Aber ein Regime-Change im Iran ist mit den bisherigen Aktionen der USA überhaupt nicht gegeben, eher festigt das alles die Mullahs! Besser wäre es gewesen, es hätte kein Embargo und keinen Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen gegeben.
Ja, es ist ein mieses Spiel. Einerseits wird laufend Druck auf diese Länder ausgeübt und dann wieder wird kritisiert dass sie nicht liberaler sind. In Saudi Arabien werden die Extremisten beschützt und in anderen Ländern werden sie durch ständige Bedrohung an die Macht gebracht oder gehalten. Ich glaube übrigens, dass es mit Russland recht ähnlich ist. Putin macht unglaublich viel Innen-Politik über Angst vor "außen", also im Sinne von "Ich bin der starke Mann der Russland vor der Nato und dem Ausverkauf beschützt". Das Problem dabei ist: Er hat wohl nicht komplett Unrecht.
Und gerade die Geschichte Irans zeigt ja wie es laufen kann wenn ein moderater Führer gewählt wird.
Aber diese moralischen Aussagen der USA sind ja immer für die Öffentlichkeit, damit die Welt glauben soll, welch hehre Gründe die USA hat, obwohl es hoffentlich nicht mehr so viele glauben...
Es ist momentan eine wirklich interessante Situation in den USA. Man kann sagen, dass es dort drei Gruppen gibt, sowohl in der Politik wie auch Wähler betreffend:
1)
Establishment - kein so großer Unterschied zwischen Republikanern und Demokraten. Sie tun fast alles für das "Corporate America", egal ob Bush oder Clinton usw. Dazu gehören auch die Medien für die alles, u.a. auch Wahlkampf, ein gigantisches Geschäft ist.
2)
Right-Wingers - Sie sind gegen das Establishment gerichtet und das ist im Grunde eine echte Bewegung. Trump gehört eigentlich nicht mal dazu, aber er ist eben ein extremer Populist der von jener Bewegung (Steve Bannon und Finanziers) unterstützt wurde. Und das verfängt bei vielen Wählern, denn die Wut auf das Establishment ist sowohl echt wie auch gerechtfertigt.
3)
Progressives - Sie sind ebenfalls gegen das Establishment, aber von links. Bernie Sanders ist einer der bekanntesten Vertreter, aber auch Alexandria Ocasio-Cortez als junges Beispiel.
Der interessante Part ist: Trump-Wähler die in aller Regel sehr weit rechts stehen sind sich mit den "Progressives" einig was die Iran-Frage betrifft. Beide Seiten misstrauen dem Establishment. Die Trump-Jünger vertrauen zwar weitgehend Fox News und damit einem Mainstream-Netzwerk, aber gerade weil das so ist kann Fox News nicht so massiv für den Krieg trommeln wie sie es sonst wohl würden. Die haben sich so eng an Trump gebunden dass sie da aufpassen müssen. Die Progressives, und die sind wesentlich stärker als es zuerst scheinen mag, misstrauen im Grunde allen Medien. Für die ist, überspitzt gesagt, alles "Corporate America" - was aber nicht bedeutet das sie nicht gesprächsbereit sind.
Diese Kombination macht es m.A.n. eher unwahrscheinlich das die USA wirklich einen Krieg starten. Trump hat Einflüsterer die das wollen, aber dem ist nichts so wichtig wie die nächste Wahl und er hat im Grunde niemanden auf seiner Seite außer seinen "Jüngern".
Das hier,
The young Turks, ist das beste US-Nachrichten-Portal das ich kenne (sie gehören zu den "Progressives") - wünschte wir hätten sowas in Deutschland (leider nur auf englisch natürlich):