Bildungssystem in den USA

Laguz

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wo sich Fuchs und Hase eine gute Nacht wünschen
Der beste dt. Artikel den ich bisher zum Thema kenne:

Wer die Symptome und die Ursachen der Spaltung der US-Gesellschaft verwechselt, wird auch als Versöhner scheitern
https://www.nachdenkseiten.de/?p=66673

Zitat:

"(....) Auch Trump ist ja nicht die Ursache, sondern vielmehr ein Symptom der Spaltung der US-Gesellschaft. Er wurde nicht gewählt, weil er so brillant ist, sondern weil seine Amtsvorgänger und das politische Establishment das Land sozioökonomisch tief gespalten haben und keinen glaubwürdigen Ausweg aus dem neoliberalen Dilemma aufzeigen konnten und wollten, das den Menschen ihrer Perspektiven beraubt hat.

Wer das Land versöhnen will, müsste den Menschen eine Perspektive jenseits des Neoliberalismus amerikanischer Couleur bieten. Biden steht für das exakte Gegenteil. Wie kommen die Leitartikler dann auf die Idee, Biden könnte das Land versöhnen? Ganz einfach: Ihre grundsätzliche Analyse ist eine andere. Unter Versöhnung versteht man hier vor allem die Stärkung der Rechte für Frauen, Schwarze und Latinos. Dabei ignoriert man, dass der eigentliche Riss über alle Geschlechter und Rassen hinweg quer durch die sozialen Schichten, zwischen arm und reich verläuft. Diese Art der „Versöhnung“ ist ja genau der Grund, warum fast 50% der Amerikaner Trump trotz alledem gewählt haben.

Wenn Biden also wirklich zur Versöhnung beitragen wollte, müsste er seinen sozioökonomischen Kurs radikal ändern. Dass dies geschehen wird, ist auszuschließen. Und so wird der kommende Präsident Biden die US-Gesellschaft nicht versöhnen, sondern die Polarisierung und Radikalisierung vorantreiben."
Eines der größten Mankos in den USA ist auch auch deren Bildungspolitik. Da müsste dringend etwas getan werden!
Dass das Land so stark gespalten ist, liegt auch (meiner Meinung nach: vor allem!) daran, dass die Bildungsunterschiede sehr extrem sind.

In den USA gibt es über 20% Analphabeten (Quelle). Da braucht man sich auch wirklich über gar nichts mehr wundern!
Daher schnitt der Staat auch bei der PISA-Studie 2015 nicht besonders gut ab (Quelle).
 
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Hab noch zum Thema Bildung einen Artikel gefunden:
Bildungssystem: In den USA zählt nicht Begabung, sondern Geld

Auszug:

Der Skandal um Schummeleien beim Zugang zu Elite-Unis weist auf ein viel breiteres Problem: die groteske Ungleichheit bei den Bildungschancen.

Unbekannte Eheleute in den USA haben laut Anklage 6,5 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern bezahlt, um ihr Kind an einer Elite-Universität unterzubringen. Das ist mehr, als die meisten Amerikaner in ihrem Leben verdienen. Wegen dieser wahnwitzigen Summen verursacht die Affäre um Uni-Schummeleien weltweit Aufsehen - und auch deshalb, weil Prominente darin verwickelt sind. Die Schauspielerin Felicity Huffman zum Beispiel, die sich nun schuldig bekannt hat und der eine Haftstrafe droht.

Der Skandal lenkt den Blick zugleich auf das ungerechte Bildungssystem in den Vereinigten Staaten, das Reiche bevorzugt und Arme bisweilen ganz ausschließt. Dieses System wird ermöglicht und sogar gefördert von einer tief verwurzelten Lebenshaltung in diesem Land. Sie lässt sich in dem Motto zusammenfassen: me first - ich zuerst! Egoismus und Ungerechtigkeit gibt es überall auf der Welt, gewiss. Doch nirgendwo sonst wird derart zelebriert, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich sei und ein möglichst freier Markt aus Angebot und Nachfrage schon alles regeln werde.
 
Hab noch zum Thema Bildung einen Artikel gefunden:
Bildungssystem: In den USA zählt nicht Begabung, sondern Geld

Auszug:

Der Skandal um Schummeleien beim Zugang zu Elite-Unis weist auf ein viel breiteres Problem: die groteske Ungleichheit bei den Bildungschancen.

Unbekannte Eheleute in den USA haben laut Anklage 6,5 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern bezahlt, um ihr Kind an einer Elite-Universität unterzubringen. Das ist mehr, als die meisten Amerikaner in ihrem Leben verdienen. Wegen dieser wahnwitzigen Summen verursacht die Affäre um Uni-Schummeleien weltweit Aufsehen - und auch deshalb, weil Prominente darin verwickelt sind. Die Schauspielerin Felicity Huffman zum Beispiel, die sich nun schuldig bekannt hat und der eine Haftstrafe droht.

