Leerheitserfahrungen

Kalihan schrieb:
Dieser Satz hat mich unerwartet tief berührt! Es ist dies der magische Moment! Es ist dieser Moment eine große Vertauensübung, ein Sturz in den Abgrund, ein Abschied ins Ungewisse, ... ins Unwissen ... ins Nichtwissen...(und erst nach diesem Abschied ins Allwissen)


Genauso siehts aus.
Wenn du nicht loßläßt gehst du wieder ein Stück zurück,wirst aber sofort nach wiederholten loßlassen höher gezogen.Bei öfteren Angst haben,also festhalten an den vorherigen Zustand,war es bei mir so,das die Erfahrung zu Ende war.
Man muß solches Vertrauen haben,das schon ein kleinen Tod bedeutet.

Also einfach Augen zu und durch.

Bei jeden male geht die Erfahrung weiter,daß ich immer wieder das gleiche Problem mit den Losslassen habe.

Aber ist halt auch so wie du sagst,göttliche Gnade.

Amen

G.Tariel :banane:
 
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Tariel schrieb:
Du bist meistens bei deinem SELBST,und wenn du dann loßläßt,was nicht einfach ist,dann ist es so,als wenn du von dir selber weggezogen wirst,hin nach der mächtigen Allmacht,Allwissenheit.Das Wegziehen passiert in Intervallen,wovon jede schon einer kleinen Ohnmacht gleichkommt.

die Ohnmacht beginne ich langsam kennenzulernen - es bricht alles in mir auseinander und dann wird es alles ganz unkontrolliert, teilweise sehr schön, wie Fallen, oder wenn es leer wird ganz unbeschwert, aber ich begegene auch tiefer Angst, Todesangst, Horrorvisionen, schreckliche Albträume - es passiert, sobald ich wirklich "loslasse", mich nicht mehr ablenke, stehenbleibe und hinschaue - mich selbst aushalten, stehenbleiben, nicht ausweichen anschauen, loslassen, das ist das schwierigste

LG
Haris
 
Haris schrieb:
die Ohnmacht beginne ich langsam kennenzulernen - es bricht alles in mir auseinander und dann wird es alles ganz unkontrolliert, teilweise sehr schön, wie Fallen, oder wenn es leer wird ganz unbeschwert, aber ich begegene auch tiefer Angst, Todesangst, Horrorvisionen, schreckliche Albträume - es passiert, sobald ich wirklich "loslasse", mich nicht mehr ablenke, stehenbleibe und hinschaue - mich selbst aushalten, stehenbleiben, nicht ausweichen anschauen, loslassen, das ist das schwierigste

LG
Haris


Das ist doch toll,ist soetwas wie ein Anfang,wenn man es so nennen kann,weil bis dahin wo du nun bist,ist es schon ein schönes Stück Arbeit.

Irgendwann hat man das Gefühl,man nimmt etwas wahr,eine,sagen wir mal,Zwischenstation.Dann wird man weiter gezogen,wenn man bei der vorherigen Station nicht haften(anhaften) geblieben ist,also die Station ohne Wertung und irgendetwas machend angenommen hat.

Es geht in einer wahren Glückseligkeit weiter bis zum nächsten Aufenthalt.Irgendwann,so glaube ich,kann man nicht anders als loßlassen,weil man für die lichtesten Höhen noch nicht geeignet ist.

G.Tariel :banane:
 
Haris schrieb:
mich nicht mehr ablenke, stehenbleibe und hinschaue - mich selbst aushalten, stehenbleiben, nicht ausweichen anschauen, loslassen, das ist das schwierigste

Ja, deswegen ist die Arbeit an sich selbst so unvermeidlich.

