Hey, dieses Thema beschäftigt mich nun eine Weile. Ich glaube an die bedingungslose Liebe, dass Gott nicht (ver)urteilt und wir ALLE mit JEDEM verbunden sind im Kern.
Oft habe ich nun schon gehört, dass wir "gut sein" nur erfahren können, weil es eben auch "böse sein" gibt. die sogenannte Schattenarbeit lehrt auch, dass jeder Mensch etwas Böses in sich trägt und dass annehmen darf. Debbie Ford, die Autorin des Buches "Schattenarbeit - Wachstum durch Integration unserer dunklen Seite" sagt, dass jeder alle Fähigkeiten in sich trägt. Ich habe starke Probleme mit dem Begriff "sadistisch". Jede andere schlechte Eigenschaft an Menschen kann man irgendwie begründen.
Aber wie kann man das begründen, wenn ein Mensch Lust/Freude bei dem Gedanken empfindet, jemanden bis zum Tod zu foltern beispielsweise? Warum findet es jemand toll, ein Kind zu missbrauchen und zu quälen? Warum sind manche Menschen sogenannte "gefährliche Sadisten", wie entwickelt sich sowas?
Ich rede hier nicht vom einvernehmlichem BDSM Sadismus. Ich rede von denen, die das Leid anderer nur genießen, wenn es nicht einvernehmlich ist und ich rede auch von denen, die keine sexuelle Lust, aber halt "Spaß" dabei empfinden. Und ich rede von den Menschen, die gefährliche sadistische Fantasien haben, die ihnen Lust bereiten, die aber dennoch gute Menschen sein wollen und ein Gewissen haben. Die sogar manchmal suizidgefährdet sind, da sie sich so stark für ihre sadistischen Gefühle und Gedanken ablehnen.
Was denkt ihr hat es mit Sadismus auf sich/ wie wird ein Mensch so? Wie meint ihr denkt Gott darüber? Hat jeder von uns eine sadistische Seite? Und hat jemand irgendwelche Quellen, wo spirituelle Menschen sich mit dem Thema Sadismus auseinandersetzen?
Danke für jede Antwort, ich habe wirklich ein großes Bedürfnis darüber zu reden. Ich möchte aber vor allem mit Menschen drüber reden, die sich mit Schattenarbeit beschäftigen oder mit Menschen, die die Dinge eher verstehen wollen und nicht gleich verurteilen, sobald sie etwas nicht verstehen. Danke!
Liebe Regentänzerin, ein sehr intensives Thema.
Ich freue mich, dass du es ansprichst, denn grundsätzlich denke ich selbst, dass alles innere Gründe hat, und das nur für sich allein "böse" ,gibt es nicht.
Aber es ist ein anspruchsvolles Thema, das ziemlich tief zum Nachdenken anregt.
Ich will versuchen, mich gedanklich (gefühlsmäßig?) mit diesen Fragen zu befassen, was du hier so geschrieben hast.
Kenne jetzt im Moment hier auch keine anderen Antworten, da ich erstmal deinen Eingangstext gelesen habe, und länger nicht mehr hier war.
Ich glaube an die bedingungslose Liebe, dass Gott nicht (ver)urteilt und wir ALLE mit JEDEM verbunden sind im Kern.
Das glaube ich auch.
Wahrscheinlich wirst du aber, so denke oder glaube ich auch, im "Äußeren" in Form von denen, mit denen du verbunden bist, oder die "deine Welt darstellen", immer auch dem begegnen, das in dir selbst evtl. nicht ganz "geklärt" oder "frei" ist, was du eben auch "Schatten" nanntest.
Ich glaube, wenn du fühlst, oder dir klar ist, dass "es" Verbindungen" mit dir selbst hat, egal wie fremd etwas äußerlich erscheinen mag, umso weniger wirklich "sadistisch" könnte es dir begegnen.
Es kommt nicht so weit an dich heran, als dass es "lediglich" evtl. behilflich ist, dir in einigem innere Befreiungen zu verschaffen, oder ein Nachdenken, ein Aufmerken, ein vielleicht ein bisschen "Revidieren" deiner bisherigen Gedanken oder Einstellungen.
Diese Geschichten von wirklich schlimmen Sadisten, ich behaupte mal, dass so gut wie keiner, der hier liest, das mal persönlich (wirklich und tatsächlich ) "erlebt" hat.
Wir haben tiefe Ängste in uns, evtl. auch zum Beispiel, während eines spirituellen Weges, vor "Gott".
Wir glauben evtl. in uns insgeheim, dass was "Gott von uns will" "unerträglich" sein könnte.
Die Furcht überträgt sich auf innerste geheimste evtl. unterdrückte Vorstellungen von Unerträglichem.
Da unser Geist eben "gut" sein will, und außerdem auch "Angst" hat (wie bei einer Art "Erziehung", wird Dieses aber gänzlich von "Gott" , also man selbst verdrängt es gänzlich außerhalb des Bereiches, von dem man glaubt, dort sei Gott.
Es ist so furchtbar, dass wir nicht glauben, dass letztendlich genau dort, wo dieser Punkt der dunklen Begegnung liegt,
Gott eine Verbindung damit hat, und im Loslassen Beides zu Einem wird, das weder obskurs, pervers noch sadistisch ist.
Es ist das "Gute" das eben kein "Gegenteil" hat.
Deine Auseinandersetzung damit zeigt (meine ich) für mich nur, dass du anfängst, dich in diesen innersten Bereich in dir vorzuschnuppern.
Gedanken, die mir jetzt spontan so einfielen, mitten beim Schreiben, auch für mich , oder zumindest jetzt gerade für mich auch sehr aufschlussreich.
Ich würde sagen, dir begegnet immer nur, was zur Zeit "aushaltbar" ist, es wird (so mein Glauben) immer im Rahmen der göttlichen Liebe bleiben). Es geht nur um Verstehen, und Loslassen. Um das persönliche alles verstehen wollen oder verzeihen oder dennoch annehmen brauchst du dich nicht kümmern. Dafür haben wir diesen Glauben an das verbindende höchste Licht. Es übernimmt diese Bereiche sofort, sobald ihm eine Öffnung erlaubt wird.
Erstmal liebe Grüße, Regina