Kriegsverbrechen des Westens in 14 Minuten

Das tut Ganser auch nicht, und er betont das explizit.
Er schildert Tatsachen, die Schlussfolgerungen überlässt er den Zuhörern.
Ja, er belässt es bei Andeutungen und bietet keine alternative Erklärung an, ist dabei aber trotzdem alles andere als neutral. Daran, welche Schlussfolgerungen der Zuhörer zu ziehen hat, lässt er letztlich keinen Zweifel.

Vielleicht doch noch mal über Vorurteile nachdenken?
Ja, ich fürchte, ich muss meine Meinung über Eugen Drewermann überdenken. Nicht nur, dass es ihm mittlerweile offenbar egal ist, wo, bzw. mit oder bei wem er auftritt, auch einige seiner Aussagen im Gespräch mit Ken Jebsen finde ich bedenklich. Wenn er z.B. davon spricht, die USA planten einen atomaren Erstschlag, oder sich im Ukrainekonflikt völlig kritiklos auf die Seite Russlands stellt, macht mich das einigermaßen fassungslos.

Bezüglich KenFM war ich mehr als skeptisch, bis ich mir dann doch einmal eines seiner Interviews angesehen habe. Was mir auf Anhieb gefallen hat: Wenig Dazwischengequatsche, keine Zeitbeschränkung, ein gut vorbereiteter KenFM als Fragesteller - so etwas finde ich in den Öffis eher selten. Bei KenFM kann ein Drewermann eine Viertelstunde lang ohne Unterbrechung einen Gedankengang entwickeln und - oh Wunder - das ist überhaupt nicht langweilig.
Ich würde das Format "KenFM im Gespräch" auch nicht als Interview bezeichnen. Viel mehr bietet Jebsen seinen Gästen eine Plattform, um sich und ihre Thesen Vorzustellen. Die Fragen, die er stellt, dienen dann auch eher selten der Vertiefung oder gar einem in Frage stellen dessen, was gesagt wurde. Sie strukturieren eigentlich nur den Vortrag des Gesprächspartners. Das kann man mögen und Neutralität nennen, ich mag es nicht und nenne es Kritiklosigkeit.

Seither schaue ich regelmäßig bei diesem von vielen geschmähten Portal vorbei und finde so gut wie immer Lesens- oder Ansehenswertes. Vorurteil perdue.
Welche Vorurteile waren das denn, die nun perdue sind? Ich sehe, dass sich bei KenFM die Elsässers, Ulfkottes und Wisnewskis die Klinke in die Hand geben bzw. gaben, und sich dort unwidersprochen darüber auslassen können, wie wir vom Schweinestaat ausgebeutet und/oder umgebracht werden und alles besser werden würde, wenn nur endlich all die dummen und bösen Politiker durch schlaue und gute ersetzt würden. Gibt es denn auch mal Gäste, die nicht in diese Kerbe hauen und wenn ja, wie ist da die Quote? Apropos Quote - Frauen scheinen auf KenFM ziemlich unterrepräsentiert zu sein.
Der eine oder andere interessante Gast reicht mir jedenfalls noch nicht, mein sehr negatives Urteil über dieses Portal und dessen Namensgeber zu ändern.
 
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Hm.
Lüders: Bestsellerautor, tritt des öfteren in Talkshows auf. Läuft frei rum, verbreitet seine Thesen munter weiter und hat viele Fans, die sich ebenso wie er der Freiheit und bester Gesundheit erfreuen.
Ganser: Siehe Lüders.
Ich habe nicht den Eindruck, dass es ihnen schlecht geht. Von Ruin und Ausgrenzung keine Spur.
Und dass ihre teils wagemutigen Thesen Gegenwind bekommen, ist völlig normal und gehört in einer Demokratie dazu.
Na, das ist ja auch mal ne schöne Verharmlosung. Die beiden hatten Glück, schon einflussreiche Leute zu kennen bzw. einige Sicherheiten im Rücken zu haben.
Es reicht aus, sie in die Verschwörungskiste zu packen, einflussreiche Jobs zu verhindern, Wiki-Einträge zu kontrollieren, ect.
Andere Leute haben da weniger Glück. Siehe Video.

Was Negativpropaganda noch so alles bewirken kann, kann man auch mal Ken Jebsen fragen, der kürzlich noch Morddrohungen gegen seine Tochter erhielt.
 
Grundsätzlich erstmal korrekt, du wirst nicht gleich eingebuchtet, wenn du dich äußerst. Aber schau dir doch einmal das Procedere an, sobald ein nennenswertes Publikum erreicht wird. Ein paar Beispiele sind ja in den Clips enthalten.
Wie sagt man so schön: Ausnahmen bestätigen die Regel. Und warum es ausgerechnet diese paar Hansel trifft und Millionen andere nicht, über diese Hintergründe kann man nur spekulieren.
Grundsätzlich gilt:
Schau ins Netz, wie viele (auch sehr gut besuchte) Seiten es gibt, die die USA, teilweise auch die deutsche Regierung, wortwörtlich Kriegsverbrecher nennen, ihnen Staatsterrorismus vorwerfen usw usf.
Und alle, Betreiber wie Autoren und Besucher, spazieren weiter völlig ungehindert und friedlich durch die Gegend, haben nebenbei ganz normale Berufe (ausser den Hauptberuflichen VTs, die verdienen genug Geld mit Büchern und Videos).

