Ist Wahrheit Meinung?

N

Namo

Guest
Hi All,

Was ist der Unterschied zwischen Wahrheit und Meinung?

Ich habe in einigen threads etwas darüber geschrieben.

Syndra schrieb mir dazu:
Syndra schrieb:
Hallo Namo,

Du sagst, es gibt eine *wissenschaftlich bewiesene* Wahrheit und über die kann man unpersönlich diskutieren.
Nun, laßt es uns gleich betrachten: Ist es eine Wahrheit oder eine Meinung, die Syndra hier schreibt?

@Syndra: Hallo Syndra,

wenn wir nach der Wahrheit suchen, dann wäre es m.E. kontraproduktiv, das Nichtwahre als Beleg dazu zu bemühen. Das bedeutet m.E., dass das, was Du sagst, wahr sein muß. Wenn Du zu mir sagst: "Du sagst, es gibt eine *wissenschaftlich bewiesene* Wahrheit und über die kann man unpersönlich diskutieren." dann muß es auch wahr sein.

Jetzt betrachten wir das, was ich nachweislich geschrieben habe in diesem Forum:

- "Es wäre hilfreich, wenn alle Poster in diesem thread ihr OK geben würden, dass man hier in diesem Forum unpersönlich auch über diese esoterische Themen in Tiefe zivilisiert diskutieren darf."

- "Ob etwas wahr ist oder nicht ist nicht von Meinungen abhängig."

- "Wissen hat eine Bedeutung und das kann argumentiert werden in einer Diskusssion. Und dieses ist ein Diskussions-Forum."

Syndra, ist es wahr, dass ich gesagt habe: " es gibt eine *wissenschaftlich bewiesene* Wahrheit und über die kann man unpersönlich diskutieren." ?

Ist es nun eine Wahrheit oder (d)eine Meinung?
*Wahrheit* ändert sich doch ständig, was vor ein paar Jahren *wahr* war, ist es heute nicht mehr.
Ist das wahr, oder ist das eine Meinung? ist 2 plus 2 heute nicht mehr vier?
Ich gebe zu, dieser Sprachstil ermöglicht es *zivilisiert* über die *Wahrheit* zu reden und so leichter *Neues anzunehmen*, aber dass es sich dabei nicht um Meinungen handelt, halte ich für eine Illusion.
Ist das wahr, oder ist das (d)eine Meinung?

Wenn es deine Meinung ist, dann ist sie Dein Eigentum. Aber wie ich schon argumentierte ist das, was wahr ist nur erkennbar aber nicht - z.B. demokratisch - bestimmbar.

Wahrheitssucher respektieren, das, was sie als wahr erkannt haben und sie kommunuzieren es mit anderen Wahrheitsssuchern. Wahrheit kann man nicht beweisen, man kann sie nur erkennen. Das habe ich hier in diesem Forum auch schon oft und oft und oft zur unpersönlichen Diskussion gestellt.

Ich denke, es ist eine der größten Freiheiten, seine Meinung zu sagen, wenn es denn die eigene Meinung ist. Aber diese Freiheit ist weder mächtig im Anderen eine Meinung zu bestimmen noch wider die zu erkennende Wahrheit zu sprechen. Meinung hat nur für den, der meint eine Bedeutung; aber wenn etwas als wahr erkannt wird, kann es auch von anderen als wahr erkannt werden. Logik und Mathematik sind ein Beispiel.

LG

Namo
 
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Hallo Namo,

alles, was Du mir schreibst, muss ich doch erst interpretieren um mit Dir kommunizieren zu können. Also ist meine Interpretation meine Meinung und nicht die bzw. Deine Wahrheit. Aber ist es mit der Mathematik nicht ebenso?
2+2=4. Hm. Ist das die Wahrheit? Oder eine allgemein anerkannte Interpretation? Das ist schwierig für mich, ich habe noch nie darüber nachgedacht. Können Worte (also Symbole) überhaupt jemals Wahrheit sein? Wahrheit ist. Worte beschreiben was ist, sind aber nicht die Wahrheit sondern nur eine Interpretation der derselben?
(Ich hab mal in einem Philosophieseminar gesessen und den drei Männern -keiner unter 60 Jahre alt- zugehört, wie sie darüber diskutierten, dass die Wahrheit nur in der absoluten *Sprachlosigkeit* zu finden ist. Meinst Du das?)
Und wieso ist die *Unwahrheit* kontraproduktiv beim Erkennen der *Wahrheit*? Ist denn eine Definition nicht nur durch ein *ist nicht* möglich?

