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Dezember
Guest
Hallo,Maranora schrieb:Ich bedaure, dass ich eben nicht in der Lage bin so einfach zu glauben, ohne für mich akzeptable Beweise [...]
ich finde nicht, dass Du Deinen Mangel an Glauben bedauern musst. Dir ist eben bewusst, dass Du es nicht weißt. Mir geht das auch so, allerdings kalkuliere ich zukünftige Leben in meine Rechnung mit ein, d. h. ich versuche so zu leben, dass ich nichts zu bereuen habe, falls es diese Leben gibt und wenn man dann evtl. erntet, was man gesät hat. Außerdem bin ich mir bewusst, dass ich nicht der alleinige Maßstab bin, sondern dass es Personen gegeben hat (und immer noch gibt), die behaupten, sie wüssten es aus eigener Erfahrung. Diese Menschen kann ich nicht alle als Lügner abstempeln. Ich denke deshalb, es ist richtig, offen zu bleiben und zumindest die Möglichkeit eines Weiterlebens nicht auszuschließen.
Ich habe lange Zeit nach einem Beweis für das Leben nach dem Tod gesucht, um meine Todesangst irgendwie zu mildern, damit ich in Ruhe leben kann. Bis mir klar wurde, dass die Angst selbst das Problem ist und meine Suche nach einem Beweis nur ein Symptom. So wie ein Drogensüchtiger, der sich zu vergewissern versucht, dass noch genug "Stoff" im Haus ist "für morgen", wenn die Wirkung seiner gegenwärtigen Dosis zu Ende geht. Tatsächlich ist diese Frage total irrelevant, wenn man erkennt, dass man ein Suchtproblem hat, und wenn man dieses Problem "heute" löst, d. h. die Sucht los wird, dann braucht man "morgen" den "Stoff" gar nicht. Aber die meisten Leute wollen das nicht hören, sondern wollen einfach ihr Leben genießen und zusätzlich noch die Sicherheit haben, dass sie das nach dem Tod auch weiterhin tun können.
Gruß,
Dezember