Ist Geistheilung Heilung?

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Das ist das klassische Galileo-Gambit.

Richtig ist, dass die Wissenschaft noch nicht am Ende der Fahnenstange ist.

Das macht die Vergleiche mit Semmelweis und Galileo etc. aber nicht richtiger. Beide (und andere verkannte genies) haben sich die Mühe gemacht, ihre Behauptungen gut zu belegen, während die "alternativen Heiler" sich oft (nicht immer) versuchen wortreich rauszureden.

Und das Argument des "fehlenden Messintruments" ist auch falsch. Wenn an Geistheilung etwasd dran wäre, so wäre das mit guter wissenschaftlicher Methodik - randomisierte doppelt verlindete Studien - messbar. Dann würden in einer Gruppe, denen "Energie" gesendet wird, die Studienteilnehmer schneller gesund werden als in der Kontrollgruppe. DAS ist ein "Messinstrument". Und sollten da reproduzierbar Studien positiv verlaufen, kann man sich um das Warum kümmern - und dann kommen evtl. mal in weiteren Versuchen besagte "Energien" als Erklärung auf.

Dann müßten aber die Probanden der Geistheilung positiv gegenüberstehen...der beste Arzt kann nicht helfen, wenn der Patient ihm mißtraut....auch wenn er die Tabletten widerwillig schluckt...


Sage
 
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Und die Kosten dafür übernimmt wer? Studien kosten verd. viel Geld. Ich glaube kaum, dass irgendjemand seitens der "Wissenschaft" bereit ist, für etwas, das für ihn nicht existiert, Geld auszugeben.

Und damit hat sich diese Sache auch schon wieder erledigt.

Oh, Du schreibst doch, dass an Kliniken auch Reiki etc. angewendet wird. Da sollten die Leute ein Interesse dran haben, sowas zu organisieren, wenn sie wirklich dran glauben. Ansonsten muss es auch nicht sofort die große Studie sein, so dass auch kleine Anbieter durchaus schon was machen könnten, wenn sie wirklich ihre Behauptungen überprüfen wollten und sich nicht hinter wortreichen und widerlegten Phrasen a la "Ich bin ein verkanntes Genie wie Semmelweis und der dummen Wissenschaft fehlen nur die Messgeräte" verstecken wollen.
 
Dann müßten aber die Probanden der Geistheilung positiv gegenüberstehen...der beste Arzt kann nicht helfen, wenn der Patient ihm mißtraut....auch wenn er die Tabletten widerwillig schluckt...

Ja, das wäre kein Problem. Wichtig ist nur, dass die Probanden nicht wissen, ob sie in der Versuchs- oder in der Kontrollgruppe sind. Wichtig ist auch, dass der Arzt, der ihren Gesundheitszustand beurteilt, es auch nicht weiß. Und zu guter letzt muss es zufällig - z.B. durch Münzwurf oder ähnlichem - entschieden werden, welcher Studienteilnehmer in welche dieser beiden Gruppen landet. Es dürften aber alle Patienten der Geistheilung gegenüber positiv eingestellt sein.
 
Joey schrieb:
Oh, Du schreibst doch, dass an Kliniken auch Reiki etc. angewendet wird. Da sollten die Leute ein Interesse dran haben, sowas zu organisieren,

Frag dort nach, mehr kann ich dir nicht sagen. DU bist derjenige, der ständig nach Studien schreit. Ergo kannst du sie auch selber finanzieren. :ironie:

Vielleicht gibt es sogar schon Studien, ich weiss es nicht. Hab keinen Kontakt mit Kliniken, die so arbeiten. ICH werde ganz bestimmt keine solche Studie finanzieren. :rolleyes:

LP
 
Als Kind wurde mir mal durch einen Geistheiler die Hand aufgehalten. An meinem Gesundheitszustand hat sich NICHTS geändert (zumal ich auch nicht krank war - aber hier im Forum wurden ja auch schon gesunde Leute zum Aura-Chirurgen geschickt, und es wurde als toller Beleg für die Wirksamkeit niedergeschrieben). Und wenn jemand gesund wird, und ihm wurde die hand aufgelegt, so spricht das NICHT automatisch für einen kausalen Zusammenhang dazwischen. Der kann nur eben durch gut geführte Studien nahegelegt werden (oder eben auch nicht).

Ja, das Handauflegen.

Ich kenne einige Handaufleger, persönlich und durch Dokus. Und nur bei einem bin ich fast sicher, dass er nicht nur mit dem Placebo-Effekt arbeitet.

Durch Zufall entdeckte ich, nach einer spirituellen Entwicklungsphase, dass ich auch Handauflegen kann. Ich mache das nur in meiner privaten Umgebung.