Liebe (neugierige) Grüße,

Syndra
 
Hallöchen,

Ich denke betreffend Wahrheit - also alleine schon was das Wort für den einzelnen bedeutet - werden sich die Geister noch ewig streiten.

Für mich ist es so: Es gibt eine Wahrheit - wenn diese nicht unbedingt wissenschaftlich bewiesen ist, weil sie vielleicht noch nicht erkannt wurde.

Aber es gibt soviele Realitäten wie es Menschen gibt, weil jeder diese Wahrheit anders interpretiert, sie anders sieht oder sie vielleicht gar nicht anerkennen will.
Diese Wahrheit hat für mich also nichts mit Glauben zu tun, sondern sie IST.

2 + 2 = 4
Ob das eine Wahrheit ist, weiss ich persönlich nicht
Bernard Werber hat immerhin schon mathematisch bewiesen, dass eins und eins nicht zwei, sondern drei ergeben, also ist für mich die Formel 2 + 2 = 4 nur eine Interpretation, eine Sichtweise.

Nachdenkliche Grüsse


Kangiska
 
tag auch

nettes thema
wahrheit? Nachdem sich die wahrheit ständig ändert (in wissenschaft und glauben) bin ich davon überzeugt, das es "die" allgemeingültige wahrheit auf jeden fall nicht gibt, es gibt nur persönliche interpretationen der wahrnehmung.
Diese wiederum ist immer von gefühlen, glauben, erfahrungen, erziehung usw abhängig.

Beim 2 + 2 = 4 bin ich mir auch nicht sicher, ist es nur eine menschliche vereinfachung eines gefühls oder einer sache, oder das einzig wahrhaft existierende?! (natürlich nur in worte gefasst)

Das ist meine momentane wahrheit und wahr-nehmung.

Danke fürs lesen

DNEB
 
Erst dachte ich, ist doch klar, was Namo da schreibt ist wahr.

Und dann dachte ich, oh, was Syndra antwortet scheint auch wahr zu sein.

:tuscheln:

Meine Meinung ist, ich kann mich nicht entscheiden. :mad2:

Ich würde sagen, ihr beide sprecht die Wahrheit. Jeder für sich.

Meine Wahrheit setzt sich also nun aus zwei anderen Wahrheiten zusammen.

:schaukel:

Und meine Meinung dadurch ebenfalls.

Doch wer sagt mir, dass ich Eure Meinungen und Wahrheiten so interpretiert habe, wie Ihr sie wirklich meint? :confused4

Wer weiß das schon...?! *seufz* :dontknow:

Und die Moral von der Geschicht`? - Gibt es Zweifel, weiß man`s nicht.

Grüßchen,

die NiCo :tongue:
 
also ich glaube nicht, dass es soetwas wie wahrheit gibt im leben..

allerdings würde ich schon sagen 2+2=4.. die mathematik ist von grund auf definiert.. an der kann sich nicht ändern.. mathemtiker finden prinzipiell nur neue wege ewtas zu tun.. aber in der mathematik kann ich eigentlich alles beweisen.. alles was heutzutage neu "entdeckt" wird ist irgendwie aus alten mathematischen gesetzen ableitbar..
 
Namo schrieb:
Wahrheit kann man nicht beweisen, man kann sie nur erkennen. Das habe ich hier in diesem Forum auch schon oft und oft und oft zur unpersönlichen Diskussion gestellt.
Damit implizierst du, dass der Moment der Erkenntnis unabhängig von der zu erkennenden Wahrheit existiert. (Was v.a. von Sozialwissenschaftlern schon viele Male kritisiert wurde, dadurch entstanden dann Ansätze wie die Qualitative Analyse u.a.).
Es stellt sich mir dann die Frage, was denn Erkenntnis eigentlich ist. (Auch hier gibt es Leute, die behaupten, dass durch die Erkenntnis das zu Erkennende "verändert" wird.)

Basiert auf intersubjektiver Übereinkunft, so weit ich das sehen kann. Besitzt ohne weitere Interpretation von aussen keinen Aussagegehalt und ist darum ohne diese recht unnütz. Ist erstmal eine intersubjektive Übereinkunft beschlossen, kann allerdings sehr wohl der Wahrheitsgehalt am Kriterium der Übereinkunft gemessen werden.
 
hört doch auf :)
gerade über filosofische (ist das jetzt neue rechtschreibung?) themen können wir milliarden von jahren quatschen es wird kein ergebnis geben..

aber manche dinge sind soweit wahr das man weitere rückschlüsse ziehen kann - auch für die die glauben naturwissenschaften seien genauso nur
fantastereien - komischerweise sitzen sie an einem computer und benutzen diese herrliche machine die ....de jahre forschung gebraucht hat aber doch funktioniert..
 
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