Und wenn du noch genauer hinschaust, wirst du feststellen, dass wir zwar in keiner faktischen Diktatur leben, allerdings der Term Postdemokratie durchaus mittlerweile zutrifft.
Eine nicht-faktische Diktatur ist schlichtweg keine.
Eine Diktatur zeichnet sich (unter anderem) dadurch aus, dass sie keinerlei Kritik am System duldet. Ist im Westen wohl kaum der Fall, was schon daran zu erkennen ist, dass auch du gegen "den Westen", hier in diesem Forum schreiben kannst.
Schreib mal Regierungskritisches gegen Erdogan in einem türkischen Forum. ;)

Und wie heisst es: Wer in einer Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.
Richtig, du scheinst den Satz nur falsch zu interpretieren.
Er bedeutet, die Demokratie gegen ihre Gegner zu verteidigen statt jeden Angriff hinzunehmen (Stichwort "Wehrhafte Demokratie"). (Hat allerdings nicht zwingend mit kriegerischen Massnahmen zu tun, sondern zuerst mit politischen.)
Was passiert, wenn sich eine Demokratie nicht wehrt und ihre Gegner komplett agieren lässt, hat man an der Weimarer Republik und ihrem Nachfolgestaat gesehen.
 
Ja, ich fürchte, ich muss meine Meinung über Eugen Drewermann überdenken.
Klar. Kann ja nicht sein, dass du Vorurteile hast.
Wenn er z.B. davon spricht, die USA planten einen atomaren Erstschlag,
Wie naiv bist du? Das ist alles schon durchgerechnet. Da sitzen Psychopathen an den Hebeln der Macht, wenn dir das noch nicht bewusst sein sollte.
Ich würde das Format "KenFM im Gespräch" auch nicht als Interview bezeichnen. Viel mehr bietet Jebsen seinen Gästen eine Plattform, um sich und ihre Thesen Vorzustellen. Die Fragen, die er stellt, dienen dann auch eher selten der Vertiefung oder gar einem in Frage stellen dessen, was gesagt wurde
Das sehe ich anders. Es ist eine der wenigen Plattformen, wo Themen vertieft werden können. Allein schon durch die zur Verfügung stehende Zeit.
Sie strukturieren eigentlich nur den Vortrag des Gesprächspartners. Das kann man mögen und Neutralität nennen, ich mag es nicht und nenne es Kritiklosigkeit.
Journalismus berichtet und wertet nicht. Sonst nennt man es Kommentar.
 
Na, das ist ja auch mal ne schöne Verharmlosung. Die beiden hatten Glück, schon einflussreiche Leute zu kennen bzw. einige Sicherheiten im Rücken zu haben.
Es gibt Millionen VTs die das nicht haben, denen geht es allen genauso gut. Es ist schlichtweg im Westen kein Problem, Nestbeschmutzung zu betreiben.
Es reicht aus, sie in die Verschwörungskiste zu packen, einflussreiche Jobs zu verhindern, Wiki-Einträge zu kontrollieren, ect.
Andere Leute haben da weniger Glück. Siehe Video.
Was Negativpropaganda noch so alles bewirken kann, kann man auch mal Ken Jebsen fragen, der kürzlich noch Morddrohungen gegen seine Tochter erhielt.
Behaupten sie so. Hört sich immer spannend an. Kann auch andere Gründe geben, wenn die eigene Karriere nicht so läuft wie man es gerne hätte. ;)
 
Es gibt Millionen VTs die das nicht haben, denen geht es allen genauso gut. Es ist schlichtweg im Westen kein Problem, Nestbeschmutzung zu betreiben.
Solange sie als VT gelten, sind sie ja auch nicht gefährlich.
Behaupten sie so. Hört sich immer spannend an. Kann auch andere Gründe geben, wenn die eigene Karriere nicht so läuft wie man es gerne hätte. ;)
Lässt sich alles nachverfolgen.
Ganser und Lüders hatten bereits Karrieren. Ganser z.B. sollte Professor werden, dann wurde ihm plötzlich gekündigt, und er musste die Uni wechseln.
Inzwischen hat er ne eigene Firma und schreibt Bücher, was ihn unabhängig macht. Viele Journalisten haben diese Möglichkeiten nicht.
 
