitschrift, nur das Trägermedium ist. Es müsste sich erstmal ein Journalist diese Arbeit machen und diese Verstrickungen erstmal aufrollen, und dann dahingehend prüfen ob sie auch so sind wie man sie darstellen will. Ob ein Journalist das überhaupt alleine zustande bringt, wage ich auch zu bezweifeln, schliesslich können gewisse Passagen wenn sie schlecht recherchiert sind oder nicht beweislastig genug sind, ziemlich unangenehm werden.
Ein weiteres Problem würde sicher darstellen, das man sich nicht nur auf die vorahndenen Informationen verlässt die schon da sind, vorallem wenn man berechtigte Zweifel hat, ob sie stimmen, und hier fängt dann die eigentliche Arbeit eines Journalisten an. Er kann nicht einfach einen Artikel schreiben über diese Verstrickungen sondern muss bei 0 anfangen, ob diese Verstrickungen auch tatsächlich so gelaufen sind. Das kann mitunter ziemlich lange dauern, oder auch ganz schnell gehen, oder es passiert auch gar nichts.
Genau das ist aber der Job von Journalisten. Wie kann es sein, dass alternative Medien und oft genug unbezahlte Leute wichtigen Dingen tiefer auf den Grund gehen als Profis? Auch da ist 911 ein sehr gutes Beispiel. Ich könnte Dir einige Seiten zeigen, die das Thema absolut seriös angehen und eine wahre Fundgrube für jeden Journalisten sein könnten der sich damit befassen wollen würde. Aber das ist bisher nur ansatzweise passiert... Und es gibt noch viele andere Themen, wo der Mainstream schweigt und unbezahlte Autoren einen weit besseren Job machen.