Die Erfahrung ist:
Innerhalb von 2 Minuten, also während ich noch dran bin, gehen Schmerzen weg.
Innerhalb von 15 Minuten sind Einschränkungen, die da waren, nicht mehr vorhanden.
Nach drei Stunden etwa ist nichts mehr da.

Ist m.E ein starkes Indiz dafür, dass mit dem Handauflegen wirklich etwas passiert.

Also habe ich den Kliniken in meiner Umgebung angeboten, leichte Verletzungen im Wartebereich der Ambulanz durch Handauflegen zu lindern.
Da die Menschen eh warten müssen, bis ein Arzt für sie Zeit hat, würde auch keine Verzögerung entstehen.
Keine Klinik hat Interesse.
Also wird es auch keine Verifizierung (oder eben den Nachweis der Nichtwirksamkeit) geben.
Und damit auch keine Studie.

Soll ich jetzt also, wenn meine nette Nachbarin mal wieder im Garten stürzt und sich am Ellenbogen verletzt, nicht mehr durch Handauflegen schmerzfrei machen?

Oder leg ich einfach mal Hand auf. Und wir sehen innerhalb von 5 Minuten, was passiert.
Bis der Notarzt da ist, dauert 10 Minuten.
 
Frag dort nach, mehr kann ich dir nicht sagen. DU bist derjenige, der ständig nach Studien schreit. Ergo kannst du sie auch selber finanzieren. :ironie:

Vielleicht gibt es sogar schon Studien, ich weiss es nicht. Hab keinen Kontakt mit Kliniken, die so arbeiten. ICH werde ganz bestimmt keine solche Studie finanzieren. :rolleyes:

LP

Ich kann zwar nicht sagen wo in Frankreich, doch es gibt eine Institut einer Uni, die Geistheilung Wissenschaftlich untersucht haben. Es gibt auch Ergebnisse. Doch wie die sind kann ich nicht sagen. Eins ist mir noch in Erinnerung das Mit EEG und auch Temperaturmessung getestet wurde.
 
Es gibt sehr viele Studien zu diversen "alternativen" Heilmethoden, die meistens negativ für die Methoden ausgehen.

Anscheinend doch nicht...in britischen Kliniken sind Geistheiler eher gern gesehen...vielleicht liegt´s auch nur an der britischen Sturheit oder dem Linksverkehr.... http://www.drevermann.de/cms/index.php?id=452


...und hier noch ein Artikel zum Thema...im englishsprachen Raum sind sie wohl doch aufgeschlossener... http://www.paracelsus-magazin.de/al...98/61-energiemedizin-mit-haenden-heilen-.html

Sage
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Joey, auch wenn's dir nicht passt bzw. zu wenig ist...

Statements von Ärzten
Univ. Prof. Dr. Heinz Ludwig, Krebsspezialist und Vorstand an der Onkologie im Wilhelminenspital, Wien:
"In neueren Studien wurde gezeigt, daß z.B. "heilende Berührungen" einen positiven Effekt haben. Das rechtfertigt meines Erachtens, daß die Effizienz solcher Heilungsmethoden wissenschaftlich untersucht werden sollte. Ich persönlich wäre bereit, derartige Behandlungsformen in ein allgemeines Therapiekonzept aufzunehmen, wenn es zum Nutzen des Patienten und wissenschaftlich abgesichert ist".

Dr. Thomas Schmitt, Arzt für Allgemeinmedizin, Wien:
"Ich arbeite direkt mit einer Heilerin zusammen und übernehme auch bewährte Methoden in meine eigene Arbeit. Ich habe damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht."

OA. Dr. Clemens Leitgeb, Onkologe, Mödling:
"Die geistigen Kräfte sind von besonderer Bedeutung im Heilungsprozess. Die Erschließung dieser Kräfte zähle ich zu einer meiner wichtigen Aufgaben".

http://www.standenat.at/artikel/magie-des-heilens.htm

Mag. Sabine Standenat ist klinische Psychologin, also kein "Angehöriger der Geistheiler-Szene"

Deutsche Statements suche ich jetzt nicht auch noch raus. Google mal nach Onkologie und Alternativ, und du bekommst seitenweise Hinweise.

Ich persönlich finde es ausgesprochen bedenklich, dass man Erfahrungswerte von erfahrenen Ärzten und Professoren eben mal so vom Tisch wischt und damit als nicht wirksam, nicht brauchbar etc. aburteilt.