Der Unterschied in Europa ist, dass hier wenig hard power eingesetzt wird, d.h. Repressalien von Seiten des Staates, Gefängnis, Gewalt, ect.
Wie es hier läuft, hat Prof. Rainer Mausfeld ausführlich dargestellt, da braucht es keine direkte Gewalt.
Aber auch das ändert sich. Wenn ich mir die Polizeiwillkür in Stuttgart oder Hamburg ansehe, wenn ich die seltsamen Einzelheiten bestimmter Terrorattentate ansehe, die Tendenzen, die sich im Arbeitsbereich abzeichnen, wo große Willkür herrscht, bei Arbeitslosen, Rentnern...
All das ist staatlicher Druck gegen die Bevölkerung.
 
ja aber trotzdem ich DARF hier wählen und volksabstimmen und das Ergebnis und die Prozedur wird überwacht.
Natürlich gibt es alle möglichen Gruppen und Grüppchen die irgendwie versuchen zu manipulieren und die öffentliche Meinung zu manipulieren.
Auch werden bei uns im Westen kritische Journalisten erschossen, wie in Malta oder der Slowakei.
Aber, wie gesagt.
 
ja aber trotzdem ich DARF hier wählen und volksabstimmen und das Ergebnis und die Prozedur wird überwacht.
Natürlich gibt es alle möglichen Gruppen und Grüppchen die irgendwie versuchen zu manipulieren und die öffentliche Meinung zu manipulieren.
Auch werden bei uns im Westen kritische Journalisten erschossen, wie in Malta oder der Slowakei.
Aber, wie gesagt.
Was nützt es, dass wir wählen dürfen?
 
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ja aber trotzdem ich DARF hier wählen und volksabstimmen und das Ergebnis und die Prozedur wird überwacht.

Ja und dann? Was haben wir denn grad zu beobachten? Ein Landwirtschaftsminister, der mit verhaltener Zustimmung der Kanzlerin eigene Entscheidungen gegen den Koalitionspartner (i.S. Glyphosat) und im Sinne der Lobbyisten und Konzerne (in diesem Fall Monsanto) trifft, wohlgemerkt ohne Konsequenzen. Ein neuer Bundesfinanzminister Olaf Scholz der Goldman Sachs - J. Kukies als Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium! holt. Bitte? Die Mehrheit empört sich und weiter?

Civey-Umfrage Mehrheit empört über Goldman-Sachs-Banker als Staatssekretär

Insgesamt 64,9 Prozent der Deutschen bewerteten es in einer Umfrage als negativ, dass ein Goldman-Sachs-Manager nun Beamter im Finanzministerium wird. Auch von den Grünen gibt es dazu Kritik.


http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...chs-banker-als-staatssekretaer-a-1199021.html


Das ist gemeint mit Postdemokratie.

Inhalt
»Postdemokratie«: Dieser Begriff des Politikwissenschaftlers Colin Crouch wurde nach dem Erscheinen der Originalausgabe seines Buches zum Kristallisationspunkt der Debatte um Politikverdrossenheit, Sozialabbau und Privatisierung. Crouch hat dabei ein politisches System im Auge, dessen demokratische Institutionen zwar weiterhin formal existieren, das von Bürgern und Politikern aber nicht länger mit Leben gefüllt wird. Der polemische Essay, der in Italien und Großbritannien bereits als Klassiker der Gegenwartsdiagnose gilt, liegt nun endlich auch in deutscher Übersetzung vor.

Pressestimmen
»Crouch stellt den deutschen Leser vor die reizvolle Aufgabe zu prüfen, ob wir es hierzulande ebenfalls mit einer »postdemokratischen« Überlagerung politischer durch wirtschaftliche Kategorien zu tun haben.«

Claus Offe, Frankfurter Allgemeine Zeitung

http://www.suhrkamp.de/buecher/postdemokratie-colin_crouch_12540.html


Natürlich gibt es alle möglichen Gruppen und Grüppchen die irgendwie versuchen zu manipulieren und die öffentliche Meinung zu manipulieren.
Auch werden bei uns im Westen kritische Journalisten erschossen, wie in Malta oder der Slowakei.
Aber, wie gesagt.

Man, man, man Gruppen und Grüppchen, wach(t) mal auf.


Und noch eine Literaturempfehlung

Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus


Inhalt

Spätestens als Lehman Brothers im September 2008 Insolvenz anmelden mußte, hatte es für einen kurzen Moment den Anschein, als habe die letzte Stunde des Neoliberalismus geschlagen: Nachdem das Mantra vom Markt und von der Privatisierung seit den siebziger Jahren in aller Munde war, sollten nun die Regierungen eingreifen, um systemrelevante Banken zu retten. Die Kompetenz der Wirtschaftsführer stand massiv in Frage. Heute, nur drei Jahre später, bekommen die Manager wieder riesige Boni. Zur Refinanzierung der Rettungspakete werden Sozialleistungen gekürzt. Die Logik des radikalen Wettbewerbs und des unternehmerischen Selbst prägt nach wie vor unsere Mentalität.


Wie ist das möglich?


http://www.suhrkamp.de/buecher/das_...n_des_neoliberalismus-colin_crouch_42274.html
 
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