Jan Van Helsing

Hallo prema

Vielleicht war ich etwas zu vorschnell mit meiner Meinung. Aber deine fehlenden Zweifel an den "Protokollen" und dann noch das von dir erwähnte Buch, bei dem der Autor offensichtlich auch noch von Jan van Helsing abgeschrieben hat, ließen in mir den Verdacht aufkommen, dass du mit Leuten wie Jan van Helsing sympathisieren könntest.

Ich habe bei dir das Gefühl, du bewegst dich in einem ziemlich bunt schimmernden spirituellem Umfeld, von dem ich allerdings annehme, dass es eine Sackgasse ist. Wie stehst du übrigens zu Sai Baba? Ich habe übrigens mit Sai Baba auch sehr große Probleme. Einerseits wegen seiner "Heiligen Asche" (alter Taschenspielertrick) und andererseits wegen seiner offensichtlichen Kinderschändungen.
 
Werbung:
Hallo prema

Zitat von opti: Und ich wette, die Illuminaten werden genau in dem Sinne beschrieben, wie sie immer wieder von den Rechtsradikalen dargestellt werden, nämlich als die bösen Juden.

Zitat von prema: Hier hast du falsch getippt, somit hättest du deine Wette verloren!

Zitat von opti: Aber weil du dich so gut mit den Illuminaten auszukennen scheinst, wüßte ich doch zu gerne, wer denn eigentlich die Illuminaten wirklich sind.

Zitat von prema: wenn du auf das hinaus willst, ob ich glaube, dass es sich bei den Illuminaten um Juden handelt, kann ich dir nur dass sagen, soviel ich weiß, waren keine Juden dabei!

Soweit unsere alte Diskussion. Es ging im wesentlichen um die Frage, wen Coralf mit dem Begriff "Illuminaten" meint. Ich habe mir gerade das Kapitel 7 von Jan Helsing durchgelesen, von dem ich noch berichten werde, in dem es um den Begründer des bayrischen Illuminatenordens, Adam Weishaupt, geht. Nebenbei gesagt, hatte ich wieder das Gefühl, hier schreibt jemand, der zwar phantasiebegabt ist, aber gleichzeitig recht naiver Schmierenkommödiant, der selbst vor den übelsten Verleumdungen nicht zurück schreckt.

So behauptet Jan van Helsing, der Illuminatenorden, auf deren Ziele und Motive er selber übrigens kaum eingeht, hätten ein Dokument herausgegeben, welches sich "Das neue Testament Satans" nennt. Dieses stimme inhaltlich mit den "Protokollen der Weisen von Zion" überein, allerdings soll in dem Dokument das Wort "Jude" durch "Illuminaten" ausgetauscht worden sein. Das ist natürlich völliger Unsinn und ist nichts anderes als rechtsradikale Propaganda.

Ausserdem zitiert er im gleichen Kapitel den Autor Coralf (Maitreya, der kommende Weltlehrer), der genau so unvoreingenommen die "Protokolle" zitiert. Und wenn Coralf von den Illuminaten spricht, so meint er niemanden anders als die Juden. Davon bin ich jedenfalls überzeugt. Oder sage mir bitte, wen Coralf mit den Illuminaten meint. Er wird sich ja wohl etwas dabei gedacht haben, wenn er so etwas schreibt. Und warum schreibt er ausgerechnet bei Jan van Helsing mit seinen rechtsradikalen Ansichten ab?
 
Im siebten Kapitel seines Buches beschäftigt Jan van Helsing sich mit dem Begründer der Illuminaten, Adam Weishaupt. Zumindest gibt er vor, sich mit Adam Weishaupt zu beschäftigen. In Wirklichkeit breitet er fast über 3/4 des Kapitels die "Protokolle der Weisen von Zion" aus, einer antisemitischen Fälschung, und unterstellt Adam Weishaupt er hätte ein Dokument entworfen, das "Testament des Satans" welches inhaltlich mit den "Protokollen" identisch ist, und welches die Ziele der Illuminaten darstellt.

Mit anderen Worten, er geht nur mit zwei, drei Sätzen auf die Motive und Ziele der Illuminaten, einem bayrischen Geheimorden, der sich der Aufklärung verschrieben hatte, ein, und unterstellt ihnen die übelsten Motive. So sei es das Ziel der Illuminaten, persönliche und völkische Gegensätze, Rassen- und Glaubenshass in Europa zu schüren, in allen Erdteilen Streit, Hass und Feindschaft zu säen, Hunger und Entbehrungen, Kriege und Seuchen zu verbreiten und alle möglichen anderen Schandtaten zu betreiben, damit die Illuminaten die Weltherrschaft erringen können.

Dabei ist von vornherein klar, wer diese Illuminaten sind. Das hat er bereits in den vorhergehenden Kapiteln ausführlich beschrieben. Es sind schlicht und einfach die Juden. Einer dieser oberbösen Juden ist in Jan van Helsings Augen offensichtlich der Bankier Mayer Amschel Rothschild. Den zehrt er gewissermaßen immer wieder durch das ganze Buch, wenn es darum geht, die Schandtaten der Juden aufzuzählen.

