Also: Religionen haben grundsätzlich immer hygienischen Charakter. Und das wissen viele nicht, bzw. machen sie sich keinen Gedanken darüber. Hygiene findet nicht nur körperlich statt, sondern Hygiene gibt es auch im sozialen Bereich. Und gerade darauf, auf die Hygiene im sozialen Bereich, sollten sich meines Erachtens in dieser unserer modernen Zeit die Religionen drauf beschränken.
Fakt ist, daß sich das gesamte sexuelle Empfinden des Mannes verändert, wenn er beschnitten ist. Das gesamte Gespür für das Körperinnere wird verändert, wenn der empfindlichste Teil des sexuellen Organs, das nach aussen dringt, freigelegt wird und der Luft und der Reibung an der Kleidung ausgesetzt wird. So werden Männer unempfindlicher für ihr eigenes Gefühl gemacht. Warum auch immer eine Religion das wollte. (Man muß da in der Religionsbetrachtung auf den Vorreiter der westlichen "modernen" Religionen zurückgreifen, den Animismus, um zu verstehen, was da "wegoperiert" werden sollte. In der Zeit des Animismus, einer Naturreligion, die keinen einen Gott kannte, hatte die Sexualität zwischen Mann und Frau religiöse Bedeutung, dem Tantra im Yoga ähnlich. Und gerade dagegen entwickelte sich das Judentum, das die Schöpferkraft des Menschen nicht in seiner Geschlechtlichkeit (im Yoga die Kundalini-Kraft), sondern im Geist und in Gott sah. Und ausserdem gerne die Frau unterdrücken wollte, weil sie ja gefühlsabhängig sei, und der Mann dem Gott zugetaner und näher an ihm dran.)
In Zeiten und Gegenden, in denen Wasser rar ist und Sand vorherrscht, kann es natürlich ausserdem sein, daß sich Entzündungen bilden aufgrund mangelnder Hygiene. Und zwar bei Männern und bei Frauen gleichermassen - wobei ich mich immer wieder ärgere über Kommentare wie auf Seite 2 gelesen, daß Männer eine schlampigere Hygiene betrieben als Frauen - man muß mal an mancher Frau riechen an dieser Stelle da und fällt geradezu um, also das ist doch... Mumpitz zu denken, es sei aus hygienischen Gründen heute noch nötig, eine Beschneidung durchzuführen.
Und dann eben der zweifelsohne gegebene Tatbestand der Körperverletzung bei Kindern. Ich sag immer so: stell Dir einfach mal vor, Du wärest Gott selber und stell Dir einfach mal vor, Du hättest noch Deinen Kinderglauben und dächtest, Gott sei im Himmel und flöge über die Erde. Von dort oben blickt er herab und sieht was? Daß Erwachsene ihren gerade geborenen Kindern ein Stück vom Körper abschneiden. Vielleicht kommst Du dann auch auf den Gedanken, die Erde besser sofort zu vernichten, denn offensichtlich haben die Menschen den irrigen Glauben, daß die Schöpfung, so wie sie ist, nicht ausreichend ist und daß an ihr herumoperiert werden muß.
Von daher meine Meinung: so wie man es kann, soll man es verbieten und unterbinden, daß Kinder unnötig verstümmelt werden.
Und da nun Religionen als Begründungen vorzuschieben - das ist wirklich unvorstellbar.
lg