Heute kam mir beim Aufräumen folgender Textauszug in die Hände:

...In der Endphase dieses Prozesses wird sich der Aspirant bewusst, dass er mit allen Lebewesen eins ist. Bevor er jedoch realisiert, dass er mit den Heiligen und höheren Wesen in Einklang ist, muss er sich zunächst eingestehen, dass er auch eins mit denjenigen ist, die er als weniger anziehend empfindet. Ehe er realisiert, dass sein Bewusstsein eine Wohnstätte der Weisheit, des Mitgefühls und der Freude ist, muss er es auch als Hort von Selbstsucht, Zerstörung und Mord erkennen. Um letztlich zu realisieren, dass das Göttliche in ihm lebt, muss er erst zugeben, dass in seinem Geist auch der Teufel seine Heimat hat...
 
Kalihan schrieb:
Ja, deswegen ist die Arbeit an sich selbst so unvermeidlich.

Heute kam mir beim Aufräumen folgender Textauszug in die Hände:

...In der Endphase dieses Prozesses wird sich der Aspirant bewusst, dass er mit allen Lebewesen eins ist. Bevor er jedoch realisiert, dass er mit den Heiligen und höheren Wesen in Einklang ist, muss er sich zunächst eingestehen, dass er auch eins mit denjenigen ist, die er als weniger anziehend empfindet. Ehe er realisiert, dass sein Bewusstsein eine Wohnstätte der Weisheit, des Mitgefühls und der Freude ist, muss er es auch als Hort von Selbstsucht, Zerstörung und Mord erkennen. Um letztlich zu realisieren, dass das Göttliche in ihm lebt, muss er erst zugeben, dass in seinem Geist auch der Teufel seine Heimat hat...

ja, das ist die Erfahrung, die ich gerade anfange zu machen - das alles in MIR drin ist, nicht irgendwo ausserhalb - das ist hart, keine Schuldzuweisung mehr möglich!
 
Haris schrieb:
ja, das ist die Erfahrung, die ich gerade anfange zu machen - das alles in MIR drin ist, nicht irgendwo ausserhalb - das ist hart, keine Schuldzuweisung mehr möglich!


Da du nun weißt,da du für alles selber verantwortlich bist und keinen den schwarzen Peter zuschieben kannst,mußt du dich wohl oder übel so akzeptieren,wie du bist.

Und darin liegt die Quintessenz!

G.Tariel :banane:
 
Tariel schrieb:
Da du nun weißt,da du für alles selber verantwortlich bist und keinen den schwarzen Peter zuschieben kannst,mußt du dich wohl oder übel so akzeptieren,wie du bist.

Und darin liegt die Quintessenz!

G.Tariel :banane:

Oh Mann, diesen Satz hör ich schon seit dem Kindergarten! - muss ich erst so ein alter Knacki werden, zu verstehen, was gemeint ist ...tststs - akzeptieren, daß in meinem Geist Geister sind, akzeptieren, daß ich diese Geister selbst erschaffen habe, akzeptieren, daß sie ohne Eigenschaft oder tiefere Bedeutung sind, ausser dieser einen Botschaft: sei ehrlich zu Dir selbst, akzeptiere, wie Du bist. Und wie bin ich? Ein Erschaffer von Leerheit, der wie Geister aussieht?

Haris
 
Haris schrieb:
die Ohnmacht beginne ich langsam kennenzulernen - es bricht alles in mir auseinander und dann wird es alles ganz unkontrolliert, teilweise sehr schön, wie Fallen, oder wenn es leer wird ganz unbeschwert, aber ich begegene auch tiefer Angst, Todesangst, Horrorvisionen, schreckliche Albträume - es passiert, sobald ich wirklich "loslasse", mich nicht mehr ablenke, stehenbleibe und hinschaue - mich selbst aushalten, stehenbleiben, nicht ausweichen anschauen, loslassen, das ist das schwierigste
Ich weiss. Und das ist nur der Anfang. Du wirst mit allem konfrontiert werden, was deine Persönlichkeit an Reaktionen aufzubieten hat: Schamgefühle, Ängste (bis hin zu Todesängsten oder Angst davor, endgültig überzuschnappen), Übellaunigkeit, Traurigkeit, Schlafstörungen, Wahrnehmungsstörungen und viele andere nette Dinge mehr. Ich habe es alles erlebt. Und es dient alles, jede einzelne Reaktion, einzig dem Zweck, dich davon abzulenken, wie unsäglich banal und gewöhnlich die Existenz eigentlich ist. Es war eine der schwierigsten und schmerzvollsten Erfahrungen meines Lebens zu erkennen, dass in meinem Leben buchstäblich gar nichts stimmte. Ich war diesem Gerede von wegen Erleuchtung, und "man kann es nicht in Worte fassen" und dergleichen lange Zeit aufgesessen. Schau es dir ganz genau an: Es ist eine Szene. Wie zum Beispiel die Künstlerszene oder die Fussballfanszene. Es gibt genaue Regeln, die man einzuhalten hat, damit man "dazugehört" zu denen, die "die Erfahrung bereits gemacht haben".