So soll es auch Rothschild gewesen sein, der Weishaupt den Auftrag gab, den geheimen Illuminatenorden zu gründen. Das ist natürlich völliger Unsinn. Professor Weishaupt hatte es bestimmt nicht nötig, sich von irgendjemandem den Auftrag zur Gründung des Illuminatenordens geben zu lassen. Weishaupt war selber über die herrschenden Zustände seiner Zeit so empört, dass er den Illuminatenorden gründete. Dazu bedurfte es keines Rothschilds.

Ich habe eben ein wenig über Rothschild gelesen, dabei ist mir folgende Information über den Weg gelaufen, die ich einmal hier einfügen möchte. Es zeigt, wie so manch einer zu seinem Geld gekommen ist:

Wilhelm I. (1743–1821), seit 1803 Kurfürst von Hessen-Kassel, war einer der reichsten Herrscher Europas und auch einer der wichtigsten Geldverleiher auf dem Kontinent (sein Vater, Friedrich II Landgraf von Hessen-Kassel, legte diesen Grundstein durch Vermietung von Untertanen als Söldner an andere europäische Herrscher).

Ich habe ja immer schon gesagt, man solle alle Superreichen enteignen. Sie leben alle, mehr oder weniger, von gestohlenem Geld.
 
Gleich zu Beginn erzählt Jan van Helsing, dass es bereits zu biblischen Zeiten in Mesopotamien (im heutigen Irak) eine "Bruderschaft der Schlange" gegeben habe, die ja eigentlich die wahren Illuminaten seien. Sie seien zwar niemals unter dem Namen der Illuminaten aufgetreten, aber nach dem Motto "Das Böse ist immer und überall" wird erst einmal eine verschwörerische Geheimorganisation erfunden. Damit möchte er offensichtlich zeigen, wie belesen er ist. Dabei ist die ganze Geschichte von vorne bis hinten erfunden. Diesen Sachverhalt findet man immer wieder in Jan van Helsings Bücher. Da werden die abenteuerlichsten vermeintlich historischen Begebenheiten erzählt, von denen allerdings nur Jan van Helsing etwas weiß. Und zwar aus dem Grunde, weil sie entweder in seinem Kopf entstanden sind oder weil er sie ungeprüft von anderen übernommen hat.

Etwas später veröffentlicht er dann seine kindlichen Klischees über Geheimorganisationen. Er geht kaum darauf ein, warum der Illuminatenorden überhaupt gegründet wurde, sondern verliert sich in die geheimen Strukturen, um damit offensichtlich auszudrücken, dass der Illuminatenorden ja eigentlich nur böses im Schilde geführt haben kann. Man sollte aber bedenken, dass es im 17. Jahrhundert sehr gefährlich sein konnte, gegen die Feudalherrschaft, gegen die Politik des Adels und der Kirche aufzubegehren und die Abschaffung deren Privilegien zu fordern. Also war man gezwungen, Geheimorden zu gründen, um nicht gleich in nächsten Kerker zu landen, was oftmals dem Tod gleich kam.

Und nebenbei erwähnt hat der Illuminatenorden nicht einmal Juden aufgenommen. Denn vielfach war der Hass auf die Juden selbst unter den vermeintlich aufgeklärten Illuminaten vorhanden. Das beste Beispiel ist der Judenhasser Richard Wagner. Schließlich ging es dem Illuminatenorden nicht nur um mehr Rechte und Freiheiten, sondern auch um ihre ganz persönlichen materiellen Vorteile. Liest man aber bei Jan van Helsing etwas über den Illuminatenorden, so gewinnt man den Eindruck, dieser Illuminatenorden sei ein jüdischer Orden. Diese Einschätzung beruht allerdings ausschließlich auf Jan van Helsings Antisemitismus.

Wenn man Jan van Helsing liest, dann sind den Illuminaten selbstverständlich alle Mittel recht, um die Macht zu erringen. Dabei lässt er vollkommen außer acht, dass die Illuminaten sich nicht nur als gesellschaftsverändernde politische Gruppe verstand, sondern an sich selber hohe ethische und moralische Maßstäbe setzte. Der Illuminatenorden sollte also nicht als skrupellose und machtbesessene Gruppe angesehen werden, die sich die Weltverschwörung auf die Fahnen geschrieben hatte, sondern als ein Orden, der für den gesellschaftlichen Wandel zu mehr Freiheit, mehr Gleichheit und mehr Gerechtigkeit eintrat. Aber Jan van Helsing schreckt selbst davor nicht zurück, die Frau eines der Begründer des Zionismus, Theodor Herzl (er schreibt zwar HERZ, aber ich bin davon überzeugt, er meint Herzl), als Prostituierte an Marquis de Mirabeau darzustellen, um diesen für die Ziele der Illuminati zu gewinnen.
 