Der Skandal lenkt den Blick zugleich auf das ungerechte Bildungssystem in den Vereinigten Staaten, das Reiche bevorzugt und Arme bisweilen ganz ausschließt. Dieses System wird ermöglicht und sogar gefördert von einer tief verwurzelten Lebenshaltung in diesem Land. Sie lässt sich in dem Motto zusammenfassen: me first - ich zuerst! Egoismus und Ungerechtigkeit gibt es überall auf der Welt, gewiss. Doch nirgendwo sonst wird derart zelebriert, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich sei und ein möglichst freier Markt aus Angebot und Nachfrage schon alles regeln werde.

also sehr begabte junge Menschen werden gefördert und mit Stipendien auch an Eliteuniversitäten zum Studium zugelassen.
Viele Studenten müssen Kredite aufnehmen, um studieren zu können, und zahlen sie nach Abschluß ab.
Was mir sehr gut gefällt, ist die gründliche, intensive Ausbildung in den gewählten Fächern.
Als große Schwäche in High School - Level sehe ich die nicht vorhandene Allgemeinbildung, bereits durch die Wahlmöglichkeit der Fächer bedingt...
dadurch kann man abschließen, ohne eine Ahnung von z.B. Geschichte, Geographie zu haben ...

Analphabetismus ist in D und Ö (hier 10-20% funktionale Analphabeten) auch ein großes Problem.
 
also sehr begabte junge Menschen werden gefördert und mit Stipendien auch an Eliteuniversitäten zum Studium zugelassen.
Das ist aber die Ausnahme und nicht die Regel. Stipendien gibt es zudem auch in D. In Ö. weiß ich es nicht.
Und in D. liegen die Studiengebühren auch an sehr guten Unis wesentlich niedriger als in den USA.

Analphabetismus ist in D und Ö (hier 10-20% funktionale Analphabeten) auch ein großes Problem.
Neee, was Deutschland angeht, so wurde da in den letzten Jahren ein bisschen was aufgeholt.
Scheinbar steht Deutschland da inzw. etwas besser da (Anteil der Analphabeten: 12,1%). In Österreich sind's scheinbar noch mind. um die 17% (Quelle, in der Subline ist die Rede von einem Fünftel, also 20%), wobei ich da noch eine Erhebung der österr. Regierung gefunden habe (Quelle).
Der Unterschied im Lesevermögen beider Länder schlug sich auch bei den Ergebnissen in den PISA-Tests von 2015 nieder, bei denen im Leseverständnis (siehe 3. Spalte) deutsche Schüler auf Platz 10 landeten, während österreichische Schüler (Platz 33!) sogar schlechter abschnitten als US-Schüler (Platz 23)!
Offenbar hat man in den letzten Jahren in Deutschland das Lesevermögen bei den Schülern steigern können.

Was die durchaus größere Bildungsproblematik der USA angeht, so werden in einem Artikel die Ursachen dafür beschrieben.
 
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Was die durchaus größere Bildungsproblematik der USA angeht, so werden in einem Artikel die Ursachen dafür beschrieben.

Staatliche Schulen und Universitäten haben leider schlechteren Ruf als die Privaten Bildungseinrichtungen. Es ist schwerer, den sozialen Status zu überspringen, als in D oder in Ö.

allerdings, ich schrieb es bereits, die unkonventionellen und weniger bürokratischen Möglichkeiten, Ideen umzusetzen sind nachwievor in USA vorhanden.
 
Staatliche Schulen und Universitäten haben leider schlechteren Ruf als die Privaten Bildungseinrichtungen. Es ist schwerer, den sozialen Status zu überspringen, als in D oder in Ö.
Eben.
Aber der Ruf ist in manchen Bereichen auch zurecht schlechter, denn sie müssen mit weniger Mitteln auskommen.
 
Eben.
Aber der Ruf ist in manchen Bereichen auch zurecht schlechter, denn sie müssen mit weniger Mitteln auskommen.

also es ist ein Thema, das ich mehr differenziert betrachten würde.
Im internationalen Vergleich schneiden in Europa noch immer englische Universitäten am besten ab.
 
also es ist ein Thema, das ich mehr differenziert betrachten würde.
Im internationalen Vergleich schneiden in Europa noch immer englische Universitäten am besten ab.
Die Unis interessieren hier nicht. Es geht um die Qualität der Schulbildung für die breite Masse.
Es muss ja erst mal eine gute Qualität bei der Grundbildung gesichert sein, damit man sich weiter qualifiziern kann. Denn was will ein Analphabet, der ohnehin kein Geld hat, mit der Möglichkeit, an einer teuren Elite-Uni zu studieren?
 
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