Feivel
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Das müsstest Du wohl etwas präziser ausführen, damit ich es nachvollziehen kann. In der klassischen bzw. traditionellen Familie besitzt der Vater unter anderem die Funktion, das Kind zur rechten Zeit dem mütterlichen Schoße zu entreißen, auf dass es autonom werde. Es gibt eben Mütter, die zum Klammern und zur einer symbiotischen Versunkenheit mit dem Kind neigen. Das kann fatale Folgen für beide haben.
Und das kann in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung nicht gegeben sein?
Nach meiner Information spielen Identifikationsprozesse während der psychosexuellen Entwicklung des Kindes eine elementare Rolle. Typischerweise identifizieren sich Jungen mit dem Vater, Mädchen mit der Mutter, um die Rolle als Mann oder Frau einzuüben und auszubilden. Ich selbst kann mich an diese Phase meines Lebens erinnern. Ich trug die Kleider meiner Mutter und bediente mich ihres Make-ups. In der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil gehen die Kinder dann auf den gegengeschlechtlichen Elternpart zu, um selbigem ihre Zuwendungen und Zuneigungen zu schenken. Daher sehe ich eine gewisse Notwendigkeit in der Präsenz der Polarität von Mann und Frau in einer bestehenden Familie. Manche wenden ein, die Kinder könnten sich alternativ auch mit Onkel, Tante, Nachbar oder Großmutter identifizieren. Dabei kann es allerdings ziemlich viele Probleme geben. So habe z. B. ich meine Großeltern nicht allzu oft gesehen.
Ich denke nicht dass Entwicklung so strikt und schwarz-weiss verlaeuft. Zudem denke ich nicht dass man eine Rolle nachahmen muss, um sich in die eigene Geschelchterrolle einzufinden.
Was du schreibst ist sehr von klassischen Rollenbildern gepraegt. Aber gibt es die ueberhaupt? Was wenn der Vater den sensiblen Part darstellt und die Mutter weder Kleider noch Lippenstift traegt. Bekommt das Kind dann automatisch Stoerungen in seiner Selbstfindung und Sexualitaet? Wohl kaum.