echt?
das ist mir neu ... hast du mir nichtmal ein video verlinkt wo irgend ein experte die heilungschancen unter 10% erwähnt hat ... bezüglich der veränderung von persönlichkeitsstrukturen?
Nein, Herz, ein solches Video ist mir in der Tat unbekannt. Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerhard Roth sprach davon, dass Menschen sich ohne Weiteres kaum verändern könnten. Für langfristige Wandlungen automatisierter Verhaltensschemata bedarf es laut seiner These entweder gravierender Schockerlebnisse oder aber
intensiver sozialer Beziehungen, die mit einem psychotherapeutischen Bündnis gegeben sind, sofern selbiges auf Vertrauen basiert.
für mich ist therapie noch lange keine heilung ...
Im psychiatrisch-psychotherapeutischen Bereich muss das Wort der Genesung erst einmal präzise definiert werden, bevor man darüber urteilen kann. Wenn ein Neurotiker seiner Symptome Herr werden und ein weitgehend normales Leben mit Arbeits-, Genuss- und Liebesfähigkeit führen kann, halte ich die Bezeichnung der Heilung nicht für deplatziert. Es gibt zahlreiche Patienten, die durch den Einsatz verhaltenstherapeutischer Strategien z. B. phobische Ängste erfolgreich überwanden.
sorry wenn ich da geteilter ansicht bin - und ganz ehrlich gesagt hab ich das in der realität ebenso erlebt das der geheilte prozentsatz äusserst gering ist sodass ich einen therapeuten nur in anspruch nehmen würde wenn ihn die kasse zahlt - denn bei so geringen heilungschancen ist es mir das geld nich wert ...wer würde zb zu einen mechaniker gehen um die kupplung zu wechseln bei einer chance von 10% - dass es klappt und wieder funktioniert?
Herz, an dieser Stelle ist unbedingt eine exakte Differenzierung angebracht. Psychotherapie ist nicht gleich Psychotherapie. Es gibt mehr als 100 verschiedene Therapieformen und -methoden. Meines Wissens wurden bisher nur drei davon einer empirischen Analyse unterzogen, wozu die Psychoanalyse, die Gesprächspsychotherapie und die Verhaltenstherapie gehörten.
Diese breit angelegte Studie hatte als Resultat, dass vor allem die behavioralen Methoden der Psychotherapie große Erfolge verzeichnen konnten. Die Effektivität der Verhaltenstherapie bei diversen Neurosen ist demnach "experimentell" verifiziert. Entscheidend für den Ausgang einer Psychotherapie ist auch die Qualität der Beziehung zwischen Patient und Therapeut, was die Aussagen des erfahrenen Neurowissenschaftlers Gerhard Roth bestätigt.
Der relevante Vorteil der Verhaltenstherapie ist, dass ihr methodologisches Konzept direkt aus faktischem Wissen über die Psyche des Menschen (z. B. Konditionierungen, Lerntheorie) entwickelt wurde. Die Verhaltenstherapie besitzt also ein Fundament, das seinen Ursprung tatsächlich im Realen hat und damit weitaus mehr ist als nur ein theoretisches Konstrukt oder eine ideologische Lehre.
Dass verhaltenstherapeutische Techniken sogar ein Suchtverhalten "kurieren" können, kann ich aus eigener Erfahrung mit meinem Freund bezeugen.