Kann Kritik auch Liebe sein?

Man müsste wahrscheinlich zunächst eh ersteinmal Liebe und dann nochmals gesondert Kritik definieren, um den Mengenschnitt auszumachen. Problematisch dürfte nur sein, dass es für jedes Beispiel wahrscheinlich mindestens ein Gegenbeispiel gibt, welches die aktuelle Feststellung wieder ausser Kraft setzt. :ROFLMAO:
(y)
Somit kann der Thread geschlossen werden :ROFLMAO:
 
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Liebe in diesem beschriebenen Fall ist:

– nichts zu tun, als zu lieben: z.B. das Kind in Liebe einhüllen (ist wärmend, schützend)
– liebend zu spüren: muss so sein, egal was geschieht
– liebend das später kranke Kind gesund pflegen (um der Erfahrung willen)
– liebend zu spüren: dieses Kind kann das


Klar, das wird in unserer das Licht verherrlichenden Kultur als dumm abgestempelt.
Aber ist es das?

Das alles kann, könnte... aus und in Liebe geschehen, es könnte aber genau so gut Gleichgültigkeit, Sadismus, SchwarzePädagogik, Konfliktunfähigkeit, Ignoranz usw.... sein.

Zudem könnte das, was Loop schilderte aber genau so gut tatsächlich aus und in Liebe geschehen, eben aus Schutz, aus Selbstachtung (denn ein Krankes Kind muss hinterher nicht nur versorgt werden sondern ist auch ansteckend zuweilen...), aus Fürsorge, weil man nicht möchte, dass das Kind an der Kälte leidet usw...

Insofern erschliesst sich mir deine Engstirnigkeit an dieser Stelle nicht.
 
Solange es Menschen gibt, die die Kunst in seinen Werken erkennen, bleibt er für diese stets ein Künstler.
Sie liegt allein im Auge des Betrachters. Es ist also keine objektive Wahrheit.
Ist der Unterschied zwischen Objektiv und Subjektiv so wichtig für dich? Trenne für dich, nicht für andere!
 
Kritik gibt es ja nicht nur als negatives Feedback sondern durchaus auch als positives

Die Kritik selbst - oft sogar erbeten- muss dann allerdings nicht angenommen werden. Sie kann und darf aber von dem, der kritisiert wird, reflektiert werden
Es dreht sich hier im Thread vieles im Kreis:
Seitens des Kritikers gibt es zwei Ansichten: Einer meint, der Kritiker könne deshalb nicht lieben, ein anderer sieht es sehr wohl so.
Die gegenüber liegende Seite ist der Kritisierte: Dieser kann die Kritik ablehnen oder annehmen.

So ergeben sich zwischen dem Kritiker und dem Kritisierten vier Möglichkeiten:
Der Kritiker stößt auch einen ablehnenden Kritisierten oder auf einen annehmenden.
Der Kritisierte stößt auf einen liebenden Kritiker oder auf einen selbstsüchtigen.

Diese vier Möglichkeiten können auf einen Fatalismus st0ßen, wenn z.B. die Ansicht besteht, Kritik sei immer ohne Liebe und der Kritisierte wäre dann das Opfer.

Das Bild kann sich aber noch weiter differenzieren, nämlich die Kritik kann ja auch erwünscht sein. Hierbei kann der Erbetende dann auf einen jener beiden Kritiker stoßen. Dann kann der Erwünschende die Kritik annehmen oder auch nicht.
Es ist mir gar nicht klar, wie viele Möglichkeiten aus diesem Bild sich ergeben lassen können, denn der Kritik Erwünschende kann die Kritik des (scheinbar) nicht liebenden Kritikers vielleicht erst sehr viel später wertschätzen lernen, eine als ihn förderliche erkennen und diesen nun als einen liebenden betrachten.

Damit gäbe es jedenfalls noch mehr Möglichkeiten als nur vier.
Gibt's denn vielleicht noch mehr Möglichkeiten,Verbindungen und Querverbindungen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für mich stellt es sich so dar,
dass Kritik und Liebe nebeneinander sein können.
Und gleichzeitig.

Und in der Natur des Menschen liegt,
dass er noch mehr Geisteskräfte und
Eigenschaften gleichzeitig zum Ausdruck
bringen kann.

