Kann man sich auf die Astrologie wirklich verlassen?

Projektive Testverfahren (der Rohrschach-Test wird doch seit Ewigkeiten nicht mehr verwendet, der ist eine Lachnummer) sind generell mit Vorsicht zu genießen - das weiß aber jeder Testende und zur Diagnosefindung wird stets eine ganze Batterie von unterschiedlichen Testverfahren herangezogen.
Psychiatrische Diagnosen sind mit Vorsicht zu genießen und werden in der Regel entsprechend vage gehalten (man ist sich des damit ggfs. verbunden Nocebos absolut bewußt).
Da Deine Partnerin klinische Psychiologin ist, bist Du sicherlich mit diesem Prozedere vertraut und hast Einblicke in die komplexe psychologische Forschung.
Da muss ich Deine idealistische Weltsicht enttäuschen ... Rohrschach ist hier Alltag in der klinischen Testung (und nicht der Beliebigkeit der klinischen PsychologInnen unterstellt, ob sie's nutzen oder nicht), freilich in Kombination mit anderen, aber auch mehrheitlich projektiven Testverfahren, und das Ergebnis ist ein "Diagnostischer Befund", der zu den Akten kommt und unter anderem bei Entscheidungen von Jugendamt, Gerichten etc. mitbewertet wird, in der Regel ohne weiteres Ansehen der Person. Freilich formulieren verantwortlichere Ps. da entsprechend schwammig (da könnten die Astrologen lernen davon *g*), aber ich kenne auch andere, die da Sachen reinschreiben, dass sich mir die Zehennägel aufrollen. Mit Forschung hat da keiner was am Hut, die sind größtenteils Praktiker mit einer eindeutigen Priorität auf "Meine Erfahrung sagt ..." und großem Misstrauen gegenüber "den Theoretikern" (mit wenigen Ausnahmen), ausbildungsmäßig sind die, vor allem in den Bereichen Psychotherapie, eine kunterbunte Mischung ... und vor allem personell krass unterbesetzt, was einen entsprechenden Alltag zur Folge hat. Zwei Fortbildungstage im Jahr, einmal monatlich Gruppensupervision, der Rest ist freiwillig und selbst zu zahlen. "Die Meine" löhnt nicht wenig für regelmäßige persönliche Supervision und Weiterbildung, hat allerdings nebenbei auch noch eine psychotherapeutische Praxis. Und das ist kein Sonderfall, ich hab den Überblick über vier psychiatrische Kliniken, und da verhält es sich durchaus ähnlich.
 
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Da muss ich Deine idealistische Weltsicht enttäuschen ... Rohrschach ist hier Alltag in der klinischen Testung (und nicht der Beliebigkeit der klinischen PsychologInnen unterstellt, ob sie's nutzen oder nicht), freilich in Kombination mit anderen, aber auch mehrheitlich projektiven Testverfahren, und das Ergebnis ist ein "Diagnostischer Befund", der zu den Akten kommt und unter anderem bei Entscheidungen von Jugendamt, Gerichten etc. mitbewertet wird, in der Regel ohne weiteres Ansehen der Person. Freilich formulieren verantwortlichere Ps. da entsprechend schwammig (da könnten die Astrologen lernen davon *g*), aber ich kenne auch andere, die da Sachen reinschreiben, dass sich mir die Zehennägel aufrollen. Mit Forschung hat da keiner was am Hut, die sind größtenteils Praktiker mit einer eindeutigen Priorität auf "Meine Erfahrung sagt ..." und großem Misstrauen gegenüber "den Theoretikern" (mit wenigen Ausnahmen), ausbildungsmäßig sind die, vor allem in den Bereichen Psychotherapie, eine kunterbunte Mischung ... und vor allem personell krass unterbesetzt, was einen entsprechenden Alltag zur Folge hat. Zwei Fortbildungstage im Jahr, einmal monatlich Gruppensupervision, der Rest ist freiwillig und selbst zu zahlen. "Die Meine" löhnt nicht wenig für regelmäßige persönliche Supervision und Weiterbildung, hat allerdings nebenbei auch noch eine psychotherapeutische Praxis. Und das ist kein Sonderfall, ich hab den Überblick über vier psychiatrische Kliniken, und da verhält es sich durchaus ähnlich.

OMG ...

Ich sehe, Du lebst in Österreich - scheinbar herrschen dort therapeutisch andere Verhältnisse als wie ich sie aus Deutschland kenne.
Ich weiß, daß es auch in Deutschland große Unterschiede gibt, aber so etwas habe ich (außer bei einem Beispiel) noch nie vernommen.