Die Attribute dieser Szene bestehen darin, dass man sich spirituell gibt. Man meditiert. Man liest sich durch ganz bestimmte Bücher (ich kann dir hier gerne eine ganze Zeile aufzählen, die man als echter Sucher gelesen haben muss). Man geht vielleicht an Satsangs. Man redet davon, wie beschränkt doch die Sprache sei, wie unmöglich es doch sei, "Gott" in Worte zu fassen, welcher ja "sowieso in jedem von uns wohnt". Man benutzt ganz bestimmte Begriffe wie Bewusstsein, Leerheit, u.ä. dauernd, ganz genau wie in diesem Thread hier. Schau es dir genau an: Auf diesen Blödsinn bin ich einmal hereingefallen.

Bei mir brannten damals, wenn ich das so ausdrücken kann, komplett alle Sicherungen durch, als ich das Spiel zu durchschauen begann. Welches ich überdies einzig mit mir alleine spielte - die anderen waren blosse Statisten darin, die mir das nötige Material lieferten, an welchem ich dann geistig zu nagen hatte. Das war ganz und gar nicht lustig oder beglückend, ich hatte Phasen, in welchen ich einfach nur gelähmt auf dem Bett lag, und nicht in der Lage war, auch nur einen Finger zu rühren, weil mich alles unglaublich ankotzte. U.G. Krishnamurti (nicht zu verwechseln mit J. Krishnamurti, dem bekannten und in der Spirituellenszene hochgeschätzten Buchautor) benutzt dafür den Begriff "existentieller Brechreiz". Ich konnte es einfach nicht fassen, dass ich mich ständig, mein ganzes Leben lang, selbst belügt hatte. Ich hatte immer gehofft, dass da irgendwie "mehr" sein muss, dass da irgendwas kommen müsste, eine Erkenntnis, eine Erleuchtung oder ein Wissen oder was auch immer sonst.

Und nat&#252;rlich hatte ich das dann immer auf eine ferne, ferne Zukunft projiziert. Weit weg, irgendwann mal, wenn ich nur genug <Inhalt einf&#252;gen> gemacht h&#228;tte. Aber so klar hatte ich mir das eben nicht eingestehen wollen, zumindest nicht am Anfang. Irgendwann kam ich an den Punkt, wo einfach alle diese Konzepte br&#246;ckelten, sich in Schall und Rauch aufl&#246;sten, und zwar endg&#252;ltig. Ich hatte ein Leben lang mein Leben oder mein Lebensgl&#252;ck auf eine imagin&#228;re Zukunft verschoben - die nirgendwo existiert und niemals existieren wird. Das war psychisch f&#252;r mich die schwerste Zeit, die ich jemals durchgemacht habe. Und alles sch&#246;ngeistige Gerede &#252;ber Leerheitserfahrung oder derlei entpuppte sich einfach nur als ein dummer, hohler Witz. Kein einziger Mensch hat jemals eine Erfahrung von Leerheit gemacht, das kannst du mir glauben (brauchst aber nicht, wenn du nicht willst, es ist deine eigene Entscheidung). Ich habe keine Idee, wovon die da alle wirklich sprechen, aber es ist definitiv nicht das, was sie behaupten, dass es sei. (Vermutlich sind es irgendwelche Konzepte, von denen sie glauben, dass sie wahr seien, weil sie sich irgendeinen speziell exotischen Touch geben wollen oder dergleichen.)
 