Die grössere Herausforderung in der
Wirklichkeit ist, das ich immer in Teilen
unbewusst bin und Blockaden und
Ängste habe.

Wenn ich somit etwas tue, wie bewusst
Liebe und Kritik einsetzen, so sind darin
sowohl Angst wie Blockaden ebenso
enthalten.

Das ist wie das babylonische Sprachgewirr,
nur in jedem von uns selbst.

Zudem haben wir ein bevorzugtes
Reiz-Reaktions-Muster.

Und das ist noch lange nicht Alles.

Deshalb sind Einteilungen in 2, 3 oder 4
Möglichkeiten kaum hilfreich, es sei denn
ich bin mir über die bei weitem zu grobe
Etikettierung im Klaren.
 
Aber wenn ich mein Kind Arsen essen lassen würde, dann kann ich beim besten Willen nicht mehr esoterisch argumentieren.

Ich empfinde solche Argumente mittlerweile als extrem zerstörerisch und trennend.

Ein Thema an einem Punkt so zu verschärfen,
durch eine völlig unrealistische Behauptung
zerstört jedwede (minimale) Diskussionskultur.

Alltagssituationen mit lebensbedrohlichen Notfällen zu vergleichen ...
und daraus Schlüsse ziehen wollen?
Meinen, das wär ein Argument?

Und obendrein noch so künstlich konstruiert?

Wo sind wir eigentlich?
 
......
Wenn ich somit etwas tue, wie bewusst
Liebe und Kritik einsetzen, so sind darin
sowohl Angst wie Blockaden ebenso
enthalten..

Du generallisierst ziemlich, finde ich.
Wenn ich liebe, können Angst oder Blockaden mitspielen, müssen nicht.
Wenn jemand mich kritisiert, können bei ihm Angst oder Blockaden mitspielen, müssen nicht.

Und sogar wenn bei ihm Angst/Blockaden mitspielen - kann es dennoch liebevoll gemeint sein und bei mir auch so ankommen.
Wenn jemand Alkoholiker ist - ist es dann nicht Liebe, ihn auf darauf aufmerksam zu machen, ihn zu warnen, zu "kritisieren"?
Wenn jemand seine Gesundheit ruiniert (wodurch jetzt auch immer) - ist es dann nicht Liebe und Fürsorge, ihn darauf hinzuweisen?
Wenn jemand eine Krise hat, die eine drohende Obdachlosigkeit zur Folge haben könnte - werden die Verwandten, Kinder, Eltern dann nicht aus lauter Fürsorge und Liebe "kritisieren" - einfach, um das Leben des Betreffenden zu schützen zu versuchen?

Für mich spielt die Motivation weit mehr eine Rolle, als das Kritisieren selber.
Und über die Motivation kann sich nur jeder selber ins Klare kommen.
Es ist selten, dass ich dem anderen sagen könnte: "Deine Motivation ist nicht in Ordnung."
Es ist schon schwer genug, sich über die eigene im Klaren zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Nicht für alles muss die Liebe herhalten, die keine ist.

Ich finde es wird der Liebe viel zu viel aufgehalst.

Alle anderen Geisteskräfte und Fähigkeiten, Fertigkeiten
wie Wiesheit, Wissen, Erfahrung, Licht, Glauben, Klarheit ...
um nur einige zu nennen ...
sind doch wertvoll und es ist gut, all das einzusetzen.

Es ist gut, auch Liebe zu haben, klar.

Für mich klingt es häufig so, dass im Namen der "Liebe" ein Freibrief ausgestellt wird für alles, was man am anderen ändern möchte.
Und am Schlimmsten sind die, die es ja immer nur gut meinen :cautious:. Gut für wen, fragt sich?

Liebe muss z.B. auch nicht in der üblichen Fangfrage nach
Extremsituationen oder Notfällen herhalten.

Um ein Kind zu retten reicht der ganz normale Überlebenstrieb
aka Instinkt und ein – wenigstens in grossen Teilen – gesunder Egoismus.

Dass ich dann dankbar bin und Liebe fühle, ist eine logische Folge,
aber nicht das Werkzeug, um die Situation zu meistern.
 


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