Roti schrieb:
Ich kann zwar nicht sagen wo in Frankreich, doch es gibt eine Institut einer Uni, die Geistheilung Wissenschaftlich untersucht haben. Es gibt auch Ergebnisse. Doch wie die sind kann ich nicht sagen. Eins ist mir noch in Erinnerung das Mit EEG und auch Temperaturmessung getestet wurde.

Die Universität in Linz/Österreich hat auch eine Studie zum Thema Geistheilung gemacht. Doofer Weise ist die Webseite offenbar gerade nicht erreichbar.

Nun wird ganz offensichtlich die Beschäftigung mit diesem Thema aus der Esoterikecke herausgeholt. Die Studie "Geistheiler und ihr Klientel - Zur Renaissance magischer Weltbilder" ist die erste wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Phänomen. Sie wurde vom "Fond zur Förderung wissenschaftlicher Forschung" finanziert und von der Universität Linz unter Leitung von Univ. Doz. Andreas Obrecht durchgeführt. Die Studie ergreift weder Partei für die Heiler noch gegen sie, sondern beschreibt ihre Lebenswirklichkeit und Praktiken. (---> zitiert von der Webseite von Mag. Standenat)

LP
 
Zuletzt bearbeitet:
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(...)Also wird es auch keine Verifizierung (oder eben den Nachweis der Nichtwirksamkeit) geben.
Und damit auch keine Studie.

Ich weiß nicht, ob es schon Studien dazu gibt oder nicht. Ich weiß aber, dass es zu diversen "alternativen Heilmethoden" ettliche negativ verlaufende Studien gibt.

Soll ich jetzt also, wenn meine nette Nachbarin mal wieder im Garten stürzt und sich am Ellenbogen verletzt, nicht mehr durch Handauflegen schmerzfrei machen?

Oder leg ich einfach mal Hand auf. Und wir sehen innerhalb von 5 Minuten, was passiert.
Bis der Notarzt da ist, dauert 10 Minuten.

Du kannst da machen, was Du willst. Die Frage ist aber: besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen Deinen Aktionen und dem, dass die Nachbarin ihre Schmerzen loswird? Und wenn da ein Zusammenhang besteht... welcher?

Ich habe schon einige Male von einem Fallbericht erzählt, den der Mentalmagier Derren Brown in seinem Buch "tricks of the mind" berichtet: Auf einer Party verbrüht sich ein Mann. Eine Anwesende Geistheilerin berichtet später, sie hätte ihm die Schmerzen genommen. Brown fragt den Mann, der noch zusätzlich erzählt, dass vorher die Verbrühung erste-Hilfe-mäßig mit Kühlung etc. behandelt wurde. Was also hat ihm die Schmerzen genommen? Das ist ein Extrembeispiel selektiver Wahrnehmung - in diesem Fall von Seiten der Geistheilerin.

Schwerzen gehen auch sehr oft von selbst weg. Ich bin neulich mal mit dem Fahrrad gestürzt und hatte ein paar Abschürfungen und Prellungen. Die Schmerzen waren aber auch schon nach Minuten nicht mehr da, oder zumindest vernachlässigbar klein.

Ebenso habe ich mir vor ein paar Jahren beim Möbel-Aufbauen mit einem Schraubendreher eine unschöne Wunde am Unterarm zugezogen. Hat geblutet wie sau - nach ein paar Minuten waren die Schmerzen aber so gut wie verschwunden (und ich habe nicht mehr getan, als ein Taschentuch nach dem anderen draufzudrücken, bis die Blutung gestillt war).

Allgemein verlaufen Krankheiten selten konstant. Und, wir sind dazu geneigt, bei Krankheit dagegen etwas zu tun. Da wir ebenso dazu geneigt sind, bei zwei zeitlich naheliegenden Ereignissen einen kausalen Zusammenhang zu vermuten, werden wir die Genesung der Methode eher zuordnen, die der Genesung zeitlich nahe steht. Das muss aber nicht der Fall sein, und oft genug wäre die Krankheit ebenso schnell auch von alleine verschwunden. Wenn man dann noch glaubhafte Berichte von wunderbaren Heilungen hat, die koinzident mit einer "alternativen Methode" stattfand, so jubel einige Leute gleich hoch - der Nachweis der Kausalität ist damit aber nicht gegeben. Auch nicht, wenn man die positiven Berichte sammelt (sog. Kirschenpflücken).

Und dann gibt es eben auch noch den Placebo-Effekt, der auch einiges leisten kann.

Wegen all dieser Sachen, gebe ich nicht viel auf Berichte - selbst von wunderbaren Genesungen. Sie sind interessant, und ich freue mich über jede Heilung - egal, wie sie stattfand - aber der kausale Zusammenhang, den einige Leute damit dann belegen wollen, ist nicht gegeben.
 
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