Akzeptieren, annehmen ohne Wertung. Abstand nehmen und beobachten und annehmen. Der reine Geist bleibt unberührt von gut und böse. Aber er erkennt gut und böse, beziehungsweise Ursache und Wirkung...

Habe kürzlich einen sehr intensiven langen Traum gehabt. Kurz gefasst war das der Inhalt:
Um den Schlüssel für die Einweihung zu erhalten, muss eine Unangreifbarkeit und Seelenstärke gewachsen sein, wurde mir gesagt. Und es gäbe kein zurück mehr, wenn man eingeweiht wird und man würde dann die volle Verantwortung für das ganze Elend der Welt tragen. Schließlich wurde mir der Schlüssel zu einem Kellerverließ ausgehändigt. Und dort war nichts anderes zu sehen, als Menschen voller Verzweiflung, Angst, Unruhe, Hoffnungslosigkeit, Schmerz. Ich ging rein und wusste, dass dieses Elend nur durch Liebe geheilt werden kann. Liebe, Vertrauen, Licht...

Ich nehme an, wie du auch sagst Haries, alles, was außen ist, befindet sich gleichzeitig innen. Es ist die Begegnung mit dem eigenen Karma, und die Auflösung durch Liebe ist der Weg in die Freiheit.
 
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@Haris:
Es geht mir wirklich nicht darum, nun irgendjemanden fertigzumachen, Kalihan ist nur zuf&#228;llig dieses Mal mein Opfer:
Kalihan schrieb:
Akzeptieren, annehmen ohne Wertung. Abstand nehmen und beobachten und annehmen. Der reine Geist bleibt unber&#252;hrt von gut und b&#246;se. Aber er erkennt gut und b&#246;se, beziehungsweise Ursache und Wirkung...

Habe k&#252;rzlich einen sehr intensiven langen Traum gehabt. Kurz gefasst war das der Inhalt:
Um den Schl&#252;ssel f&#252;r die Einweihung zu erhalten, muss eine Unangreifbarkeit und Seelenst&#228;rke gewachsen sein, wurde mir gesagt. Und es g&#228;be kein zur&#252;ck mehr, wenn man eingeweiht wird und man w&#252;rde dann die volle Verantwortung f&#252;r das ganze Elend der Welt tragen. Schlie&#223;lich wurde mir der Schl&#252;ssel zu einem Kellerverlie&#223; ausgeh&#228;ndigt. Und dort war nichts anderes zu sehen, als Menschen voller Verzweiflung, Angst, Unruhe, Hoffnungslosigkeit, Schmerz. Ich ging rein und wusste, dass dieses Elend nur durch Liebe geheilt werden kann. Liebe, Vertrauen, Licht...

Ich nehme an, wie du auch sagst Haries, alles, was au&#223;en ist, befindet sich gleichzeitig innen. Es ist die Begegnung mit dem eigenen Karma, und die Aufl&#246;sung durch Liebe ist der Weg in die Freiheit.
Schau es dir ganz genau an. Ich habe Begriffe fett hervorgehoben. Das ist das Vokabular der Spirituellenszene, von welchem ich weiter oben gesprochen habe. Ich k&#246;nnte dir ein ganzes Buch schreiben, das all diese Begrifflichkeiten benutzt, dar&#252;berhinaus aber &#252;berhaupt nichts aussagt.

Was weisst du denn eigentlich, nachdem jemand (noch einmal, es geht mir hier &#252;berhaupt nicht um Kalihan, es ist nur Zufall, dass er gerade mein Opfer wird, ich h&#228;tte tausend andere Forumsteilnehmer genausogut w&#228;hlen k&#246;nnen) einen solchen Beitrag verfasst hat? Was hat er wirklich ausgesagt?
 
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