Niemand schrieb:
lieber Haris,
Leere kann nicht verstanden werden, denn Leere ist nicht im Sinne von leerer Raum. Leere kann nur ein vollständiges Verschwinden von Zeit und Raum sein, eine Singularität wie es z. B. ein schwarzes Loch "hat". Jeder wird sofort die Unmöglichkeit einer Vorstellung von zeit und raumlosigkeit erkennen. Desweiteren kann ohne Zeit und Raum auch kein Objekt (Gedanken) mehr sein.... was ist es also was dann noch "ist" ?................reiner klarer Geist, heiliger Geist... das unvorstellbare "Portal" zu Gott

Es wird also defakto nichts anderes übrigbleiben, als alle Vorstellungen darüber zu vergessen
DAS ERFASSEN DES AKASHA
Das allumfassende Raumprinzip Akasha lässt sich selbst nicht erfassen. Man
kann es weder bearbeiten, verdichten oder sonstwie evozieren wie die anderen vier Elemente, noch kann man sich ins Akasha versetzen, so wie man sich in die anderen Elemente, oder an einen anderen Ort, versetzt. Im
Gegenteil, je stiller,ruhiger und regloser man ist, der man ist, umso "näher" ist
man Akasha, umso mehr gleicht man sich ihm an.
Akasha ist das entlichtete und zum Raum kristallisierte Bewußt-SEIN, man muß es sein, wenn man es begreifen will.Man ist gewohnt, sich auf Bewußtseinsträger zustutzen, aber im Akasha ist es umgekehrt.
Man wird selbst zum Bewußtseinsträger für das, was man sich
vorstellt, glaubt und ist. Man muß sich dazu auflösen, ähnlich wie ein Eisswürfel im Wasser, oder ein Wassertropfen, der zu einem Nebel verdunstet, aber man darf sich dabei nicht verlieren.
Gelingt es einem, während man sich solchermaßen scheinbar von sich selber löst, das Bewußtsein zu bewahren, wird man feststellen, daß sich in Wirklichkeit gar nichts verflüchtigt, sondern der Raum, den man einnimmt, ausweitet - oder sein Inhalt sich verdichtet und vermehrt - und man sich gar nicht verändert oder bewegt, weil man selbst zum Raum geworden ist.
Man erkennt, daß alles, was ist, nur Bewußtseinsträger sind und man selbst, in Form von Bewußtsein, den allgegenwärtigen Zwischenraum füllt.
"Nimm alles weg von Dir, im selben Maße, wie Du schwindest, breitet Gott sein
Kleid über Dich", so etwa schwärmen die Mystiker aller Traditionen. Und
tatsächlich ist Akasha der Stoff, aus dem auch die Götter sind. Das bedeutet
jedoch nicht, daß jeder, der imstande ist alles, von sich zu lassen, statt dessen mit göttlichen Eigenschaften ausgestattet wird, sobald er ins Akasha "taucht".
Es wird vorerst nur die Akashaebene seines persönlichen Bewußtseinsraumes sein,auf der er sich findet. Und er wird dabei die Erfahrung machen, daß nicht nur seine elementalen und elementaren Wesenszellen (die lebendigen
"Geistkristalle" und "Seelen-moleküle"), sondern auch der Raum zwischen seinenWesenszellen zu seinem Wesen gehört.
Allerdings ist dieser Raum, das scheinbare Nichts, auch das tragende Prinzip
des Akasha der Götter. Die Gnostische Hermetik sieht im Akashaprinzip die
räum- und zeitlose Ausdehnung des Universums als unbegrenzte, ewige
Grundlage des Bewußtseins.
Gelingt es einem, sich damit zu identifizieren, so ist man zwar noch lange nicht vollkommen oder mit Gott vereint, aber man befindet sich auf der Grundlage, auf der das, was man göttliche Eigenschaften nennt, ruht
und sich entfalten kann.
Da es nichts gibt, das nicht unmittelbar in Akasha eingebettet und davon durchdrungen ist, kann man aus Akasha heraus auch alles, was ist, begreifen und erfassen.
Man braucht sich dazu nicht einmal an einen anderen Ort oder auf eine andere Ebene versetzen, denn auch Körper,Geist und Seele sind davon durchtränkt.
Gelingt es einem, sich das bewußt zu machen, dann wird man, ohne sich zu verlieren, alles von sich lösen können, bis man auf die Urqualitäten des Akasha stößt, die einem alles neu erschließen,sobald man sich mit ihnen identifiziert.
Akasha manifestiert sich zwar als absolute Leere, weist aber trotzdem
bestimmte Qualitäten auf, es ist nicht einfach Nichts. Auch auf den feinstofflichen Ebenen existiert nur das, was ist und wirkt und sich dadurchvon anderem unterscheidet, also ein gewisses Quantum an Energie, Kraft (Quantität) aufweist und mit einer Eigenschaft (Qualität), einem Namen, bezeichnet und beschrieben werden kann.
Will man Akasha empfinden, muß man sich deshalb auch von
diesem unvorstellbaren Prinzip der allumfassenden Leere eine Vorstellung
machen.
Akasha erscheint unbewegt, schwarzviolett, formlos, unendlich. Da es nicht zu
verdrängen oder zu verändern ist, wirkt es, für alles was darin eingebettet ist, wie eine klare, diamantharte, tragende Struktur. Aber auch wie ein Gelee, denn gerade durch seine Stütze bietet es gleichzeitig die Grundlage für den Beginn jeder bewußten geistigen Bewegung und engt nicht ein.
Akasha ist damit zwar stabil, doch gleichzeitig auch fluidal. Man darf seine Festigkeit also nicht mit der Dichte des Erdelements, die als Folge des gespannten Trocken entsteht,verwechseln. Auch die stille Ruhe im Akasha ist nicht mit dem reglos duldenden empfangenden Kalt des Wassers vergleichbar.
Das Mitempfindende des Akasha beruht auf der Eigenschaft, daß es alles durchdringt und damit alles wahrnimmt und fühlt, es wird jedoch selbst davon nicht berührt oder bewegt.
G.Tariel