Könnt ihr mir helfen, diesen Empathen zu verstehen?

Die ist auch authentisch, auch wenn ich zum Beispiel eine ganz andere Meinung zum neuen Krieg habe (pro Israel bin ich selber).

Generell wollte ich eben sagen, dass es gegen mein Selbstverständnis geht meine Meinung anzupassen. Ich bin nicht das Sprachrohr von irgendwem sonst. Wäre kein guter Parteisoldat.

Ehrlichkeit ist damit zum Teil auch aus meiner Sicht positiver Stolz. Und wie gesagt Authentizität.
Man verbiegt sich nicht für andere, weder aus Feigheit, noch um gut da zustehen, noch für Geld.

Ich sage nicht, dass das eine ultimative Maxime sein muss/soll. Manchmal macht es Sinn zu lügen, auch in solchen Fällen.

Der "Witz" hier war/ist, dass hier auch Eigeninteresse mit rein spielt, und darüber lüge ich ebenfalls nicht. ;)
Ich bin auch ehrlich, weil ich das umgekehrt auch von anderen hoffe (sei selbst was du in der Welt sehen willst), aber hat auch definitiv selbst bezogene Gründe. Eben dieser und weil Lügenkonstruktionen viel zu anstrengend sind.



Würde man denken, aber wenn man sich die Leute anschaut, ist die Toleranz (auch bei denen, die sich damit schmücken tolerant zu sein) häufig nicht sehr groß.



Unter Umständen mag es auch Sinn machen, in solchen Fällen ehrlich zu sein, klar.

Ging schlicht darum, dass ich trotzdem damit übereinstimme, dass es häufig besser ist zu (not)lügen, als Leute zu verletzen.

Sehe es also nicht so, dass man jedem die nackte vermeintliche "Wahrheit" reinknallen soll.



Horror, ja...
Ich bin in fast allem exakt der gleichen Meinung, außer dass ich im aktuellen Nahostkonflikt keine Stellung beziehe, sondern das Verhalten beider Seiten absolut missbillige, aber auch verstehe. Es ist einfach so, dass - wenn ich einen Hund ständig drangsaliere, ich mich nicht zu wundern brauche, wenn er mich irgendwann beißt. Allerdings möchte ich nicht, dass hier eine erneute Diskussion über das Thema entfacht wird, drum sag ich ansonsten nichts weiter dazu.
 
Werbung:
Schau, wenn ich fühle, dass sich Verachtung in mir regt, dann darf sie auf meinen Schoß und ich knuddle sie und danke ihr für ihr Da-Sein. Und dann frage ich sie, was sie geweckt hat - und weil sie sich angenommen und geliebt fühlt, kann sie mir alles bis ins Kleinste beantworten. Und so lehrt sie mich zu verstehen.
Mir fallen zum Thema Gefühle die YouTube-Videos von Safi Nidiaye ein. Und auch ihre Bücher, durch welche ich manches verstehen lernte.

 
Das hast Du sehr treffend beschrieben und so ist es auch. Ich anerkenne meine Schattenanteile, denn sie gehören zu mir und zeigen mir auch so manche Lösungen, wie ich konstruktiv mit mir und auch meiner Umwelt umgehen kann.
Ja, aus gefährlich wird wild... konstruktiv wild auf eine positive Art und weise...
Ich finde hier läuft gerade eine wahnsinnig spannende Diskussion.

Ja, auch meine Schattenanteile gehören zu mir, wollen wahrgenommen und geliebt werden.

Und hier muss sich auch manche Kirche oder christliche Gruppe an die eigene Nase fassen. Ich persönlich und wahrscheinlich viele andere Menschen tragen hier eine Erblast unseres christlichen Hintergrunds mit uns. Wenn Gefühle und Schattenseiten verboten (Du sollst nicht...) oder als "sündig" erklärt und verdrängt werden, erst dann gewinnen sie Macht (oft in der Heimlichkeit) und werden toxisch. Und 10 oder 20 Jahre später explodiert das Gemisch mit verheerenden Folgen.

Zumindest die heutigen grossen Kirchen haben hier jedoch viel dazugelernt und die Sündentheologie wird nach meiner Erfahrung dort kaum noch gepredigt.
 
Mir fallen zum Thema Gefühle die YouTube-Videos von Safi Nidiaye ein. Und auch ihre Bücher, durch welche ich manches verstehen lernte.

Ich finde es immer wieder spannend, wie verschieden Menschen mit etwas umgehen bzw. etwas verstehen.
Mein Zugang ist ein komplett anderer, für mich sind meine Gefühle eher wie meine Kinder - schon weil es mir so am leichtesten fällt, Liebe zu etwas zu empfinden. Außerdem ist für mich die Funktion der Gefühle anders. Alles dreht sich ja letztlich um die Liebe (zu jemandem oder zu etwas). Sie ist die stärkste Anziehungskraft überhaupt, man fühlt sich zu "dem Objekt der Liebe" magisch angezogen. Dazu gehören alle Arten von Zuneigung, auch Interesse.