Die kognitive VT hat sich in fast allen psychiatrischen Kliniken in NRW eh durchgesetzt, in vielen wird bereits der systemische Ansatz (http://de.wikipedia.org/wiki/Systemische_Therapie) eingeführt (obwohl er bislang "nur" anerkannt wird).
Die (gute) Folge davon ist, daß streng wissenschaftsorientiert gearbeitet wird, Fortbildungen (mehrere Wochen im Jahr) die Regel sind und täglich mindestens eine Stunde Besprechungszeit im Gesamtteam einer Station, neben Supervisionen und Fallbesprechungen in regelmäßigen Abständen usw. die Regel sind (es gibt mehrere Supervisionsformen - Einzelsupervision, Teamsupervision, therapeutische Supervision).

Psychoanalytisch/ tiefenpsychologisch arbeitende Therapeuten werden nicht mehr gesucht (zumindest in NRW, soweit ich informiert bin).
Ich vermute, es ist nur ein Frage der Zeit, wann der Paradigmenwechsel diesbzgl. abgeschlossen ist (wobei ich befürchte, daß es bei euch noch länger dauern könnte ... ).
 
Kein einziges Messergebnis macht Sinn, ohne dass es gedeutet wird. Erst recht schwammig ;-)

für die, die es abmessen schon. auch nur, um zu bestätigen, daß x und y größenmäßig tatsächlich, wahrhaftig, nach beinahe wissenschaftlichen Kriterien unterschiedlich sind. x 157, y 190. schwarz auf weiß. ;-)
 
Psychoanalytisch/ tiefenpsychologisch arbeitende Therapeuten werden nicht mehr gesucht (zumindest in NRW, soweit ich informiert bin).
Ich vermute, es ist nur ein Frage der Zeit, wann der Paradigmenwechsel diesbzgl. abgeschlossen ist (wobei ich befürchte, daß es bei euch noch länger dauern könnte ... ).
Ach, da gibt es ganz unterschiedliche Szenarien. In Graz waren wir zum Beispiel bei den Pionieren der extramuralen Therapie dabei ... und an der MedUni Graz wurde gerade ein Lehrstuhl für medizinische Psychologie "aus Kostengründen" abgeschafft und vom Psychiatrie-Lehrstuhl inhaliert ... es gibt im Bereich der privat arbeitenden PraktikerInnen eine rasch wachsende Zahl von systemisch Arbeitenden, und im klinischen Bereich schleicht sich das subversiv ein ... in der Station meiner Partnerin haben sie's immerhin schon geschafft, für ihre Teamsupervisionen einen Systemiker zu engagieren. Wenn allerdings, was immer wieder mal der Fall ist, in Graz M.v.Kibed oder G. Schmidt Seminare halten, treffe ich fast ausschließlich frei Praktizierende. Wobei wir in Graz mit ApSys immerhin eines der Lehr- und Verbreitungszentren für systemische Verfahren in Österreich haben ...
 
Bei sectio notieren wir das. (Wir von der Anästhesie) Das geschieht im Narkoseprotokoll.
Das Narkoseprotokoll hat eine Skalierung in 5 Minutenschritten. Schon daher ist minütlich nicht möglich, es sei denn, man schreibt es aus, was aber faktisch kaum geschieht.
Ah, ok. Wobei ein Kaiserschnitt ja eher die Ausnahme ist.

polarfuchs schrieb:
Zusätzlich sagen es manche Gynäkologen an, manche nicht, oder nicht immer. Wenn, dann richtet man sich danach, schaut selber auf die/eine Uhr, wenn man nicht gerade besseres zu tun hat, oder schätzt eben im Nachhinein.
Auch ne Möglichkeit.

polarfuchs schrieb:
Keine Ahnung, wie groß die Streuung sein darf, dass es theoretisch astrologisch relevant wird.
Um festzustellen, in welchem Zeichen ein Planet steht, reicht der Geburtstag. Bis auf den Mond ist die Rotationsgeschwindigkeit der Planeten sehr gering. Die Sonne legt im statistischen Mittel 1° pro Tag zurück, der Mond 13°.
Die genaue GZ kommt ins Spiel, um den Aszendenten und mit ihm die anderen 11 Häuser zu ermitteln. Der AC läuft in 24 Std einmal durch den gesamten Tierkreis, wobei einige Zeichen schneller aufsteigen als andere. Die GZ legt also die Häuser fest- und damit die Lage der Planeten in ihnen.

Auch da muss die GZ nicht zwingend genau sein, es sei denn, ein Planet steht an der Grenze eines Hauses. Der erfahrene Astrologe weiß, dass die GZ nicht immer ganz genau ist, also läßt er die Deutung dieses grenzigen Planetens erstmal offen.

Beispiel:
Jemand hat Mars (ein Übeltäter) rein rechnerisch ganz am Ende des 7. Hauses stehen, er könnte sich aber auch im 8. Haus befinden.

Was bedeuten die Häuser? Die Häuser sind Lebensbereiche; ein Planet, der in einem Haus steht, aktiviert dieses Haus, dh dieser Lebensbereich ist für den Horoskopeigner wichtig. Und zwar auf die Art und Weise, die dem Planeten entspricht.

