Hallo zusammen,
eine sehr interessante Diskussion, wo auch spannende Ansichten vertreten werden.
Schon altes und neues Testament sehen sich gegenüber mit unterschiedlichen Ansichten. Während es im alten noch "Auge um Auge" heißt, so heißt es im Neuen "Halt auch die andere Wange hin".
Wie ich es persönlich betrachte:
Das alte Testament ist eine Art Ansammlung von historischen Ereignissen, Erfindungen, aber auch Regeln um die Menschen einer gewissen Ordnung nah zu bringen. Natürlich hat man diese Regeln ausgereizt und versucht damit auch Unterdrückung und Macht auszuüben, was für die Menschheit nichts Verwunderliches ist, leider.
Das neue Testament startet den Versuch auf einen neuen Grundstein aufzubauen. Hier wird eine neue Ordnung versucht nach einer neuen Lehre, die die alten Regeln überflüssig machen würden, wenn man sich an sie halten würde: "Was du nicht willst, das man dir tu, füg auch keinem anderen zu." Hier ist die Aussage sich in andere hineinzuversetzen und nicht alles nur von seinen zwei Augen zu betrachten. Jedoch ist diese Lehre so schwer, dass es bis auf Jesus nur wenige geschafft haben oder schaffen.
Es ist eine Lehre, wenn man sie wirklich hartnäckig befolgt, einem die Weisheiten und Zitate von Jesus alle geläufig werden. Z.B. warum sagt Jesus "halt auch die andere Wange hin"? Nicht weil du dich zum Boxsack machen sollst, sondern weil du verstehst, dass der andere seinen Emotionen erlegen ist. Dass er dadurch schneller aufwacht, dass seine Emotion schneller verraucht. Geben sich beide gegenseitig Ohrfeigen so artet es in eine Schlägerei aus, weil die Emotionen von jedem immer nur mit Holz weiter befeuert werden. Deshalb ist Jesus auch so markant in die Geschichte eingegangen. Denn er hat diese Lehre bis zum Schluss befolgt und dadurch sind dann diverse Menschen weltweit aufgewacht. Und andere sind wieder in ihre alten Muster verfallen und haben das für ihre eigene Machtausübung ausgenutzt.
Jeder Papst, der bisher amtiert hat, konnte nicht einmal diese Lehre befolgen.
Diese Lehre zu erlernen sollte eigentlich zu seiner Ausbildung gehören, bevor er Papst werden kann. Dann würde es vermutlich die nächsten Jahrtausende keine Päpste mehr geben.
Aber da die Menschen oder Christen diese Lehre nicht ohne weiteres befolgen können, existieren nach wie vor die alten Regeln, die nun zum großen Teil auch unsere Gesetze sind.
Inwiefern weiß nun ein Christ, welcher Lehre er folgen soll, wenn noch nicht mal der Papst oder ein Priester diese Lehre überhaupt verstehen oder leben?
Eine kritische Betrachtung ist deshalb nur empfehlenswert.
Eine endgültige Definition von „ göttlicher Weisheit oder Geist Gottes“ wird uns solange wir leben vorenthalten bleiben. Wir befinden uns auf der Ebene des Suchens und Findens. Solange wir Bewohner der Erde sind, dürfen wir uns nicht anmaßen die universelle Gesamtheit zu erkennen und zu verstehen. Erst in der anderen Dimension werden wir uns im Stufenprinzip einer höheren Ebene des Wahrnehmens und Erkennens nähern.
Warum? Weil wir damit nicht umgehen können? Oder weil jemand oder etwas entschieden hat, dass wir damit nicht umgehen können?