Die anderen Gefühle zeigen mir, wie ich zu dem "Objekt der Liebe" stehe. Wenn sich mir etwas in den Weg stellt, erwacht der Zorn, er ist sozusagen die körpereigene Abrissbirne und will das Hindernis aus dem Weg räumen. Wenn etwas das "Objekt der Liebe" bedroht, erwacht die Angst, wenn sich jemand zwischen mich und einen geliebten Menschen schiebt, erwacht die Eifersucht - und und und. Da gehts einfach um Anziehungskraft und um die Kraft der Abstoßung - wenn z.B. die Angst mich drängt, von einer Bedrohung wegzukommen.

Im Grunde erklärt sich mir alles rein physikalisch und irgendwie hat es was von einem Sonnensystem, in dem sich die einzelnen Planeten (Gefühle) um die Sonne (Liebe) kreisen. Auf diese Weise kann ich es mir viel besser erklären. Auch die Kraft der Abstoßung, die für mich etwas von der dunklen Materie hat.
Es ist (für mich) wie eine Welt in mir drin, die der Welt um mich herum verblüffend ähnlich ist. Und so manche Dokumentation über das Universum hat mir eine Menge über mich selbst beigebracht - es passt immer wieder verblüffend gut.

Du siehst, es ist eine komplett andere Art des Zugangs, der für meine Art des Denkens zugeschnitten ist.
 
Ich finde hier läuft gerade eine wahnsinnig spannende Diskussion.
Total! :thumbup:

Ja, auch meine Schattenanteile gehören zu mir, wollen wahrgenommen und geliebt werden.

Und hier muss sich auch manche Kirche ode christliche Gruppe an die eigene Nase fassen. Ich persönlich und wahrscheinlich viele andere Menschen tragen hier eine Erblast unseres christlichen Hintergrunds mit uns. Wenn Gefühle und Schattenseiten verboten (Du sollst nicht...) oder als "sündig" erklärt und verdrängt werden, erst dann gewinnen sie Macht (oft in der Heimlichkeit) und werden toxisch. Und 10 oder 20 Jahre später explodiert das Gemisch mit verheerenden Folgen.

Absolut! Für mich ist "Sünde" eine reine Erfindung von Menschen - aber nicht von allen. Es gibt durchaus Naturreligionen, die mit "Sünde" nichts am Hut haben. Letztlich ist "Sünde" das Ergebnis des Übergriffs von Adam (des Menschen) durch das Einverleiben der Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse. Ohne dies gäbe es keine Sünde. Sie ist (für mich) das, was wir als "Erbsünde" kennen.
Mit Moses und seinen Geboten hab ich es sowieso nicht, wie du vermutlich weißt. Ich versteh ihn, keine Frage - er war der Ziehsohn eines Pharao und damit aufgewachsen, dass sein Vater die Gesetze über erlaubt und nicht-erlaubt "machte" (auch im Sinne von "Macht".

Zumindest die heutigen grossen Kirchen haben hier jedoch viel dazugelernt und die Sündentheologie wird nach meiner Erfahrung dort kaum noch gepredigt.
:thumbup:
 
Mein Zugang ist ein komplett anderer, für mich sind meine Gefühle eher wie meine Kinder - schon weil es mir so am leichtesten fällt, Liebe zu etwas zu empfinden. Außerdem ist für mich die Funktion der Gefühle anders. Alles dreht sich ja letztlich um die Liebe (zu jemandem oder zu etwas). Sie ist die stärkste Anziehungskraft überhaupt, man fühlt sich zu "dem Objekt der Liebe" magisch angezogen. Dazu gehören alle Arten von Zuneigung, auch Interesse.
Es ist so schön zu beobachten, wie das Räderwerk des Lebens Einzug genießen darf, wenn ein Jeder seinen Beitrag dazu leistet, leisten darf. Bin hin und weg, weil das Gefühl ist alles, was uns bestimmt, es ist das stärkste Ding, was existiert. Nichts bewegt uns so stark, wie das Gefühl. Daher > Chapeau! @Drebberwocky :thumbup:
 
Und wichtig:
Ich achte bewusst darauf, dass ich "für mich" schreibe - ich rede niemandem in seinen Glauben rein. Aber für mich hat sich ganz klar gezeigt, dass - wenn man "Liebe lebt", man kein einziges dieser Gebote braucht. Außerdem darf man dann auch mal lügen und seine Eltern auch mal Sch*** finden. Es passiert ja sowieso, es ist menschlich und völlig natürlich, das nu als Sünde zu deklarieren ist (für mich) so überflüssig wie ein Geschwür am Poppes. Und wie bei Hämorrhoiden wird nichts besser durch sie, nur schmerzhafter.
 
Werbung:
Zurück
Oben