1. Haus: die Persönlichkeit, wie ich mich selber finde, wie ich bei anderen ankomme
2. Haus: das Vermögen, wie gehe ich mit Geld und Besitz um, welches Vermögen (handwerkliches Geschick) habe ich
3. Haus: Sprache, Kommunikation, Lernen, die Geschwister, wer ist so ähnlich wie ich
4. Haus: die Herkunft, die Heimat, das Zuhause, wo bin ich heimisch, welches Verhältnis habe ich zur Familie und zu den Eltern
5. Haus: Sex, Kinder, Künstler, wie wirkt meine Ausstrahlung beim Sex, als Lehrer, Erzieher, auf der Bühne
6. Haus: körperliche Leistungsfähigkeit, Gesundheit (Krankheit), wie füge ich mich sinnvoll in einen Gesamtorganismus (Team, Gesellschaft) ein
7. Haus: Partnerschaft, Ehe, wie verträglich bin ich meinem Partner gegenüber
8. Haus: Zeit und Tod, wie erlebe ich das Vergehen von Zeit und an welche Grenzen stosse ich dabei
9: Haus: Gott, Glauben, Weltbild, wie ich zum Ereignisverlauf meines Lebens stehe
10. Haus: Beruf, Arbeit, Ruf, wie ich mir ein öffentliches Ansehen erschaffe
11. Haus: Freundschaft, wie ich Freunde wähle und finde
12. Haus: Tagträume, Phantasien, wie ich mir alles erträume, was ich nicht erlebe (oder erleben will)

Sonne- aufmerksam
Mond- kindlich-naiv
Merkur- intellektuell
Venus- liebevoll
Mars- aggressiv
Jupiter- optimistisch
Saturn- zwanghaft
Uranus- prüfend, rebellisch
Neptun- schlafwandlerisch
Pluto- selbstzerstörerisch

Der Astrologe wird dem HE gut zuhören, spricht er über das 7. Haus? Dann wird er Dinge sagen wie: mein Partner nervt, es gibt dauernd Streit, ich mache Schluß usw. Oder spricht der HE über das 8. Haus? Motto: Das Leben ist sinnlos, ich bin niedergeschlagen, was soll ich nur tun usw.
Spricht er über das 8. Haus, wird die Geburtszeit entsprechend korrigiert, da sich Mars offensichtlich dort befindet.

Ich betone ausdrücklich, dass dies hier keine astrologische Deutung ist.
Es ist nur eine Kurzfassung zur Veranschaulichung für den Laien.


polarfuchs schrieb:
Astrologie ist ja eine Jahrhunderte vllt. Jahrtausende alte ... naja Angelegenheit. Ich frage mich ja, wie das im Jahre 200 in Ägypten mit der minütlichen Feststellung geklappt hat und was wird aus der Astrologie, wenn in mittelfristiger Zukunft ein Großteil der Menschen nicht auf der Erde, sondern auf besiedelten Planeten, in Raumschiffen etc. zur Welt kommt? Dürfte das Ende der Astrologie werden, oder? Schade aber auch.
Keine Ahnung, wie die das gemacht haben. Sonnenuhr? Naja, ist nachts schlecht. *lol
Die Frage nach besiedelten Planeten im All kam mir auch schon. Es würde ganz sicher eine neue Astrologie entstehen, gemäss der im System vorhandenen Planeten. In Raumschiffen? Das würde schwierig.



Ah, Sheldon. Ich liebe ihn.
Aber da irrt er- die Tierkreiszeichen verdanken ihre Namen bestimmten Sternbildern, haben aber ansonsten nichts mit ihnen zu tun.
 
Wenn der Zeitpunkt minütlich sein muss, warum eigentlich nicht der Ort per GPS bestimmt? Berlin ist größer, als Oberunterursel, oder nicht?
Die Lage der Häuser verändert sich dadurch kaum, polarfuchs- die der Planeten sowieso nicht.

Wenn es nach mir ginge, würden alle Daten so genau wie möglich erfasst.
Der Gynäkologe steht mit einer Funkuhr neben der Gebärenden, der Ort wird per GPS bestimmt.

Und trotzdem käme es zu grenzig stehenden Planeten- und sei es im Sekundenbereich (Gradsekunde).
 
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OMG ...

Ich sehe, Du lebst in Österreich - scheinbar herrschen dort therapeutisch andere Verhältnisse als wie ich sie aus Deutschland kenne.
Wollte da auch noch eines anmerken ... bei allen kritischen Anmerkungen zur Realität, die ich hier beobachten kann, leisten die durchwegs sehr gute Arbeit, über alle theoretischen Erwägungen hinweg. Dass der Nachholbedarf groß ist, liegt auf der Hand ... allein der Umstand, dass es sich da eine von drei (!) Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie (meines Wissens, würde mich sehr gern eines Besseren belehren lassen) in ganz Österreich handelt, spricht an sich ja schon Bände ...
 
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