Ohne heftige Intoleranz würden Verschwörungstheorien nicht funktionieren, denn sie basieren darauf, dass man nicht hinterfragt, sondern einfach nur glaubt - und deshalb ist kritisches Denken, gar skeptisches Denken nicht erwünscht.
Die allermeisten Menschen sind schon mal temporär auf Fakes und Hoaxe reingefallen und normalerweise lernt man daraus, wird vorsichtiger, welchen Bullshit man unreflektiert glaubt - manchmal jedoch klappt das nicht.
Hier sind die Faktoren recht gut aufgelistet:
https://scilogs.spektrum.de/gedanke...theorien-der-fundamentale-attributionsfehler/
Es läuft also immer gleich ab, es geht um einen fundamentalen Attributionsfehler.
Man muß sich als "Opfer" fühlen, es gibt ein"wir" und ein "sie", die Gruppe der jeweiligen Gegner muß einem "Dämonenstereotyp" entsprechen (besonders erschreckend finde ich, dass es u.a. immer noch die Juden sind, die in solch eine Rolle rutschen, neben Großkapital, Regierung, Islam usw.), und "Empörung" (hohe Emotionalität) gehört natürlich dazu, weil gefühlt moralische Werte und/ oder Besitztümer angegriffen werden.
Hier im Forum (wie in allen sozialen Netzwerken) findest du zusätzlich:
Deshalb setzen sie auf ein ständiges Trommelfeuer von immer neuen empörenden „Enthüllungen“. Die Menschen werden sich nach einiger Zeit nur an das erinnern, was sie tatsächlich interessiert hat. Alles übrige vergessen sie schnell. Auf den Wahrheitsgehalt kommt es dabei nicht an.
(Quelle s.o.)
Dass die Verschwörungsgläubigen selbst benutzt werden, ist ihnen nicht mehr klar, es wird ihnen auch nicht klar werden - je mehr man argumentiert, Fakten auflistet, an Vernunft und Logik appeliert usw. desto stärker ist die Reaktanz.
Esoterik ist so anfällig für den Verschwörungsbullshit, weil beides so seicht und genehm "runtergeht", man sein Gehirn nicht bemühen muß, nichts validieren muß - eine einfach strukturierte, gefühlt durchschaubare, klar polarisierte Welt halt.