Wahnsinnig interessante Diskussion, die Ihr da habt...wow

Habe mir gestern mal die Muehe gemacht, den Bericht des Ex Sai Baba Anhängers komplett durchzulesen.

Es ist schon sehr beeindruckend und furchterregend, wie leicht massenweise Menschen derartigen Täuschungen zum Opfer fallen.

Mir kam dabei sofort eine Uralte Ausgabe der Zeitschrift Esotera in den Sinn, in der ein Journalist Sai Baba besuchte und (ausser den "Staub-Wundern") nichts göttliches an Sai Baba entdecken konnte und ihm auffiel, dass Sai Baba 2 bewaffnete Leibwächter hatte was ein Gott doch eigentlich nicht benötigen sollte...Ihm ist ebenso aufgefallen dass Sai Baba sehr viel Wert darauf legte, dass seine Leibwächter auch immer anwesend sind, wenn er sich z.B. zum Schlafen zurueckzog...

Leider treibt der falsche Guru noch stets sein Unwesen. Da er mit der kommunalen Politik und vielen Verantwortlichen und entscheidungsfähigen Personen verbandelt zu sein scheint, wird das wohl auch so schnell kein Ende nehmmen. Das macht einen wuetend und traurig zugleich...

(Sorry off topic)
 
tetragamma schrieb:
Und ich fuege an dieser Stelle einen Link zu einem Sai Baba Missbrauchs Fall ein. Das Video sollte man sich mal geben...

http://www.exbaba.it/texts/seduced.htm

(Fuer alle die noch Zweifel haben...)

Danke für die Videos. Es wird einigen Sai-Baba-Anhängern hoffentlich die Augen öffnen. Obwohl es die Hardcore-Sai-Baba-Fans wohl nicht überzeugen wird. Wenn ich mir allein schon ansehe, mit welch glänzenden Augen die Sai Baba-Jünger im ersten Video zu ihm aufschauen. Aber diese Leichtgläubigkeit und diesen Fanatismus treffe ich hier im Forum immer wieder an. Seien es die Christen, die Anhänger der Transzendentalen Meditation, die Ole Nydahl oder Sai Baba-Anhänger oder die Sympathisanten irgendwelcher anderer Sekten.
 
Es gibt noch andere Videos, in denen Baba's Tricks zu Tage kommen:

http://home.hetnet.nl/~ex-baba/engels/moviesframe.html


Fuer mich unfassbar, dass so viele auf diese billigen Zaubertricks hereinfallen. Auch die Art und Weise wie er sich gibt hat nichts besonderes an sich, nichts höheres, schon gar nicht göttliches. Sein Lächeln wirkt gekuenstelt und wenn er herumspaziert (und man die Geschichten von ihm kennt) kann man sich fast plastisch vorstellen, wie er sich nach neuen Jungs umschaut (sein Augenmerk gilt ja den 7-30 jährigen) während die Massen nur auf sein Gesicht starren und in freudiger Erregung & Entzueckung lächeln. Unfassbar.


Was spricht denn gegen Ole Nydahl bzw. gegen seine Anhänger?
 
Werbung:
Ein österreichisches Gericht hat den rechtsextremen Historiker David Irving wegen Leugnung des Holocausts schuldig gesprochen. Der Hitler-Biograf wurde zu drei Jahren Haft verurteilt.

Wien - Die Richter befanden den 67-Jährigen heute für schuldig, die Existenz der Gaskammern im Todeslager Auschwitz abgestritten zu haben. Der Brite Irving hatte sich während des Prozesses schuldig im Sinne der Anklage bekannt.

Er bestritt gleich zu Beginn der Verhandlung, ein Leugner des Holocausts zu sein. "Meine Ansichten haben sich geändert", sagte Irving vor dem Schwurgericht in Wien. In den vergangenen Jahren habe er Einsicht in neues Forschungsmaterial gehabt, das die Existenz der Gaskammern beweise.

Irving: "Meine Ansichten haben sich geändert"
Irving muss sich wegen seiner Äußerungen über den Holocaust verantworten, die er 1989 vor rechtsradikalen Organisationen in Österreich gemacht hatte. Bei Vorträgen hatte er die Existenz von Gaskammern in nationalsozialistischen Vernichtungslagern bestritten. Irving war im November in der Steiermark bei einer Straßenkontrolle festgenommen worden.

Die Leugnung des Holocausts steht in Österreich wie auch in Deutschland unter Strafe. Vor Beginn des Prozesses hatte Irving die Anklage als "lächerlich" bezeichnet. Während der Staatsanwalt Irving als "systematischen Holocaust-Leugner" bezeichnete, meinte der Angeklagte, es tue ihm leid, wenn er durch seine früheren Äußerungen über die Gaskammern die Opfer des Holocausts "beleidigt" habe.

Irving
 
Zurück
Oben